Beiträge von DetMainzel

    An meinen Motorrädern habe ich bisher immer selbst geschraubt. Bei der NC ist das auch nicht aufwendig weil recht wenig anfällt. An den Vorgängern habe ich auch Motoren und Getriebe selbst überholt oder repariert. Aber das brauche ich heute nicht mehr da ich noch lieber fahre als schraube und mit der NC ein problemloses und langlebiges Motorrad fahre. Jetzt reicht es mir so etwas an meinem 54-jährigen Oldtimer zu machen.


    Die normale Wartung wie z.B. Ölwechsel, Filterwechsel, Ventile einstellen, Räder zum Reifenwechsel aus- und einbauen, Bremsbeläge und Bremsflüssigkeit wechseln sind eigentlich kein Problem.


    Zubehörteile anbauen, egal ob rein mechanisch oder elektrisch/elektronisch macht mir Spaß und erfreut mich wenn es dann so wie vorgesehen genutzt werden kann und funktioniert. Dabei baue ich auch kleinere Teile selber oder mache Teile passend. In meiner Werkstatt sind Säulenbohrmaschine, Drehbank und diverse Werkzeuge zur Metallbearbeitung vorhanden.


    Reparaturen wie Wechsel von Radlagern, Lenkkopflagern, Kettensatz, Gabelstandrohren und Gleitbuchsen, Bremsscheiben sowie Umbau auf Stahlflexbremsleitungen führe ich auch durch. Wenn notwendig kaufe ich mir erforderliche Spezialwerkzeugefertige oder fertige diese mit einfachen Mitteln selber an.


    Erst wenn an der Elektronik, wie z.B. der Motorsteuerung, ein Fehler auftritt würde ich wohl passen und das in der Werkstatt machen lassen.


    Ich habe ein technisches Studium absolviert und war immer mehr an Technik als an Zahlen interessiert. Das Schrauben an Motorrädern habe ich mir dann im Laufe der Zeit selbst angeeignet und auch viel bei Freunden abgeschaut.


    Mein Auto gebe ich aber einmal im Jahr in die Inspektion, da habe ich keine Lust selber dran zu gehen.

    Wenn ich weiter oben schon erwähnt werde möchte ich die Zahlen mal präzisieren.


    Im November 2014 die erste NC mit DCT gekauft und im Juli 2021 mit 193.061 km in den Ruhestand versetzt.


    Dann im August 2021 eine RH09 mit manueller Schaltung gekauft. Mitte Dezember nahm mir ein Autofahrer die Vorfahrt und die NC war ein wirtschaftlicher Totalschaden mit 11.664 km.


    Im Januar 20022 eine gebrauchte RH09 mit DCT und mit 321 km Laufleistung gekauft. Stand heute steht sie mit 127.200 km in der Garage.


    Macht zusammen 331.925 km, hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Und finde die NC und das Konzept das dahinter steht immer noch toll und werde sie weiter fahren und fahren und ...

    Ich fahre auch im Winter bei Temperaturen bis 0 Grad so lange die Straßen nicht glatt sind. Mittlerweile fahre ich den sechsten Satz Michelin Road 5, der bleibt auch im Winter drauf und hat mich bisher nicht enttäuscht.

    Wenn das Tauchrohr auf dem Standrohr seitliches Spiel hat dann sind die Gabelfühungsbuchsen verschlissen. Ist jeweils eine Buchse am unteren Ende des Standrohres und am oberen Ende des Tauchrohres. Kann man selber machen, ist aber schon etwas anspruchsvoll.


    An welchem Modell tritt das denn auf? In deinem Profil führst du eine RH09 auf, die hat aber nur 120 mm Federweg. Bis zur RC90 hatte die X 150 mm Federweg.


    Wieviel hat die NC gelaufen und wie sehen die Standrohre aus?

    Hallo Peter,


    dann versuche ich einmal deine Fragen zu beantworten.


    Die Düse des Kettenölers ist ein dünnes Röhrchen aus Kunststoff das schräg abgeschnitten ist damit es bündig am Kettenrad anliegt und leicht an diesem schleift. Dadurch landet das Öl auf dem Kettenrad und wird nicht in der Luft herumgewirbelt, die Ölverluste bei dieser Übertragung dürften äußerst gering sein. Dadurch gelangt wohl auch Öl auf die linksseitigen, also äußeren (bezogen auf die Längsachse des Fahrzeugs) Kettenlaschen. Das lässt sich nicht vermeiden, das Röhrchen schleift am Kettenrad, mehr kann ich da nicht machen. Da die Kettenlaschen gar nicht geölt werden sollen ist es auch nicht schlimm wenn die rechtsseitigen, also inneren Kettenlaschen nicht geölt werden. Die wesentlichen Teile, nämlich die Rollen, die Zahnflanken des Kettenrades und die Innenseiten der Kettenlaschen erhalten auch bei einseitigem Ölauftrag genügend Öl, das verteilt sich ausreichend.


    Die Kette habe ich bewusst bis jetzt nicht gereinigt und werde es in nächster Zeit auch nicht tun. Sieht halt nicht so schön und sauber aus, aber darin sehe ich den einzigen Nachteil.


    Über andere Methoden der Kettenschmierung möchte ich hier nicht diskutieren. Bei meinen NC's benutze ich seit fast 350 tkm einen Scottoiler und bin damit sehr zufrieden und werde deshalb dabei bleiben.

    In letzter Zeit wurde hier im Forum über die Pflege der Antriebskette viel geschrieben und heftig diskutiert. Es gab da kontroverse Meinungen die fundiert begründet wurden und jede für sich ein Für und ein Wider haben. Sie beruhen entweder rein auf theoretischen Grundlagen oder aber auf praktischen Erfahrungen Einzelner.


    Ich habe mich da bewusst herausgehalten da solche Diskussionen zwar interessant sind, aus meiner Sicht aber nicht viel bringen. An dieser Stelle möchte ich auch keine neue Diskussion auslösen sondern von meinem, ich nenne es einmal Kettenexperiment, berichten. Bei diesem verfolge ich einen für mich neuen Ansatz zum Thema Kettenpflege.


    Theoretische Grundlagen halte ich zwar für notwendig und richtig, schließlich habe ich eine technische Ausbildung genossen. Aber hin und wieder möchte ich auch einmal experimentieren um in der Praxis zu erfahren was Sache ist. Daher habe ich beim letzten Wechsel des Kettensatzes das Experiment gestartet.


    Zunächst Fakten zur Ausgangslage. Der Kettensatz besteht aus einem Silent-Ritzel von JT, einem Kettenrad von AFAM und einer Kette von AFAM in der Ausführung 520XHR2-G Niet. Die Kette hat eine Zugfestigkeit von 4.180 daN. An meiner NC habe ich einen Scottoiler E-System verbaut. Bisher habe ich diesen mit einer Tropfrate von 120 s oder sogar 90 s betrieben. Die Kette war dadurch zwar immer gut geölt aber rund um das Kettenritzel, unter dem Kettenschutz und auf den Gleitschienen der Schwinge sammelte sich im Laufe der Zeit viel „Schmodder“, ähnlich einem dünnflüssigeren Fett, an.


    Als ich den neuen Kettensatz montierte fand ich es zu schade das Fett, mit dem die Kette komplett eingefettet ist, abzuwischen. In früheren Zeiten, in der Vor-O-Ring-Aera, wurden Ketten, wenn es der Fahrer gut meinte, regelmäßig in heißes Kettenfett gelegt, dann ließ er die Kette abkühlen und sie war komplett gefettet und nach dem Einbau wieder für einen längeren Zeitraum geschmiert. Also beließ ich die neue Kette so wie sie war und da sie bestens gefettet war stellte ich den Scottoiler ab.


    Nach rund 1.300 km war auf den Rollen und den Zahnflanken des Kettenrades nur noch eine ganz leichte Schmierung zu erkennen und ich aktivierte den Scottoiler mit einem Tropfintervall von 180 s um die Ölung der Kette zu gewährleisten. Durch dieses lange Tropfintervall wird die Kette nur noch minimal geölt, schleudert dadurch aber auch nur noch minimal Öl ab.


    Das Ergebnis ist aus meiner Sicht aber in Ordnung. Auf den Rollen und an den Flanken der Zähne des Kettenrades ist ein minimaler Ölfilm zu erkennen. Die Ölung scheint ausreichend zu sein.


    Über das Kettenrad habe ich eine Kettenradabdeckung montiert, über diese wurde an anderer Stelle hier im Forum berichtet. Auf der Innenseite dieser Abdeckung landet das vom Kettenrad abgeschleuderte Fett, von der Original-Fettung, und nun das Öl des Scottoilers. Gesäubert habe ich hier nach dem Start des Experimentes noch nie. Nach rund 5.700 km hat sich dort nur recht wenig "Schmodder" abgesetzt.


    Der Kettendurchhang soll nach Wartungsvorschrift von Honda zwischen 25 und 35 mm liegen. Ich stellte ihn nach Montage des neuen Kettensatzes auf 25 mm ein. Nach 4.563 km lag der Kettendurchhang bei knapp unter 35 mm, durch drehen der Muttern des Kettenspanners um eine sechstel Umdrehung reduzierte er sich auf etwas über 25 mm. Mit dieser Längung der Kette kann ich gut leben.


    Über den weiteren Verlauf werde ich berichten.