Ohrstöpsel mit Geräuschunterdrückung (noise cancelling)

  • #1

    Wie an anderer Stelle (Gehörschutz-Fred) bereits berichtet, hab ich Ohrstöpsel mit elektronischer Geräuschunterdrückung (noise cancelling = NC :D ) angeschafft und öffne dazu dieses Thema. Die relativ neue Technologie ist ursprünglich für Ruhe im Flugzeug o.ä. konzipiert (Sony h.ear in NC, es gibt auch andere Marken, mit und ohne bluetooth). Ein kleines Mikrophon bei jedem Stöpsel misst die Umgebungsgeräusche und annulliert diese aktiv mit einem Gegengeräusch, das Ohr wird somit entspannt. Ich bin überrascht, dass dies nicht schon früher in Motorradfahrerkreisen übernommen wurde. Lärm ist weder romantisch noch sonst was, sondern m.E. störend und auf Dauer für's Gehör schädigend, das kann man drehen und wenden wie man will. (Natürlich kann jeder selber entscheiden). Nach einem ersten Test hab ich die Stöpsel auf meinem 10-tägigen Kroatien-Trip verwendet... und möchte sie nicht mehr missen!


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    Die Dinger sitzen gut (Stöpselgrösse kann man wechseln), angenehmer als Schaumstoffstöpsel find ich, passen bei meinem C3 problemlos drunter. Man kann die Stöpsel auch einfach nur in die Ohren stecken ohne "noise-cancelling" zu aktivieren, gerade im Stadtverkehr ist das sinnvoll, sie wirken dann wie herkömmliche Stöpsel (Umgebung schwach gefiltert). Wenn man die Geräuschunterdrückung aktiviert (kleiner Schalter) ist das Resultat fast beängstigend: Eine ganze Schicht der Geräuschkulisse ist weg. Bei Stillstand hört man ein ganz leises Rauschen, dennoch hört man die Dinge rundum (Autos, Verkehr) immer noch, einfach leiser. In einem modernen Auto hört man ja auch nicht viel von der Aussenwelt. Hier hört man die ungefilterten Dinge eigentlich fast besser, denn da die Umgebung nur in einem bestimmten Frequenzbereich ruhig gefiltert ist, hört man alles andere durchaus gut. Aber ich gebe zu, man muss sich daran gewöhnen, denn es ist schon etwas ungewöhnlich! Ich fand aber, dass es sich absolut lohnt, längere Fahrten sind viel entspannter. Die Turbulenzen können nicht vollständig gefiltert werden, sind aber leise (und somit viel erträglicher). Und wer damit Musik hören will, z.B. bei längeren Strecken, dann ist das Resultat m.E. unerreicht (Anschluss mittels vorhandenem mini-Jack). Bei hohen Tempi und/oder viel Wind stösst die Technik dann aber an ihre Grenzen, d.h. die Musik knackst ab und an, das ist dann eher nervig.


    Die Preise sind erstaunlich unterschiedlich, ich hab sie für rund 100€ gefunden. Die Angebote wechseln ständig, z.T.über 200€, daher googelt bitte selber. Die Dinger kann man aus Hygienegründen nicht umtauschen, bzw. klärt das ab, es empfiehlt sich ein Ladenbesuch, dann merkt ihr auch, ob sie sitzen und überhaupt gut unter den Helm passen. Die Dinger funktionieren bis zu 14 Stunden, geladen wird per USB.


    Dass es nun Helme gibt, die mit dieser Technik ausgestattet sind, ist eigentlich logisch (Sena). Aber vermutlich sind die Preise (noch) eher stolz. Ich schätze aber, dass die Technologie in Kürze so weit ist, dass sie erschwinglich wird. Ich jedenfalls finde die Dinger jedenfalls bemerkenswert, für Ausfahrten mit Autobahn eine ganz neue Erfahrung - und bei mir immer dabei. (Unverbindliche Empfehlung!). Und wie gesagt, ich hab die Dinger auch immer im Flugzeug/Zug dabei - und Ruhe herrscht.
    LG
    Adrian

  • #4


    Exakt, Sony h.ear in NC, die genaue Bezeichnung ist Sony MDR-EX750
    Hier ein Test-link:
    http://www.trustedreviews.com/sony-mdr-ex750-review
    Akkulaufzeit beträgt 12 Stunden, geladen wird per USB, nach 1-2 Stunden ist die Batterie voll.
    Es gibt auch welche von Bose (Quietcomfort QC20), sind teurer, aber gewinnen quasi alle Vergleiche (von Motorradfahrern hab ich keine gefunden). Das wäre dann im sehr windigen Bereich (ab 120 km/h) vermutlich besser, ist aber spekulativ, oder hat jemand Erfahrung (mit Bose o.ä.?)?
    LG
    Adrianovic

  • #5

    Habe mir die von Bose geholt QC20 mit besagter Geräusch-Unterdrückung für meinen Jet-Helm


    Eine Tour jetzt gemacht von Berlin-Magdeburg-Berlin die Im-Ohr-Höhrer über 6 Std. getragen ohne das die im Ohr vom Sitz her störten.


    Mit Jet-Helm unterwegs gewesen den ich für die Ohrhörer nach bearbeitet habe und sage mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung bis 100 km/h Geschwindigkeit fast schon "gespenstig" ruhig.
    Ich mache noch mehr Touren um dann mehr ins Detail zu gehen.
    Schon mal jetzt,auf langen Touren mit Jet-Helm Temperatur bedingt eine Überlegung.


    Fritz

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

  • #6


    Was auch kein Wunder ist:
    Bose besitzt als Vorreiter im Bereich Noise Cancelling einige Patente, ohne die es schwer wird wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.
    Andere Hersteller zahlen entweder hohe Gebühren an Bose, versuchen es mit eigenen, nicht ganz so wirkungsvollen Verfahren oder verletzen gleich Boses Patentrechte wie vermeintlich Beats (Apple).

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #7


    Frage dazu:
    Gibt es beim Bose-Modell verschiedene Einstellmöglichkeiten? Mein Sonygerät hat nur eine Einstellung (ein-aus), der Filter passt sich jedoch laut Hersteller automatisch an das Umgebungsgeräusch an (es gibt offenbar 3 Stufen, Unterschiede nicht wahrnehmbar für mich jedenfalls, d.h. die Geräuschunterdrückung funktioniert in allen Situation gleich gut). Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit dem Teil und verwende es bei längeren Fahrten immer. Im Idealfall hätte ich gerne eine "progressive" Geräuschunterdrückung, die mit mehr Lärm ansteigt. Bei niedrigem Tempo wäre dann die Unterdrückung nicht so stark. Vielleicht kann man sowas mit einem teureren Gerät (Bose?) parametrieren?
    Adrian

  • #10

    Funktioniert ohne Einstellung. Motorgeräusche kommen vermindert noch durch,die Windgeräusche so wie Du es beschrieben hast auch doch sehr vermindert bei meinem Jet-Helm. In der Stadt kommt auch das Signalhorn der Rettungswagen durch. Die anderen Fahrzeuge sind fast unhörbar und daher erhöhte Aufmerksamkeit.
    Bei Geschwindigkeiten ab 100 Km/h kommt es manchmal zu "Modulationsumsprüngen" der Noise-Regelung in Form von hörbar "quidni".


    Die sind ja auch bestimmt nicht für Windgeschwindigkeiten ab 100 Km/h um die Ohren konstruiert worden.


    Trotz "quidni" ab und zu mal an den Ohren würde ich sagen Touren tauglich.


    Gilt für die von Bose.


    Was den Bose noch auszeichnet ist sein Tragekomfort durch die aus Weichgummi gefertigten Halterungen im Ohr. Lassen sich Stunden lang tragen und verrutschen nicht.


    Ein Traum ist das Sprachansagen vom Navi auch weit über 100Km/h klar hörbar sind.Beim Musik hören würde ich sagen bis 120 Km/h noch zu genießen.


    Folgende Aussage kann ich für mich jetzt schon mal machen.Besser als Ohropax Stöpsel und das noch mit Sprachausgabe und Musik


    Ich Berichte demnächst weiter.


    Fritz

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

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