Pirelli Angel GT

  • #1

    Moin, da meine BT023 nach 9.000km hinten die Verschleißmarken zum Gripaufbau mitbenutzten und auch vorn nicht mehr viel Fleisch war, habe ich auf mal testweise auf die Pirelli Angel GT gewechselt. Den Satz habe ich beim örtlichen Reifenhändler inkl. Aufziehen für 259,00 Euro bekommen (mit Montage am Moped wären nochmal 8€ pro Rad mit draufgekommen). Für einen lokalen Reifendealer finde ich den Preis ok, der muss seine Butter aufs Brot auch irgendwie bezahlen....


    Nach nun ca. 800km konnte ich mich ein wenig mit ihm vertraut machen. Entgegen meinen Befürchtungen fährt sich der Angel GT nicht kippelig, obwohl er subjektiv schmaler aussieht als der BT. Vom ersten Kilometer an vermittelte er ein gutes Gefühl was Grip angeht - egal ob warm oder kalt. Er kippt in Schräglage nicht weg, hält die Spur sicher und solide. Der BT mußte in seinen letzten Zügen immer etwas kräftig in Schräglage gedrückt werden, schnelle Wedelmanöver arteten regelrecht in Arbeit aus und machten sich auf langen Strecken in den Unterarmen und Handgelenken bemerkbar. Der Sprung im notwendigen Kraftaufwand fiel nun aber beim Wechsel auf den Angel erstaunlicherweise doch viel geringer aus, als erwartet! Einen flatterigen Vorbau braucht man nicht zu fürchten. Man muß dem Reifen schon zeigen, wo man hin will. Das Maß dafür ist meiner Ansicht nach aber noch vertretbar, auch für Damen und Schmalhanse ohne Muckibuden-Abo wie mich.
    Feuchte Strassen beeindrucken den Angel doch erstaunlich wenig. Da ich ihn nicht auf der letzten Rille mit Drehzahl kurz vorm Begrenzer quäle, kann ich für das Nässeverhalten nicht meine Hand ins Feuer legen. Zumindest rollte er gestern bei plötzlichen Feuchtigkeitsaufkommen in schattigen Waldkurven stoisch weiter auf Kurs und zeigte sich auch gegenüber bewußt hartem Angasen in Schräglage auf Nässe sehr desinteressiert am Haftungsverlust...


    Die Eigendämpfung des Reifens ist auch deutlich besser als beim BT. Holperige Pisten werden spürbar sanfter durch den Lenker an die Fahrerarme weitergegeben. Macht das Fahren insgesamt ruhiger, wenn die Fuhre nicht nervös wie ein junger Springbock übers Asphaltband zappelt.


    Bei der gestrigen Tour zeigten sich aber zwei Dinge:


    1) der Angel läuft Langsstreifen dezent spürbar nach. Bitumennähte zogen ihn quasi an und ließen das Vorderrad stur selbigen folgen. Zerfahrenen Asphalt hab ich bisher noch nicht unter den Reifen gehabt, dürfte sich aber meiner Erfahrung nach damit ähnlich verhalten. Der BT war da unempfindlicher.


    2) Zweite Auffälligkeit gestern: zwischen 70 - 60 km/h zeigten sich leichte Anzeichen eines Shimmys! Topcase hab ich nicht drauf, nur ne kleine Hecktasche. Luftruck müßte ich heute nochmal testen, Reifen hielt aber nach der Montage stabil den eingestellten Luftdruck. Obs an der hohen Scheibe lag, kann ich nicht sagen. Vielleicht schauen mal noch andere Angel-Piloten, ob sie das gleiche Phänomen beobachten können. Bleibt zu schauen, ob sich der Effekt nicht noch verstärkt mit zunehmender Laufleistung. Ist ja nicht dramatisch, besser als Pendeln oder Flattern. Trotzdem eine Sache, die hier noch nie wirklich groß ins Blickfeld gerückt ist an der sehr gutmütigen NC.


    Ach ja, das Rauschen vom Vorderrad während der Fahrt ist nach wie vor vorhanden!! Die These, dass es am BT oder dessen Profil liegt, kann also ad acta gelegt werden...


    Grüße, Andreas

  • #3


    Vorn: 2,5bar
    Hinten 2,9bar


    Edit: Achso, Räder wurden auch gewuchtet. Da das wirklich leichte Lenkerflattern nur zwischen 70 und 65km/h auftauchte, grenzt sich der Kreis der Verdächtigen dahingehend ein. Leider komme ich in dieser Saison nicht mehr zum Fahren und Probieren (Saisonkennzeichen). Aber in dem Maße wie es bei mir auftrat, war es absolut nicht problematisch. Wollte es nur erwähnt haben und vielleicht isses bei anderen auch bzw. verstärkt sich mit der Laufleistung noch.

  • #4

    Also ich bin nach ca 2500km mit dem Angel GT immernoch super zufrieden!
    Von Shimmy-Effect habe ich noch nichts gespürt - und ich weiß wie sich das anfühlt, weil meine Z8 vor dem Tausch tierisch "geshimmyt" haben.


    Der Grip und das Handling ist wunderbar und ermöglichte mir als Motorrad-Neuling eine höhere "Genuss-Stufe" zu erreichen, was Schräglage und "Flow" beim Kurvenfahren angeht.


    Mal sehen, wie lange der reifen dieses Niveau hält. Beim Metzeler ließ die Performance irgendwann stark nach

  • #6

    Lass einfach den Lenker los und verlagere dein Gewicht, irgendwann siehst du es dann.
    Und ja das Lenkerflattern ist schon reifenabhängig beim T30 gleich 0 aber der MPR3 neigt dazu.

  • #7

    O.K., diese Übung hab ich schon hinter mir: negativ ;)
    Bin mit meinen BT023 zufrieden und nach nun fast 9000km haben die noch reichlich Profil.

  • #8

    Ich kann einfach nicht verstehen wie manche mit diesen Reifen 9000 km plus schaffen :lol: Mein Hinterreifen hat gerade mal 5850 und ist in ein paar 100 km fertig :o


    Geht ihr so zart mit dem gas um?? :shock: :lol:


    lg andi

    LOUD PIPES SAVE LIVES..............

  • #9

    Nabend


    Habe auch gute Erfahrungen mit dem GT gemacht, deutlich weniger Rutscher über das Hinterrad.
    Ist es möglich das die NC generell zum Übersteuern neigt, Fahrwerksbedingt?
    Der lange Radstand sollte dieses Phänomen doch unterstützen, oder?
    Jedenfalls bin ich mit keinem Moped bisher so oft über die hintere Pelle weggerutscht.
    Apropos Reifendruck, der ist ja bei 2,5 und 2,9 vorgeschrieben. Es handelt sich doch um einen Pauschaldruck der gut funktioniert.
    Den perfekte Druck ist es sicher nicht, wie sollte Pirelli den auch in Erfahrung bringen. Ist ja ein riesen Aufwand und hängt auch von Fahrergewicht oder Gepäckzuladung bzw. Temperatur ab. Also hat man einfach die Hondaanagaben genommen.
    Den perfekten Druck zu "erfahren" halte ich für mich unmöglich, wie äußert sich ein zu niedriger/hoher Druck am VR/HR?
    Beim PKW habe ich gute Erfahrungen mit höheren Drücken gemacht als angegeben, Verschleiß und Verbrauch wurden besser.
    Eine aufbauchende Lauffläche bei hoheren Drücken halte ich für ein Relikt aus der Diagonalreifenzeit.


    Gruß

  • #10


    Vorausschauend fahren heisst das Zauberwort :mrgreen:
    Keine Ahnung, aber ich bin Anfänger. Mal schauen, wie die Laufleistung bei den nächsten Reifen ist.
    Aber wenn ich zwischen zwei Kurven nur wenige hundert Meter Gerade habe, dann ziehe ich nicht voll auf um dann vor der nächsten Kurve wieder voll in die Eisen zu gehen.
    Vielleicht ist das das Geheimnis ? Das ziemlich gleichmässige Fahren ?

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