Ausrüstung: was für Marke, Textil oder Leder?

  • #1

    ...nach dem ich das Thema:"Ist HONDA NC 750 X DCT gute Wahl für den Anfänger" angesprochen habe, da ich ein Neuling bin, und sehr vile gute Erfahrungen bzw. Meinungen gelesen habe, möchte ich euch mal nach Ihrer Meinung bezüglich Ausrüstung fragen...


    Was für Helm?
    Was für Stifel?
    Was für Hose?
    Was für Jacke?
    Was für Handschuhe?


    Was soll man genau beim Kauf beachten und im welchen finanzielen Bereich soll man bleiben, damit es nicht übertrieben wäre aber gleich Etwas kaufen in dem man sich auch sicher und wohl fühlt?


    Schreibt bitte eure Erfahrungen...


    Gruss
    Dragan

  • #2

    Meine Meinung:


    Es müssen keine teuren Marken sein. Man kann mit Hausmarken von Louis & Co. sehr gut fahren, sollte unbedingt die regelmäßigen Sonderangebote und die Auslaufartikel in Betracht ziehen und nicht meinen dass ein deutlich höherer Preis eine ebenso deutlich höhere Schutzwirkung bedeutet.


    Wer sich um diese Jahreszeit Mühe gibt, der bekommt für wenige Hundert Euro eine vollständige Ausrüstung.
    Helm? Schon für unter 100 € bekommt man einen im Falle eines Unfalles guten Helm.
    Stiefel? 50 bis 100 € reichen für durchaus schon gute Stiefel.
    Hose? In Textil auch für 50 bis 100 € zu finden.
    Jacke? Dito. Nochmal 50 bis 100 €.
    Handschuhe? So 30 bis 60 € sollten reichen.
    zusätzlich:
    Rückenprotektor? Nochmals so 50 bis 100 €.


    Addiert man diese Summen kommt man auf eine Spanne von 330 bis 560 €. Der Helm kann es noch teurer oder billiger machen, aber ich finde, die Erstausstattung sollte maximal 400 bis 500 € kosten. Viele raten zu deutlich teureren Sachen und empfehlen 1.000 € und mehr dafür auszugeben, aber das kann man auch anders (und wie ich finde sinnvoller) machen: Lieber regelmäßig neue Sachen dazu kaufen. Es ist angenehmer mehr als eine Jacke zu haben. Sonst kommt man an einem Tag in starken Regen und kann den nächsten Tag trotz gutem Wetter nicht fahren. Oder man stellt fest, bei der Temperatur x oder y ist es zu warm oder zu kalt. Also: Verschiedene Jacken, Hosen und Handschuhe zu haben ist sehr empfehlenswert. Regelmäßig Ausrüstung nachzukaufen, um immer mehr Auswahl für die unterschiedlichen Bedingungen zu haben ist in meinen Augen klüger als für die Erstausstattung große Summen anzulegen. Dabei gilt: Am Anfang reicht günstiges Textil.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #3

    Hallo Michael


    Super Text...und sehr ausführlich erklärt...
    Bin auch deiner Meinung...das einzige wo ich villeicht mehr Geld ausgeben würde ist Helm...


    Dass man mehrere Atikel für die verschiedene Wetterverhältnisse hat, mach sehr viel Sinn...


    Gruss
    Dragan

  • #4

    Das mache ich auch so lieber mal was neues als 2000 € nur für einen Anzug aus zugeben.
    Wenn man die Tests ich den Zeitschriften verfolgt sind es sehr oft nicht die teuersten Klamotten die am besten abschneiden. Wer sowas besitzt wird natürlich seine Entscheidung verteidigen und gerne viel Geld für einen Namen zahlen.
    Tip
    Kauf dir helle Klamotten die gut zusehen sind vor allem einen hellen Helm.
    Ich weiß das die Mode auf schwarz steht es ich aber Dummheit mit schwarzen Klamotten zufahren und sich dann zu beschweren das die Autos einen nicht sehen.
    Natürlich sieht man den Dreck bei schwarz nicht so sehr aber trotzdem ist er da, dagegen hilft aber schlicht mal waschen.
    Der Gipfel der Blödheit sind Camouflage Mottorad Klamotten das nutzt man beim Militär um nicht gesehen zu werden nennt sich Tarnkleidung.

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #5

    Hallo Rei


    Das mit der hellen Farbe macht sehr Sinn...
    Mir ist auch aufgefallen, dass man mehrheitlich dünklere Farben kauft...hab mich derselbe gefragt.
    Ein guter Kolleg hat mich ebenfals beraten, was helleres zu kaufen. Er ist auch jemand der 25'000 km jährlich macht und sehr wertvolle Erfahrung hat...


    Gruss
    Dragan

  • #6

    Ich bin so einer, der eher dazu rät etwas mehr Geld auszugeben.
    Auch ich habe eine Textiljacke um die 100 Euros zuerst gekauft. Mit dem Ergebnis, dass ich sie nicht mehr anziehe seit ich meine Revit Sand Urban besitze, die halt das dreifache oder vierfache kostet. Die billige ist vom Luftaustausch und vom Tragecomfort nichtmal ansatzweise vergleichbar. Billige Jacken haben auch in der Regel steife Protektoren, teure Jacken haben Protektoren die selben Schutz bieten aber weich sind und sich perfekt anschmiegen.
    Die Situation, dass Ausrüstung so dermaßen durchnässt war, dass ich die nächsten Tage nicht mehr fahren konnte hatte ich nicht, da ich immer Regenschutz mit dabei habe. Schwacher Regen oder kurz mal durch mittleren Regen zu fahren ist ohnehin völlig egal.


    Aber eins nach dem Anderen:
    Die Grundfrage ist einmal, welche Art von Motorrad fährt man. Auf einem Supersportler wird man etwas anderes anziehen als auf einem Adventure Bike.
    Und es hängt natürlich davon ab in welchen Breitengraden man unterwegs ist und wie wetterfest man zu fahren hat bzw möchte.


    Wie ist das bei mir: Ich möchte Wetter unabhängig fahren, sowohl bei geringen Temperaturen (ab +2 Grad) als auch bei hohen Temperaturen (35° und mehr) auch bei Regen. Ich fahre nen XADV somit ein Crossoverbike wo man theoretisch alles anziehen kann, habe mich aber eher für einen Urbanen Stil entschieden, da mir wichtig ist, dass ich auch ohne Umzuziehen wo mal gemütlich etwas herumspazieren kann.


    Grundsätzlich, eine Einteiler Leder-Kombination wäre vom Abriebverhalten, Sitz und Schutz das Beste.
    Gefolgt von den Leder Zweiteiler (also Lederhose und Lederjacke), gefolgt von Textil-Lederkombos (an exponierten Stellen wie Ellenbogen zusätzlich zu Protektoren noch Lederaplikationen), Gefolgt von reinem Textil.


    Der Nachteil von reinem Leder: hohe Temperatur sind eher schwierig. Es gibt auch perforierte Lederkombos, aber die sind dann schon recht teuer. Mit einer Ledersinglekombo möchte ich nicht unbedingt durch die Stadt bummeln, ich finde die sind rein nur zum Fahren da.
    Textil-Leder Kombinationen sind relativ selten, wären für mich aber die erste Wahl.
    Deswegen viel meine Wahl wie erwähnt auf eine Textiljacke (Revit Sand Urban) und Bikerjean. Die sind alle sehr dicht und robust und im Hochsommer kommt man dabei durchaus schon is Schwitzen, darum habe ich zusätzlich noch eine luftigere Textilhose für die extrem heissen Tage.
    Für kühle Temperaturen gibts keine Probleme, es gibt genug Thermounterwäsche die sich gut unter den Jeans tragen lassen.
    Für Jacke und Hose würde ich zusammen im Bereich von 500 Euros investieren. Die Revit Sand Urban ist extrem super und hat 2 zusätzliche schnell herausnehmbare Innenschichten, eine dünne Windstopperschicht und eine dicke Thermoschicht. Die Passform ist gut einstellbar, im Sommer gibts genug Reissverschlüsse die Top verarbeitet sind. Diese Jacke deckt somit fast den kompletten Temperaturbereich ab. Unter 10 Grad kommt noch warme Thermounterwäsche dazu.


    Stiefel: diese sollten definitiv mindestens über die Knöchel gehen und möglichst gut verstärkt sein und eine dickere Sohle haben. Ein komplett hoher Rennstiefel ist für die NC Klasse aber meiner Meinung nach nicht nötig.
    100-150 Euros


    Handschuhe: auf alle Fälle 2 Paar. Perforierte für Sommer (Immer mit Gelkissen und Verstärkung an den Knöcheln, keine reinen dünnen Lederhandschuhe) und unperforierte für die Übergangszeit (Grenze bei mir 15° Temp). Ob man dicke für den Winter will, ich hab mit meinen keine Freude und ziehe sie ungern an. Bleibe zur Not lieber stehen und wäre mich auf oder werde mir eine Griffheizung besorgen. Achte darauf dass es Handschuhe sind, die innenliegend gut vernähte Nähte haben. Alles was in den Handschuhen drückt ist inakzeptabel. Die Handschuhe sollten weder zu eng noch zu weit sein. Da hilft nur probieren, probieren, probieren!
    2x50 Euros


    Eng anliegende langarm Unterhemden sind für mich obligatorisch, finde da kann man nicht viel falsch machen. Weiss ich jetzt preislich jetzt gar nicht.


    Helm. Zuerst einmal muss man sich für einen Helmtyp entscheiden. Integralhelm, Klapphelm oder gar Jethelm? Für mich eindeutig und ausschließlich Integralhelm. Sie haben einfach die beste Sicherheit. Als Brillenträger muss man darauf achten, dass es für die Brille im Helm einen "Kanal" für die Bügel gibt wo man diese dann einfädelt und aufsetzen kann. Das sollte halt leicht gehen.
    Der Helm sollte einen perfekten Schwerpunkt haben, also wenn du ihn auf hast darf er in keine Richtung "kippen". Er soll fest, aber nicht zu fest sitzen. Keine Druckstellen ist klar. Bezüglich Sonnenschutzblende gibt es zwei Versionen. Integriert die dann innerhalb der Helmschicht ausfahren oder aussenliegend zum runterklappen. Aussenliegend zum runterklappen (wie bei meinem) ist zwar bei weitem nicht so cool, aber es hat folgende Vorteile: Die Mechanik ist weitaus einfacher als bei den integrierten Blenden, somit weniger Fehleranfällig und vom Schwerpunkt her besser.
    Mein Arai hätte 600 gekostet, da es ein Vorjahres Modell war habe ich ihn für 400 bekommen.
    Ich würde hier ab 200 schauen was man bekommt.


    Was braucht man noch? Wenn man kein Staufach hat einen kleinen Rucksack wo man seine Regenhose und Regenjacke unterbekommt. Beides ist preislich nicht schlimm.
    Buff Halstücherl damit keine Insekten von unten in den Helm fliegen und wenns kalt ist den Hals wärmen!


    Zusammenfassend bin ich der Meinung dass man bei Motorradbekleidung nicht abgezockt wird und bei teureren Produkten auch wirklich spürbaren Mehrwert bekommt.

  • #7

    Ich bin dann also eher so einer, der dazu rät, einfach mal in den Laden zu gehen und Klamotten azuprobieren.


    Was nutzt mir die beste Empfehlung, wenn der Mist dann nicht passt?

  • #8


    Ich finde, dass ist selbsterklärend.
    Es ist aber sicher nicht verkehrt, wenn man schon mit etwas Vorwissen in den Laden geht.

  • #9

    Hallo Wiesel


    Danke für deinen grossen Text. Du hast dir richtig Zeit genommen:)


    Wie man feststellen kann...die Meinungen sind ziemlich unterschiedlich.
    Wie ich beschliessen kann, es hängt immer vom Fahrertyp ab...
    Ich persönlich werde sicher am Anfang aussliesslich bei gutem Wetter fahren. Wobei, wie ein Kolleg da erwähnt hat, es ist sicher nicht nachtteilhaft dass man von Anfang an auch die schwierigere Momente auf dem Motorrad erfährt und so nicht später in die Stresssituationen sich selber bringt.


    Jetzt kann ich mir vorstellen ca 1300 Euro für Hose, Jacke, Helm und Stifel auszugeben. Das ist geplanter Budget. Handschuhe hab ich schon, von der Ehefrau als Weihnachtengeschänk letztes Jaht bekommen...aber immer noch kein Motorrad gekauft...:) :D


    Im Februar ist in ZH Messe und dort werde ich sicher was interessantes sehen können.


    Gruss
    Dragan

  • #10

    Ich fahre schon ewig gemischt:
    Jeans, Lederjacke, Shoei-Helm und stabile Halbstiefel.
    Plus bequeme Handschuhe aus Leder.


    Es grüßt
    8-)
    sin_wird-sich-auch-nie-ändern

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