Mein NC-Experiment ...

  • #131


    Wow, das sind aber mal schicke Teile ... Eigentlich ist das auch nicht meine Fahrzeugkategorie, aber hier könnte man echt schwach werden. Eine Probefahrt hätte ich auch nicht ausgeschlossen.


    Das trifft es auf den Punkt! Es gibt nichts Vernünftigeres als eine NC-X mit DCT. Das hat mein Kopf auch so ausgerechnet und damit das Bauchgefühl aus der Balance gebracht. Damit meine ich jetzt nicht, dass die NC ein emotionsloses Motorrad ist, um Gottes Willen! Man kann und soll sie ja gerade aufgrund ihres besonderen Charakters ins Herz schließen. Ich sehe das ja an meiner Frau und ihrer NC-S. Die harmonieren phantastisch.


    Ganz ehrlich, hätte ich das Geld und den Platz, ich würde die X behalten. Aber ich habe ersteres nicht im Überfluß (ich bin chronisch renovierender und modernisierender Hausbesitzer) und letzteres nur begrenzt (die Garage war einst auf einen VW-Käfer berechnet ...). Aber mein Bauch hat drei Tage lang mit meinem Kopf gesprochen. Beide sind am Ende überein gekommen, es mit der VFR 800 F zu versuchen. Scheint das erste Mal in Bezug auf Motorräder zu sein, dass die beiden sich einig sind. :lol:


    Es wird also die RC79. Am Freitag hole ich sie ab. Aber ich bleibe hier an Bord, schließlich ist da noch die NC-S, und ansonsten gefällt's mir hier einfach sehr gut!


    Tja, mein NC-Experiment ist beendet. Vielleicht schreibe ich an anderer Stelle mal was über meine Erfahrungen mit der VFR ... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


    Gruß
    Jörg

  • #132

    Moin! :D


    Ein paar abschließende Worte zum Wechsel, das Fazit steht ja noch aus.
    Auf der gestrigen Fahrt zu HH habe ich nochmal sehr genau auf die X geschaut und die letzten beiden Monate Revue passieren lassen.
    Ihre spielerische Leichtigkeit 230 Kg zum Trotz, das ultraeinfache Handling, ihre Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich und die Just-Fit-Ergonomie werde ich in sehr guter Erinnerung behalten.
    Die Motorcharakteristik hat mir je nach Steckenwahl und Fahrtdauer mal mehr, mal weniger zugesagt. Ich halte die X für nur bedingt mittelgebirgstauglich, weniger im Hinblick auf DCT - es fehlten mir stets um die 20 PS. Da ich mich in erster Linie im Hochsauerlandkreis tummle, hat mich das auf die Dauer gestört. Natürlich gibt's bei uns auch schöne Tal- und Höhenstrecken und AB - hier hat mir die Fahrerei mit der X sehr gut gefallen, die mäßige Motorleistung fällt da kaum auf.
    Auch den Stadtverkehr habe ich im Großen und Ganzen als entspannt empfunden, von einigen DCT-Hamplern abgesehen, aber da saß der Fehler wohl "auf dem Motorrad" ...
    Wie sich nach und nach herausgestellt hat, war DCT an sich nicht mein Ding. Es "arbeitet" gut, gar keine Frage. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, die Zügel nicht selbst in der Hand zu halten; die manuelle Eingriffsmöglichkeit und der reine MT-Modus haben das nicht glattbügeln können. Man könnte auch sagen, ich hatte kein absolutes Vertrauen in das DCT-"Eigenleben".
    Positiv auch das Staufach und der Durchschnittsverbrauch. Das Staufach hat mir bei der Arbeitsplatzpendelei sehr gute Dienste geleistet, auch beim Wochenendbrötchenholdienst und bei Kleinsteinkäufen. Allerdings war dieses Fach seinerzeit nicht mein ausschlaggebendes Kaufargument, so nützlich es auch ist (es war tatsächlich DCT). Werde ich das Fach vermissen? Natürlich. Aber es gibt hinreichend Alternativen.
    Die NC (X) in ihrer Gesamtheit: hätte ich aus diversen Gründen gern als Zweitmotorrad behalten, ging aber nicht. Sie wird in Zukunft mein Top-Vorschlag für Anfänger, Downgrader und Wiedereinsteiger sein, eine uneingeschränkte Empfehlung als Allrounder und Alltagsbike (in Erst- oder Zweitbesetzung), egal ob Schalter oder DCT. Damit schließe ich mich wohl der großen Mehrheit aller NC-Besitzer an.


    Das waren so meine Gedanken auf der gestrigen Fahrt zum HH (80 Kilometer Landstraßen und AB). Die Rückfahrt dann mit der VFR800F, und frischer und direkter kann ein Vergleich kaum ausfallen, oder? Ich genieße es, wieder konventionell zu schalten, und zwar hier beinahe lastwechselfrei. Der Motor ist ein Traum, die Leistungsentfaltung erfolgt linear und sehr zügig. Die Maschine hat satten Kontakt mit dem Asphalt und liegt mit zunehmender Geschwindigkeit immer stabiler auf Kurs. Das Verhältnis zwischen Gewicht und Handling möchte ich als absolut austariert bezeichnen. Die Bremsen sind grandios. Dito der Windschutz - der Wind streicht mir auch bei höheren Geschwindigkeiten sanft über die Schultern, um den Helm herum keinerlei (!) Verwirbelungen und ein eher sanftes Rauschen, wie ich es von moderaten Geschwindigkeiten auf Naked Bikes her kenne. Die optimierte Sitzposition (Lenkererhöhung und tief gestellter Sattel) sorgt für ein ermüdungs- und schmerzfreies Fahren. Ich sitze relativ aufrecht, wenn ich mag, kann aber auch entspannt gebuckelt den Hahn aufdrehen - keine Last auf den Handgelenken! Auf der X funktionierte das für mich nicht so gut, da hatte ich die Wahl zwischen aufrecht und (relativ) laut und gebuckelt und anstrengend.
    Der eindringlichste Unterschied zur X ist der Körpereinsatz beim Fahren. Bei der X hat der breite Lenker in Verbindung mit der aufrechten Sitzposition das Sagen im Zusammenspiel der Bewegungsabläufe. Auf der VFR ist das noch viel mehr eine Ganzkörpergeschichte, denn sie will mit einigem Nachdruck in die Kurven gefädelt werden, was nur zum Teil über die Stummellenker abläuft. Der bewusste Einsatz des vollen Körpergewichts und das Impulsgeben auch aus der Hüfte und mit gezieltem Schenkeldruck ist ungewohnt aber auch sehr aufregend-sportlich. Großartig! Auf der X passiert das ja eher beiläufig-unbewusst.
    In einem Punkt aber ähneln sich X und VFR aber auffallend: in Sachen Solidität. Honda eben. :clap:


    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! :D


    Gruß
    Jörg

  • #133

    Na dann hatte ich ja mit meinem Beitrag vom 4.9. im Großen und Ganzen recht:


    Viel unfallfreien Spaß also mit der Neuen... :handgestures-thumbupright:.


    Es grüßt
    sin_moto

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  • #134


    :lol:


    Ja, das waren prophetische Worte ... Zu dem Zeitpunkt war ich noch sehr kompromissbereit.


    Seit gestern nachmittag bereits viel Landstraßenspaß genossen. Es passt alles, nichts stört, klemmt, zwackt oder geht mir sonstwie auf die Klötze. Alles pure Harmonie und eitel Sonnenschein. Ungewohnt ... geil.


    Man liest sich! :D


    Gruß
    Jörg

  • #136


    Um mich herum lauter Propheten, sogar in der eigenen Familie ... :lol:


    Gewiss, ein schönes Gefährt. Mein Schaaaatz ... :mrgreen:

  • #137

    Da ich ja ein ähnliches Schicksal habe wie Du (NC750X+VFR800X) kann ich durch den dauernden Wechsel manche deiner Empfindungen nachvollziehen. Aber ...


    Ich habe mal meinen Spezel die Nc750X geliehen und bin dann mit der VFR hinterhergefahren - also bis 110 hatte ich allergrößte Mühe an der NC dranzubleiben (muß aber auch erwähnen dass ich mein Motorrad nicht mit 7.000 Umdrehungen im dritten Gang über die Landstrasse prügeln will ).
    So als Ab-und-zu Bike mag ich die VFR800 sehr aber meine Mehrtagestouren mit Tagesetappen über 350-450 km alles kleine und kleinste Strässchen , da möchte ich auf meine NC750X mit DCT nicht verzichten.
    Oder wie sagt der Dichter. Allem Neuen wohnt ein Zauber inne.
    Ich schliesse mich SIN-ORAKEL an - mal schauen wie sich das bei Dir entwickelt ...



    Gruß KARL

  • #138


    Heute 280 Kilometer Kennenlerntour absolviert. Traumhaftes Wetter, traumhafte Straßen Richtung Dillenburg, zurück über Biedenkopf und Frankenberg. Eine eher gemütliche Fahrt, mit der NC-S im Schlepptau, aber auch einigen (nicht allzu heftigen) Drehzahlausreißern nach oben. Die VFR mag ... nein, liebt Drehzahlen. Sie will immer gut gefüttert werden. Und trotzdem, wenn sie mal eingefahren ist, werde ich nicht den wilden Mann spielen wollen. Die VFR hat genau die Kraftreserven, die ich in bestimmten Verkehrssituationen abrufbar haben möchte, und das war's auch schon. Der Rest ist ein sportlich angehauchtes Cruisen.
    Das war eine anspruchsvolle Tour, heute, gemütlich hin oder her. Rauf ins Rothaargebirge, viele Serpentinen, schmale Kreisstraßen, Innenstadt, Dorf-Hopping ... war eigentlich alles dabei. Ich bin nach fünf Stunden reine Fahrtzeit abgestiegen, wie ich aufgestiegen bin: völlig entspannt und ohne Wehwehchen. Ganz so, wie bei der X! Mehrtagestouren mit längeren Etappen sehe ich daher mit großer Gelassenheit entgegen.
    Der Zauber des Neuen ... ja, auch, natürlich. Wenn ich ehrlich sein soll, so ein "zauberisches" Gefühl hatte ich bisher bei keinem meiner Ex-Räder. Mit der X war ich sehr zufrieden, das ja. Aber verzaubert-verzückt? Nein. Aber was ist schon perfekt? Die VFR-F gewiss auch nicht, obwohl sie stark den Anschein erweckt. Ich habe bisher noch keinen Makel entdeckt, bzw. das, was ich als Makel würde deklarieren wollen. Da muss noch ein wenig mehr Zeit ins Land ziehen, denke ich.
    Ich werde mich an dieser Stelle mal melden, wenn sich in diese Richtung was tut. ;)


    Gruß
    Jörg

  • #139

    Tach. :D


    Ein erster Nachtrag. Die VFR hat jetzt knapp 2000 Kilometer auf der Uhr. In den letzten Tagen ist mir etwas aufgefallen bzw. bewusst geworden, was ich erwähnenswert finde.
    Die NC-X hat ja nachweislich einen sehr hohen Fahrkomfort, ein superbequemes Bike ist das, ein Merkmal, das mir immer besonders gut gefallen hat.
    Nun fühle ich mich mit meinen 48 Jahren nicht wirklich alt, aber gewisse Verschleisserscheinungen bezügl. Knochen und Muskulatur sind nicht mehr wegzudiskutieren. Da sind diese beinahe schon chronisch zu nennenden Verspannungen in Rücken und rechter Schulter. Deren Symptome habe ich ganz gut im Griff, aber bei gewissen Tätigkeiten, und dazu gehört auch das Motorradfahren, treten sie immer wieder unangenehm in den Vordergrund.
    Obwohl also die X ein ausgewiesen kommodes Zweirad ist, hatte ich zumindest nach längeren Ausfahrten mit Schmerzen an den üblichen Stellen zu kämpfen. Ich habe das nicht weiter beachtet, da ich es nicht anders kannte. Und im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen hielten sich diese Symptome auch wirklich in Grenzen.
    Und nun das Seltsame: Obwohl man in der VFR, auf der man eine eher sportliche Sitzhaltung einnimmt, das eher rückenfeindlichere Möpp vermuten sollte, ist genau der gegenteilige Effekt aufgetreten. Meine Rücken- und Schulterprobleme sind spurlos verschwunden. Weg.
    Es hat sich ansonsten an meinen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten nichts verändert. Und auf der X habe ich nun wirklich nicht verkrampft bzw. unentspannt gesessen. Meine Vermutung ist, dass durch das leicht vornüber gebeugte Sitzen auf der VFR die Wirbelsäule entlastet wird, und dass die Fahrwerkseinstellungen und der breitere Sattel diesen Effekt noch unterstützen. ??


    Seit ich den Effekt bemerkt habe, habe ich natürlich genau darauf geachtet. Zumindest auf der S - die Vergleichsmöglichkeit habe ich im Augenblick ja noch - fühle ich mich inzwischen suboptimal untergebracht. Es scheint tatsächlich mit der sehr aufrechten Sitzposition zusammenzuhängen. Dabei ist das doch DAS Kriterium für ein entspanntes und bequemes Reisen!


    Bin etwas verwirrt, nehme es aber gern so an, wie es ist. Schmerzfrei ist sooo geil!
    Würde mich mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt.


    Gruß
    Jörg

  • #140

    Das mit der "gestreckten Haltung" und der Rückenfreundlichkeit im Vergleich zu einer eher aufrechten Sitzhaltung kann ich so nicht bestätigen. Beim sportlichen Fahren wird man ja von dem "Luftpolster" unterstützt, dass sich zwischen Tank und Körper bildet, was aber ein bestimmtes Geschwindigkeitsniveau voraussetzt. Wenn man dieses unterschreitet (also langsamer fährt) dann empfinde ich die aufrechte Position als angenehmer und langstreckentauglicher. Ich bin mal mit einer Leih CBF1000F 400 km am Stück gefahren und war dann wieder froh meine Rentnerschaukel (NC750X) besteigen zu dürfen. Da ich Ü60 bin kehren sich die Probleme im Alter möglicherweise um :lol:


    Was ich schon mehrfach bei mir beobachtet habe , ist dass ich mit einem leichten Hexenschuss beim Motorradfahren hinterher entspannter bin ...


    Gruß KARL

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