:D Ich sage auch mal DANKE, Jungs!

  • #71

    matthias ich halte dich weder für naiv noch blöd
    so eine Bewertung würde ich mir aus der Ferne und ohne dich näher zu kennen gar nicht anmaßen.


    @sin das ausgerechnet Du meine Aussage als Provokation empfindest wundert mich schon.


    Du selbst arbeitest doch sehr oft gerade bei solchen Themen wie diesem hier mit unterschwelligen Provokationen und versuchst andere aus der Reserve zu locken
    was ich allerdings als sehr amüsant empfinde und keines Wegs verurteile.
    Man kann auch Provokationen in Beiträge hinein lesen.



    Schönen Tag noch
    HJS

  • #72


    Jetzt verstehe ich, warum Elmold sein Kapital in Motorrädern, sprich in Spaß, anlegen will… :clap:.



    Zum Thema „Leerverkäufe“ habe ich schon die unmöglichsten Sachen gelesen, und will deshalb mal kurz was dazu schreiben:
    Elmold besitzt seit vielen Jahren 100 Aktien der Firma Bayer AG zum derzeitigen Kurs von 100 €, die ihm eine leidliche Dividende einbringen, aber halt nichts Besonderes...
    Ich bin der Meinung, die Aktien sind total überbewertet und werden in der nächsten Zeit einbrechen.
    Da Elmold die Aktien ohnehin noch ewig behalten will, schlage ich ihm ein Geschäft vor:
    Ich borge mir seine 100 Aktien für genau ein halbes Jahr und zahle ihm dafür eine Gebühr.
    Da er genau ein halbes Jahr lang nicht mehr agieren kann, ist er für diesen Zeitraum der „Stillhalter“.
    Ich verkaufe jetzt sofort seine 100 Aktien für je 100 € an der Börse und bekomme dafür 10.000 €.
    In den nächsten Monaten fällt Bayer bis auf 50 € und genau da kaufe ich 100 Aktien zum Preis von 5000 €.
    Genau nach 6 Monaten gebe ich ihm seine 100 Aktien zurück, die er ja ohnehin ewig behalten wollte.
    Nun haben wir beide Gewinn gemacht: er mit der Gebühr, die ich ihm gezahlt habe, und mir bleiben 5000 € abzüglich dieser eben genannten Gebühr.
    Das Risiko liegt allein bei mir, denn steigen die Aktien z.B. auf 200 €, so muss ich sie spätestens am Stichtag für 20.000 € zurückkaufen, und zu meinem Verlust von 10.000 € kommt noch die Gebühr hinzu.
    Elmold ist aber in jedem Fall fein raus… :handgestures-thumbupright:.


    Das wäre jetzt also das Prinzip von Leerverkäufen an der Börse.


    Es grüßt
    sin_pro-spekulation,
    der hoffentlich nicht wieder jemanden aufs Glatteis geführt hat... :pray:

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  • #73

    Hey holding_off,
    erklärst du mal bitte, was mit "Schnittlauch" gemeint ist. Ich steh' nämlich auf dem Schlauch. Ist das ein Synonym für irgendwas Forentypisches :?: Danke im Voraus :!:
    VG Klaus ;)

  • #74


    Wurden Polizisten früher nicht "Schnittlauch" genannt?
    »Polizisten sind wie Schnittlauch - außen grün, innen hohl und treten immer gebündelt auf. «


    Da es an Elmold gerichtet war und er dieser Berufsgruppe angehört (jedenfalls habe ich dies aus seinen Beiträgen so rausgelesen), könnte das Sinn machen. :think:


    Keep calm! Just kidding! :?

    Es grüßt der Maddin aus Meck-Pomm


    Freiheit ist und bleibt ein Privileg!

  • #75

    Danke Maddin,
    kannte ich nicht oder auch nicht mehr. Aber das wird wohl gemeint gewesen sein. Elmar steht da drüber und liest das sicher nicht als Drohung.
    Guter Thread übrigens mit vielen interessanten Aspekten und für meinen Geschmack in perfektem Umgangston. Darf gern im ganzen Forum so bleiben.
    VG Klaus ;)

  • #76

    Hallo Elmold,


    ich will nicht behaupten, dass im Bankensektor nicht a) sehr schwerwiegende Fehler gemacht wurden, b) die Vergütung z.T. abenteuerliche Höhen erreicht hat c) die Bankenrettung mit Steuermitteln ein Ende haben muss. Ich bezweifle auch nicht, dass Du Dich mit der Materie intensiv beschäftigt hast.


    Allerdings wird unter dem Begriff "Bankenkrise" viel zusammengemanscht, das durchaus unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen hat, z.B. die ebenfalls erwähnte Eurokrise. An der sind nicht "die Banken", auch nicht "Wall Street" oder "die City" schuld, sondern die Politik, und damit der europäische Wähler, der m.E. endlos mit steuerfinanzierten Geschenken übergossen werden möchte. Wir bekommen die Regierung, die wir verdienen. Das sind die Nebenwirkungen der Demokratie.
    Ausserdem sind staatliche Subventionierung oder die Entkopplung von Vergütung und Risiko keineswegs Phänomenen, die sich auf den Bankensektor beschränken.


    Und da muß man sich als Arbeitnehmer der Branche schon so viel beleidigenden Unsinn von Leuten anhören, deren finanzielle Kompetenz sich darauf beschränkt, ein kostenlose Dienstleistung selbstverständlich zu finden (oder zu glauben, mit Ihrem mickrigen Kontosaldo die Kosten dafür zu einzubringen), dass ich in einem Motorradforum gerne davon verschont bleiben möchte.



    @sin:


    Ein Leerverkauf ist jeder Verkauf eines Guts, das ich zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht habe. Du beschreibst den Unterfall eines Termingeschäfts, verbunden mit Wertpapierleihe. Nicht verkehrt, aber eben nur eine Ausprägung.


    Das für und wider von Leerverkäufen zu diskutieren sprengt eindeutig den Rahmen des Forums. Na ja, vielleicht auch nicht, aber ich habe keine Muße, mich hier daran zu beteiligen. Ich bin hier wegen der NC ....


    Viele Grüße


    h_o


    Was klappert ist noch dran.

  • #77


    Wie hat Leni Riefenstahl mal gesagt, wenn die NS Größen von damals wüssten was sich heute Nazi nennt, sie würden sich im Grab umdrehen. Siehe Video aus Wunsiedel.



    Kann ich nur unterschreiben.



    Es wird immer wieder Umbrüche geben, aber mmn keinen Zusammenbruch im Sinne eines Totalausfalls. Die Umverteilung vom Bürger hin zu den Banken, Versicherungen und anderen "Systemerhaltern" wird aber garantiert weiter gehen. Für Verluste, Subventionen und Förderungen ist die Allgemeinheit verantwortlich, Gewinne werden privatisiert. Immer die selbe Leier.. Letztlich ist das nichts anderes als Umverteilung nach oben. Was ich am schlimmsten finde, mit ehrlicher Arbeit kann man kaum noch etwas erreichen und mittels Inflation + Nullzinspolitik wird der arbeitende Bürger regelrecht enteignet. Wenn man sich darüber aufregt ist man der "Wutbürger". Geht ja gar nicht.


    Also immer schön die Fresse halten und runter schlucken. :mrgreen:


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  • #78

    Was wird noch passieren? Warum geschieht dies alles? Wer es gelesen hat, versteht wohl besser


    Ist zwar länger, lohnt sich aber und öffnet vielleicht die Diskussion. Wie gesagt, Geschichte, Politik und Finanzwelt sind mein Hobby!


    Ich habe auch das Copyright auf den Aufsatz!


    „Klein-Elmar“ erklärt sich die Welt so:


    Für die Zukunft:
    Der Faktor Neid wird immer stärker diese Gesellschaft durchdringen. Die Kosten für die heutigen Leistungen der Gesundheit-und Altenpflege werden durch die Sozialsysteme unbezahlbar! Es wird, zumindest partiell, und vor allem in den Ballungsräumen, immer mehr „Unruhe“ entstehen. Die politische Landschaft wird sich auch verändern (neue Parteien und was sonst noch kommt). Was das dann bedeutet, weiß noch keiner.


    Durch das Internet werden die teilweise dilettantischen Aussagen der Politiker sich lückenlos dokumentieren und beweisen lassen. Der „Job“ wird definitiv schwieriger, als er eh schon ist!


    Alles ist so beliebig geworden, so schnelllebig, dass auch die Wähler „keine Geduld“ mehr für nachhaltige Politik aufbringen, und genau dadurch den Typ Politiker „erzeugen“, von dem sie dann regiert werden! Man will keine klaren, im Einzellfall krass negativen Botschaften. Das ist viel zu verpflichtend für das eigene Handeln!


    Man „zappt“ sich quasi durch den Alltag und will möglichst „schnell Probleme vom Tisch haben“. Unsicherheiten und Sorge werden aber, mehr als in den „fetten Jahren“, den künftigen Alltag begleiten.


    Für die Vergangenheit:


    Diese Krise (Banken, Euro, Kapitalismus) ist systemischer Art und geschieht nicht isoliert von der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung weltweit! Sie ist bei uns auch Folge einer „umgedrehten demografischen Entwicklung“, die den Kriegen im letzten Jahrhundert geschuldet ist und die man lange nicht zur Kenntnis nehmen wollte! Es lief doch 50 Jahre lang alles Bestens!


    Wir waren nach Ende des 2.WK mit immensen volkswirtschaftlichen Schäden konfrontiert, insbesondere in Europa, Russland und Japan. Dadurch wurden wir zwangsläufig auf ständiges Wachstum programmiert. Die Bedarfe waren gewaltig. Durch den industriellen Fortschritt konnten immer mehr Waren in immer kürzerer Zeit durch immer weniger Arbeitskräfte produziert werden.


    Zunächst war also alles scheinbar prima: Häuser wurden gebaut, Autos gekauft, Tourismus getätigt, Industrieanlage erstellt, Verkehrswege installiert, Luxusgüter erworben – komplett neue Fertigungen aus dem Boden gestampft. Konsum war all gegenwärtig, persönliche Freiheit, ein Recht auf Glück und jederzeit verfügbare „Unterhaltung“ bestimmten den Alltag.
    Es gab praktisch keine existenziellen Sorgen mehr.
    Das kam gut an – Menschen sind „von Haus aus zuerst bequem und den Genüssen zugetan“.


    Parallel dazu wurden aus alten, Tradition geleiteten europäischen Kulturen mit wenigen Ausdehnungsmöglichkeiten Einwanderungsländer, damit der enorme Arbeitskräftebedarf der Industrie gedeckt werden konnte. Die Fehler früherer Kolonialzeiten erreichten durch weitere nicht koordinierbare Bevölkerungsströme die Mitte Europas! Die damit einhergehenden sozialen und kulturellen Verwerfungen begründeten neue Problemfelder für die Politik, die kaum beherrschbar sind bzw. nur solange, wie eine Mindestversorgung garantiert werden kann!


    Die Industrie hatte damals „Arbeiter“ gerufen – und es kamen Menschen! Familien, die zwischen den Kulturen hin- und hergerissen waren. Gebraucht als willige Arbeitskräfte, fleißig, genügsam, aber bitte doch unauffällig - abgelehnt in ihren kulturellen Vielfältigkeiten! Diese Verwerfungen werden wir noch lange spüren. Es gab nie wirklich Konzepte für eine geordnete Einwanderung und Integration. Aus der Problemlösung hielten sich die raus, die diese Menschen gerufen und an ihnen verdient hatten.


    Für die Banken in der Mitte Europas war das Kreditvergeben einigermaßen risikolos, da lange Zeit nahezu Vollbeschäftigung herrschte und die Arbeiter ordentlich an den Produktivitätszuwächsen beteiligt wurden.


    Man nannte es Wirtschaftswunder! Ein Wunder war es allerdings nicht, lediglich logische Folge des geschichtlichen Ablaufs von Zerstörung und Wiederaufbau.


    Die „Soziale Marktwirtschaft“, Gewerkschaften und Arbeitgeber mit Augenmaß taten das Übrige dazu.


    Den grenzen- und zügellosen Kapitalismus mit seinen heutigen Entartungen an den Finanzmärkten gab es so in der ersten Nachkriegsjahrzehnten auch noch nicht! Aktien waren i.d.R. langristig als Investment erfolgreich – Spekulantentum auf Kosten verarmender Massen noch geächtet!


    Gold deckte das „Gelddruckvolumen“ der Nationalstaaten als Sicherheit ab.


    Angefangen hat das Dilemma dann mit dem Vietnamkrieg der Amerikaner, als die Amis fleißig Dollars drucken mussten, um diesen teuren Krieg jahrelang zu führen (auf Vietnam fielen mehr Bomben als auf Europa im 2. Weltkrieg). Auch die „Blockbildung“ in Ost und West als Ergebnis des 2.Weltkrieges verschlang zur Herstellung eines militärischen Patts Unsummen an Geldern, die nur über Staatsverschuldungen finanziert werden konnten.
    Die weiteren Kriege der Amerikaner zur Sicherung des „american way of life“ waren dann wieder so kostspielig, dass man sogar fürs Nichtmitmachen im Irak heftig zahlen musste. In Afghanistan hat man dann lieber mitgemacht, da konnte man die Rechnungen wenigstens auf Plausibilität prüfen.


    Zu dieser Zeit (Vietnam) hatte man sich dann auch von dem bewährten Prinzip der Goldsicherheit im Hintergrund verabschiedet und immer weiter fleißig Geld gedruckt.


    Der Durchschnitts-Ami konsumierte auf Pump bis buchstäblich die Schwarte krachte. Exportnationen wie Deutschland und Japan hatten in der Folge gut zu tun.


    Als dann noch die amerikanischen Pensionsfonds weltweit investieren durften, kam sehr viel „Futter“ für das gefräßige „Raubtier“ Finanzwelt in Umlauf. Dieses „Vieh“ wurde immer gefräßiger und brauchte ständig neues Futter. Heute füttert man es gar mit Sachen, die gar nicht existieren. So kommt es dann, dass die ca. 100 fache Geldmenge einer jährlichen Weltindustrieproduktion in Umlauf kommt, in den Büchern verschwindet und keine reale Deckung mehr hat..


    Dann kam langsam die Sättigungsgrenze des Konsumzeitalters! Man brauchte beim besten Willen keine 2.Waschmaschine, kein drittes Auto und, und und!


    Immer mehr Arbeitskräfte wurden durch zunehmende Rationalisierung und nachlassende Nachfrage freigesetzt; die neuen Technologien konnten das nicht abfangen. Das Ende der „Vollbeschäftigung“ war vorbei. Die Soziallasten wuchsen überdimensional.


    Beschämt versteckte die Politik diese „Arbeitslosen“ in allen möglichen Fortbildungs- Qualifizierungs- und sonstigen Maßnahmen, damit niemand unruhig wurde und möglichst viele weiter an das „System“ glaubten.


    Das „kurze, wirtschaftliche Zwischenhoch“ durch den Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa, der Sowjetunion und die Wiedervereinigung Deutschlands waren eine willkommene Unterbrechung des begonnen Abschwunges, ohne dass man wirklich etwas gelernt hatte! Es galt jetzt den Konsumbedarf unserer osteuropäischen Brüder und Schwestern zu finanzieren.


    Die weltweiten Profiteure des Systems koppelten sich zunehmend vom Gesamtsystem ab und fühlten sich nicht für die negativen Systemfolgen zuständig, die sie begründet hatten!


    Spätestens hier hatte die Politik „ihre Unschuld“ verloren; das hätte man nie zulassen dürfen!


    Der Typ des verantwortungsbewussten Unternehmers war zum Sterben verurteilt. Soziales Verantwortungsbewusstsein passt einfach nicht zu Gelfrisur mit Brioni-Anzug und Cohiba-Zigarre.


    Individuelle Reichtümer begründeten immer mehr politische Macht und schufen politische Abhängigkeiten. Dafür zeugt auch das Wahlsystem in den angelsächsischen Ländern, bei dem die Wählerlisten zwar transparent sind, aber eine politische Karriere ohne Finanzmacht, die dahinter stünde, praktisch ausgeschlossen ist.


    Politik war nicht mehr das gestaltende Element, vielmehr war diese getrieben durch die Schnelligkeit der Finanzströme, starke Wirtschaftsverbände und Banken, sowie die Interessen internationaler Konzerne. Die Genannten operierten alle ohne jede ethische Basis und moralische Mindestverpflichtung. Es galt allein, das Kapital zu mehren! „Shareholder value“ wurde zum Synonym für die Motivation des Handelns!


    Die Sorge der Politiker galt fortan den „MÄRKTEN“. Den Schutz der Würde der Menschen hielt man (zumindest in Deutschland) ausreichend mit Artikel 1 des GG geschützt.


    Aber es gab auch andere Kardinalfehler, deren Folgen wir heute gewaltig spüren. Das Wachstum und der Wohlstand in den Industrienationen wurden auf der Armut der „Dritten Welt“ aufgebaut. Deren Bodenschätze wurden und werden durch die Industriestaaten ausgeplündert. Selbst die Chinesen gehen diesen Weg mit, obgleich sie sich erst 1948 vom Joch des Feudalismus „befreit“ haben. Dass MAO’s Revolution geschätzte 40 – 50 Millionen Menschen das Leben kostete, ist eh nur eine Randnotiz der Geschichte. Die Chinesen „kolonialisieren“ heute mit ihrer Finanzmacht und einem Korruptionspragmatismus dafür die Länder (mit Bodenschätzen) in Schwarzafrika. Sie tun sich leicht damit, da der Westen aufgrund der Kolonialzeit im 19/20 Jahrhundert an Akzeptanz verloren hatte.


    Rohstoffe wurden in der Folge immer teurer und in Deutschland lohnte es sich für Gauner seitdem, die Kupferdachrinne vom öffentlichen Klo zu stehlen!


    Krisen verstärkend kam jetzt auch noch die „verkehrte Demografie“, vor allem in Zentraleuropa, wo kriegsbedingt nahezu eine komplette Erzeugergenartion ausgelöscht war. Allein 5 Millionen tote Deutsche, meistens Männer im zeugungsfähigen Alter, waren auf den Schlachtfeldern geblieben. Wer sollte bloß die Kinder machen? Bedingt durch den neuen Wohlstand, das Lösen uralter Konventionen, die „Befreiung“ der Frau aus Küche und Kindbett, einer sexuellen Revolution und eines Auflehnens gegen alte Ordnungen, hatten alte Handlungsmuster plötzlich keine Gültigkeit mehr!


    Auch der Typ Bunga-Bunga Politiker betrat vermehrt die Weltbühne oder das „Oral-Office“ (Insider kennen die schlüpfrige Geschichte Clintons) und löste zunehmend ernstzunehmende Politikprofis ab, deren Charakter noch von Verantwortung und ethischem Handeln geprägt waren.


    Forsches Auftreten, Schnoddrigkeit, bei Bedarf auch der Besuch im „Big Brother Haus“ vermittelten dem anspruchslosen Wähler Kompetenz ohne jede Grundlage.


    Der Mensch erfand sich quasi neu, war jetzt mehr unabhängiges Individuum, weniger Teil einer schützenden, aber auch fordernden Gemeinschaft. Die Familie als Institution und tragende Säule eines Gemeinwesens verlor an Bedeutung. Heiraten war aber immer noch schön, deshalb am Besten gleich 3 bis 5 Mal. Wer die meisten Frauen hat, kommt auf der Karriereleiter ganz nach oben!


    Aber: Immer weniger Kinder wurden geboren – und das bei einem auf Umlage basierenden Sozialsystem. Das konnte mathematisch irgendwann nicht mehr aufgehen!
    Weniger Geburten, weniger Kinder, weniger Jugendliche, weniger Erwachsenen – ergibt nachlassenden Konsumbedarf!


    Also: Bei jetzt nachlassender Nachfrage konnte auch mit Industrieerzeugnissen nicht mehr soviel verdient werden (Ausnahme Autos und moderne Unterhaltungselektronik). Wie kommt man jetzt nur zur Xten Million oder gar Milliarde?


    Man machte zwei Dinge:


    Man kurbelte die Nachfrage durch aggressivste Werbung und das Zurverfügungstellen möglichst verführerischer Kredite an. Konsumiere jetzt, bezahle später (wie auch immer). Für die Südländer war dieses Modell zu 100% Mentalitätskompatibel.


    Man geht mit den angehäuften Reichtümern „gassi“ und zockt ein bisschen! Derivate,
    Leerverkäufe, Optiosscheine, Hedgefonds, offene Fonds, geschlossenen Fonds usw.


    Die Banken wurden immer kreativer. Und dabei immer mächtiger, unverzichtbar im kapitalistischen System, und viele von ihnen waren auf einmal „too big to fail“. Wer den Rücken noch krumm machte, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, war doch schlicht zu blöd zum Zocken!


    Der Staat saß in der Falle, war erpressbar, musste dieses Spiel mitspielen und diese Boni-Milliardäre ein ums andere Mal retten – mit Steuergelder!


    Nationalstaaten, die die Interessen ihrer Bürger vertreten, behindern diese Spiele mit weltweiten Kapitalströmen, deshalb muss man sie abschaffen! Es muss vereinigt werden, was nicht zusammen passt – um jeden Preis!


    Dazu kommt eine -in besten Zeiten aufgebaute- kostspielige Infrastruktur, deren Unterhalt kaum noch bezahlbar ist. Die USA wissen bsw. nicht, wie sie ihr Schienen- und Straßennetz, ihre Kanalisation und Elektrifizierung bezahlbar erneuern können! Auch unsere Kommunen sind kaum noch in der Lage, die gewohnten Standards zu garantieren. Privatisierung ist das Schlagwort! Was das bedeutet, erkennt man bsw. am Zustand der Deutschen Bahn, die es nicht mal schafft, funktionierende Klimaanlagen für ihre Hochtechnologiezüge zu beschaffen!


    Es entstehen immer neue Abhängigkeiten für die Politik und immer weniger Spielraum, das Wohl der Massen zu berücksichtigen!


    Wo nehmen wir nur das ganze Geld her?


    Da beißt sich der Kapitalismus jetzt langsam selbst in den Hintern – immer mehr merken es auch, weil sie gezwungenermaßen das Schlaraffenland wieder verlassen müssen!


    Die, die durch „IHN“ richtig reich wurden, sind jetzt trotzig und sitzen wie Dagobert Duck vor ihren Geldspeichern: ALLES MEINS, FINGER WEG!


    Blöd ist jetzt nur, dass den überalternden westlichen Gesellschaften „hungrige, ehrgeizige“ und intelligente Menschen aus der Dritten Welt, Asien, dem moslemischen Teil Afrikas und des Nahen Osten gegenübertreten. Dort sind 75% der Bevölkerung unter 25 Jahre alt. Diese Leute werden sich ihr Recht auch holen! Bei uns werden die Jungen zu einem seltenen Gut!
    Auch die Chinesen werden mit ihrer Ein-Kind-Politik in den nächsten Jahrzehnten katastrophale demografische Entwicklungen hinnehmen müssen und sich dadurch selbst schwächen! Die nächste Kulturevolution dürfte dort nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Was die aus dem Kommunismus gemacht haben, gleicht der Quadratur des Kreises – dort sitzen jetzt sogar Milliardäre im Zentralkomitee!
    Dass in Asien neue Finanz- und Wirtschaftszentren entstanden sind, weiß heute jeder. Die Machtpole haben sich mittelfristig verschoben und damit das Gestalten der „Spielregeln“.


    Aber alles noch nicht genug: Dazu kamen und kommen sich ständig potenzierende Umweltschädigungen mit immensen Folgekosten. Der Glaube an die technische Allmacht wurde und wird mit hohem Preis erkauft – der die Zukunft unerträglich belastet.


    Und Griechenland? Pah, medizinisch gesprochen ist das lediglich die „Blinddarmentzündung“ in einem Körper, der an multiplem Krebs, Herzkranzgefäßverengung, massiven Verdauungsproblemen mit gigantischem Blähbauch, Gehbeschwerden, Lungenfunktionsstörungen, aber leider auch einer nicht kurierbaren Sehstörung und Hirnerkrankung leidet, die ihn immer wieder zwingt, seine ungesunde Lebensweise beizubehalten.
    Der „Patient“ ist nicht genesungsfähig, aber er muss auch nicht sofort sterben. Es gäbe nur eine Radikalbehandlung mit unbekannten Risiken. Im Übrigen garantiert er den „Medizinern“ ein bequems Einkommen. Die Agonie wird qualvoll! Gilt für Griechenland, Portugal, Italien und vermutlich auch für Frankreich. Müssen alle noch gerettet werden - im Zweifel von DIR und MIR.


    Deshalb fällt den Regierenden nichts Neues ein – sie setzen weiter auf Wachstum und restaurieren die Falle, in der sie und wir sitzen!


    Ich kann die (wenigen) Jungen nur ermuntern: Geht in die Politik, gestaltet, fordert und formt eure Zukunft mit. Mit den politischen Rezepten von „Gestern“ wird für Euch nur „schwer Verdauliches“ herauskommen!


    P.S. Hat alles sehr viel mit Rechts und Links zu tun :mrgreen:

  • #79

    Hallo Elmold, ich schreibe das jetzt nur, weil am Anfang deines Beitrages steht, du hättest ein Copyright auf deinen Aufsatz.
    Der wird ja dann sicher auf einem Stick oder irgendwo abgespeichert sein, und falls er mal irgendwo veröffentlicht werden soll, ärgert man sich vielleicht über Flüchtigkeitsfehler, die einem im Nachhinein auffallen.
    Mir sind solche Fehler ansonsten nicht wichtig, ich mache selbst auch welche.



    Es muss heißen: Das Ende der Vollbeschäftigung war gekommen oder die Vollbeschäftigung war vorbei… o.ä..



    Dein Aufsatz gefällt mir ansonsten sehr gut; ich habe sogar einiges wiedererkannt, was ich in der Schule mal als „kritische Analyse des Kapitalismus“ im Staatsbürgerkudeunterricht gelernt habe… :handgestures-thumbupright:.
    Habe aber durch meine störrische und provokant widerborstige Art den Lehrern seinerzeit nie viel Freude machen können… :icon-wink:.


    Es grüßt
    sin_moto

    smileys-0008.gif   auto-0405.gif   smileys-0008.gif

  • #80

    Danke, Sin,


    da müssen wohl die Moderatoren ran, kann nicht mehr verbesseren!


    So ist es wenn manschnell viel in die Tasten hackt; selbst beim Überlesen nicht festgestellt, da der Kontext im Kopf ja klar war. :)

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