1.) Als ein in Deutschland wartender Kunde geduldet ich mich brav Wochen, Monate, bis mein Fahrzeug lieferbar ist.
2.) Als ein in Deutschland lebender Kunde gehe ich immer brav zur Inspektion.
3.) Verständnisvoll meinem Händler gegenüber warte ich auf einen Inspektionstermin, der mir zugeteilt wird.
4.) Am besten melde ich mich schon 1000 km vorher, damit ich auch ja nicht überziehe. Habe ich überzogen, schiebe ich mein Rad im Schweiße meines Angesichts zum Händler und bitte um Nachsicht und Vergebung.
5) Natürlich nehme ich mir am Tage der Inspektion frei, um möglichst nahe bei meinem Motorrädchen zu sein. Mein Händler bestimmt, was ich ihm schuldig bin. Fragen nach dem Inspektionspreis im Voraus und Jammern im Nachhinein ist nicht rechtens.
6.) Treu gehe ich über Jahre zum gleichen Händler, auch wenn ich mich im Vorfeld schon über ihn geärgert habe.
7.) Empfehlungen des Händlers nehme ich als Kunde sehr ernst: ich mache, was er mir rät, gespart wird beim Weihnachtsgeschenk meiner Frau und bei den Kindern.
8.) An Pflegemitteln wird sowieso nie gespart: 18 Euro für 400 ml Kettenfett, kein Problem. 50 Euro für 4 Liter Motoröl ist viel zu billig, das kann nichts sein.
9.) Kritisches Nachfragen kenne ich als deutscher Kunde sowieso nicht: Was die Werkstatt macht ist heilig, ja eben werkstattgeprüft.
10.) Aufruhr oder Protest widerstrebt mir: wenn sich ein Anderer über die Bedingungen beschwert werde ich für ihn beten.
Gezeichnet