Das Ergebnis lässt in meinen Augen leider keine Aussage zum alten Streitthema zu, ob nach einem Kettenleben das komplette KK getauscht werden sollte.
Schade, da wäre mehr drin gewesen.
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Hallo -BW-,
du gehörst aber auch zu den hartnäckigen,
bitte lies dir das hier in aller Ruhe durch. Ich finde bei Sichtung alles geschriebenen und durch die Expertise dritter
(Wikipedia - MOTORRAD) die ich hinzugezogen habe lässt Winnis "Experiment" sogar eine recht klare faktenbasierte
Aussage zu!
Ich fang mal an:
Das ist jetzt das vierte Mal in diesem thread das du uns erzählst das du bzw. Freunde Motorräder, dabei auch welche
mit über 100 PS, gefahren sind bei denen der Satz trotz Allwetterfahrerrei mit Kettenöler (Aluritzel) 45 bis über 60 tkm
gehalten hat. Wie ich schon schrieb bezweifel ich das nicht. (siehe unten)
Für mich und auch wohl Winni ging es vor allem darum ob es Sinn macht durch vertretbaren Kosten und
Arbeitsaufwand die Fahrleistung ca. zu verdoppeln, das war der Sinn seines "Experiments", um nichts anderes
ging es hier!!
Viele Beiträge wie "ich habe meinen kompletten Satz gewechselt bei...." etc. waren einfach OFF TOPIC !! Wenn ich
das richtig interpretiere wollten diejenigen damit doch eigentlich sagen: Mach du (Winni) das ruhig so, ich mache es
aber so!! Dein Endergebnis ist mir egal, ich mach das schon richtig.
Wenn ich dann in diesem thread noch lese das ein NC-Fahrer vom Hondahändler gesagt bekommt das nur die Kette
gewechselt werden muß und dieser das ausschlägt und den Komplettsatz wechseln läßt....... Warum teilt er uns das
mit? Hat hier in diesem Kontext nichts, aber auch garnichts zu suchen. Sachliche Begründung? Fehlanzeige, war
wohl Bauchgefühl.
Normalerweise hätte wir alle auf das Ende des "Experiments" warten müssen um dann erst Schlussfolgerungen
daraus zu ziehen.
Für mich persönlich kann ich sagen das ich Winni nur bestärkt habe am Ball zu bleiben und uns wenn möglich
Zwischenstände mitzuteilen. Das tat er dann auch, Texte, Fotos, einfach aussagekräftigt = 1+ Wenn das nur immer
so wäre.
O.K. Winni hätte die erste Kette und auch die zweite Kette durchaus noch etwas länger und damit gesamt ca. 60 tKm
fahren können aber er hatte Gründe für den Tausch, diese ca. 10% machen den Kohl auch nicht fett.
Ich wiederhole mich, 90% tauschen bei 25 bis 30 tKm, das hat einen Grund. Auslegung des Satzes, Qualität,
Fahrverhalten, Witterungseinflüsse etc.? Vielleicht spielt auch das Konstantfahrruckeln, das diese recht mager
laufenden Motoren im unteren Drehzahlbereich verstärkt zeigen, eine Rolle. Hierbei entstehen dynamische
Zugkraftspitzen im Kettentrum.
Das Winnis Vorgehen garnicht so dumm war und durchaus empfohlen wird wurde mir bei der Recherche im Netz
mehrfach bestätigt!
HIER EIN AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:
Kettenverschleißmessung (Verschleißlehre)
Eine Kettenverschleißmessung dient zur Bestimmung des Verschleißgrades einer Antriebskette in Form ihrer Längung.
Ein rechtzeitig erkannter Verschleißgrad kann für einen Kettentausch genutzt werden, um so die mit der Kette in
Kontakt kommenden Kettenräder, Ritzel zu schonen.......................
......Um das zu verhindern, sollte die Kette beim Erreichen eines definierten Verschleißmaßes durch eine neue
ersetzt werden.
ANMERKUNG: Nur mit so einer Lehre kann man das messen, eine Schieblehre ist ungeeignet!!
ÜBRIGENS: Das du von Winnis Vorgehensweise nicht so überzeugt warst hast du umgehend nach Eröffnung
seines threads bekundet:
Startbeitrag von Winni am 17. November 2022
.........Ich fasste den Entschluss ein Experiment durchzuführen. Entgegen der allgemeinen Lehre wollte ich nur die
Kette und nicht auch die Kettenräder wechseln............
Sofortige Reaktion von dir am 18. November 2022
Muss man das ausprobieren? ------ (Anmerkung von mir: Ich würde sagen das suggeriert dem geneigten Leser
dein Dessintresse, oder? Hier hättest du ja konsequenterweise dann auch aufhören müssen)
Technisch sind die Folgen klar:
Die Anzahl der voll im Eingriff befindlichen Rollen und Zähne ist geringer, die Belastung wird auf weniger Rollen/Bolzen
und Zähne verteilt und der Verschleiß steigt.
Du solltest besonders das Ritzel im Auge behalten, da könnte es zu Zahnausfall führen.........
(Anmerkung von mir: Wie man auf den Fotos sieht ist das Ritzel nach 54 tKm noch weit vom Zahnausfall entfernt,
die Zähne müßten noch viel schräger und spitzer werden bevor sie so geschwächt sind das sie brechen könnten).
Wenn du die technischen Folgen auf "neue Kette auf altem Ritzel-Kettenradsatz" bezogen hast war dies sogar falsch.
Das von dir geschriebene gilt nur für: Alte, gelängte Kette auf neuem und auch alten Ritzel-Kettenradsatz allerdings
mit unterschiedlich starken Auswirkungen!
HIER NOCH EIN AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:
Bei einer stark gelängten Kette stimmt der Abstand der Kettenglieder (die „Teilung“) nicht mehr korrekt mit dem
Abstand der Zähne auf den Kettenrädern überein. Die Kraftübertragung konzentriert sich dann nur noch auf wenige
Auflagepunkte vor dem ziehenden Kettentrum, die Kette wandert zudem aus den „Tälern“ der Zähne relativ nach
außen und „gräbt“ sich in die lastseitigen Flanken der Zähne der Kettenräder ein, wodurch diese erheblich schneller
als bei einer neuen Kette verschleißen. Eine gelängte Kette läuft nicht mehr leise und sauber. (kann man selber drauf
kommen, aber wenn schon denn schon)
WARUM UND VORALLEM WO LÄNGT SICH DIE KETTE?
AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:
......Genauer betrachtet verschleißen die Bolzen einer Kette indem die inneren Laschen, vorallem beim umlaufen
des Ritzels durch die Ausrichtungsänderung der Kettenglieder zueinander, Kerben in die Bolzen „schneiden“, sodass
die Kette in ihrer Gesamtheit länger wird. Erkennbar wird das allerdings nur, wenn man die Bolzen komplett aus den
Laschen austreibt.
JETZT ZU DEINEN "LANGLAUFKETTEN":
Vorab: Ich hatte mir vor einiger Zeit ein paar 1000PS Videos vom "Alpen Masters" Test, den die Zeitschrift "MOTORRAD"
ausrichtet, angeschaut.
Dort wurde bei der neuen "Ducati Monster", oder war es die kleine "Aprilia Tuono", egal, bemängelt das der Kettensatz
viel zu schnell verschleisst. Was will ich damit sagen, schon von Modell zu Modell kann die Auslegung verschieden
sein so das bei vergleichbarem Nutzerprofil stark differierende Laufleistungen zu Tage treten.
AUS FORUM:
Wenn du in den verschiedenen Foren mal ein wenig herumstöberst, wirst du immer mal wieder lesen, dass eine
Motorradkette so zwischen 20.000 km und max 40.000 km hält, je nach Pflege und Beanspruchung................. Vor
gefühlten hundert Jahren gab es da mal von der Zeitschrift Motorrad einen kleinen Vergleichstest, in dem das auch
durch genauere Daten untermauert wurde.
Zeitschrift "MOTORRAD" Test 2007 --- Hier der Link: https://www.motorradonline.de/…radketten-kettenreaktion/ Einfach mal durchlesen!
Anmerkung von mir: Die Ketten werden auch heute noch genau so gebaut, da hat sich nichts verändert. Diese allgemein
hin als O-Ringketten bezeichneten Ketten werden schon seit den 70iger Jahren mit kleinen Änderungen so gefertigt!
Zitate aus dem Test: Freilich weisen Kardan und Zahnriemen üblicherweise eine weit höhere Lebenserwartung auf,
doch bei regelmäßiger Pflege und Wartung (siehe Kästen) halten Antriebsketten locker 20000 Kilometer. Das ist in
Anbetracht der durchschnittlichen Jahresfahrleistung eine sehr lange Zeit................
Aktuelle Motorräder besitzen ausnahmslos Ketten mit Dauerfettfüllung, so genannte Dichtring-Ketten, im umgangs-
sprachlichen als O-Ring-Ketten bezeichnet. Die Dichtringe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: in der
einfachsten Version als echten O-Ring, der den abgedichteten Ketten auch ihren Namen gab...............
Die Aufgabe der Dichtringe besteht darin, den im Bereich der Reibflächen zwischen Kettenbolzen und Buchse befindlichen
Schmierstoff nach außen abzudichten. Durch diese Mitte der 70er Jahre entwickelte Technik konnte die durchschnittliche
Lebenserwartung von Motorradketten im Vergleich zu den nicht abgedichteten Standardketten früherer Jahre auf
heutzutage übliche 20000 bis 30000 Kilometer deutlich gesteigert werden...................
Ich denke das die Testfahrer von "MOTORRAD" was Motorradketten anbelangt, einen grossen Erfahrungsschatz
sowohl privat als auch beruflich haben.
Das bedeutet das die hier angegebenen 20 bis 30tKm wohl nicht so ganz aus der Luft gegriffen sind!
Deshalb kann ich mir trotzdem vorstellen das die von dir angegebenen max. 60 tKm mit Kettenöler und softem
Fahrverhalten eventuell realisierbar sind.
Ob die Honda Kette unterdimesioniert ist kann ich nicht sagen, genauso wie ich nicht weiß ob die Ketten der von
dir angesprochenen Motorräder besser dimensioniert sind. Genauso wenig kann ich sagen inwieweit sich das
von dir angesprochene Aluritzel positiv bemerkbar macht bzw. warum.
Eins kann ich aber sagen und hatte ich auch schon gesagt, durch die Menge an variablen Einflussgrössen ist ein
direkter Vergleich kaum möglich.
UND DAS WICHTIGSTE:
Die Kilometerleistungen der Ketten bzw. Kettensätze bei der NC750 decken sich quasi genau mit denen von
"MOTORRAD"
Das lässt für mich nur den Schluss zu das es schwierig sein wird bei der NC750, ohne wenigstens die Kette zu
wechseln, auch nur ansatzweise an die 60 tKm-Marke zu kommen.
Winni hat immerhin 54 tKm erreicht und die gefahrenen Kilometer durch einen einfachen und schnellen
Kettentausch verdoppelt! Er hat genau das erreicht worum es ihm in seinem "Experiment" ging! Na wenn das
nichts ist weiß ich es auch nicht?!
Jemand anderer Meinung?
Was ich irgendwie ärgerlich finde, jetzt habe ich viel geschrieben aber vermutlich liest es kein Mensch, das war in
den BMW-Foren ganz anders. Nun ja, bin ja selbst Schuld. Aber egal, war heute ein schöner Tag, haben eine tolle
Motorradtour gemacht und ausschlafen kann ich auch, was will man mehr!
Gruß aus Lemgo, Thomas