Erschreckende Unfall-Bilanz

  • #1

    Zeitungsmeldung vom Juli 2017 aus meinem Landkreis:


    "Die Serie schwerer Verkehrsunfälle, bei denen Motorradfahrer ums Leben kommen, reißt nicht ab. Am Dienstag starb der vierte Biker innerhalb von drei Wochen im Bereich der Polizeiinspektion Verden/Osterholz."


    Dabei war in drei Fällen kein Fremdverschulden erkennbar.

    Gruß Rainer

  • #2

    vier Biker von wie vielen?
    Klar, jeder ist einer zu viel, aber vier ist wohl etwas zu wenig, um statistisch relevant zu sein? Ich befürchte, diese Toleranz zu akzeptieren ist der Preis, den wir für unser Hobby zahlen. (Und die meisten von uns fahren doch auch mal Auto, fliegen in den Urlaub oder überqueren Strassen zu Fuss und wissen, das Unfälle jederzeit passieren können...)

  • #3

    Ach ja, die Unfalltoten ...


    Insgesamt gehen sie zurück, steigen aber tendenziell bei Fußgängern, Rad-, Kleinkraftrad- und Motorradfahrern. In der Summe war es wohl 2016 für Motorrad fahrer leicht rückläufig, nach Anstiegen in den Jahren davor. Insgesamt wird es im Auto immer sicherer, für die anderen gefährlicher.


    Wenn nun in 50% der Fälle der Autofahrer Schuld war, dann entspricht das wohl der Wahrscheinlichkeitsverteilung, bei zwei am Unfall beteiligten.


    [Zynismus]Am Rande sei noch bemerkt, dass früher zukünftige RentenZAHLER auf dem Motorrad wegstarben, jetzt sind es potentielle RentenEMPFÄNGER (in diesem Sinne Volltreffer auf der A9, keiner der Toten unter 66 Jahre)[/Zynismus].


    Über alles gesehen ist die Zahl der Verkehrstoten doch stark rückläufig, seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Da waren es gut 10.000 jedes Jahr, jetzt nur noch unter 4.000 bei stark gestiegener Bevölkerungszahl. Wobei ich mich frage, wie ein tötlicher Verlauf gezählt wird ... Tod innerhalb einer gewissen Zeitspanne nach Unfall? Dann könnten durch die Fortschritte der (Intensiv-)Medizin die Zahlen rückläufig sein und die Toten der Statistik der Krankenhausbehandlung zugeschlagen werden.


    Gerade heute war mal wieder ein Motorradfahrer mit älterer BMW auffällig; mit Geschwindigkeitsüberschuss von gut 30km/h und 20cm Abstand an mir auf dem Groß-Roller im dichten Verkehr vorbei, Arschgeige! Gegen solche Hirnies hat man keine Chance. Von der Agressivität, die solche Fahrer bei anderen Verkehrsteilnehmern durch den Schreck verursachen gar nicht zu reden. Und diese Agressivität kann in der Folge wieder tödlich sein.


    Ich persönlich habe es gut! Ich bin Raucher und übergewichtig! Damit können mir Straßenverkehr und Terrorismus GARNICHTS (sic) :-).


    bis denne ...


    compass


    PS.: Habe ich schon gesagt, dass ABS die beste Erfindung überhaut ist, und dass Sicherheitsabstand nur durch noch mehr Sicherheitsabstand getoppt werden kann?


    PPS: Das gefährlichste Transportmittel soll, weltweit und über die Zeit gesehen, übrigens das SCHIFF sein. Belastbare Zahlen dazu habe ich allerdings nicht, aber schon alleine die Estonia mit kanpp 900 Toten auf einen Schlag ... und die Kreuzfahrten verkaufen sich immer besser ...

    Ich will nicht gezwungen werden. Werbung zu betrachten!
    Für Werbetreibende: ich habe mich auch schon gegen Produkte entschieden, die mir zu penetrant beworben wurden!

  • #4

    Meine Frau ist mit ca. 6000 gefahrenen Kilometern noch ein ziemlicher Neuling. Sie ist ruhig und besonnen und gruppiert sich selbst(bewusst) unter die Blümchenpflücker. Ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Auch Autofahrer, die sich durch ihre Fahrweise provoziert fühlen - und das sind aufgrund gesammelter Erfahrungen eine Menge - und nichtmal eine Armlänge Abstand halten können, erträgt sie mit stoischer Gelassenheit.


    Mir als Vorwegfahrender stellen sich beim Blick in die Rückspiegel jedesmal die Nackenhaare auf, wenn ich solche Auffahrmanöver beobachte und registriere, dass selbst Fahrer der popeligsten Kleinwagen ihre Chance auf ein Überholmanöver wittern - ha! Endlich auch mal ein Motorrad überholen! Ist wahrscheinlich gut für's Ego.


    Ich selbst habe das Problem hin und wieder auch. Wenn ich meine Lieblingskurven abgrase und von hinten so eine Schwanzverlängerung auf vier Rädern angeschossen kommt ... Kannste nur noch den Poti in Richtung Schildkröte drehen und Platz schaffen. Das kratzt nicht an meinem Selbstwertgefühl.


    Klar, ist nicht das klassische Unfallszenario (erlebe in der Innenstadt viel haarsträubendere Sachen), aber 99% meiner Fahrerei findet auf Landstraßen statt, und der PS-Wahn macht vor nichts und niemand halt - ausgetobt wird sich natürlich dort, wo man vermeintlich unbeobachtet ist, da werden die Pferdchen von der Leine gelassen, angetrieben von der sprichwörtlichen Wildsau. Das sind so die Beobachtungen in meinem Revier. In anderen Landesgegenden mag das eventuell anders sein.


    Manchmal ist das wirklich beängstigend. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass der durchschnittliche Autofahrer heutzutage sehr viel schneller unterwegs ist als noch vor 20 Jahren, sehr viel stärker motorisiert, viel risikobereiter und vor allem aggressiver ist, über weniger Disziplin und Anstand verfügt und eher zur Überschätzung seines fahrerischen Könnens neigt. Und es sind einfach mehr Dosen auf der Straße. Viel mehr.
    Aber: kein Grund, Paranoia zu schieben. Es sind halt auch viel mehr Motorräder unterwegs, darunter auch eine sehr auffällige Klientel.


    Es wird enger auf Deutschlands Straßen, und das allgemeine Unfallrisiko wird eher steigen.


    Gruß
    Jörg

  • #5

    Niemand weiß über Unfallstatistik besser Bescheid als die Versicherer. Also, schaut Euch mal Eure Rechnung an und da werdet Ihr schwarz auf weiß sehen, das die NC Gemeinde ein sehr besonennes Völkchen ist - während z.B. der typische Twingo-Fahrer ein rechter Haudrauf sein muss ;)

    Einfachheit ist das Resultat der Reife

  • #6


    Jörg nehme mal dem durchschnittlichen Autofahrer seine elektronischen Helferlein, der Großteil der "Führerscheinbesitzer" kann sein PS-starkes Auto nicht mehr zähmen. In jeder Kurve bricht es aus.

    Sepp


  • #7

    Ja, auch bei uns Rhein Neckar, 3 schwerverletze Motorradfahrer in einer Woche glaub ich.
    Ein ü40 der überholen wollte, Gegenverkehr gestreift und ins schlingern kam.
    Ein 18jähriger der nicht gemerkt hat das sie vor ihm stehen bleiben um in den Laden abzubiegen und ungebremst hinten rein ist...


    Hätte alles nicht sein müssen!


    Ich hab ein beklopptes "hobby": ich schaue immerzu diese biker crash videos. Nicht Schadenfreude oder so, aber man sieht Situationen in denen zu 90% der Biker Schuld war. Mal wollen sie irgendwelche Stunts, Männchen machen und fliegen auf die Nase.
    Mal überschätzen sie sich selbst und legen sich in Kurve ohne wieder aufzustehen.
    Mal fahren sie zwischen gestauten Autos mit viel zu hohem Tempo, und wenn ein Auto ausschert knallt es. Auch hier finde ich selebr Schuld, mit sowas muss man rechnen!
    Und das sie oft mit T-Shirt unterwegs sind...


    Diese Clips geben mir zu denken, denn all diese Unfälle hätte der Biker vermeiden können - aber leider erwische ich mich auch oft beim zu kurzem Abstand und unnötigem Überholen, lediglich beim "Filtern" ... wenn, dann nur im Schrittempo...


    GUTE FAHRT!

  • #8

    Hi,


    naja, die von Rainer K. angeführten 4 Toten in 3 Wochen haben sich wohl alle durch "nicht fahren können" selbst gerichtet. Im Müglitztal, aber noch oben bei Geising, hat sich wohl in den letzten Tagen auch einer selber gerichtet. Vor einer Linkskurve eine lange Bremsspur, dann Einschlag in die doppelt gesicherte Leitplanke (mit Kerze und Blumen verziert) und ein stück weiter ein Großer eingekreister Blutfleck.
    Gestern hat sich einige Meter davon entfernt auch einer in die Büsche geschlagen. Wurde mit dem Heli nach DD geflogen.


    Solange die sich wegen Selbstüberschätzung selbst aus dem Verkehrsgeschehen entfernen ist es gut für mich (natürlich weniger für die und für ihre Angehörigen.)


    Viele Grüße, Alex

  • #9


    Mich wundert es manchmal echt, dass nicht viel mehr passiert.


    Was ich jeden Tag zu sehen bekomme, wenn ich meine Runden drehe! Schaut euch mal eine Autoschlange an, die hinter einem LKW herfährt. Wie Sie alle ausscheren und ganz nervös links und rechts fahren, als wenn das irgendwie helfen würde. Dann wird in Linkskurven überholt, wird schon gut gehen, obwohl 0 Sicht auf den Gegenverkehr... Oder am Besten die Leute, die aus 2er Reihe überholen. Da willst du grad zum Überholen ansetzen und siehst noch den bescheuerten Vollpfosten im Rückspiegel... :naughty:

  • #10

    Hier in Frankfurt hat's die Tage wieder einen Moppedfahrer tödlich erwischt, der auf einer zweispurigen Hauptverkehrsstraße wohl nur geradeaus fahren wollte. Wenn da nicht ein LKW-Fahrer gewesen wäre, der unvermittelt an einer Stelle, wo er nicht darf, links abgebogen wäre. :evil:


    Das hasse ich am heutigen Verkehr: Dass immer mehr Teilnehmer (neben Autofahrern auch andere Mopped- /Radfahrer) glauben, sich ihre eigenen privaten Verkehrsregeln machen zu können, ohne jede Rücksicht auf andere, nur: ICH ICH ICH!


    Auf die Meldung bin ich auch nur aufmerksam geworden, weil es hieß: "Ein 57-jähriger Motorradfahrer..." ... huch, das könnte ja ich sein? :shock:


    Ich bin in der Stadt mittlerweile besonders vorsichtig hinter Autofahrern, die klar erkennbar nur auf ihr Navi schauen (manchmal noch mit dem Smartphone in der Hand). Und die dann oft ohne jede Vorankündigung irgendwelche Abbiege- oder Spurwechsel-Kapriolen anstellen - na klar, auf deren Navi werden ja gar keine anderen Verkehrsteilnehmer angezeigt, sie sind also ganz alleine auf der Straße...

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