Wie fahre ich das Motorrad richtig ein?

  • #31

    ach vielleicht mach ich das doch ungefähr so wie beschrieben. was nehme ich da denn am besten für ein motoröl für den ersten wechsel? mineralisches mit welcher viskosität? ab der 1000er inspektion dann vollsyn mit 10w30 oder 5w40? ich werd viel kurzstrecke fahren.

  • #32


    Viskosität: SAE 10W-30, JASO T 903-Spezifikation ist von Honda vorgegeben.
    Ansonsten ist es nur von Vorteil, wenn die Viskositätsklasse, also die Niedrig- und Hochtemperaturviskosität größer wie die Standardvorgabe ist.
    ...also SAE 5W-40 oder SAE 10W-40 passt


    Für den ersten Ölwechsel beim 1000er wird kein vollsynthetisches Motoröl empfohlen.
    Beim 1000er Kundendienst ist ein teilsynthetisches Motoröl, welches aus einer Mischung mineralischer und synthetischer Grundöle hergestellt ist, besser geeignet.


    Vollsynthetisches Öl kommt bei mir immer erst nach einer Kilometerleistung von etwa 4000 - 5000 km rein.


    Viele Grüße
    Harry

  • #33

    Hallo Harry und Mitleser- und schreiber,



    Vielen Dank für Deine Antworten.


    Mein Honda-Händler sagte, dass Honda nur synthetisches Öl empfiehlt, was mich hinsichtlich Einfahren verunsichert.
    Vielleicht mag es branchenüblich sein, dass Hersteller bei ihren Angaben für das Öl keinen Unterschied zwischen Einfahren und dem Betrieb danach machen, zumal sie den Käufern zum Thema Einfahren eher vage Angaben auf den Weg zu geben scheinen.


    Daher hake ich lieber noch einmal nach:
    Brauchen Motorradbesitzer - auch wenn es sich um einen modernen Motor handelt - bei Verwendung von mineralischem Öl fürs Einfahren keine nennenswerten negativen Spätfolgen befürchten, wenn sie sich anfangs bei der Ölwahl nicht an die Herstellerangabe bzw. -empfehlung (vor allem für die Erstbefüllung) halten?


    Mit netten Grüßen
    Karl

  • #34


    Hallo Karl,
    da hat er Dich falsch informiert, oder Du hast es falsch verstanden.


    Von Honda ist vorgegeben: SAE 10W-30, JASO T 903-Spezifikation
    Diese Viskosität entspricht "Nicht" einem vollsynthetischen Öl.
    Falls Du es mir nicht glaubst, mache ich Dir eine Kopie und schicke es Dir zu.
    Beim Einfahren bis zum 1. Kundendienst ist eine zu gute Schmierung nicht gerade von Vorteil,
    da gerade in dieser Phase genügend Späne fallen sollen. ;)


    Viele Grüße
    Harry

  • #35


    Hallo Karl,
    willkommen hier im Forum. Harry hat recht mit dem was er zum Einfahren sagt, er ist hier unser Lexikon und immer bestens informiert .
    harry, was für ein snth. Öl wird denn bei dir nach etwa 5000 km in deine Silberne gefüllt?


    Grüße in den Nachmittag,
    gume

  • #36

    Hallo,



    Ich habe nun noch einmal mit dem Händler gesprochen. Dabei stellte sich heraus: Ich hatte es falsch verstanden. Sorry. :oops:


    Wenn ich seine hinzugefügten Erläuterungen (jetzt hoffentlich richtig) auffasse, dann bekommt er das Fahrzeug vom Werk bereits mit einem für das Einfahren bis zur 1.000-km-Inspektion vorgesehenen Öl geliefert, das noch nicht die gesamte Füllmenge enthält, und das der Händler mit teilsynthetischem Öl bis zum vorgesehenen Füllstand komplettiert.


    Eure Erklärungen sind mir sehr hilfreich, sonst hätte ich das Einfahren absolut sicher falsch angefangen. Mal sehen, ob mir das halbwegs gelingt, zumal es für mich das erste Mal ist, einen Motor einzufahren.


    Mit netten Grüßen
    Karl

  • #37


    Hallo Karl,


    Herzlich wilkommen. Iche würde mich nicht soviel gedanken machen uber das Einfahren, das geht ohne probleme, nur nicht gleich vollgas fahren. Ich wünsche viel spass.

    Gruß Eric

  • #38


    Hallo gume,
    natürlich ein JASO MA oder MA2 Öl mit einem hohen Reibwert, welches gerade bei Motorrädern mit Ölbadkupplungen besonders geeignet ist.
    JASO MB Öle sind für Ölbadkupplungen weniger geeignet.
    Auf eine Marke möchte ich mich hier nicht festlegen, da es genügend Hersteller gibt, die gute Öle haben.
    Von der Spreizung der Viskosität wird es bei mir ein 10W-40 oder 10W-50 sein.
    Auf jeden Fall ist es mir die 30 - 40 EUR wert. ;)


    Peka: Eric hat übrigens Recht... mach Dir nicht soviele Gedanken und fahr einfach. :D


    Viele Grüße
    Harry

  • #39

    Das hat hier bestimmt viele interessiert, Harry.
    Du schreibst, dass JASO MB Öle für Ölbadkupplungen weniger geeignet sind.


    Kommen die dann für die DTC Kupplung in Frage?
    Ist es richtig, dass das DTC in einem eigenen Ölbad ist, oder läuft das Dopelkupplungsgetriebe im Motoröl?


    Grüße in den Abend!


    GUME


    @Eric: dein Deutsch wird immer besser, weiter so!

  • #40

    puh... Du stellst Fragen, die ich mal wieder nicht mit 2 Sätzen erklären kann. :roll:
    Aber ich versuch´s mal mit einfachen Worten, so dass es jeder versteht.


    Es gibt da eine japanische Organisation, die sich JASO nennt und die eine eigene Öl-Spezifikationen herausbringt.


    Alle nach JASO T 903 geprüften Öle müssen ganz spezielle Eigenschaften für die Schmierung erfüllen, die bei Motorrädern mit integriertem Getriebe wichtig sind.
    Es werden hier auf Viskose- und Verdampfungseigenschaften bei hohen Temperaturen Wert gelegt.
    Ganz besonders wichtig ist, dass auch spezielle Reibwertanforderungen erfüllt werden, die für Ölbadkupplungen geignet sind.


    Danach werden auch die Klassen definiert, sprich JASO MA und JASO MB


    Ich habe bereits erwähnt, dass JASO MA Öle einen hohen Reibwert haben und gerade für Ölbadkupplungen empfohlen werden.


    JASO MB Öle haben hingegen einen ganz niedrigen Reibwert.


    Jetzt denkt sich hier bestimmt jemand, dass ein Öl mit einem niedrigen Reibwert besser für sein Bike ist.
    Für den Motor schon, aber nicht für die Kupplung! :snooty:


    Ihr müsst Euch das so vorstellen, dass in der Ölbadkupplung 2 Metallscheiben sind, die beim einkuppeln zusammengepresst werden, und dadurch die rotierende Scheibe seitens der Kurbelwelle die nichtrotierende Scheibe seitens des Getriebes in eine Rotierung bringt und somit die Kraft des Motors zum Getriebe übertragen wird.


    Wenn ich jetzt ein Öl mit einem niedrigen Reibwert verwende, passiert folgender Effekt:
    Die Kupplungsscheiben rutschen gerade wegen dem niedrigen Reibwert häufiger durch.
    Das fühlt sich dann so an, dass beim Gasgeben der Vortrieb wie durch ein Gummiband erfolgt.
    Das ist auch klar, weil anfangs die Scheiben Schlupf haben und länger schleifen müssen, bis sie Halt haben.


    Das schadet auf Dauer den Scheiben und schlimmstenfalls können die sogar durch die überhöhte Hitzeentstehung durch das ständige durchrutschen blau anlaufen. Weiterhin können in den Zahnflanken der Getrieberäder Ausbrüche entstehen.
    Ergo... nach 30 - 50 tausend Kilometer ist die Kupplung hinüber und muss erneuert werden. :o


    Also ja kein Motoröl für Autos verwenden. ;)



    Nein, das Doppelkupplungsgetriebe läuft mit dem gleichen Motoröl.
    Nur gibt es beim DCT quasi einen zusätztlich erweiterten Kreislauf des Schmiersystems, mit einer eigenen Kupplungsölpumpe.
    Das ganze wird bei der Integra, bei der NC700 XD und SD über einen Motoröldrucksensor und Motoröltemperatursensor über das PCM gesteuert, und sogenannte Linearmagnetventile sind für die hydraulische Steuervorrichtung des eigentlichen Schaltvorgangs zuständig.
    Für diesen quasi zusätzlich Kreislauf benötigt die DCT-Version gerade mal 0,4 Liter mehr Öl als die Schaltversion. Das ist in meinen Augen sehr beachtlich.


    Im Werkstatthandbuch sind übrigens die Ölkreisläufe der Schalt- und DCT Version als Zeichnung abgebildet.
    Bei Interesse schicke ich die Zeichnungen gerne per PN zu.


    Viele Grüße
    Harry

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!