Anzugsmomente der Kettenblattmuttern

  • #11

    Hallo Andreas,


    die Angaben im WHB sind schon korrekt, aber meines Erachtens zu viel des Guten.


    [album]5508[/album]


    Ich wechsel öfter mal das Kettenrad und habe derzeit bei meiner NC750X von JT-Sprockets ein 45er Alu-Kettenrad montiert. JTA1303.45


    Aus jahrelanger Erfahrung und entgegen den Herstellerangaben ziehe ich die immer "nur" mit 60 Nm an.
    Nein, mir ist noch nie eins abgefallen... das hält ;)


    Viele Grüße
    Harry

  • #12

    Michael: was für ein "Bucheli"?


    didi: wir hatten den Blattträger aus dem Rad genommen und mit normaler Ratsche auf der Werkbank versucht die Muttern zu lösen. Ohne Sebastian als Spargeltarzan hinzustellen: er hat es ncht hinbekommen! Als wieder ins Rad gesteckt und per Drehmo-Schlüssel, längerer Hebel, die Muttern losgedreht. Die saßen arschfest, geringfügig weniger als Radschrauben am KFZ. Von daher hätte es gefühlt schon passen können mit der Angabe. Das meine zarten Fingerchen den Unterschied zwischen 85 und 108 beim losmachen nicht erkennen...kann an der Burotätigkeit liegen.


    Das ich ein fremdes Moped aber nicht vom Hof fahren lasse, wenn ich Schrauben nur nach "Gefühl" anziehe, vor allem wenn der Fahrer verheiratet mit 2 kleinen Kindern ist, möge man mir nachsehen. Das mache ich nicht. Sebastian war neulich erst hier, nachdem er seine Reifen hat machen lassen. Die Werkstatt hat alle Schrauben der Bremsanlagen ohne Drehmo-Schlüssel auch "nur nach Gefühl" reingewammst. Ich sollte sie nochmal ordentlich nachziehen, aber die waren alle übertrieben fest angeknallt ohne Sinn und Verstand, dass ich mir schon echt Sorgen gemacht hatte. Mit Schraubensicherung und vorgeschriebenem Moment die Dinger wieder "eingeklebt" und ihn wohl oder übel ziehen lassen. Hab neue Schrauben bestellt und seither seeehr schlecht geschlafen. Bei solchen Sachen, die einmal durch meine Hände gingen, bin ich sehr eigen...


    Und genau deswegen ist er auch gestern mit seinem Bike keinen Meter mehr gefahren. Hätte genau so gut eine Mutter von meinem Blatt abmachen und draufwürgen können. Das bringt aber nix, wenn er dann mit 4 anderen wahrscheinlich beschädigten Bolzen vom Hof rollt. 90 Nm hat keine Mutter geschafft, aber sie lagen testweise leider an und die 80 waren gefühlt weniger als beim lösen, zumal ich mich ja Schrittweise rangeknackt habe. Den Hut setze ich mir dann auch nicht auf.
    Daher muss er z.B. seine Bremsen auch in der Werkstatt machen lassen. Meine eigenen mache ich jederzeit, aber keine fremden, wo beim kleinsten Fehler oder Ausfall der Scheinwerfer direkt auf mich fällt bzw. 2 kleine Racker dann im schlimmsten Fall ohne Vater aufwachsen müssen.


    Gruß, Ryker


    P.S. werde das komplette Teil morgen in die Werkstatt bringen und dann sollen die Bengels ihr Glück probieren. Der eine Bolzen muss raus, da das Gewinde einen weg hat. Die anderen sollen sie prüfen und nen neuen Satz Muttern verbauen. Mit was die die dann anziehen, sollen die entscheiden. Ich bau das Bike nur wieder zusammen und die Verantwortung lege ich in Werkstatthände. Gebe natürlich Bescheid, was der Meister dort empfiehlt. Danke für alle Antworten bisher, wollte nur drauf aufmerksam machen, da ein Kettenwechsel vielleicht noch zu den leichteren Aufgaben gehört, die sich so mancher daheim auch noch zutraut. In dem Fall kann es mit WHB aber eben ins Auge gehen.


    P.S.S. wer sich mit DCT noch an so eine Arbeit macht, dem sei empfohlen, das Ritzel noch bei montiertem Hinterrad und Bodenkontakt oder Handbremse bereits zu lösen und auch wieder anzuziehen, da sich kein Gang einlegen lässt, der als Widerstand beim Lösen dienen kann! Ansonsten wirds ein Gefummel mit Blockieren des Ritzels... Und bei Zubehörritzeln die Dicke des Schaftes vorm Zahnkranz messen (Original = auf beiden Seiten gleich, Zubehör = unterschiedlich), da man die auch verkehrt herum einauen kann und dann passt die Flucht nicht! (In unserem Fall ein Esjot-Ritzel, kenne das Problem aber auch von JT Sproket)

  • #14



    Erst einmal mein Mitgefühl. Das kenne ich, man macht was mit bestem Gewissen und Gewissen und dann gehts schief. Wir Akademiker glauben immer alles, was in Büchern steht... das kann schief gehen...
    Dazu eine Frage:
    Wie schauts beim 15er Ritzel von France Equipment aus,


    http://www.france-equipement.de/catalogue/produit/23780


    kann man die verkehrt herum einbauen oder sind die ganz symmetrisch?
    Danke vorab!

  • #15

    Hi Guido,
    wenn das so aussieht wie das originale (was wahrscheinlich ist), dann ist es egal, wie rum es montiert wird.


    Andreas: Ich habe eben mal versucht, eine Mutter vom Kettenrad an der X vom Köbes zu lösen - die war wirklich über Gebühr fest... :cry: .
    Ich kenne das von allen Hondas, die ich in den letzten Jahren hatte. Zum großen Teil waren die Muttern/Schrauben so festgeballert, dass die nach einiger Zeit nur noch mit Ausbohren zu entfernen waren.
    12er Bolzen mit 108 NM halte ich wie Harry für absolut unnötig. Ich habs mal eben bei meiner MT-07 probiert. Die hat 10er Bolzen, die Muttern ließen sich mit der einfachen Knarre ohne großen Kraftaufwand lösen.
    Die übermäßig angezogenen Muttern habe ich gestern beim Lösen der Umlenkmimik ebenfalls festgestellt. Die Mutter der Schwingenlagerung hätte ich allein gar nicht los bekommen. Nur mit einem zweiten Mann und einer Teleskop-Verlängerung war die zu lösen.
    Ich habe nicht eine einzige Mutter mit dem Drehmomentschlüssel angezogen - wer wenig Erfahrung hat und/oder eher Grobmotoriker ist, für den ist der Drehmomentschlüssel natürlich Pflicht.
    In der Fachwerkstatt nimmt auch kaum jemand den Drehmomentschlüssel in die Hand, wird eigentlich nur beim Arbeiten am Zylinderkopf benutzt.


    Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum Du noch einen zweiten Versuch gestartet hast, wenn Du schon beim 1. gemerkt hast, dass 108 NM zu viel war. 108 bleibt 108, auch wenn Du die Muttern in 10er-Schritten anziehst. Und selbst wenn das beim 2. Versuch gehalten hätte, hätte ich Zweifel, dass das auch dauerhaft so bleibt... .
    Ich hätte bei Zweifeln dann eher weniger Drehmoment und zusätzlich Schraubensicherung genommen.

  • #16

    Hi didi,
    also hab grad mal mit meinem Vater, langjähriger Schlosser und Werkstattmeister, Rücksprache gehalten. M12er auch bei ihm maximal 70 Nm.


    Warum hab ich nochmal probiert? Ganz einfach: Sebastian war 40 km zu mir gekommen und mußte irgendwie ja auch wieder heim. Beim ersten mal löste sich der Bolzen, d.h. mir war schon klar, dass die 108 zu viel waren, ging aber als schwaches Glied vom Bolzen und nicht von der Mutter aus (normalerweise verabschiedet sich diese vor dem Bolzen), da er sich sofort rauszudrehen begann. Wir hatten mit rausgedrehtem Bolzen alles nochmal zerlegt und die Gewindegänge begutachtet, war noch (sichtbar) ok da.
    Beim Schrittweisen rantasten hat es dann erst bei den nachträglichen 90er Schritt den Metallschrott gegeben. Habe ja nicht nochmal mit der 108er Marke probiert.


    Aber ich gebs zu, war natürlich auch Dummheit dabei. Blöderweise hat es Guido schon treffend geschrieben: in Büchern manifestierte Wahrheiten = Gesetz für den Akademiker. Wenn Honda den Wert abdruckt und abnickt (zumal er an mehreren Stellen im Buch nochmal auftaucht), dann sollte es auch stimmen. Der logische Verstand setzt dann erst später ein. Klassisches Lehrgeld, dass natürlich von meinem Konto und nicht Sebastians gezahlt wird... :oops:


    Gruß, Andreas

  • #17

    Also erstens war da keine Spur von Dummheit dabei. Schließlich sollte man sich (insbesondere so Laien wie ich) an vorgeschriebene Werte halten (dürfen). Ansonsten wird einem das ja auch immer vorgehalten.
    Und zweitens musst du gar keine kosten tragen! Schließlich nehme ich deine Zeit und Dienste in Anspruch. Zum einen um Geld zu sparen (ja, ist so, also ist ohnehin was ubrig), zum anderen weil es mit dir einfach auch immer ne sehr angenehme Zeit ist.
    Und deine hilfsbereitschaft, die es schon einige male gab, finde ich großartig!! Da muss nicht noch was an dir hängen bleiben, damit fühle ich mich auch mies. Geht nicht über mein Verständnis von geben und nehmen unter freunden. Hat mir neulich erst ein ganz feiner Kerl gesagt...
    Und wehe du sträubst dich dagegen, dann ..... Muss ich mir was überlegen.
    Jedenfalls werde ich dich weiterhin mit so etwas belästigen, mein vertrauen in deine Kompetenz ist keinesfalls geringer geworden. Vorausgesetzt du kannst das genau so sehen.

    Ex NC 700 X DCT rein manuell über 20tkm: 3,5 l (max Verbr 3,7 l/min 3,1 l)
    AT DCT S1 Modus: Schnitt über 14tkm: 4,6 l (max 5,4l/min 4,2l)
    Längste Tagestour: 624 km

  • #19

    Eigentlich müssten wir da alle zusammenwerfen, Sebastian. Schließlich profitieren wir alle davon!
    Es ist jedenfalls nicht selbstverständlich, dass jemand das hier schreibt, wenns mal schief gelaufen ist. Allein dafür gebührt Andreas Anerkennung und Dank!

  • #20

    Ja, der Andreas ist schon ein feiner kerl!
    Was die kosten angeht, das wird wohl zu verschmerzen sein, selbst wenn alle bolzen und Muttern auf Sicherheit getauscht werden (sollte man vielleicht machen). Wenn sich sein handler dann kulant zeigt beim ein und ausbauen der bolzen, dann geht das sicher.
    Sollte die Trägerplatte was ab haben, dann halt auch das.
    Mich aergert keinesfalls, dass man u.a. Geld sparen wollte und jetzt was draufkommt, sondern vielmehr die Tatsache, dass es Andreas durch seine nicht selbstverständliche Hilfsbereitschaft danach richtig mies ging, weil ich Geld sparen wollte. Alleine die Zeit am wochenende nach einer Arbeitswoche ist ja schon kaum bezahlbar.
    Dass er es selber gepostet hat hat mich auch verwundert, zeigt aber, dass er immer auch über den Tellerrand schaut.
    Jedenfalls ist es für mich kein Problem, und ich hoffe Andreas kann mir das glauben und hakt die Sache so schnell ab, wie es bei mir schon längst passiert ist.

    Ex NC 700 X DCT rein manuell über 20tkm: 3,5 l (max Verbr 3,7 l/min 3,1 l)
    AT DCT S1 Modus: Schnitt über 14tkm: 4,6 l (max 5,4l/min 4,2l)
    Längste Tagestour: 624 km

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