Hallo zusammen,
da ich dieses Wochenende Bereitschaft habe und gestern am Freitag frei machen konnte, hatte ich jede Menge Zeit für meine X.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und zwei Tage zuvor einen Termin für eine weitere Leistungsmessung für diesen Freitag vereinbahrt.
Nur konnte ich dieses mal leider nicht an den gleichen Prüfstand, wo ich schon beim letzten mal war.
An dieser Stelle ein Herzliches Dankeschön an moto68, der mir den Tip für den Prüfstand in Lindenberg gegeben hat.
Hier bekommt man kurzfristig fast immer einen Termin und muss nicht wochenlang warten.
An der gestrigen Leistungsmessung interessierten mich deshalb auch nicht wieder die gleichen Ergebnisse wie am 8. Juli bei den Seepark BIKER-DAYS.
Die dort gemessenen 53,4 PS wurden zudem von einigen Bikern nur belächelt.
Deshalb habe ich fast alle Änderungen an meiner X wieder in den Originalzustand gebracht und war den ganzen vormittag nur am schrauben.
In den Originalzustand wurde für diese Messung wieder der Originalkrümmer mit Kat und der originale Luftfilterdeckel verbaut. Die veränderten Signale der IAT- und MAP-Sonde wurden auch wieder in den Originalzustand hergestellt.
...falls jetzt hierzu Fragen auftauchen. Die Anpassungen von mir waren nur rein zu Test-/ und Lernzwecken und nicht als Tuningmaßnahmen. Ich bin damit auch offiziell nur auf der Rennstrecke und im heimischen Garten gefahren.
Da ich eh schon am schrauben war, habe ich gleich noch das 45er Kettenrad runtergeschmissen und wieder das Originale mit 43 Zähnen montiert.
Dafür ist jetzt ein 15er Ritzel drauf. Ich habe jetzt keine Probleme mehr mit der Kettenlänge und kann wieder die alten Kontermuttern für die Einstellung des Kettendurchhans verwenden. Die Tachoabweichung ist damit gerade noch im gesetzlichen Rahmen.
Den LeoVince ESD habe ich aber für diese Leistungsmessung drangelassen, um zu sehen was nur der Endschalldämpfer bringt.
Ergebnis:
Gemessen wurde an einem Amerschläger p4-Leistungsprüfstand mit einer 0,1 PS Anzeigengenaugkeit, deren Ergebnisse auch vom TÜV anerkannt werden.
35,8 KW/6122 1/min - 48,7 PS/6122 1/min - 59,7 Nm/4827 1/min
k01,000 (30°C/41%/947mbar)
Ein TÜV-Prüfer war übrigens auch vorort, der sich dann das Ergebnis mit angeschaut und sich auch Zeit für meine Fragen genommen hat.
Die Betriebserlaubnis ist mit Einbau des Luftfilterverbindungsrohr nicht erloschen, zumal es ein Originalteil von Honda NC700X ist und ohne eine Modifizierung der ECU keine Leistungssteigerung zu verzeichnen ist.
Allerdings hat sich der Drehmomentbereich ein bisschen nach oben verschoben und die liegen zwischen 4.500 und 5.400 U/min.
47,6 PS sind bei Amerschläger für die Honda NC700X als Basiswert hinterlegt, d.h. diese Werte sind bei den bisherigen NC700er Modellen gemessen worden.
Die 0,9 PS Mehrleistung sind bei meiner X dem ESD von LeoVince zuzuordnen.
Nach der Messung haben wir noch kurz zum Test die IAT-Sonde auf "Eis" gelegt und siehe da, der Wert stieg um 1,9 KW nach oben.
Nur ist das keine sonderlich gute Lösung, da durch das vormogeln einer statischen Temperatur an die ECU hinterher jeder Bereich gleich angefettet wird, dass die Maschine dadurch schlecht fahrbar ist, das heisst oft abstirbt und total unrund läuft.
Bei der gestrigen Messung wurden auch exakte/echte VMax Werte angeben (also nicht nach Tacho oder GPS), die man in den einzelnen Gängen bei einer Sekundärübersetzung von 2,867 erreicht (bei einem 15er Ritzel und 43er Kettenrad), da solche Fragen hier schonmal im Forum gestellt worden sind.
Die VMax ist zumindestens besser als mit der Originalübersetzung, weil der X sonst einfach ein paar PS fehlen, um sie mit der originalen im 6. Gang zu erreichen.
Aber es gibt damit auch Nachteile: Man bewegt sich ständig in einem höheren Drehzahlbereich, braucht deshalb auch ein bisschen mehr Sprit und für Schaltfaule ist das schonmal gar nichts.
Falls es einem im Video auffällt. Meine X dreht bis 6.500 U/min und bei 6.400 U/min beginnt bei mir die Zündunterbrechung. (ist aber auch nur zum Test)
Weitere Tests mit 7.000 U/min wollen wir irgendwann kommenden Winter/Frühjahr machen.
Spielraum nach oben gibt es anscheinend noch genügend, da bis 8.000 U/min die Ventilfedern laut Rückfrage bei Honda halten müssen.
Fazit:
Was bringt es, wenn man "Nur" das Luftfilterverbindungsrohr austauscht???
Das habe ich bereits hier und hier im Forum gepostet und bestätigen damit meine Aussagen.
Nichts, aber auch gar nichts. Nur obenrum läuft sie etwas freier, welches auf die Verschiebung des Drehmomentbereichs zurückzuführen ist.
Erst nach meinen zusätzlichen Änderungen, die nicht legal sind, und die ich nur zu Test- und Lernzwecke gemacht habe, ist eine Leistungssteigerung möglich.
Optimal ist also wie üblich nur eine Abstimmung am Leistungsprüfstand und Anpassung der Kennfelder mit PC, oder gleich ein Austausch der ECU.
Das wird aber bei Gelegenheit auch noch getestet.
und zu guter letzt´ hier ein kleiner Videoausschnitt:
Viele Grüße
Harry