Beiträge von Waldschrat

    seit Mitte 22 kann meine Holde kein Moped mehr fahren und ich versuche, die NC und die CRF zu bewegen.

    Die NC ist ein braves Moped, mir zu brav. Ich liebe den Bumms der CRF und die erwachsenere Erscheinung. Die riesigen Aluboxen und die ele Spielereien. 8)

    Die NC bekommt neuen TÜV und wenn Frauchen nicht gesünder wird, kommt die NC weg.


    Übrigens läuft die CRF ruckelfrei durch die Tempo 30 Zone, möchte dazu aber in den "Stadt"-Modus gewechselt werden 8o

    Gestern hatte ich mir eine Probefahrt mit der RE Hunter 350 gegönnt.


    Eigentlich wollte ich die "Classic" fahren, die war aber als Verführer nicht verfügbar.

    Die Hunter sei der Classic sehr ähnlich.

    Es handelt sich um einen 350 cc langhubigen, luftöl gekühltem Eintopf mit satten 27 nM bei 20,2 PS. Außer ABS und nem Mini-Boardcomputer hat das Ding nichts. Fünf Gänge und ne leichte Kupplung. Vmax 114 km/h, Verbrauch 2-2,5 l/ 100 km. Reichweite fast 500 km, 180 kg Fahrfertig. Ich sitze überraschend gut, trotz meinen 188cm Ne halbe Stunde hatte ich Zeit - für 10.-€. Also los. Was auffällt: es macht alles einen soliden Eindruck, kein Plastebomber. Ich sitze überraschend gut auf dem dünnen Steppkissen. Keine Ahnung wie weit das funktioniert.

    Zum Anfahren braucht sie überraschend viel Gas. Dann plöppert sie wunderbar los. Der Sound ist echt betörend. Raus auf die Bundesstrasse. Die Kleine zieht sauber hoch - dann laufe ich auf einen Joghurtbecher auf. Kurz war ich am überlegen, den zu überholen - aber das lässt man besser. Ab 90 km/h lässt die Spritzigkeit nach, ab 100 wirds teigig. Also runter von der B auf die kleinen, kurvigen und steilen Strassen. Im Raum Weilburg ist man damit ja gut ausgestattet. Da war die Kleine in ihrem Element. Willig und handlich schnurrte sie durch die Kurven. In den Dörfern ist das Tempo 30 fahren und halten auch supereinfach. Kein Ruckeln, keine Aussetzer - dafür aber goiles Plöppern. Wobei Standgeräusch laut Papiere mit 89 dbA deutlich unter der Österreich Grenze liegt.


    Die Kleine schlägt sich recht wacker - je kleiner die Strasse umso besser. Autobahn geht sicher auch, man klemmt sich eben hinter nen LKW

    Tourenfahren geht damit, man muss es aber gemütlich angehen.....


    Zurück beim Händler habe ich noch auf der Classic probe gesessen. Leider stand die so blöde, das ich kein Foto machen konnte. Auch hier sitze ich klasse auf dem Schwingsitz. Die Fuhre wirkt wuchtiger, bringt aber nur 10 kg mehr auf die Waage Alles solider Metallbau und bildhübsch.


    Fazit: Die RE Hunter ist ein richtiges, gar nicht einmal so kleines Motorrad, das sich richtig gut fahren lässt, die richtigen Strassen voraus gesetzt. Solide und vertauen erweckend. Neufahrzeug eben.

    Und für wen ist das was? Als Zweitmoped, oder für den Anfänger. Auch für kleine Menschen gut geeignet.

    Mich hat die Kleine echt begeistert

    Thema Regenfahrt:

    Urlaubsende in der Nähe von Bozen in Italien. Es ist noch früh, schon schwül und soll noch sehr heiss werden. Meine schmutzige Unterwäsche packte ich in eine Papiertüte und schnallte diese faul hinten auf den Berg Gepäck. So setze ich mich auf die vollgepackte GPZ 900 in T-Shirt und Jeans, fahre Richtung Norden und durchquere die Alpen. Bei Füssen fahre ich auf die A7 und tanke mal wieder. Es ist weiterhin schwül und wird jetzt auch heiss. Bei der Zigarette danach bemerke ich eine kleine Gewitterwolke aus der Ecke, wo ich herkam. Na, dachte ich mir, dem Wölkchen kannste jetzt ja dank deutscher Autobahn schnell wegfahren und gab kräftig Gas. Die Wolke konnte ich im Rückspiegel beobachten, sie entfernte sich, wuchs aber. Irgendwann musste ich mal wieder tanken und rauchen - schon hatte mich die Wolke wieder eingeholt. Also jetzt, hurra und druff, nix wie weg.

    Die Taktik funktionierte bis Würzburg, dort musste ich auf die A3 wechseln, der Verkehr wurde dichter und meine Hauptrichtung war nicht mehr Nord, sondern eher West. Da schob sich die düstere Wolke über mich. OK, ich feuere weiter, es wird immer dunkler aber es bleibt trocken. Meine Hoffnung war das Aschaffenburger Kreuz, da wollte ich auf die A45 (Nord-West). Und das klappte super. Ich bin trocken auf die A 45 gekommen und weiter gefeuert bis zum Schild "Willkommen in Hessen". Da setzte der Regen ein. Leider war keine Möglichkeit mehr zum unterstellen, zudem war der Regenkombi unbenutzt ganz unten um Gepäck. So wurde ich richtig nass, egal, es waren ja nur noch 100 km. Und es wurde immer schlimmer. Dann hagelte es. Endlich kam meine Abfahrt. Nix wie runter von der Bahn. Jetzt waren es nur noch zwei Dörfer bis nach Hause. Schon vor dem ersten Dorf schlug der Blitz in einen Baum neben der Strasse ein. Ich fuhr stur weiter. Es schüttete in Massen und ich hatte keine Sicht mehr - egal, ich kenne ja den Weg. Kurz vor dem letzten Dorf wäre ich beinahe in ein PKW eingeschlagen, der einfach stehen geblieben ist. Im letzten Dorf lief plötzlich die GPZ nur noch auf drei Töpfen. So rollte ich in eine Bushaltestelle und ließ die GPZ auf Drehzahl brummen, bis der vierte Zylinder wieder trocken war. Dann bin ich im Regen noch die letzten 2 Kilometer heim gefahren. Immer noch im T-Shirt und bitterkalt. Meine Unterwäsche in der Papiertüte lag tatsächlich noch hinten drauf, wie frühs gepackt. Aber nur eine Berührung und die Tüte zerfloß fast vollständig.

    Schön, wieder zuhause zu sein...

    Winterzeit ist Reifenwechselzeit...

    Ich fahre bei trockenem Winterwetter auf meiner LC 4 620 Adv zum Reifenwechsel 40 km zum KTM Dealer. Schnee war zwar angekündigt, aber bei uns ist das meist doch eher nur Regen. Egal - also los.

    Kaum aus dem Städtchen draussen fing es an zu schneien und auf salzigen Strassen ging es zum deutlich höher gelegenen Dealer. Dort angekommen wunderte er sich, das ich doch zum Termin erschienen bin, bei dem Wetter. Ich war der einzige Kunde im Laden und der Chef hatte allen frei gegeben. So durfte ich mit in die Werkstatt, er wechselte die Reifen und wir redeten Benzin.

    Am Ende betrachteten wir sein Werk und mussten feststellen, dass beide Reifen gegen die Laufrichtung montiert waren... :D


    Nach einem anderen Reifenwechseltermin holte ich meine GPZ 900 R beim Kawa Händler ab und fuhr wegen der neuen Reifen übervorsichtig vom Hof und durch das Industriegebiet. Auf der Bundesstrasse hatte ich etwas bescheunigt um dann sanft vor dem Ampelrückstau abzubremsen. Soweit der Plan. Leider griff die VR Bremse ins Leere, die Fußbremse ebenfalls. Nach hektischem Pumpen kam dann doch noch ausreichend Bremsleistung. Puuuuh Glück gehabt Das passiert mir nie wieder....

    Früher sind wir gerne Endurowandern gefahren. Ich hatte damals ne Husky TE 610. Wir leben hier in ländlicher Gegend mit vielen Agrarautobahnen und nem Anschluß an den Vogelsberg. Da es auch damals schon mal Ärger gab, sind wir bevorzugt bei besonders schlechtem Wetter gefahren, getreu dem alten Motto; wo kein Kläger.....

    Eines Tages kam mein Kumpel und wollte fahren. Es war Winter und regnete. Eigentlich waren die Pisten Schnee- und Eisfrei. Nur nicht am nördlichen Waldrand. Ich hatte die Wahl - entweder in den vereisten Reifenspuren zu fahren oder auf dem rutschigen Mittelteil. Die Reifenspuren fuhren sich besser, das Vorderrad brach durch das Eis und ließ es sich fast normal fahren. Sicher, ohne Wackler und Rutscher. Das ging ja super, ich wurde schneller. Das Moped stabilisierte sich mehr, ich wurde noch schneller - hui, das macht Spaß. Und noch mehr am Kabel gezogen. Dann, vielleicht bei 90 km/h bemerkte ich noch, daß das Vorderrad nicht mehr durch das Eis brach. Den folgenden Abflug kann man sich vorstellen....


    Anderer Tag: wir waren spielen in einem ehemaligen Tagebau, der verfüllt und zu einem See umgebaut wurde. Das war klasse - alles trockener Lehm, keine dicken Brocken und die Hänge fließend, von nem kleinen Anstieg zur steilen Rampe, alles da und man konnte sich mal was trauen. Nach ner Stunde toben waren alle müde und wir sammelten uns an einem Lagerplatz. Wir wollten heim. Einer kam noch auf die Idee, diesem Erdhügel hier links hoch zu fahren. Er gab Gas, seine TM sauste dem Hang hoch. Oben wollte er auf dem Kamm stehen bleiben und verzögerte. Wir hörten nur noch "oh Sch....", dann kippte das Moped vorne über und verschwand aus der Bildfläche.

    Was war passiert? Von der anderen Seite hatte ein Bagger Material weg genommen - kein sanfter Hügel mehr, sondern einfach nur 3m senkrecht.


    Passiert ist uns nie etwas dabei, blaue Flecke und nen dickes Knie mal abgesehen.