Fahrtechnik

  • #1

    Als Spätwiedereinsteiger mal in die Runde gefragt: Was macht ihr, wenn ihr in der Kurve merkt...au.au.au! (Lenkimpuls auf der Kurveninnenseite verstärken?

    evtl. Gas wegnehmen...leicht bremsen oder alles zusammen.) Vg:(

  • #3

    Richtig wäre: Legen, legen. legen. D.h. aktiver Lenkimpuls auf Kurveninnenseite. Funktioniert physikalisch immer, denn wir Normalos sind von der Schräglagengrenze immer weit entfernt. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Seele das zulässt.

    Notmassnahme ist: Aufrichten und Vollbremsung (so dass das ABS anspricht), das ist immer noch viel besser als in den Gegenverkehr zu fahren.

    Bernt Spiegel, Die obere Hälfte des Motorrades ist dein Freund für vernünftige Antworten aus solche Fragen.

    Zitat: Wer Angst vor der Schräglage (Legen, legen, legen) hat, lebt gefährlich.

    Grüße

    RT

    Zündapp KS50, Piaggio Boxer, BMW R75/5, MZ TS250/1, MZ ETZ250, BMW R90S, BMW R1100R, Yamaha-Majesty, Yamaha-FJR, Honda X-ADV

    Einmal editiert, zuletzt von romeotango ()

  • #4

    Ach :D ich war schon beim Fußrastenschleifen... ^^

    Wobei ich kein Fan von "legen" bin, sondern drücken. Der Vorteil ist, dass der Oberkörper gerade bleibt (Stichwort Gegenverkehr) und man das Motorrad in die Kurve mit "Gegenlecken" drückt. Also so, wie man es seit ein paar Jahren in der Fahrschule lernt, oder bei den Fahrsicherheitstraining.


    Am besten selbst ausprobieren, oder eben einen der unzähligen Fahrsicherheitstraining besuchen. 8)

  • #6

    Der große Nachteil beim Drücken: Mehr benötigte Schräglage für die selbe Kurvengeschwindigkeit als beim Legen. Es schraddelt beim Drücken deutlich schneller. Gedrückt wird am besten nur bei schnellen Richtungswechseln, z.B. Ausweichhaken.

    Wenn es schon schraddelt und die Kurve enger wird hilft nur noch eine Gewichtsverlagerung zum Kurveninneren in Verbindung mit dem vorsichtigen Einatz der Hinterradbremse. Im Gegensatz zur Vorderradbremse stellt sich das Motorrad dann nicht auf.


    Und wenn der Oberkörper beim Legen im Gegenverkehr hängt dann fährt man einfach nur eine falsche Linie.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #7

    Vor allem bei Rechtskurven :D


    Ist bei mir von der Situation abhängig.

    Wenn ich allein bin dann schon mal aufrichten und richtig kräftig bremsen.

    Wenn Gegenverkehr kommt in Rechtskurven Lenkimpuls und damit mehr Schräglage und engere Kurve, in Linkskurve kurz aufrichten und dann wieder einlenken.

    Geht irgendwie alles intuitiv, da bisher nur ein Sicherheitstraining gemacht und damit nicht trainiert.

  • #8

    Der alte KLAKS (Chefredakteur von Das Motorrad vor 40-50 Jahren) hat schon gesagt lieber so lange drücken bis Notfalls der Lenker Furchen In den Asphalt zieht das ist immer noch besser als aufrecht irgendwo rein zu knallen.

    Professor Bernt Spiegel ist auch dieser Meinung und der hat richtig Ahnung. Siehe: #3.

    Kupplung ziehen macht Sinn (wenn man eine hat😳) damit keinerlei andere Kräfte auf den Reifen wirken um die optimale Haftung zu behalten. Alleine durch Gas wegnehmen und das dadurch Einsetzen der Motorbremse kann einen Abflug bewirken Bremsen oder Gas geben wäre ausgesprochen kontraproduktiv. Es sei denn man hat genügend Platz zum bremsen aber dann ist es ja auch keine Gefahrensituation.
    Mal kam >Kammscher Kreis< googeln.

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #9

    Wobei "Klacks", dessen Spitzname wohl von dem Ausspruch "das ist doch nur ein Klacks" stammte und der mit bürgerlichem Namen Ernst Leverkus hieß, die Zeitschrift "Das Motorrad" mit seinem Schreibstil und seinen Nürburgringtests mit Fahrtenschreiber geprägt hat, dort aber nie Chefredakteur war. Chefredakteur war er bei der Zeitschrift "PS". PS hatte in den 70ern den selben Herausgeber wie Motorrad, aber erschien nicht im Motor-Presse-Verlag, sondern im PS-Verlag.

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #10

    Als Späteinsteiger gibt es für dich 2 Möglichkeiten.

    So fahren wie damals als wir es gelernt haben.

    Schräglage über 20° meiden.

    au.au.au -Kurven meiden. Nach dem ersten Erlebnis sich vor Kurven fürchten.

    Danach auf dem persönlichen Niveau fahren. Zufrieden sein. Nach ein paar tausend Kilometern glauben, dass man jetzt ein recht guter Motorradfahrer sei.


    Oder die Vernunft des Alters nutzen und klüger sein als früher.

    Das heisst Lernen und Verstehen.

    Kostet Zeit, kaum Geld.

    Und dann bekommt jede Fahrt plötzlich eine schöne Aufgabe: es gibt Übungen, die ich machen kann. Geht allein wunderbar.

    Ich beginne zu antizipieren, heisst vorausschauen. Beim Fliegen nennt man das: stay ahead of your Aircraft.

    Das kann man nicht einfach so. Deshalb sind die Tipps oben für Dich auch kaum umsetzbar, denn beim "au.au.au" bist du nicht mehr ahead.

    Bernt Spiegel kostet einen gerade für die ersten 50 Seiten etwas Durchhaltevermögen. Man kann sie auch weglassen oder später lesen. Aber danach und auch nach den Übungen im zweiten Buch fängt das Motorradfahren in einer neuen Dimension am.

    Hier das derzeitige Gebrauchtangebot bei medimops.


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