ERFAHRUNGEN MIT DEM FILTERN im Jahr 2024

  • #1

    Das "Filtern", also das Vordrängeln im Kolonnenverkehr ist grundsätzlich in Deutschland nicht erlaubt.


    Wir alle wissen, dass es in anderen Ländern wie Frankreich auch anders sein kann. Der ADAC schreibt auf seiner Internetpräsenz:


    "Was in Deutschland verboten ist, ist in einigen französischen Departements seit 2021 versuchsweise erlaubt: das Vorbeischlängeln von Motorradfahrern an langsamen Fahrzeugkolonnen."


    Dieser Versuchszeitraum endet 2024. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Franzosen viel entspannter mit Krafträdern und ihren PilotInnen umgehen. Da wird dir in der Kolonne Platz gemacht, während du hierzulande abgedrängt wirst.


    Nirgendwo ist die Missgunst im Straßenverkehr deutlicher zu spüren, als hierzulande.


    Meine Frage an euch: Wurdet ihr oder euer Bekanntenkreis angezeigt, weil ihr gefiltert habt?

    Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Moppeds noch die Rettungsgasse auf Autobahnen wählen. Und das, obwohl so viele DashCams alles aufzeichnen. :whistling:


    Gruß

    gume

  • #2

    In Österreich ist es auch erlaubt,.... aber bitte höllisch aufpassen, manche Autofahrer wollen das nicht und versuchen, einem abzudrängen oder scheren plötzlich aus der Kolonne aus, erst kürzlich in Tirol passiert, der Autofahrer hat dann argumentiert, dass er wenden wollte,... :angry-tappingfoot: :angry-screaming:

  • #3

    Ja dieses Road Rage nimmt immer mehr zu, nur weil sich ein Autofahrer persönlich angepi..... fühlt! Macht richtig laune bei 30C° im Stau z.B.auf der AB in der Lederkombi zu stehen und mitlerweile die meisten PKW`s eine Klima haben...

    Selbst das Argument(wenden) was du oben angegeben hast, muß man den rückwertigen Verkehr beachten.

    Kein Schulterblick, Blinker nicht setzen, nicht in den linken Außenspiegel sehen ist heute Mode geworden...

    Viele sind nicht bei der Sache wenn sie sich im Straßenverker bewegen...

  • #5

    Ich leider sehr wohl.

    Wurde auf der A1 in Fahrtrichtung Köln, höhe Burscheid, schon in den 90ern mit der R65 deshalb von der Rennleitung mal rausgezogen und mit einem Ticket belegt.

    Das Thema ist also nicht wirklich neu. :(

    Gruß

    Dietmar

    Kreidler (TM) 50ccm, Honda CB 250, Honda CB 400 Four, BMW R 65, Yamaha XJ 900 (4BB), BMW K 1100 LT

    aktuell: Honda Pan European ST 1300, Honda NC 750 XD

  • #6

    Wie immer ist entscheidend, wer da filtert und wer da kontrolliert.

    Vor ein paar Jahren durfte ich ein Ticket ziehen, weil ich auf der Busspur einen riesigen Stau umschiffen wollte.

    Wer sich auskennt. Von der Ecke Rhinstraße über Alt Friedrichsfelde weiter auf Frankfurter Allee in Berlin. Ich glaube 15,-€ wollte der nette Mann haben, der mir auch gleich das Kartenlesegerät vor die Nase gehalten hat.

    Dem Polizisten war selbst klar, dass diese "Strafe" mehr oder weniger "politisch gewollte ist", als dass da eine erzieherische Maßnahme bewirkt werden soll. Das Anhalten, das Bezahlen und weiter auf der Busspur hatte keine 2 Minuten gedauert.


    Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wir Motorradfahrer in Berlin Narrenfreiheit haben. Ich grüße immer lieb die Steifenwagen und selbige geben freundliche Winkzeichen und Warnblinkzeichen zurück. Wenn man sich an der nächsten roten Ampel wieder trifft, wird über die Schnarchnasen und Schlappohren sich ausgelassen.


    Wenn ich mal wieder total verrückt mein Bike abgestellt habe und ein Autofahrer meint, dass könne er auch, hat der Autofahrer ein Ticket und ich ein nettes Gespräch mit dem vom Ordnungsamt.

    Erst letztens wieder vor der Apotheke gehabt. Der vom Ordnungsamt hat sich sehr für die Honda interessiert und hat allerhand Fragen gestellt. Sein Kollege hat die Autofahrer aufgeschrieben und die Tickets unter den Scheibenwischer geklemmt.

    Wo die beiden weitergezogen sind, haben wir ein paar Nettigkeiten ausgetauscht und weiter ging es.


    Will sagen, wenn man sich halbwegs an die Spielregeln hält, sind zumindest in Berlin die vom Ordnungsamt und die Polizisten tiefenentspannt.


    In Polen, in Tschechien, in Italien und Co, habe ich dieses Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass da alle sehr umsichtig mit den Motorradfahrern umgehen. Eigentlich wurde mir immer Platz gemacht und wenn ich an eine rote Ampel gefahren bin, haben mich fast immer welche noch vorne gewunken, damit ich als erster losfahren kann.


    Also ich bin aktuell sehr Happy. :)

  • #7

    Ich filtere recht ungern, reihe mich auch in der Regel an der Ampel ganz normal ein. Gelegentlich mache ich das mal im Stau bei großer Hitze, aber mit Maß. Neulich habe ich südlich von Berlin auf der A10 die (meist nicht vorhandene) Rettungsgasse genutzt und mich bei 34 Grad von LKW-Schatten zu LKW-Schatten vorgetastet, im Grunde genommen Schritttempo. Mir haben die Autos auch Platz gemacht, keiner hat sich quergestellt. Mein Eindruck: Dafür haben die Leute auch Verständnis, auf dem Standstreifen sind ein paar GS-Fahrer mit 30-40km/h vorbei, die dürften eher den Unmut auf sich gezogen haben. Und nein, von Anzeigen habe ich noch nie etwas mitbekommen.

    Viele Grüße,

    Michael

  • #8

    Toller Bericht aus Berlin von Sonnenschein. Danke dafür.


    Ich bin im Großraum Saarland unterwegs und was die "Narrenfreiheit" betrifft: Insbesonders bei den Fahrern mit dem kleinen Kennzeichen ist sie schier grenzenlos. Was hier für eine Tuningsszene auf der Straße ist, kann mit jedem südlichen Land mithalten.


    Die Motorradfahrer sind dagegen fast brave Gesellen. Liegt auch am Baujahr der Piloten...

  • #9

    Das mache ich ab und zu situationsabhängig, aber dann mit Blickkontakt und im Idealfall Abnicken - ansonsten bin ich vorbereitet, was kommen könnte. Wie zuletzt, als der Vierziger in seinem Tiguan an der nächsten Ampel durchs offene Fenster verständlich mahnend bemerkte - nachdem er trotz Kavalierstart das Nachsehen und sich mit Hupe und Lichthupe beschwerte hatte: "Schon ein bisschen gefährlich, was du da machst!"

    "Nö - bisschen frech und wenn du meinst, von mir aus auch unverschämt, aber wenn du es so siehst, hast du an einer Gefährdung den gleichen Anteil... mindestens!"

    Vielleicht denkt er wenigstens mal drüber nach.

    VG Klaus ;)

  • #10

    Ich filtere super ungern und mehr als selten. Von Anfang an schon.

    Letztes oder vorletztes Jahr auf der A7 Richtung Süden, noch vorm Elbtunnel, war mega Stau, nix ging. Männe und ich haben uns ganz langsam (Schrittgeschwindigkeit, beide Füße aufm Boden) durch die wenig vorhandene Rettungsgasse gewagt. Einige Fahrer haben dann extra die Rettungsgasse dicht gemacht, unmittelbar vor uns. Die Frau am Steuer (oder Beifahrer? Weiß es nimmer.) Hat sich übelst aufgeregt und rumgezetert. Hab der geantwortet, dass wir gerne tauschen können - voll klimatisiertes Auto gegen 30° brüllende Hitze von oben, unten und seitlich. Die hat nur weiter gemeckert, wir konnten aber weiter durch. Irgendwann hielten wir aber. Ein anderer Motorradfahrer, Chopper, fuhr nicht gerade langsam durch die Gasse, war mir zu krass.



    Soweit ich weiß, ist es in DE zwar verboten, wird aber geduldet bei gewissen Umständen. Wie zB Stau auf der Autobahn bei 30° brüllender Sonne. Allerdings wenn was passiert, trägt man mind. eine Teilschuld.


    Überholen an der Ampel, wenn da drei Fahrzeuge vor mir stehen, mach ich nicht. Ich reihe mich und warte, bis ich dran bin.


    Bin schon eine ungeduldige Fahrerin, aber in der Hinsicht tatsächlich nicht.🙃


    Soll jeder machen, wie er mag. Aber soll andere nicht behindern. Gilt aber auch für die Autofahrer; die sollen die Rettungsgasse nicht dicht machen.

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