Ist es etwa "linksschief", wenn man feststellen muss, dass die wenigen Reichen und Superreichen immer reicher werden, während die Armut immer mehr zunimmt? Ist es etwa "linksschief", wenn man feststellen muss, dass die Gewinne der Zocker privatisiert werden, während die Risiken und Verluste sozialisiert werden, wobei die Sozialisierung der Risiken und Verluste jene Reichen und Superreichen ausnimmt (wobei es um Summen geht, die ganze Volkswirtschaften vernichten können)? Ist es etwa "linksschief", wenn man bei dieser Entwicklung von einer himmelschreienden Ungerechtigkeit und einem politisch und ideologisch gesteuertem Verteilungsproblem spricht, von einer perversen Klientelpolitik für Konzerne, Banken und Großaktionäre?
Was sollen die blödsinnigen Rote-Socken-Kampagnen immer dann, wenn man die inhumanen Folgen unseres korrupten Wirtschaftssystems anprangert? Das ist doch zynisch und der ständigen Desinformation und Propaganda der Mainstream-Medien geschuldet, die sich im Eigentum wenigen reicher Familien befinden, die die Meinungsbildung doch nur im eigenen Interesse beeinflussen.
Weshalb ist die Vision eines demokratischen Sozialismus "linksschief? Wollen wir uns in Europa wirklich weiter in Richtung amerikanischer Verhältnisse entwickeln, wo schon der Versuch der Einführung einer Sozialversicherung als kommunistisches Teufelswerk diffamiert wird?
Und was nun den neu gewählten griechischen Finanzminister betrifft, Herrn Varoufakis, trifft gerade dieses Vorurteil nicht zu, dass er ein Amt bekleidet, welches seiner beruflichen Qualifikation nicht entspäche ...
Ich für meinen Teil, will in diesem Sinne lieber einer "linksschiefen" Vision die Rede führen, als vor "rechtsgerader" und vermeintlicher "Alternativlosigkeit" zu kapitulieren ...