Moin,
das ist in Deutschland leider nicht unüblich, so behandelt zu werden. Erfahrungsgemäß sprechen die wenigsten Betroffenen aber darüber.
Mir begegnet das in den wärmeren Monaten des Jahres immer wieder, wenn ich jobbedingt beim Fachamt für Eingliederungshilfe Koordinationsgespräche für zukünftige Betreuungen führe.
Ich arbeite in leitender Funktion und trage Verantwortung für die Beschäftigung von 18 Mitarbeiter*innen, passe optisch aber scheinbar nicht in die Vorstellung anderer, wie eine Leitungskraft "normalerweise" aussieht.
Ich bin sichtbar tätowiert und trage Streetwear, wie zu meinen Skaterzeiten. Das gepaart mit meinen 50 Jahren, sorgt jedesmal für sehr unfreundliche Ansprachen vom Sicherheitsdienst, warum ich mich alleine in den Gängen der Amtsverwaltung herumdrücke und wo mein Betreuer sei...
Das lässt sich in der Situation leicht regulieren, sobald klargestellt wurde, wer ich bin, aber der unangenehme Eindruck bleibt hängen und wiederholt sich leider immer wieder.
Meine Oma hat früher gesagt, zieh dich ordentlich an, Kleider machen Leute. Das wirkt gesellschaftlich scheinbar immer noch stark.