Wie fahre ich das Motorrad richtig ein?

  • #71

    Ich dachte immer die Hublänge ist zwischem UT und OT immer gleich, da die Pleuelstange sich ja nicht ändert. Temperaturausdehnung mal ausgenommen.


    Vorstellen kann ich es mir immer noch nicht, möchte aber mangels 100%iger Sicherheit nicht widersprechen.


    Gruß


    Michael

  • #72


    Fachliteratur war da zumindest vor 15 Jahren noch der Meinung, dass der Hub sich im was weiss ich mikrometerbereich o.dgl. drehzahlabhaengig aendert, und dass das eine Rolle beim Einfahren spielt. Ich bilde mir sogar ein, dass Haeusler im verlinkten Artikel auch davon spricht, bin jetzt aber ehrlichgesagt zu faul, es dort nachzulesen.
    Greets, Phil

  • #73


    Sind auch nur geringste müH-Differenzen, die wohl wegen der hohen Fliehkräfte auftreten, die Pleuel werden dann wohl wirklich länger. Thermische Schäden sind aber auch nicht ganz selten, die neue Horex läuft ja immer noch nicht, wegen thermischen Problemen.

  • #74

    Darf ich nochmal auf mein Öl zurückkommen. Das nun bei 1100 km eingefüllte "Eni i-ride moto 10W40" hat lt. Datenblatt des Herstellers einen Visko-Index von 154. Lt. Wiki gibt es derzeit Viskositäts-Öle zwischen 80 bis 400.


    Wenn ich das also richtig verstehe handelt es sich um ein Teilsynthetisches aber durchaus hochwertiges Öl. Nach verfolgen dieses Threads etc. habe ich demnach Glück. Denn von jetzt bis ca. 3500km fahre ich mit diesem Öl und habe auf jedenfall auch noch Einfahreigenschaften. Ich werde definitiv selber dann noch selber einen Ölwechsel machen.


    Meine Fahrweise ist seit dem Service ganz schön zügig geworden. Fahre schnell und die Gänge weitgehend aus (Warmfahren vorausgesetzt - logo). Heute hatte ich kurzfristig 165km/h drauf. Ging eigentlich überraschend einfach und schnell. egal jetzt. Worauf ich hinaus will ist,... "liege ich richtig mit dieser Vorgehensweise?". Denn ich werde sicher nicht warten mit dem Ölwechsel bis zum nächsten Service bei 12000 km. Ist das jetzt eingefüllte Öl tatsächlich meiner Vermutung nach Teilviskose und schmiergelt es überhaupt noch was ab?


    Liebe Grüße, Hinti.

  • #75


    Ja Du darfst Hinti, denn Schmieröle ist eines meiner Lieblingsthemen, obwohl ich meine Kette nicht schmiere :mrgreen:
    Aber zum Thema Motoröl habe ich in diesem Thread ja schon einiges geschrieben.


    Nein, laut Datenblatt hat es eine Viskositätsbereich von 10W 40.


    Als ich 1980 meine Ausbildung bei Ducati begonnen habe, wäre die Menschheit froh gewesen, wenn es schon so ein hochwertiges Öl gegeben hätte.
    Das Datenblatt sagt eigentlich schon alles über Dein Motoröl aus.
    Nein, dieses Öl ist ein rein synthetisches Leichtlauföl, welches aus verschiedenen Syntheseölen produziert wurde, und keine Mineralölzusätze enthält.
    Es ist ein hochwertiges synthetisches Öl, da es verschiedene Spezifikationen erfüllt.
    Die Spezifikation ACEA A3 ist für Ottomotoren mit einer besonders hohen Scherstabilität vorgesehen und JASO (T904) MA1/MA2 für Motorräder mit Ölbadkupplungen.
    Der Hersteller umgeht den fehlenden Mineralölanteil durch Zugabe von gewissen Zusätzen. Verständlich ausgedrückt heißt das, dass diese Spezifikationen bei synthetischen Leichtlaufölen nur erfüllt werden können, wenn dem Öl Hochdruckadditive zugegeben wird, um einen guten Schmierfilm und zugleich eine stabile Flächenpressung im Getriebe zu erreichen.
    Abrieb wirst Du mit diesem Öl also so gut wie keinen mehr haben.


    ...gut so, das passt. Du kannst sie ruhig bis in den Begrenzer ausfahren, ohne dass sie Schaden davon trägt.


    Du liegst richtig, aber verwechselst da einiges. Es ist kein teilsynthetisches Öl und abschmirgeln wird sich da auch nicht mehr viel. :lol:


    Viele Grüße
    Harry

  • #76

    Ergänzend noch, was fehlte Harry sorry, machen wir es doch komplett, will meinen:
    API SL steht zudem für die besonders hohe thermische Stabilität des Schmierstoffs.

  • #78

    Mir ist trotz dieses guten Tutorials unklar, warum HONDA lediglich die Viscosität 10W-30 angibt. Im Automobilbereich werden mehrere Vicsositätskombinationen freigegeben. Weiterhin wird in unserem Handbuch darauf hingewiesen, dass man keine treibstoffsparende Öle nutzen soll- genau das ist ja u.a. der Mehrwert der vollsynth. Leichtlauföle.


    Natürlich ist mir nicht entgangen, (Inspektionsliste im Forum), dass weder auf die Visco 10-30, noch auf Leichtlaufölhinweise Rücksicht genommen wird.


    Mir ist weiterhin aufgefallen, dass die 10W-30 Öle immer teuerer sind, als 10W-40 oder 10W-50, obwohl letztere temperaturstabiler. Dabei vergleiche ich natürlich nur teilsynth und vollsysnth. miteinander, gleicher Hersteller.


    Ist das euch auch aufgefallen? Manchmal gibts da einfache Antworten, ich würd es ganz gerne verstehen. ;) Danke an die Ölexperten.

  • #79


    Ich denke das die Viscosität 10W-30 einfach nicht unterschritten werden darf, jedoch Öle mit größerer Spreizung wie sie bei uns ja eh Standart sind, also 10W-40, oder 10W-50 die Vorgabe toppen. Dabei gilt jedoch, Mehrbereichsöle wie 05W- 30, oder gar 00W- 40 sind wegen ihrer Dünnflüssigkeit schon im kalten Zustand in ihrer Funktion im Motorradmotor einschränkt und dürften daher nicht verwendet werden.


    Mehrbereichsöle enthalten Polymere, die ihre räumliche Struktur temperaturabhängig ändern. Anschaulich dargestellt sind die Moleküle in kaltem Öl zusammengeknäuelt, mit steigender Temperatur strecken sich die Moleküle immer mehr, und erhöhen dadurch die Reibung zwischen den Teilchen.
    Für den Gebrauch in Motorradmotoren mit gemeinsamem Ölkreislauf Motor/Getriebe wird die Verwendung spezieller Motorradöle empfohlen um Probleme mit rutschenden Kupplungen zu vermeiden, also in unserem Fall nicht unter 10W- -- (keine dünnflüssigeren Öle) verwenden, weil ein viskoseres Grundöl langzeitstabiler ist.
    Die im Getriebe auftretenden extrem hohen Drücke und Scherbelastungen brechen die Polymere welche bei Ölen mit einem großen Viskositätsbereich auch mehr enthalten sind mit der Zeit auf, weshalb dann das Öl eher seine Viskosität verliert. Viskosität beschreibt nur eine Eigenschaft eines Öls und enthält keinerlei Aussage zur Qualität, ist jedoch wichtig für die Einhaltung des korrekten Öldrucks. Ein zu hoher Öldruck kann Dichtungen beschädigen, ein zu niedriger die Lager.


    Aber ehrlich gesagt, ich hab mich bisher diesbezüglich immer auf die jeweilige Vertragswerkstadt verlassen.

  • #80

    Hallo Harry,
    danke für deine Detailreiche Erklärung. Dennoch ist mir zu Deiner klaren Aussage: "Nein" noch etwas unklar...


    denn wenn ich auf den von mir vorangegangenen link des Öls vom Hersteller klicke und dann auf "Produktdatenblatt" und weiters auf "Download"... erhalte ich diese Infos: siehe Bild (inklusive der Aussage die du verneint hast: "Viskositätsindex 154").


    Ich kenn mich nicht aus, deshalb glaube ich dir selbstredend. Aber dennoch ist hier ein Wiederspruch drinnen :think:

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