Reifendruck senken bei Kälte?

  • #11


    Flott fahren, und wie der Henker fahren sind zwei paar verschiedene Schuhe. :mrgreen:
    Ein Reifen haftet nun mal besser wenn er auf Betriebstemperatur kommt. :D

  • #12

    So richtig walken und auf Temp. kommen tut er ja beim flotten kurvenwuseln........und sowas mache ich ja nicht im Winter
    bei meiner Goldschwinge mit Luftdrucküberwachung fahre ich an einem Sommermorgen bis zu 10-20min normale Strasse bis die Anzeige ruhe gibt...hmmmm...in solch einem fall fehlen ca 0.2- 0.3...wenn ich das jetzt richtig im Hinterkopf habe

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

  • #13

    Hm. Ich fahre seit ich überhaupt fahre im Winter wie im Sommer den selben Druck und den selben Reifen. Darüber nachgedacht habe ich nie. Und eigentlich hat es mir im Winter auch bisher nie wirklich an Haftung gefehlt, jedenfalls nie dann, wenn der Reifendruck noch was dran hätte ändern können.
    Ich denke ich bleib dabei: Das einzige, das im Winter angepasst wird, ist der Fahrstil.

  • #14


    Ich glaube, daß das mehr Theorie als Praxis ist.
    Interessanter Denkansatz, der allemal einer Diskussion wert ist.

  • #15

    Peter, Du schreibst, Du hättest gute Erfahrungen gemacht. Hast Du eine Versuchsreihe gestartet, bist also dieselbe Strecke einmal mit "normalem" und einmal mit gesenktem (um wieviel Bar?) Druck gefahren? Hast Du verschiedene Drücke ausprobiert und das Ganze protokolliert? Oder hattest Du eher das Gefühl, dass durch das Absenken zunächst die Erwärmung und dadurch dann die Haftung der Reifen verstärkt worden ist? Hast Du die Temperaturerhöhung gemessen und wenn wie? Versteh mich bitte nicht falsch, ich will Dir bestimmt nicht "an den Karren fahren", aber wir haben ja alle die Erfahrung gemacht, dass oft das subjektive Gefühl uns einen Strich durch objektive Beobachtungen macht.
    In jedem Reifenthread lesen wir von ein und demselben Reifen Positives und diametral entgegengesetzt Negatives. Und eben auch oft Forumlierungen wie: " ... ich hatte das Gefühl ...", " ... ich meine, dass ..." usw.
    So hatte ich z. B. bei den vom Werk aus montierten Battle Wing 502 von Anfang an das ungute Gefühl (!), dass sie ab einer gewissen Schräglage wegrutschen, was sich mit fortschreitender Abnutzung verstärkt hat. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, andere haben mit den Reifen an sich gute Erfahrungen gemacht. Es kann also ohne Weiteres daran liegen, dass der Reifen nur eine Kante gebildet hat, bei deren Überschreiten er mir das Gefühl (!) vermittelt, er würde rutschen. Ich werde die Reifen baldigst wechseln, damit mir dieses Gefühl nicht die Fahrerei verdirbt und ich den Angststreifen aus der Unterhose nicht mehr rausbekomme. ;)


    Ich habe in der Bedienungsanleitung nichts dazu gefunden, gehe aber bei den vor allem in Amerika herrschenden Verhältnissen, was Schadensersatzklagen in Millionenhöhe angeht, davon aus, dass HONDA darauf hingewiesen hätte, wenn im Winter der Reifendruck gesenkt werden müsste, um eine sichere Fahrt zu garantieren.


    Wieso wird bei Winterreifen beim Auto empfohlen, den Luftdruck zu erhöhen? Wegen der Gummimischung? Ok, wir fahren nicht mit Winterreifen, aber die Sommergummimischung, aus der unsere Mopedreifen bestehen, wird ja nicht dadurch weicher und haftfähiger, weil wir den Druck im Reifen senken. Die Walkbewegungen des Reifens werden verstärkt, dadurch wird er wärmer, ok. Geht das bis in die Reifenoberfläche? Je "matschiger" der Reifen insgesamt wird, desto weniger stabil ist er bei Kurvenfahrt, oder irre ich mich da?
    Anpassen des Fahrstils an die Temperaturen wird wohl das Sinnvollste sein, denn ein luftverminderter Reifen wird bestimmt die Rutschgefahr auf nassem Laub oder in einem schattigen Waldstück, in dem der Raureif noch nicht weggetaut ist, kaum herabsetzen können.


    Vorsichtige Kältefahrgrüße
    ExDeau

  • #16

    Ich schwimme hier mal gegen den Strom und behaupte mal, andersherum wird ein "Schuh" draus...
    Ich erhöhe den Reifenfülldruck im Winter um 1-2 Zehntel!


    Mein Gedankenansatz und mein "Popometer" laufen daher Konträr zu Euren Erfahrungen.
    Die heutigen Motorradreifen sind technisch weit ausgefeilter wie noch in den 60iger oder 70iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als man noch mit Diagonalreifen unterwegs war.
    Die heutigen Reifen sind oft sogenannte Bi- Compound (oder gar Tri- Compound) Reifen, deren unterschiedliche Gummihärten und chemische Zusammensetzungen das Abrollverhalten beeinflussen.


    Meine derzeitigen Tourance Next (Bi- Compound) reagieren auf Kälte viel stärker als meine vorherigen Z8.
    Bei Temperaturen unter 10°C ist das Vorderrad, die ersten paar Meter extrem "Matschig".
    Meine nächste Tankstelle ist ca. 1000 Meter entfernt, also Luftdruck überprüft... Messung ergibt in der Regel eine Fülldruckschwankung um Plus / Minus 1 bis 2 Zehntel...
    Ich fahre derzeit mit Vorne: 2,7 Bar und Hinten mit: 3.0 Bar am besten. Laut der Anzeige bei dieser Tankstelle!
    Wie ungenau die Füllgeräte auf den diversen Tankstellen sind, wißt Ihr selber. Ich habe aber somit immer, zumindest mit dem gleichen "falschen" Wert befüllt...
    Mein "Popometer" ist zufrieden!


    Warum halte ich nichts vom absenken des Reifenluftdruckes?
    Ein erhöhter Rollwiederstand und somit eine erhöhte Auflagefläche (eine damit einhergehende höhere Reifenerwärmung im Winter ist nur bei Vollastfahrten zu erreichen) muß nicht zwingend ein Vorteil sein.
    Bei Bi- Compound Reifen spielt die Reifenkontur eine erhebliche Rolle. Bei geringerem Luftdruck liegt dann ständig ein Bereich des Reifens auf dem Asphalt, der aufgrund der weicheren Gummimischung eigentlich der "Kurvenfahrt" vorbehalten sein soll. Somit kann sich der Verschleiß erhöhen (Sägezahnbildung) oder es wird halt vielleicht mal "schmierig".


    Fazit:
    Entscheidend ist Euer "Popometer" und der verwendete Reifentyp, sowie Euer Fahrverhalten.


    Liebe Grüße
    Bernd

    Bedenke: Egal wie dicht Du bist...
    Goethe war Dichter...

  • #17

    Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass sich die Eigenschaften eines Reifens durchaus innerhalb gewisser Grenzen verändern lassen. Weniger Reifendruck erhöht sowohl durch mehr Walkarbeit die Reifentemperatur als auch durch mehr Aufstandsfläche in der Regel die Haftung. So sehr übertreiben, dass der Reifen seine Stabilität verliert darf man es natürlich auch nicht.
    Gerade im Winter kann man aber einen Reifen durch etwas weniger Luftdruck durchaus mal in ein Temperaturfenster bekommen, in dem er deutlich besser funktioniert als wenn er kälter bliebe. Wie gut das möglich ist hängt allerdings sehr von der Stabilität der Karkasse und der verwendeten Gummimischung ab. Da wird dann im Winter z.B. ein Tourenreifen deutlich mehr Grip bieten als ein sonst klebriger Sportreifen, der sein richtiges Temperaturfenster nie erreicht.


    Und natürlich haben Reifen sehr stark mit dem Gefühl und auch persönlichen Vorlieben zu tun.
    Das ist dann auch einer der Gründe, warum Honda nur die gemeinsam mit den Reifenherstellern für diese Dimensionen festgelegten Luftdrücke angibt: Das funktioniert immer halbwegs und birgt keine großen Überraschungen. Damit kann man fahren - nicht besonders gut, nicht besonders schräg, nicht besonders sicher, nicht besonders schnell, nicht besonders komfortabel aber eben irgendwie durchschnittlich, immer und jeder.
    Will man es besser oder einfach nur mit anderen Prioritäten kann man da durchaus vorsichtig etwas ändern.
    Dafür braucht man aber neben Wissen und Erfahrung auch ein funktionierendes Popometer und das kann Honda alles nicht voraussetzen.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #18


    Na sicher sind meine Erfahrungen subjektiv und die damalige Versuchsstrecke war die alte Hausstrecke am Niederrhein.
    Protokoll habe ich in meiner Rübe geführt und die exakten Messungen ergaben sich durch...


    Handauflegen :D


    Wobei keinerlei Beeinträchtigungen durch gefühllose, weil zu kalte Griffel vorlagen, ich hatte damals schon eine Griffheizung und Protektoren.
    Schlussendlich möchte ich noch einmal hervorstellen, dass der Thread ein Fragezeichen aufweist und kein Dogma meinerseits darstellen soll.


    Von Druck erhöhen bis ablassen ist ja alles vertreten.
    Ich lerne gerne noch dazu! ;)

  • #19


    Ja, Peter, das ist ja auch grundsätzlich richtig.
    Das Problem ist auch nicht, den Reifen auf Temp. zu bekommen, sondern diese Temp. zu halten.
    Ich habe das im letzten Winter mal bei den Trail Attack auf meiner kleinen Duke probiert (könnte sogar sein, dass ich das hier gepostet habe - mit Bildern). Die Reifen habe ich mit beherztem Fahren auf 35 - 40 Grad bekommen (Druck 2,0 bar vorn und hinten), allerdings kühlten die sehr schnell wieder ab, wenn ich es mal etwas langsamer habe gehen lassen. Bei aktuellen Temp., feuchten und beblätterten Straßen geht dann aber schon mal der Stift... . Obs die warmen Reifen wert sind, muss jeder selbst entscheiden... .
    Mit weniger Druck verschiebt sich dieser Bereich etwas in Richtung "schneller und länger warm", aber das sind nur Nuancen.
    Mehr Luftdruck ist jedenfalls kontra-produktiv und verringert keinesfalls den Verschleiß!
    Das mag für Pkw-Reifen gelten, aber nicht für Mopped-Reifen!
    Grund: Moderne Motorrad-Reifen haben den geringsten Verschleiß im optimalen Temperaturfenster! Wird dieses nicht erreicht, steigt der Verschleiß (Stichwort "Kalt-Verschleiß"). Kalte Reifen haben einen wesentlich höheren Schlupf (logisch, oder ;) ?), es steigt der Verschleiß!
    Daher ist es nicht ratsam, den Druck über vorgegebene Werte zu erhöhen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • #20



    Dann taste dich mal langsam runter.Wennst dann unten bist dann kannst dich wieder langsam rauftasten,weil dann der Frühling wieder da ist. ;)

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