Letzte Hilfe – Plädoyer für ein Sterben in Würde?

  • #32

    Patientenverfügung hin oder her - am wichtigsten ist es, jemanden zu haben, der die auch durchsetzt!


    Mir wurde im Pflegeheim mehr als einmal gesagt, daß oft die Angehörigen selbst eine vorhandene Patientenverfügung mißachten! Im Falle meiner Mutter erhielt ich seit Bestehen auf die Verfügung deutliche Unterstützung, ja fast schon Respekt für diese Entscheidung. Die Zeit bis zum Tod war weder für mich, noch für die Pfleger leicht - aber ich würde das immer wieder so machen!

  • #33

    Seit 2014 beschäftigt mich/ uns das Thema nun schon, und da sich in den letzten Jahren einiges getan hat, wollte ich das Thema mal wieder in den Fokus rücken.

    Hier wäre was zur heutigen Rechtslage:


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    Vermittlung von Freitodbegleitung - DGHS - Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben e.V.


    Und hier quasi ein Fallbeispiel aus der heutigen gängigen Praxis:


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    Assistierter Suizid: Wenn Eltern sich gemeinsam das Leben nehmen
    Drei Geschwister unterstützen den Wunsch der betagten Eltern, ihr Leben gemeinsam zu beenden. Ein knappes Jahr später bilanzieren sie: War das richtig? Der…
    www.faz.net


    Der Artikel endet nicht an einer Bezahlschranke, man muss einfach nur immer oben auf die nächste Teilüberschrift klicken.


    Und wer weiß, vielleicht werde ich dereinst hier in dieser Rubrik meinen allerletzten Beitrag verfassen… :scared-ghostface:.


    Es grüßt

    :sci-fi-beamup:

    sin_mein-weg - mein-wille

  • #34

    Die DGHS begleitet zwar in puncto Arzt und Rechtsbeistand, aber die Ausführung obliegt immer dem Sterbewilligen selbst - kann der nicht mehr selber die Pillen schlucken wird ihm niemand von denen helfen dürfen!

  • #35

    Stimmt, und das ist auch in dem von mir verlinkten Artikel so beschrieben.

    Allerdings werden da keine Pillen geschluckt, sondern eine Infusion gelegt, die man dann selbst aufdrehen muss.

    Also vergleichbar mit einer Bluttransfusion.


    Es grüßt

    sin_moto

  • #36

    Die Wege zum sterben sind unterschiedlich, aber eben immer vom Sterbewilligen durchzuführen.

    Meine schwer demente Mutter saß zum Schluß mit 46kg Gewicht im Rollstuhl: sie konnte weder eine Tasse zum Mund führen noch erinnerte sie sich daran, was eine Tasse ist - wäre also absolut undurchführbar gewesen! Und genau darin liegt die Krux - wer weiß schon, ob er selbst irgendwann dazu noch in der Lage ist. Es sei denn, man entscheidet sich aus dem blühenden Leben heraus zu sterben - was aber irgendwie auch nicht wirklich Sinn macht, selbst bei Krankheitsdiagnostik.

    Just my two cents!

  • #37

    Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, muss halt jeder für sich selbst definieren (dürfen).

    Diesen bei MS oder Demenz punktgenau zu finden ist wahrscheinlich nahezu unmöglich.

    Mir würde die Diagnose + das Wissen reichen, dass es jeden Tag immer nur noch schlechter wird.


    Vor zehn Jahren dachten wir noch, assistierter Suizid bleibt evtl. für alle Zeit Gutbetuchten vorbehalten, die das Schweizer- oder Holländische Modell nutzen können.


    Vielleicht bahnt die Überalterung der Gesellschaft in weiteren zehn Jahren sogar den heute noch undenkbaren Weg in eine Art notariell beglaubigte aktive Sterbehilfe.


    Schau mer mal... :confusion-waiting:.


    Es grüßt

    :character-oldtimer:

    sin_moto

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  • #38

    Die Mutter von meinem Freund aus Jugendtagen hat seit 3 Wochen die Diagnose Bauchspeicheldrüse Krebs. Seit gestern die Diagnose das es nicht mehr heilbar ist. Sie ist 70. Mir fällt es schon seit 3 Wochen schwer da tröstende Worte zu finden für meinen Freund. Mir war vor 3 Wochen schon ziemlich klar das es das Ende sein wird. Mein Schwiegervater ist an der selben Krankheit gestorben. Von Diagnose bis Beerdigung vergingen keine 3 Monate.

  • #39

    Eine traurige Geschichte.

    Diese Art ist eine der am schnellsten fortschreitenden und am schwersten heilbaren überhaupt.

    Beim "Verein Sterbehilfe" muss man 4000 € für den A.S. zahlen.

    Für Menschen mit religiösem Hintergrund scheitet dieser Weg aber oft schon von vorneherein aus.

    In meinem Bekanntenkreis hatte sich bis auf eine Ausnahme keiner Gedanken zu diesem Thema gemacht, geschweige denn gewusst, dass das Bundesverfassungsgericht 2020 ein Grundsatzurteil gefällt hat.


    Es grüßt

    sin_human-leben-human-sterben

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    2 Mal editiert, zuletzt von sin_moto ()

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