In zwei Heften Neues von KTM:
Das Motorrad-Magazin, Heft 1/25, gemäß Werbung Österreichs älteste, beste, schönste (und einzige) Motorradzeitschrift, schreibt, normalerweise würden im Dezember rund 350 Fahrzeuge zugelassen. 2024 waren es 10.109, davon 8079 aus der KTM-Gruppe (S. 112).
Im Editorial meint der Chefredakteur, es seien "fürchterliche Fehlentscheidungen" getroffen worden, aber "Fehler zuzugeben gehört nicht zu den Stärken des Managements rund um Stefan Pierer..." Statt dessen werde "die wahrscheinlich drittgrößte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte als "Boxenstopp für KTM" verharmlost."
Schließlich auf S. 28ff. die Reportage zum Thema: "265.000 Motorräder sollen weltweit unverkauft "auf Halde" stehen..." Aufgelistet wird, dass im Jahr vor dem Insolvenzantrag noch ein Rekordumsatz erzielt wurde, im letzten März Dividenden ausgeschüttet und MV übernommen wurde. Und jetzt knapp zwei Milliarden Schulden.
Man habe knapp 400 Millionen Euro im Fahrradbereich versenkt, Kritik der Fangemeinde an Qualitätsproblemen immer häufiger ignoriert, ebenso die "am Ende schon richtiggehend verhasste Designlinie." Auch habe man nicht ausreichend klargestellt, dass lediglich 10.000 Motorräder in China gebaut wurden, nämlich 790 Duke und 790 Adventure, während die kleinen Modelle aus Indien, der Rest aus Mattighofen kam.
Am 25. Februar werde sich entscheiden, ob die Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen. Investoren wären nötig. Es sei zu befürchten, dass zukünftig Entwicklung und Produktion in größerem Umfang nach Indien oder China abwandern. Ob Stefan Pierer aus seinem Vermögen Geld zuschießt, sei noch nicht bekannt.
MOTORRAD (Heft 4/25, S. 10) berichtet von Pierers Rückzug vom Chefsessel am 23.01.2025. Er werde sich wohl langfristig ganz zurückziehen. Der Produktionsstopp sei bis Mitte März verlängert, noch immer 180.000 Motorräder unverkauft. Tag der Entscheidung sei der 25. Februar.