Der Freude-Thread

  • #481


    Jepp, auf jeden Fall!
    Mein Integra war ja ein Blindkauf, auch im Sinne von "und wenns denn nach einer Zeit nicht passt, war sicher was gutes zum Wiedereinsteigen und dann Eintauschen...".
    Tja, seither hat mich das Motorradfieber total gepackt, und lese alles mögliche und unmögliche über die verschiedensten Maschinen, hab auch n'halbes Dutzend Probefahrten auf den verschiedensten Teilen (von Fliegengewichtklasse - Honda MSX 125 bis Reisekoloss BMW K1600GT) alles probiert, und ja, jedes Maschinchen hat seinen Reiz. Klar wär für die richtig grosse Tour n'Tourenbomber, für Feld- Wald- und Wiesenwege ne Enduro und für die Strecke zur Arbeit ein wendiger Roller optimaler.


    Aber alles in Allem vereint mein Integra einfach alles am Besten! Und was würde aus den schönen Umwegen nach Feierabend sein? Würd ja kaum mit dem Tourenbomber zur Arbeit fahren, aber wollte ja auch kaum zuerste mit dem Kleinstroller nach Hause rödeln um dort das Gefährt für die Feierabendrunde zu wechseln...


    Schlussendlich kommt (noch :think: ) aber immer wieder die Räson: am besten passt da halt mein Integra - und das eigentlich immer. Der absolute Wohlfühl-Allrounder :) Absolut zuverlässig auf dem Arbeitsweg, der kleinen wie grossen Tour, mit oder ohne Anhang und Gepäck, und das alles optimal Wettergeschützt und mit der Gelassenheit der DCT.


    Es passt einfach :D Klar hätt ich gern dies oder das mehr, aber ohne Abstriche - und da gibt's halt noch nichts besseres.

  • #482


    auf einer langen Geraden, also wenn zuerst der Horizont und dann die nächste Kurve kommt, fühle ich mich nicht wohl. Dafür ist der Sprit zu teuer und es macht überhaupt keinen Spaß. Diese Tourstücke vermeide ich immer so gut es geht. Gut, das wir im Nordosten von Schleswig-Holstein solche Straßenstücke sehr gut vermeiden können. In der Norddeutschen Tiefebene in Niedersachsen sieht das anders aus.


    Lorenz

  • #483


    Zur Überbrückung solcher Stellen kann man versuchen den Vorderreifen in den Schonmodus umzuschalten. :idea:

  • #484

    Eine kleine Geschichte, die mir vor einer Woche im Urlaub passiert ist:
    1. Verdruss:
    Am letzten Tag des Urlaubs im Perigord noch eine Runde an den Parallelfluss Lot. Cahors mit einer beeindruckenden befestigten Turmbrücke besichtigt. Dann gings zurück unter herrlichen Felswänden zum Campingplatz in Domme an der Dordogne.
    Ca. 60km vorm Ziel bei einer Rast :o Ölfleck unterm Möpp. Was machste da in der südwestfranzösischen Pampa? Es war sehr heiß, und ich dachte, wird wohl eine Dichtung am Getriebe hin sein, das Öl wird dann ja dünner und der Fleck war unterm Getriebe. Also vorsichtig zurückgefahren und immer die Ölleuchte im Auge. Auch wenns noch eine schöne Landschaft war, entspannt genießen geht anders.
    Am Campingplatz dann sollte das Möpp sowieso auf den Hänger, weils am nächsten Tag zurück ging. Hab mir dann gedacht, lässt es dann gleich drauf und ziehst es zum Schrauber, aber vorher hab ich doch nochmal gesucht, wo das Öl herkommt.
    2. Freude:
    Warum zum Teufel tropft die Suppe denn von oben auf das Getriebe? Da oben ist doch nichts öliges mehr.
    Oder?
    Oder vielleicht doch das Fläschchen Kettenöl im Staufach? :think:
    Ende vom Lied: Das Bordbuch/ Bedienungsanleitung ganz unten in dem kleinen Extrafach ist jetzt ganz schön ölversifft und wir hatten so einen kleinen :dance: :dance: -Moment.

  • #485


    Dann lieber die Dose Kettenspray im Staufach. Die kann zwar bei großer Hitze explodieren, dann weiß man aber wenigstens gleich, wo es herkommt! :lol:


    Gruß, Werner :obscene-smokingsombrero:

  • #487

    Da das hier ein ordentliches Motorradforum ist, gibt´s hier auch einen ordentlichen Motorraderfahrungsbericht und keinen über einen Roller :)


    Ich war also heute Motorrad fahren. Eigentlich wollte ich ja letzte Woche schon die 390er Duke probieren, aber da hat mir die Zeit gefehlt (der KTM-Händler sitzt gute 40min weg) und das Wetter war auch doof. Also habe ich heute ein anderes Motorrad auf meiner Liste probiert: die MT09 Tracer. Als vor einigen Jahren die normale MT09 auf den Markt gekommen ist, hat diese ja eingeschlagen wie eine Bombe. Über den Dreizylinder gibt es Lobeshymnen noch und nöcher. Zusammen mit der kleinen MT07 und deren Derivaten haben beide Maschinen Yamaha aus der jahrelangen Lethargie gerissen. Als ob das nicht schon Grund genug wäre, konnte ich Yamaha - trotz des aktuell fragwürdigen Designs verschiedener Modelle - schon immer was abgewinnen. Vor allem die Geländesparte der Tenere fasziniert mich. Deshalb fahre ich die große XT1200 endlich auch kommenden Mittwoch zur Probe und erwarte schon sehnsüchtig die fertige 700er Tenere auf der EICMA.


    Da man hier ohnehin nichts in Gelände kann ohne das gleich der Wandersmann pöbelt oder der Revierförster seine Flinte durchlädt, braucht´s auch eigentlich keine 200mm Federweg und 19"/17" oder 21"/18"-Fahrwerke. Was mich - und tausende 20.000Euro-GS-Adventure-Fahrer - nicht davon abhält, dem "ich könnte, wenn ich wollte" zu fröhnen. Realistisch finden aber nahezu 100% der Tourenkilometer auf Asphalt statt. Ich brauche also ein gutes, straffes Fahrwerk, eine aufrechte Sitzposition und einen elastischen Motor. Die MT09 Tracer passt da perfekt ins Beuteschema.


    Das Design sagt mir noch zu, wenngleich ein paar Sicken und Kanten weniger auch gut gewesen wären. Die Sitzposition passt meinen 1,88m auf Anhieb: entspannter Kniewinkel, viel Platz zum vor- und zurückrutschen, sehr breiter Alulenker (ganz wichtig für mich und ein Nachteil an der NC /die 700er Tracer hat sogar einen noch schmaleren Lenker), aufrechte Sitzposition mit ganz leichter Neigung nach vorn. Sie wiegt voll getankt nur 212kg und das merkt man auch. Trotz der opulenten Erscheinung fühlt sie sich schon im Stand leicht an. Auf der Piste überzeugt sie mit Stabilität und sehr gutem Geradeauslauf, am breiten Lenker lässt sich sich wunderbar handlich in die Kurve werfen ohne unruhig zu werden. Die Schräglagenfreiheit ist trotz der wohl längsten "Angstnippel" der Motorradwelt absolut ausreichend, geschliffen hat nichts. Das Fahrwek ist straff, aber sensibel genug für den Asphalt-Flickenteppich. Eine AT kann´s natürlich besser, "gatscht" dann aber auch bei der flotten Kurvenfahrt. Dennoch: nichts schlägt hart ins Kreuz durch. Alles in allem "king of the road"-Sitzgefühl mit wuseligem, lockerleichtem Handling bei Blick auf die Rallyearmaturen der 1200er Tenere.


    Der Sitzplatz für den Sozius ist reichlich bemessen, nur leider sind die Fußrasten viel zu hoch. Der Zubehörmarkt hat das erkannt und genügend Alternativen bereit (Hepco&Becker, Bruudt, Rizoma usw.).


    Klasse sind die Bremsen, sehr kräftig, gut zu dosieren und standfest.


    Tja - und was ist nun mit dem Motor? In einem Wort: unglaublich. Gerade mal 100cm² mehr als die NC, aber eine Laufruhe, Drehfreude und Power, dass ich vor Freude in den Helm geschrieen habe. Das - leider yamahatypisch in machen Drehzahlbereichen etwas heulende - Getriebe funktioniert butterweich, die Ganganschlüsse passen perfekt. Eigentlich hatte ich gedacht, dass der Umstieg von DCT auf Schalter mich enttäuscht. Aber der Motor macht alles wett. Wenn man will, dann fährt man im vierten in der 30er Zone und ab 50km/h einfach alles im sechsten. Da schüttelt sich nichts und selbst da zieht sie noch besser rauf, als die NC im dritten. Sobald man einen oder zwei Gänge zurück schaltet, spielt sich ein Inferno ab, dass zumindest mir die Mundwinkel vor Freude bis zu den Ohren gezogen hat. Kurz bei 90km/h im sechsten am Gas gezogen und schon stehen 140km/h am Tacho. Das sind gefühlte Welten gegenüber der NC und vermitteln ein sehr beruhigendes Gefühl der schlummernden Kraftreserve. Dennoch fühlt der Motor sich immer entspannt und nie angestrengt an. Er verleitet nicht zum rasen, sondern kann auch Bummeltempo. Der Verbrauch lag bei absolut akzeptablen 4,5l. Bei 18l Tank gibt das eine gute Reichweite.


    Wenn immer von der guten Verarbeitung bei Honda gesprochen wird: bei der Tracer kann Yamaha das auch (beim X-MAx 400 waren meine Erfahrungen leider andere). Keine unguten Spaltmaße, kein klappern, kein scheppern. Und allein die Schwinge mitsamt Kettenspanner ist ein Gedicht.


    Alles in allem sehr viel Licht also. Schatten habe ich auf meinen 70km Probefahrt mit Ausnahme der Soziusrasten und des etwas geringen Windschutzes keinen gefunden. Das ganze Paket Fahrspaß und Langstreckentauglichkeit sowie dazu Traktionskontrolle, ride-by-wire, serienmäßige Bordsteckdose und Hauptständer kostet nur knapp 10.000Euro....da muss Honda sich bei der NC1000 im Herbst anstrengen, sonst kann ich mir gut vorstellen nächste Saison erstmals fremd zu gehen.

  • #488

    Ist das wirklich fair, das, was die MT-09 Tracer am Gasgriff macht, mit der NC zu vergleichen? 115 PS gegen 55 PS? :cry:

  • #489


    ;)

  • #490

    Vergleichen kann man grundsätzlich alles. Da das hier ein NC-Forum ist, meine ich das gerade hier der Vergleich zur NC statthaft ist. Wobei es mir nicht um einen direkten Vergleich, sondern nur um eine Einordnung geht. Schließlich ist der NC-Motor jedem hier bestens bekannt. Mir ist natürlich auch bewusst, dass die MT die doppelte Leistung hat und die NC demgegenüber natürlich deutlich langsamer ist. Das ändert aber nichts daran, dass Yamaha vorgemacht hat, welche Möglichkeiten im modernen Motorenbau bestehen - und zwar nicht nur bei den 1000ern, sondern eben auch im alltagstauglichen Mittelklassesegment.


    Ich bin gestern im Anschluss noch eine Runde mit der NC gefahren: sie ist für sich betrachtet und in der Summe ihrer Eigenschaften einfach klasse, keine Frage. Aber Bodenständigkeit hat eben immer auch zwei Seiten....


    Am Ende konnte ich mir daher den kleinen Seitenhieb auf die kommende NC1000 nicht verkneifen.

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