Man(N) muss auch Mal über sich selber lachen können!😁
Weekend Rebellen on wheels
Als das Motorrad noch "Krad" genannt wurde verfluchten die durchnässten Männer in den Sätteln mehrfach am Tage ihre Maschinen die nicht ansprangen, auf denen man fror wie ein Schneider, wo man sich dauernd ölige Griffel holte.
Was sich heute Biker nennt, muss nirgendwo mehr hin.
Sondern rast "nur so" wie eine gesenkte Sau durch die Landschaft. Damit die Sinnlosigkeit der Ortsveränderung nicht sofort ins Auge springt, gibt´s überall Motorradgottesdienste und Bikertreffen.
Da stehen die Heinis ne Zeitlang rum wie eine Horde ausgebauter Ledersitze. Und dann orgeln sie wieder heimwärts. Gerne wird sich bei der Gelegenheit auch totgefahren. Besonders von Bikern, die mehr PS zwischen den Beinen haben als IQ in der Birne.
Gewagte Manöver in der Horde, mit 140 über den Rollsplit; und Oma zuhause darf sich schon mal den Arsch rasieren, damit der Onkel Doktor was zum transplantieren hat...
Doch nicht alle Biker rasen sich den Brägen aus dem Helm. Daneben gibts auch noch die Cruiser. Das sind lächerliche Schwachmaten, die wie eine kackende Lesbe auf einer japanoiden Harley-Replika hocken und von Eisdiele zu Eisdiele bummeln. Man sehn die scheisse dabei aus.
Fast so scheisse wie die haarigen Daddies auf den verchromten Kirmeskisten, die immer eine Pestwolke Countrymusik hinter sich herziehen.
Am scheissigsten sind aber die Bekloppten, die sich via "Jackenstickbild" für was Besonderes halten. "Harley owners group" oder "Women on wheels" heisst beides übersetzt: "Combo blöder Schweine"
Denn ne doofe Harley kaufen kann sich jeder der gerne 30 grosse Zettel verbrennt. Und Frau zu sein haben immerhin auch die Hälfte aller Menschen ohne Probleme geschafft.
Bei aller Markenrivalität der Motorraduser untereinander überwiegt doch das einigende Gefühl ein "Biker" zu sein, quasi ein Outlaw..., und irgenwo auch ein Cowboy... Man ist schweinemässig individuell und total nonkonformistisch.. Logisch. Dabei rennen die ganzen Affen in die selben Bikershops; Und sobald Sonnenschein und Feiertag eine unheilige Allianz bilden, drücken alle wie auf Kommando auf den E-Starter ihrer Eierfeile und dann bügeln hunderttausend Individualisten über dieselben Strassen, zu den selben Naherholungszielen; labern 10 Minuten Bikerscheisse, fummeln verbissen 20 Minuten an ihren Kombis rum und kämmen sich ne halbe Stunde die platten Haare wieder hoch. Zack - fertich und wieder nach Hause.
Nur weiter als 20 kilometrer sollte es nicht sein. Damit das Biken nicht in Anstrengung ausartet. Insgesamt ist die Motorradfahrerei so eine Luschennummer geworden, das man sich wundert, daß es nicht massenweise von Mümmelgreisen betrieben wird..
© Dietmar Wischmeyer