Kurvenlinie in engen Rechtskurven

  • #11

    Hallo Mike,

    danke für Deine Erzählung. Ich hab mich gestern schlapp gelacht :thumbup:


    Vor vielen Jahren hat ein Kumpel aus unserer Motorrad-Clique sein erstes neues Motorrad beim Händler abgeholt.

    Eine 650-er Enduro von Suzuki. Ich glaube es war eine DR 650.

    Die ganze Clique war dabei. Vor unserer gemeinsamen Abfahrt zum Händler habe ich ihm noch gesagt, er soll die ersten Kilometer langsam angehen, weil die Reifen noch neu sind und erstmal eingefahren werden sollten.

    Sein Kommentar: willst du mir das Motorradfahren erklären?

    Auf zum Händler und gemeinsam seine Suzuki abgeholt. Bei uns ist es recht hügelig und los ging es. Ich mit meiner Suzuki DR-800 voraus, er als nächstes und der Rest hinterher. Der Kumpel meinte dann, mich nach ca. 15 km überholen zu müssen. Geht in Ordnung. Keine zwei Kurven später hat es ihn aus der Kurve rausgetragen: Einen Weidezaun mitgenommen ist er im Acker gelandet. Gott sein dank keine Verletzungen und die Karre war ohne Blessuren. Weiche Landung! Nach Aufrichten der Maschine hat es ihn auf dem Acker nochmal hingelegt. Voller Erfolg: Der Lenker hat seinem Tank eine ordentliche Delle verpasst. Weitere Erfolge seiner Fahrkünste erspare ich mir jetzt erstmal.


    Viele Grüße

    Michael

    Mein Werdegang mit motorisierten Zweirädern: Yamaha RD 50 > Hercules 3-Gang-Moped > SR 500 > DR 800-BIG > aktuell NC750X (RC72)

  • #12

    Da ist er ziemlich weit gekommen, manche schaffen nicht mal das  ;)


    Wenn Dir meine (wahre) Geschichte gefallen hat - eigentlich war sie noch nicht zu Ende:

    Nachdem die Story mit dem falschen Kurvenradius allgemein belächelt wurde, änderte er die Erzählung dahingehend, das er so stark in der Kurve gelegen ist das er mit dem Seitenständer an einem Kanaldeckel hängengengeblieben ist :lachen:
    Als ich Ihn Jahre später bei einem Treffen noch mal sah konnte ich es mir nicht verkneifen ihn nochmal zu fragen wie es jetzt wirklich gewesen sei. Die Reaktion: "Kein Kommentar" ^^

    Trau keinem Autofahrer der blinkt und schon gar keinem der nicht blink!
    Ein Motorrad das nicht fährt, das ist sein Geld nicht wert!

  • #13

    Meine Geschichte war auch noch nicht zu Ende :)

    Zusammen mit dem "Superbiker" habe ich ein Sicherheitstraining beim ADAC absolviert. Alles lief prima. Es gab dann eine Abschlussbesprechung auf den Bikes. Einhellige Meinung: das Training hatte uns allen viel beigebracht. Er ist dann losgefahren und gleich wieder gelegen. Sein Benzinhahn war zu ;(

    Mein Werdegang mit motorisierten Zweirädern: Yamaha RD 50 > Hercules 3-Gang-Moped > SR 500 > DR 800-BIG > aktuell NC750X (RC72)

  • #14

    😂😂😂😂 Oh ha was für Spezialisten 🙈Ich nehme gerne Tipps an von erfahrenen Motorradfahrer......besser ist das🤗

  • #15

    Ich habe Anfang Juli 2 Wochen nach meiner A-Prüfung ein Kurventraining absolviert. Offenbar war ich einer der wenigen, für die es das erste Training dieser Art war.


    Dass es für mich eine Offenbarung war, muss ich wohl niemandem erzählen. Die Fahrschule ist auf das Bestehen der Prüfung ausgerichtet. Das Kurventraining vermittelt Techniken und ordentliche Blickführung, etc.


    Was mir die meisten im persönlichen Gespräch erzählt haben, dass sie jedes Jahr das gleiche Training buchen und jedes Jahr was neues lernen. Nur einer war der Meinung, dass er im Training nichts mehr lernen kann. Aber so jemanden gibt es wohl immer.


    Dass man in Foren gerne von der einen richtigen Wahrheit liest und zwar in sehr unterschiedlicher, aber jedesmal unverrückbarer Art vorgetragen, ist normal. Auf dem Track sieht es dann anders aus, weil man dann auch liefern muss. Dann trennt sich auch schnell die Spreu vom Weizen.


    Meine persönliche Erfahrung ist, dass es sich lohnt, der Instruktorin gut zuzuhören und anschließend auf dem Turn umzusetzen. Vielleicht liegt es daran, dass ich Anfänger bin, aber mit jedem Turn habe ich die Fortschritte gemerkt und am Ende des Tages waren die Angsstreifen beinahe verschwunden. Seit diesem Training fahre ich (fast) konsequent an jedem Wochenende auf den Übungsplatz und mache ganz stur meine Übungen. Immer wieder und egal, ob ich Lust habe oder nicht. Vllt. bilde ich es mir ein, aber gefühlt geht es besser, je mehr ich ganz bewusst übe.

  • #16

    Hallo MROH,


    danke für Deine Beschreibung als Anfänger. Mir ging es ähnlich wie Dir.

    Nach bereits einigen Kilometern mit dem Motorrad habe ich seinerzeit an einem Motorrad-Sicherheitstraining

    auf einem Verkehrsübungsplatz nahe Breisach am Rhein teilgenommen.


    Auch dieses Training war für mich aus folgenden Gründen sehr wertvoll:

    - Selbsteinschätzung vs. Fremdbeobachtung

    - Wie reagieren die verschiedenen Motorradtypen auf Ausweich-/Bremsmanöver

    - "Angststreifen" auf den Reifen. Wieviel Reserve ist theoretisch noch vorhanden

    - usw.


    Von mir ganz allgemein:


    - Ich versuche immer so zu fahren, dass ich heile am Ziel ankomme. Das sage ich, weil es tatsächlich Motorradfahrer gibt,

    die meinen einmal im Jahr abfliegen zu müssen. Alle andern sind keine echten Motorradfahrer!

    Bei mir in der Nähe ist die Schauinsland-Rennstrecke bei Freiburg, die ich vor einigen Tagen auch mal wieder gefahren bin.

    Unglaublich, wie hier einige fahren; viele habe ich einfach vorbei gewunken obwohl ich eigentlich recht zügig fahre.


    - Mach Dir keinen Stress wegen dem Angststreifen. Er ist kein Anzeiger für Fahrkönnen!
    Es gibt sogar Idioten, die diese an ihren Reifen manuell abschleifen ;(


    - Kurventrainings sind klasse. Wie stark vor der Kurve abbremsen, wann wieder Gas geben.

    Wie in die Kurven reinfahren? Hier fahre ich primär auf Sicherheit. D. h. für mich die Kurven außen anfahren,

    den Überblick auf den Gegenverkehr/Straßenzustand behalten soweit möglich und dann geschmeidig aus der Kurve beschleunigen.


    - Augen, Ohren und vor allem den Geruchssinn sensibilisieren:

    Riecht es nach Öl oder Benzin insbesondere in der Nähe von Tankstellen? Langsam machen.


    - Straße lesen: Bitumenflickereien, Rollsplit am Straßenrand, Baustellen Ein- oder Ausfahrten, im Herbst Laub etc.

    Bei Nässe fahre ich nur noch gemäßigt, weil der Straßenbelag schwerer einzuschätzen ist.


    Seinerzeit habe ich auch noch ein Buch gelesen: Ich glaube es hieß "die obere Hälfte des Motorrads".

    Ich mag die Kombination aus Praxis und Theorie, auch wenn die Meinungen hier auseinander gehen.


    Soweit von mir und allzeit gute Fahrt!


    Michael

    Mein Werdegang mit motorisierten Zweirädern: Yamaha RD 50 > Hercules 3-Gang-Moped > SR 500 > DR 800-BIG > aktuell NC750X (RC72)

  • #17

    Ach, wegen dem Angststreifen mache ich mir keine Sorgen. Die sind mit den Roadtec schnell weg. Bei den TKC70 werden Streifen breiter bleiben.


    Für mich ist wichtig, geschmeidig zu fahren und genug Reserven zu haben, wenn es mal eng werden sollte. Ich hab drei kleine Kinder, die ich nicht alleine lassen will. ;)


    Aber ich finde es macht unfassbar viel Spaß, immer wieder was dazu zu lernen.

  • #18

    Da ich mir auch das Buch von Bernt Spiegel zugelegt habe, musste ich leider auch feststellen, dass er heuer im Februar verstorben ist. Aber ich denke ihm war ein langes erfülltes Leben beschieden. 1926 - 2025

    Das Buch ist wirklich, wirklich gut gemacht, aber für den Otto Normal Verbraucher geht es doch zu sehr ins psychologische. Wenn man mit Psychologie nicht viel am Hut hat, dann überfordert einem die Herangehensweise von Spiegel.

  • #19

    Hallo,

    ich habe das Buch von Bernt Spiegel „Die obere Hälfte des Motorrads“ nicht gelesen.

    Ich hatte lediglich Rezensionen hierzu gelesen.


    Obwohl ich mich ein wenig für Psychologie interessiere, da man unter anderem erstaunliches

    über sein eigenes Verhalten und Handeln, welches bei weitem nicht so selbstbestimmt ist wie

    man denkt, erfährt, scheint sich die eher psychologielastige Herangehensweise von Spiegel an

    das Thema nicht jedem zu erschliessen.

    Das war in diesem Fall für mich das k.o. Kriterium, kann man lesen muß man aber nicht? :think:


    Natürlich sind Selbstreflexion und Kritikfähigkeit eine Grundvorraussetzung um unser Handeln

    gerade beim Moppedfahren zu verbessern, aber das halte ich für eine Selbstverständlichkeit.


    Es gibt auch beim Motorrad die Leute die ein natürliches Talent hierfür haben und ein Motorrad

    recht schnell beherrschen, mit diesem ein Einheit bilden und die Grenzbereiche erfahren und

    erfühlen. Und wenn sie sich dann auch noch halbwegs an die Stvo halten sind sie recht schnell

    durchaus "gute Motorradfahrer".


    Leider gibt es auch gegenteiliges. Mir fallen immer wieder einmal Motorradfahrer auf die gerade

    vor und in Kurven sehr unsicher sind, Schräglagenangst haben, vom Kurvenblick und der richtigen

    Linie anscheinend noch nie gehört haben und dazu noch ein merkwürdiges Bremsverhalten an den

    Tag legen.

    Spätestens am Motorradtreff bestätigt mir ein Blick auf deren Reifen ob ich richtig gelegen habe

    oder nicht.


    Diesen Leuten empfehle ich in deren eigenem Interesse ein geführtes Training zu buchen. Hier ist

    man unter Gleichgesinnten und lernt unter Anleitung sein Motorrad sowie dessen Grenzen zu

    "erfahren". (Das kann übrigens richtig Spaß machen.)

    In diesen Fällen kann das "beste Buch" die Fahrpraxis einfach nicht ersetzen!


    Auch wenn ich gerne einmal im Blümchenpflückermodus unterwegs bin und die "Motorradbeherrschung"

    damals ohne geführtes training erlernt habe gehe ich auch heute noch hin und wieder die Sache

    etwas sportlicher an. Ich finde es für den Fall der Fälle wichtig die Grenzen was Schräglage, Brems-

    verzögerung etc. anbelangt nicht aus den Augen zu verlieren. Das kann mein Leben retten!

    Ohne Übung kann das schnell mit einer folgenschweren Panikbremsung :shock: enden.

    Wenn ein Reifenwechsel ansteht mache ich gerne ein paar Gefahrbremsungen. Es kann nicht schaden

    wenn man fühlt wie das ABS arbeitet, die NC hinten ein wenig pendelt aber sicher zum stehen kommt.


    Und ich bin mir sicher das ich die absoluten Grenzbereiche der NC und der Reifen, die Testfahrer

    routiniert erfahren noch nicht erreicht habe. Schön das da noch Luft ist, man weiß ja nie.


    Wie gesagt, das beste Buch bringt nichts wenn man das gelesene nicht in der Praxis umsetzt.


    Gruß, Thomas :boywink:

  • #20

    Ich fand das Buch sehr gut. Das heißt ja nicht, das ich der Püschologebin. Aber sehr viele Sachen die er schreibt, konnte ich umsetzen, oder ich bin sowiso so gefahren. Dann ist es eben eine Bestätigung. Alles muss man nicht verstehen oder umsetzen können.

    Gruß aus Bremen

    Hartmut

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