Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Gil Ofarim

  • #161

    Wen es interessiert, hier ist eine gute Zusammenfassung über das Zustandekommen der Einstellung:


    Meine Einschätzung, dass die Folgen für Ofarim die Einstellung mit beeinflusst haben könnten, war wohl nicht zutreffend.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich die Entscheidung des Gerichts nachvollziehen kann und im Grunde auch gar nicht schlecht finde:

    Die Wahrheit ist ans Licht gekommen und die Entschuldigung Ofarims ggü dem Manager ist im Gegensatz zu einem Urteil unanfechtbar. Sie wiegt schwerer, da der Manager zweifelsfrei rehabilitiert ist.


    Dem kann ich folgen und finde, dass hier weise entschieden wurde.

  • #162

    Das ist spitzfindig. Dem Gericht und dem Manager hat das ausgereicht, um den Prozess einzustellen.

    Wenn sich jemand bei mir entschuldigt, akzeptiere ich das in der Regel, wenn es glaubhaft ist. Wie derjenige das formuliert, interessiert mich nicht die Bohne. Was er/sie meint, ist mir wichtig.


    Wenn ich das richtig gelesen habe, hat es bereits ein Adhäsionsverfahren gegeben, in dem man sich über einen Schadenersatz in unbekannter Höhe geeinigt hat. (Ohne Gewähr)

  • #163

    Diese ständigen Worklaubereien! :rolleyes:


    Ofarim sagte: "[...] Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid. [...]"

    Er möchte etwas, er hat es nicht selbst getan. Außerdem wurde sich auf eine Entschädigung geeinigt und die Entschuldigung angenommen.


    Der Duden sagt zur Bedeutung von "sich etschuldigen":
    "jemanden wegen eines falschen Verhaltens o. Ä. um Verständnis, Nachsicht, Verzeihung bitten"

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #164

    "Verzeihen: Vom Umgang mit Schuld" - Der mächtige Akt des Vergebens.


    Fritz

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

  • #167

    Mal paar Worte von mir...


    Soll er jetzt wirklich Straffrei davon kommen? Nur ein lächerlicher Vergleich, den ihm vlt. nicht einmal weh tut?

    Zivilrechtlich wird ja nix mehr kommen, wenn der Hotelmanager sich auf einen Vergleich einlässt.


    Ich möchte auch nicht ausmalen was für eine Strafe dieser Manager bekommen hätte wenn sich diese antisemitistischen Äußerungen bewahrheitet hätten.

    Genauso muß der fälschliche Missbrauch von Antisemitismus hart bestraft werden, gerade in Deutschland, wo das doch ein heikles Thema ist.

    Scheinbar wurde schon wieder vergessen was er damals für eine Welle losgetreten hat, Demostrationen, Beschimpfungen, Drohungen u.u.u. gegen das Hotel und seinen Mitarbeitern.


    Ich wünsche diesen Ofarim nichts böses, aber definitiv das Ende seiner Karriere. Wenn ich im öffentlichen Leben stehe habe ich auch eine Vorbildfunktion... Aber solche Personen haben nun mal ein großes Netzwerk und werden leider immer wieder Aufrecht erhalten. Ein gutes Bespiel gabs ja ein paar Beiträge weiter oben.


    Habe vorhin erst wieder über ihn lesen müssen dass er seit seiner Kindheit antisemitistisch bedroht, behandelt u. beschimpft wurde, was er wohl in einigen Talkshows äußerte. Leider kann ich dem momentan nicht glauben.


    Vlt. sehe ich alles zu verbissen? :/


    VG André

    Ride safe, ride smart!

  • #168

    Nein, ich stimme dir da zu 100% zu.

    Aufmerksamkeit erheischen mit etwas, wo andere echte Probleme mit haben.

    Ist wie der Kommentar von Gottschalk, der sich vorstellen kann, was Schwarze fühlen, weil er mal als Jimi Hendrix aufgetreten ist, und ihn alle so angestarrt haben...


    Evtl. haben sie ihn auch eher wegen des Blackfacings angestarrt, aber das geht in den alten weißen Mann wohl auch nicht rein...


    Back to topic, Ofarim hat hier weder sich noch dem Anti-Semitismus einen Gefallen getan, und sollte von der jüdischen Gemeinde eine ordentliche Ansage bekommen... und keinen Veranstalter mehr finden der ihn auftreten lässt

  • #169

    Allerdings wurde über die Höhe des Vergleichs nichts bekannt.
    Die 10.000€ gehen je zur Hälfte der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz, haben also mit dem Vergleich vermutlich nichts zu tun.

    NC750X DCT (01/23)

    Spritmonitor.de

  • #170

    Zivil- bzw. Privatrechtlich ist bereits lt. den Medienartikeln eine Einigung getroffen worden, Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Für mich interessant: die Kosten des Verfahrens in diesem Fall trägt der Steuerzahler. Nehme an, die Konsequenzen bei weiterem Leugnen sind Herrn Ofarim vom Richter mitgeteilt worden, zumal ja die Schuldfrage und damit Verurteilung ab einem bestimmten Zeitpunkt klar war. Konsequenzen? Eine Verurteilung und die gesamten Kosten des Verfahrens sowie weitere Kosten wie z.B. diese 10.000€... Da könnte man sich doch glatt vorstellen, das Herr Ofarim nicht ganz blöd ist und die "günstigere" Variante wählte...

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