Reifenpanne auf Touren

  • #1

    Hallo

    Was macht ihr wenn ihr euch einen Nagel oder einen dünnen harten Draht in den Reifen einfahrt? ADAC oder ein Pannenspray? Bei Verwendung eines Pannensprays, was ist zu beachten? Muß man dann anschließend den Reifen wechseln lassen oder darf man ihn weiter nutzen? Kann und darf man vorsorglich dieses Pannenspray erfüllen? Gibt es beim anstehenden Reifenwechsel Probleme?

    Schon mal vielen Dank für eure Antworten.

  • #2

    Servus, ist mir leider letztes Jahr auf der Großglockner Alpenstr. passiert. Konnte mir ein Pannenspray organisieren, was recht gut gehalten hat.. Da die Reifen eh schon austauschwürdig waren, habe ich dann zu Hause wechseln lassen.

    Würde bei der nächsten Tour so ein Spray für den Fall der Fälle mit nehmen.

    Der Austausch war kein Problem.

    CU

    Holger

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, Gründe.

  • #3

    Im Falle das man es selber flicken kann was ich wirklich nur im mittleren Bereich machen würde habe ich seit Jahren ein Pannenset mit diesen Klebestreifen und den Luftdruck Kartuschen dabei. Aber Gott sei Dank noch nie gebraucht, haben ist eben besser wie brauchen.

    Pannenspray geht auch aber wo kommt dann die Luft her, müsste man dann einen Kompressor oder Pumpe dabeihaben.

    Pannenspray hinterläßt eine schöne Sauerei und der Reifenmechaniker freut sich bestimmt über's Saubermachen und wird das auch in Rechnung stellen.

    Wenn der Reifen geflickt wurde würde ich den beobachten, mit dem Pannenspray aber sicher zügig den nächsten Händler aufsuchen.

    Bei den Vulkanisier Streifen dürfte wenn man es richtig gemacht hat und der Luftdruck hält sollte das passen, beim Auto habe ich damit die Reifen schon zu Ende gefahren. Beim Motorrad kommt dann spätestens nach der Tour aber ein Neuer drauf.

    Aber das muss und kann ja jeder machen wie er will.

    Umwege sind die schönsten Wege :)

  • #4

    Hallo,


    ich habe drei Mal den Reifen mit den Vulkanisierstreifen repariert und die Reifen auch zu Ende gefahren. Also noch mehrere tausend Kilometer bis zum Reifentausch weiter gefahren. Das wird zwar immer kritisiert wegen des hohen Risikos. Aber die Beanspruchung des Reifens ist sehr stark abhängig von der Geschwindigkeit. Ich fahre so gut wie nie über 120 Km/h da ich nie auf der AB fahre. Ich hielt das Risiko für vertretbar und die Praxis hat mir Recht gegeben.


    Lorenz

  • #5

    Hallo,

    sicherlich ist Pannenspray geeignet, um zum nächsten Reifendienst zu kommen. Es wird bei der Anleitung empfohlen, danach nicht schneller als 50 km/h zu fahren. Eine prophylaktische Füllung mit Pannenspray verbietet sich.

    Das Dichtmittel im Reifen verändert in wenigen Minuten seine Konsistenz. Auch die Auswuchtung des Reifens geht verloren.

    Bisher hatte ich zwei Reifenpannen mit dem Motorrad.

    Einmal flickte ich den Schlauch am Hinterrad auf einer 120 km Autobahnstrecke 5 mal. Das war in den 60'er Jahren. Die Gummi-Lösung und die selbstklebenden Flicken waren überaltert. Beim 5'ten mal überstrich ich die zu klebende Fläche dünn und ließ sie antrocknen. Nach einer Verweilzeit überstrich ich die Fläche sehr dick mit Gummi-Lösung und zündete sie an und ließ sie ca. 10 Sekunden brennen. Dieser Flecken hielt dann ewig. Seitdem betrachte ich mich als Hilfs-Vulkaniseur.

    Inzwischen fahren aber die meisten Fahrzeuge schlauchlos. Die Zubehör-Industrie bietet verschiedene Pannen-Sets an.

    Das Dichtmittel-Spray ist das bequemste aber nicht das beste. Es bedeutet harte Arbeit, die Felge beim Reifenwechsel, wieder sauber zu bekommen. Ich ziehe die Methode "Gummi-Dübel" vor. (s.Link).

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    Ich kenne drei Arten von Dübeln: "Dichtschnüre", "Schraubdübel" und "Dübel mit Pilzkopf". Ich ziehe die mit dem Pilzkopf vor.

    Erfahrungen mit diesen Dicht-Dübeln habe ich nicht. Man könnte aber mal beim Reifendienst an einem Schrott-Reifen üben.

    Als im letztem Herbst das Vorderrrad meiner NC butterweich war, fuhr ich wie auf Eiern 3 km zur nächsten Tankstelle und stellte dort 0,8 bar fest. Dann fuhr ich zum Reifendienst.

    _____________________________

    Wer körperliche Anstrengung scheut und nicht mit einer kleinen Teleskop-Luftpumpe 2.8 bar "plumpen" möchte, kann CO2-Patronen zum Aufpumpen verwenden (s.Link). Eine 10-Gramm Flüssig-Co2-Patrone ergibt 5,4 Liter Gasvolumen.

    Wenn ich diese 5,4 Liter auf 3 bar verdichten möchte, benötige ich 3 Patronen.

    Aber Vorsicht:

    Durch die Entspannungskälte herrschen dann im Reifen Minustempemeraturen. Man sollte ca. 0,3 bar weniger Reifendruck einstellen.

    Die kritische Temperatur für Flüssig-CO2 beträgt +31°C. Es soll im Sommer vorkommen, dass diese Temperatur überschritten wird

    - in der Sonne stehend allemal.

    Deshalb nehme ich unterwegs eine kleine Teleskop-Luftpumpe mit.

    Bei Aldi gab es diese einmal für 17 € - später im Abverkauf für 8 €. Sie hat ein Manometer und am Schlauchende sitzt ein Anschluss-Adapter der alle drei Ventilarten anschließbar macht.


    Reinhard

  • #6

    Ich habe bei unseren Schlauchlosreifen sehr gute Erfahrung mit dem Reparatursatz von Tip-Top, der u.a. von BMW vertrieben wird (wohl auch bei Louis?) gemacht. Mit knapp 30€ nicht billig, aber der "Reparaturkörper" in Form einer Acht lässt sich sauber einführen. Gute Beschreibung liegt bei. Achten muss man nur darauf, dass die drei "Reparaturkörper" aus Gummi sind und nach einigen Jahren, obwohl sie einzeln verpackt sind, aushärten können.

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #7

    Ich habe ein Set mit den Vulkanisierstreifen und CO2-Kartuschen inkl. Ventiladapter dabei.

    Unterwegs hatte ich das zum Glück noch nie gebraucht, jedoch die Vulkanisierstreifen Zuhause schon genutzt (Schleichender Plattfuß, kleiner Kompressor vorhanden).


    So "geflicke" Reifen auf ich auch immer bis zum nächsten nötigen Reifenwechsel zuende gefahren.... bin eben "Blümchenpfücker" beim Moped fahren.


    PS: Eine Zeit lang hatte ich relativ viele Plattfüße, dann meine Routen überdacht und nicht mehr an einem Müll-Heizkraftwerk vorbei gefahren. Seit dem gab´s auch keinen Plattfuß mehr.

    Piaggio PX80E Lusso --> Honda CB400N --> Piaggio Sfera50 --> 25J NIX --> BMW F800ST --> Honda NC750XD + NC750S

  • #8

    Auch ich habe so ein "Reifenreparaturset" immer dabei.


    Hat mir schon zwei mal sehr weitergeholfen, einmal den Urlaub in Luxemburg gerettet. :thumbup:


    Zusätzlich habe ich im Seitenkoffer einen kleinen Akku-Kompressor:



    Was sich auch als nützlich erwiesen hat, ist mein nachträglich verbautes "RDKS":



    Damit bin ich zum Beispiel mit einem eingefahrenen Metallstück mit zweimaligem nachpumpen 80 km vorsichtig nach Hause gefahren.



    Und die Warnung bei einem eventuell schleichenden Platten kann Schlimmeres verhindern!

  • #10

    Da ich neben dem Akku-Kompressor in der Garage auch noch einen größeren 220 V Kompressor mit einem geeichten Reifenfüller habe kann ich beim Vergleich der drei Anzeigen so gut wie keine Abweichung feststellen.


    Wobei die Reifentemperaturanzeige völliger Unsinn ist und von mir eh nicht benötigt wird.


    Einziger "Nachteil" dabei ist, das das RDKS am Anfang den letzten Druck (z.B. vom Vortag) anzeigt und erst nach 1 - 2 Minuten Fahrt aktualisiert.


    Ich habe aber einen "Trick" gefunden schon in der Garage vor der Fahrt den aktuellen Druck ablesen zu können.

    Nur kurz die Ventilkappen ab drehen bis der Monitor piepst und wieder drauf schrauben. Durch die Drehung wird der Wert aktualisiert.


    Ich habe dieses RDKS verbaut.

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