Hallo zusammen,
nachdem ich schon länger nichts mehr geposted habe, hier nun ein Reisebericht von mir
Am Donnerstag den 25. Mai startete ich die Tour in Schwäbisch Hall. Ohne Navi, ohne Handy, nur eine Karte der Alpenländer (Fachmännisch am Abend zuvor erworben) und das nötigste zum Anziehen im Gepäck(fach). Um 11 Uhr schaffte ich es endlich aus der Heimischen Garage auf die Straße. Die ersten 3 stunden verbrachte ich auf der A7, im Stau. Letztendlich hängte ich mich hinter 3 Harley fahrer und schlängelte mich durch die Blechlawinen, was mir sicherlich eine Stunde schwitzen auf der Autobahn ersparte. In Österreich angekommen, musste ich mich erneut hinter einer Motorradgruppe aus Backnang an Tausenden von Autos vorbeischlängeln. Ein defekter Reisebus war der Grund für die schlechte Laune der dahinter stehenden Autofahrer.
Dafür boten sich hinter dem stehenden Reisebus schöne leere Straßen. Am Rasthaus Zugspitzblick gönnte ich mir und meiner NC die erste Pause. Ein belegtes Brot, eine Kippe und gefühlt 20 Fotos später folgte ich weiter der 179. In Landeck musste ich zwangsweise eine Pause einlegen, da ich ein wenig die Orientierung verlor. Ich benutzte auf der Reise zum ersten mal eine Karte, aber seit dem finde ich mich mit Karten super zurecht. Über die 180 gelangte ich zum Reschenpass und überquerte die Grenze nach Italien. Von dort an gelang ich über die SS40 nach Spondinig, bog auf die SS38 ab und war somit auf dem besten weg zum Passo dello Stelvio. Ich ließ es mir nicht nehmen, den vor mir herfahrenden Audi R8 Spyder zu jagen , gab aber nach den ersten Kilometern mangelnds Leistung auf, auch um mich besser auf die malerische Landschaft konzentrieren zu können. Da es bei der auffahrt des Stelvios schon relativ spät war (ca. 18:30), bestand kaum Verkehrsaufkommen und ich machte etliche Pausen um Fotos von meiner NC in der atemberaubenden Szenerie zu schießen . Oben angekommen traf ich sowohl auf den R8 fahrer, als auch die Backnanger Motorradgruppe wieder und hatte unterhaltsame Gespräche .
Leider musste ich jedoch feststellen, das meine dünnen Sommerhandschuhe, sowie lediglich ein T-shirt + Nierengurt als unterbekleidung der Lederjacke für die frostigen Temperaturen des Stelvios ungeeignet waren .
Die Abfahrt stellte sich als sehr Spaßig heraus, ich hatte das Bedürfnis gleich nochmal hoch zu fahren
Da ich aber nicht wusste, ob ich mein Hotel dann noch rechtzeitig finden und erreichen würde, entschied ich mich, lieber nach selbigem zu suchen. Über Bormio folgte ich weiterhin der SS38 bis nach Chiuro, wo etwas oberhalb in Castionetto mein Hotel lag.
Im Hotel La Svolta, 2 tage zuvor gebucht, hatte ich ein Einzelzimmer mit Atemberaubenden Blick auf die Alpen. Vorm Schlafengehen Schnabulierte ich noch eine leckere Pizza in der nächsten Stadt Sondrio und plante dabei die rückfahrt für den nächsten Tag. Hahntennjoch und Namlostal standen auf meiner Wunschliste :). Am nächsten morgen erwartete mich ein Frühstück, das zu 70% aus Kuchen bestand. Da ich kein Morgenmensch bin, beließ ich es bei einem kleinen Müsli und einer Zigarette. Dannach gleich ausgecheckt und für alles nur 25€ bezahlt. Nur zu empfehlen.
Auf der SS38 ging es zurück zum Passo dello Stelvio, wieder über Landeck bis nach Imst. Von dort dann Richtung Westen auf die Hahntennjoch Passstraße. Auch hier war die Aussicht wunderschön, jedoch war die Straße in keinem guten zustand und Teilweise ging es ohne großen schutz neben der straße 10 oder 20 meter + den Berg runter. Ich konnte dies gut ausblenden und fuhr in angenehm flottem Tempo die Passstraße rauf. Oben dann eine kleine Zigarettenpause, und realtiv schnell dann auch schon wieder die andere seite runter. Hier waren die straßen deutlich angenehmer und ich blieb ohne probleme an einer CBR600rr und einer Panigale (weiß nicht genau welche) dran, bis ich sie schließlich sogar überholen konnte. Die beiden hatten sichtlich keinen spaß daran und im Nachhinein gehe ich davon aus, das die beiden gedrosselt unterwegs waren. Von diesem kleinen Triumph beschwingt fuhr ich dann in Stanzbach rechts ab, um noch das Namlostal zu genießen. Von Reutte aus fuhr ich dann auf dem selben weg heim, auf dem ich auch gekommen bin.
Alles in allem war es eine Wunderschöne Tour, wenn man bedenkt das ich ohne große Planung oder Budget einfach mal losgefahren bin. Ich hab das einfach mal gebraucht, ohne nachzudenken loszufahren und dabei so schöne Landschaften, Berge, Kletscher und Gebirgsflüsse zu sehen und tolle Menschen kennenzulernen, die in der Hinsicht scheinbar ähnlich denken wie ich. Zudem hat mir das Wetter einen großen Gefallen getan, Temperaturen von 22-28 grad bei Sonnenschein oder leicht Bewölkt.
Die nächste ähnliche Tour habe ich bereit geplant, nur ein bisschen länger, hoffentlich besser durchdacht, und zu zweit mit einer Freundin. Auch von der Reise werde ich einen Bericht verfassen, falls nachfrage besteht.
In diesem Sinne, danke fürs lesen und bis bald
Motomax