BMW entwickelt "DCT 2.0". Rein elektrisch mit Schalt und Kupplungsaktuator, nur ein Kupplungspaket (ähnlich E-Clutch)

  • #21

    Damit hat Tom aber absolut Recht. Honda hatte bisher eine Alleinstellung und muss sich nun dem Wettbewerb stellen. Jeder Motorradfahrer, der sich eine automatisierte Schaltung wünscht, hat nun die Auswahl zwischen zwei Marken. Damit erhöht sich der Druck auf Honda deutlich und wird ganz sicher deren Vertrieb und Marketing beschäftigen.

  • #22

    in der Auflistung fehlt die Ninja 7, die kann wohl auch Automatik - was aber bei der ganzen Hybrid-Technik iwie untergeht.


    Ob die Kundschaft das ASA annimmt? Woher soll der arme GS Treiber wissen, das der erste Gang drin ist, wenn's nicht vom Getriebe ne akustische Rückmeldung gibt? Ist das dann noch ne GS?

    Bitte beachten: Bei dem Wetter kein Bier im Auto lassen!8o


    Gruß Waldschrat

  • #23

    Hallo MROH,


    diese Aussage möchte ich so nicht stehen lassen.


    Warum ich diese sachlich falsche Aussage vom Tom kritisiere erkläre ich meiner Meinung nach doch recht verständlich.

    Von einem Journalisten, der für seine Beiträge bezahlt wird, erwarte ich das er seine Aussagen sachlich und inhaltlich

    überprüft.

    Seine Aussage implitziert dem Zuschauer das "nur Honda" sich unter Druck gesetzt fühlen muß.

    Und das ist schlicht und einfach falsch.


    Hätte er gesagt das sich Honda, aber vor allem deren Konkurrenz wie Yamaha, Kawasaki, Suzuki etc. jetzt unter Druck

    gesetzt fühlen müssen wäre das o.k. gewesen. Diese haben seit der Einführung des DCT vor über einem Jahrzehnt nichts

    derartiges zu bieten.


    So ist es nur eine irreführende, schlecht recherchierte Aussage auf "Bildzeitungsniveau"!

    Das wäre dem "Nils" oder "Vauli" und wie sie alle heissen nicht passiert!


    Nochmal zum Thema Konkurrenz:

    Hierbei muß man beachten in welchem Marktsegment man jemanden Konkurrenz macht. Die GS1300 ist im wenig preis-

    sensiblen, hochpreisigen Premiumsegment angesiedelt während Honda das DCT und die E-Clutch im konsumentenfreundlicheren Massenmarktsegment anbietet.

    Eine direkte Konkurrenz besteht zur Zeit noch garnicht!


    Im absoluten Hochpreissegment ist es sogar umgekehrt, da setzt Honda seit Jahren BMW unter Druck. Die 6-Zylinder

    Goldwing gibt es seit Jahren mit DCT!

    Der 6-Zylinder K-1600 GT fehlt dieses Komfortmerkmal welches sich sicherlich so mancher Besitzer wünschen würde.

    Geld spielt in diesem Preissegment kaum eine Rolle. Die Liste für aufpreispflichtiges Zubehör ist lang und die zahlungskräftigen

    Kunden kreuzen dieses auch gerne an. 1000Eur für eine "Automatik" zahlten die Kunden aus der Portokasse, wenn sie denn

    könnten!


    Halb und Vollautomatiken, in welcher Art auch immer, werden sich in Zukunft immer mehr verbreiten.

    Ich hatte in diesem thread ja schon geäussert das das technisch aufwändige hydraulische DCT durchaus durch die

    preiswerteren elektrischen Lösungen mit Aktuatoren etwas verdrängt werden könnte.

    Gerade eine E-Clutch in Verbindung mit einem Schaltaktuator, wie es BMW ja umgesetzt hat ist preiswerter herzustellen

    und wird sich dann gerade in den preissensiblen Marktsegmenten schneller verbreiten.


    -----------------------------------------


    Viele Anfänger, Wiedereinsteger, Umsteiger die gerne ein Motorrad fahren würden, sich aber durch den manuellen

    Schaltvorgang noch verunsichert bzw. überfordert fühlen würde eine "preiswerte Automatiklösung" eventuell dazu

    bewegen es doch einmal mit einem Motorrad zu versuchen.


    Da aber der Aufpreis von 1000Eur für ein DCT das ganze noch etwas behindert und die NC-Modelle auch nicht jedermanns

    Geschmack sind läuft es momentan noch etwas zäh.

    Wenn jetzt Yamaha und Co. solche Entwicklungen endlich einmal auf den Markt bringen würden, würde die Akzeptanz für

    sogenannte "Schalthilfen-Automatiken" steigen. Und da Konkurrenz dann den Markt und auch die Preise belebt würde

    die Sache ins rollen kommen.

    Wenn man soetwas marketingtechnisch richtig platziert und das Interesse des Kunden weckt werden sich solche Systeme

    am Markt flächendeckend etablieren.


    ----------------------------------------


    Ich hoffe du kannst meine Ausführungen nachvollziehen und warum ich das so nicht stehenlassen wollte.


    Schönen Restsonntag.
    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:


    P.S. Über eine Reaktion in Form eines Emoji oder wie auch immer würde ich mich freuen. Das ist aber kein muß!

    Auch wenn man nicht mit allem einverstanden ist was ich schreibe regt es doch die Diskussion an und lässt einen

    die Sache eventuell von einer anderen Seite betrachten. Ich gebe mir immer Mühe und das ich nicht wortkarg bin

    sollten regelmäßige Forumsbesucher schon mitbekommen haben. Danke im Voraus. :greetings-clappingyellow:


  • #24

    Kann ich nachvollziehen, Thomas. Trotzdem halte ich die Aussage für korrekt.


    Mit dem DCT hatte Honda durchaus eine Alleinstellung. Wenn ich mich unter den Motorfahrern umgehört habe, dann wurde das DCT als bieder wahrgenommen und bestenfalls belächelt. Jetzt kommen Yamaha und BMW mit Schaltautomaten um die Ecke. Plötzlich redet man darüber, wie praktisch sowas doch ist. Den anderen Herstellern gelingt es auf einmal automatisiertes Schalten als En Vogue zu gestalten.


    DCT wurde auch immer als Automatikgetriebe bezeichnet und Honda war stets hinterher, das zu korrigieren und klarzustellen, dass es sich um ein Doppelkupplungsgetriebe handelt.


    Bei BMW und Yamaha sind es von vornherein Schaltgetriebe, die sich automatisch schalten lassen. So wird das auch in der Öffentlichkeit diskutiert.


    Für mich ist das genau die Situation, die jetzt erst einmal nur Honda unter Druck setzt und sonst niemanden. Das ändert sich erst, wenn es entweder Honda gelingt, das korrekte Narrativ zu setzen und vor allem das DCT auch in sportlichen Motorrädern oder in Naked Bikes anzubieten. Oder aber die Schaltautomaten von BMW und/oder Yamaha erweisen sich als unzuverlässig und werden zurückgerufen.


    Vorerst haben BMW und Yamaha aber die Initiative ergriffen und Honda muss entweder reagieren oder aber abwarten, was passiert. Als Werbefuzzi würde ich letzteres als Sackgasse beurteilen.


    LG Mark

  • #25

    Hm, ich bin ja im Sachen Mobilitätstechnik eher konservativ aufgestellt, was Elektronik und andere Spielereien angeht.

    Das DCT, welches mich von Anbeginn reizte, brauchte viele Jahre der Erorobung durch Dritte, um bei mir zur Kaufoption zu werden.

    Und machen wir uns nichts vor.

    Eine olle GS findet viel Beachtung in der Presse und den Medien, selbst wenn sich nur der Durchmesser der Rückspiegel ändert.

    Und die NC?


    Ein braves Moped mit umme 50 PS, da wird medientechnisch wenig Gewese drum gemacht, trotz buchbarem DCT.


    War und ist halt ein hondatypischer Allrounder, den man halt gegen Aufpreis mit einem anderen Getriebe bekommen kann und der in der Frühzeit günstig zu haben war.

    Die Presse sprach eher vom engen Drehzahlband als von den unbestreitbaren Vorteilen der Baureihe, die leider sehr oder gar zu vernünftig sind um Herzflimmern oder neidvolle Blicke auszulösen.

    Sie galt halt schnell als langweilig und der Ruf hat sich gehalten.


    Die GS hat immer schon mehr polarisiert.

    Schon das sorgt für mehr Aufmerksamkeit.


    Und Honda hat sich halt auch mehr auf due Roller-Derivate konzentriert, die sich ja auch blendend verkaufen.

    Die sind halt hip, weil anders und leistungsstärker als die meisten anderen Roller.

    Due NC ist halt "mittelklassig" in der öffentlichen Wahrnehmung.


    PS: Für mich und viele andere Besitzer nicht, eben, weil wir sie erfahren haben :) .

    Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos... :)

  • #26

    Hallo MROH,


    schade eigentlich, du gehst nicht ansatzweise auf das von mir geschriebene ein. Stattdessen bringst du andere Aspekte,

    die natürlich berechtigt sind ins Spiel.


    Ich schrieb: "Seine Aussage implitziert dem Zuschauer das "nur Honda" sich unter Druck gesetzt fühlen muß. Und das ist schlicht

    und einfach falsch."

    Ich erwarte von einem Journalisten eine gewisse Sorgfaltspflicht und Sachlichkeit.

    Würdest du dem zu 100% wiedersprechen?


    Ich schrieb: "Hätte er gesagt das sich Honda, aber vor allem deren Konkurrenz wie Yamaha, Kawasaki, Suzuki etc. jetzt unter Druck

    gesetzt fühlen müssen wäre das o.k. gewesen.

    Sehe ich das vollkommen falsch?


    Ich schrieb: "Hierbei muß man beachten in welchem Marktsegment man jemanden Konkurrenz macht. Die GS1300 ist im wenig

    preissensiblen, hochpreisigen Premiumsegment angesiedelt während Honda das DCT und die E-Clutch im konsumentenfreundlicheren Massenmarktsegment anbietet."

    Liege ich vollkommen daneben?


    Ich schrieb: "Halb und Vollautomatiken, in welcher Art auch immer, werden sich in Zukunft immer mehr verbreiten."

    Ich hatte in diesem thread ja schon geäussert das das technisch aufwändigere hydraulische DCT durchaus durch die

    preiswerteren elektrischen Lösungen mit Aktuatoren etwas verdrängt werden könnte.

    "Gerade eine E-Clutch in Verbindung mit einem Schaltaktuator, wie es BMW ja umgesetzt hat ist preiswerter herzustellen und

    wird sich dann gerade in den preissensiblen Marktsegmenten schneller verbreiten."

    Liege ich auch da voll daneben?


    Du schriebst: "Bei BMW und Yamaha sind es von vornherein Schaltgetriebe, die sich automatisch schalten lassen."

    Da bist du auf dem absoluten Holzweg was das DCT-Getriebe anbelangt. Das Getriebe der DCT ist ein stinknormales

    Klauen-Schaltgetriebe mit Schaltgabeln wie es in fast jedem Motorrad verbaut ist.

    Der Schaltvorgang des Getriebes wird wie beim BMW ASA über einen Aktuator, der die Schaltwalze dreht und damit die

    Schaltgabeln bewegt, ausgelöst.

    Bei beiden Getrieben ersetzt der Aktuator den Schalthebel! Nur die Kupplungsbetätigung ist beim DCT hydraulisch und

    bei BMW elektromechanisch. Den prinzipbedingten Vorteil der Doppelkupplung hatte ich weiter vorne im thread schon

    einmal beschrieben. (Kann es sein das du technisch nicht so versiert bist?)


    Du schriebst: "Wenn ich mich unter den Motorfahrern umgehört habe, dann wurde das DCT als bieder wahrgenommen und

    bestenfalls belächelt. Jetzt kommen Yamaha und BMW mit Schaltautomaten um die Ecke. Plötzlich redet man darüber, wie praktisch

    sowas doch ist. Den anderen Herstellern gelingt es auf einmal automatisiertes Schalten als En Vogue zu gestalten."


    Ich glaube nicht das jetzt schlagartig eine 180 Gradwende was die Sichtweise auf "Schaltautomaten" anbelangt stattfindet.

    Und ich glaube nicht im Ansatz das automatisiertes Schalten plötzlich als En Vogue gilt.

    Ich hatte ja schon hier im thread geschrieben das erst wenn sich die "Schaltautomaten" einer grösseren Verbreitung erfreuen

    können, sprich von vielen Herstellern angeboten werden sie nach und nach salonfähig werden.

    Alt eingeschliffene Meinungen, gerade von "echten, selbstschaltenden Männern" sind nicht vom einen auf den anderen

    Tag zu ändern. (Da ist Wunschdenken und auch an Beispielen zu belegen.)

    Wenn aber ein neues System erst einmal eine gewisse Akzeptanz erfährt werden auch diese Leute, wenn auch zögerlich, neugierig.

    Sobald auch die anderen Hersteller funktionsfähige, fahrbare "Schaltautomaten" anbieten bekommt da ganz von alleine eine

    Dynamik, die Presse befasst sich damit....................


    Übrigens, du schreibst das Yamaha auch ein solches System anbietet, das ist so nicht richtig. Das ist maximal in der

    Entwicklungsphase!

    Ich zitiere mal aus Aus Motorrad online: 03.05.2024

    In 2 Patentanmeldungen behandelt Yamaha eine automatisierte Schaltung und Kupplung am Beispiel des CP2-Motors...........

    Die Details sind allerdings ernüchternd.............

    Das Europäische Patentamt veröffentlicht 2 Erfindungen von Yamaha, in denen es um das Automatisieren eines konventionellen Schaltgetriebes geht.................

    Doch wo die genannten Hersteller vorwiegend die Mechanik hinter den Systemen priorisieren, ist es Yamaha enorm wichtig,

    die Lage des Steuergeräts wortreich zu beschreiben. Die gesteuerte Hardware zum Kuppeln und Schalten ist hingegen

    enttäuschend ausgeführt..........................

    Mechanisch ist das System der automatisierten Schaltung von Yamaha am Beispiel der MT-07 und der R7 enttäuschend..............

    Von mehr oder wenig raffinierten, im Gehäuse lagernden Aktuatoren, wie in der Realität der beiden hybriden Kawasakis oder

    dem bisher nicht offiziell vorgestellten System von KTM, ist Yamaha weit weg..........................

    Und von der vielseitigen Arbeitsweise der gerade in die Praxis überführten E-Clutch von Honda sind die Informationen von

    Yamaha Welten entfernt.....................


    Ich glaube das sagt einiges darüber wie weit Yamaha noch von einer Markteinführung entfernt ist.

    Du schriebst: "Vorerst haben BMW und Yamaha aber die Initiative ergriffen"

    Yamaha kannst du wieder streichen, das dauert noch! (siehe oben)


    Übrig bleibt BMW mit seinem ASA, mehr nicht!

    Ich bin gespannt wann da endlich eine Dynamik reinkommt und andere Hersteller funktionsfähige "Schaltautomaten" in

    käuflichen Motorrädern abieten.


    Du schriebst: "Für mich ist das genau die Situation, die jetzt erst einmal nur Honda unter Druck setzt und sonst niemanden."

    Ich denke das umgekehrte ist der Fall.

    BMW und Honda setzen die Konkurrenz unter Druck. Es sind die einzigen die ein funktionsfähiges Produkt anbieten, wobei es

    bei BMW noch zu beweisen ist.

    Und dem Durchschnittskonsumenten der weniger technisch versiert ist wird es schlichtweg egal sein ob der "Schaltautomat"

    bzw. die Kupplung hydraulisch oder elektromotorisch angetrieben ist, der technische Unterschied erschließt sich den meisten

    sowieso nicht.


    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:

  • #27

    Wenn die Feinheiten so wichtig sind könnte man ja darüber abstimmen, wer mehr Recht hat. :rolleyes:

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #28

    So Thomas, Du hast jetzt - im wahrsten Sinne des Wortes - seitenlang Deine Sicht dargelegt. Wir halten Dich auch nicht für "wortkarg".

    Den Rest kannst Du dann bitte mit Mark per PN klären.

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #29

    Hallo,


    Thomas, du hast deine Sicht ausführlich dargelegt und Mark hat seine dargelegt. Ich finde nicht, dass er auf deine Argumente eingehen muss. Ihr solltet nur jeweils den Standpunkt des anderen akzeptieren.


    Lorenz

  • #30

    Wie ich bereits schrieb, kann ich alles nachvollziehen, sehe es aber anders. Für mich also exakt, wie Lorenz schreibt.

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