Beiträge von ThomasLIP

    So, wie angedroht hier noch Teil 2 zum Thema ZF-Sachs-Federbein mit Originalfeder.


    Federbeintausch Teil 1 vom 20.03.25, etwas lang aber wen es tatsächlich interessiert:

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    Warum ich das Federbein getauscht habe könnt ihr in Teil 1 lesen (s.o.)


    Was ich vorab noch einmal loswerden will:

    Warum machen alle Aftermarket-Anbieter so ein Geheimnis aus den Fedderraten ihrer Federbeine und Federn? Wenn ich

    die Rate nicht kenne tappe ich im Dunkeln. Kenne ich die Rate, z.B. 100N/mm und ist die Feder etwas zu weich weiß ich

    das ich eine mit 110 oder 120N/mm benötige. Aber wie machen ohne Daten? Einfach nur traurig! Wird der Kunde für blöd

    gehalten und quasi entmündigt? Bei den Preisen schon eine Frechheit. Oder gibt es doch Anbieter für NC-Federbeine wo

    die Raten angegeben werden? Wenn ja würde mich das interessieren.


    Gerade bei der NC wo eine linear arbeitende Feder verbaut ist und die Progression von Honda durch die Umlenkhebel

    (Pro Link) quasi festgelegt ist, ist die Federrate ein sehr aussagekräftiger Wert.


    Bei der jetzt verbauten weiß ich z.B. sie hat 95N/mm. Von Öhlins bekomme ich passende Federn mit verschiedenen Feder-

    raten. So sollte es immer sein und ich kann dann selber entscheiden, zu hart, zu weich und im Fall der Fälle suche ich mir

    dann die passende Feder aus.


    Original ZF-Sachs Feder: Länge: 150 mm - Durchmesser innen: 57mm - Rate: ca. 95N/mm (bei mir verbaut)

    Öhlins Feder 1: Länge: 160 mm - Durchmesser innen: 57mm - Rate: ca. 105N/mm

    Öhlins Feder 2: Länge: 170 mm - Durchmesser innen: 57mm - Rate: ca. 115N/mm

    Öhlins Feder 2: Länge: 180 mm - Durchmesser innen: 57mm - Rate: ca. 120N/mm

    (Ich glaube es gibt auch noch härtere, habe aber nicht danach gesucht. Auf dem einen Foto seht

    ihr die Originalfeder 150mm, und zwei passende Öhlins Federn 160mm und 170mm)


    Einbau und Einstellung:

    Um die Federvorspannung der Original ZF-Sachs-Feder mit 95/N/mm zu erhöhen und damit das Hinterrad im Gegensatz zum

    Originalfederbein nicht zu stark absackt habe ich einen 20mm hohen Distanzring aus POM (Delrin) gedreht (siehe Teil1).

    Vorspannung eingestellt auf: 7 Gewindegänge von oben.

    Zugstufe: 20 Klicks aufgedreht, von hart (H) Richtung weich (S) Bei vollem Einfedern dauert es knapp eine Sekunde bis sie

    wieder komplett ausgefedert hat. Das ist ein oftmals empfohlener Standartrichtwert für die Zugstufeneinstellung.


    Damit die obere und untere Buchse spielfrei sitzt habe ich folgende Distanzscheiben verbaut:

    Buchsen oben: Original=28,4 - Sachs=22,7 - passende Distanzscheiben= 2x 2,8

    Buchsen unten: Original=39,1 - Sachs=35,9 - passende Distanzscheiben= 2x 1,5

    Für die Montage und Demontage: Die fünf M10-Muttern müssen mit 44Nm angezogen werden.


    Was sich nach der Montage logischerweise bestätigt hat: Die Feder ist ein ganzes Stück weicher! Das war aber der Sinn der

    Übung.

    Das bedeutete für mich das ich N2 (NC + Fahrer) im Gegensatz zum Originaldämpfer erst einmal testweise höher lege!

    Deshalb ist die erste Einstellung N2: 50,7cm - Bei der Originalfeder war N2: 48,8cm, also zum testen den Popo ca.1,5 cm höher!

    Momentaner Nebeneffekt: Geht leichter auf den Hauptständer aber steht schräger auf dem Seitenständer!


    Und wo ich gerade so richtig in Fahrt war habe ich dem Federbein noch einen Überzieher verpasst. Muß ja nicht jeder gleich

    die gelbe Feder sehen. In Zusammenhang mit meinem verbauten Spritzschutz hat das Federbein wohl auch bei Regen nichts

    mehr zu befürchten. (Ja, die unteren Aussparungen am "Überzieher" hätten etwas kleiner sein können?! Da war ich der Montage

    wegen wohl etwas zu großzügig, ganz ohne Aussparungen bekommt man das 90mm Rohr allerdings nicht rein!)


    Bevor ich losgefahren bin habe ich noch etwas mit der Zugstufe gespielt. Dreht man das Ventil weiter auf wie ca. 20 Klicks

    wird sie beim Wippen im Stand zu weich und gautschig! Also erstmal bei 20 Klicks geblieben.

    Ach ja, und wie in Teil 1 angekündigt hatte ich bei meiner Gabel endlich mal das Luftpolster um 30mm vergrößert und am

    YSS-Gabelventil die Ventilfeder der Druckstufe fast auf Null entspannt. (Danke "Winni")

    (Das YSS-Gabelventil hatte ich vor einiger Zeit zusammen mit linearen Gabelfedern (7N/mm) verbaut. Original war nichts für ein

    Leichtgewicht wie mich.)


    So, Abfahrt und Schlaglöcher gesucht, ach was heißt Schlaglöcher, selbst bei den ersten Bodenwellen sprach das Sachs viel

    feiner an wie das Original. Und Schlaglöcher und aufgeschobener Teer? Da brat mir einer einen Storch, jetzt kommt mir die Gabel

    plötzlich wieder unkomfortabler vor, das Federbein puffert alles weg, meinen Rücken freut's.

    Und schnell gefahrene Kurven mit Unebenheiten? Bis jetzt auf den ersten 100Km war kein gefährliches Aufschaukeln zu

    beobachten! Und wenn doch, durch die einstellbare Zugstufe kann man dem gezielt entgegenwirken.


    Der Gabelumbau hat die NC für mich Leichtgewicht ja schon komfortabler gemacht, aber das Federbein, einfach der Hammer.


    Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Als nächstes werde ich einen Kabelbinder um die Kolbenstange machen und schauen wie

    stark sie einfedert. Wenn da noch Luft ist werde ich die Vorspannung verkleinern um das Heck wieder etwas tiefer zu bekommen.

    Und dann kommt der ultimative Test, wie fährt sie zu zweit? Ist dann die Feder dann zu weich? Muß ich das Heck noch höher drehen

    und die Zugstufe noch etwas zudrehen? Das wird sich zeigen.


    Ich weiß, Anfangs ist man oft etwas zu euphorisch, aber momentan bin ich begeistert, übertrieben gesagt habe ich jetzt eine fahr-

    bare Senfte. Wenn möglich möchte ich die 95N/mm Feder behalten. Wenn alle Stricke reißen und die Feder im Soziusbetrieb,

    egal wie Vorspannung und Zugstufe eingestellt sind, zu weich ist muß ich wohl eine der oben aufgeführten Optionen in Betracht

    ziehen. Das Federbein selbst bleibt auf jeden Fall!


    Alles andere wenn ich ein paar Erfahrungen gesammelt habe.

    Wenn jemand sich an den Umbau wagen sollte kann er mich bei Fragen gerne per PN kontaktieren.


    Und hier noch ein paar Fotos die wohl mehr oder weniger selbsterklärend sind.



    Gruß, Thomas :boywink:

    Letzten Samstag unaufmerksam gewesen, Gespann gegrüßt, umgedreht und hinterher,

    Gespann angehalten, sorry, war ein Versehen. :lachen:


    Nein im Ernst, letzten Samstag kam mir ein Gespann entgegen und ich habe ihn, sie gegrüßt,

    warum auch nicht? Find ich voll in Ordnung.


    Gruß, Thomas :boywink:

    @Monty

    Hallo Dieter,


    danke für dein Antwort.

    Jetzt kann ich das nachvollziehen. Und ja, die Macht der Gewohnheit!


    Es gibt wohl niemanden der eine NC mit DCT besitzt der bei den ersten Fahrten nicht ab und zu

    aus Gewohnheit die Kupplung ziehen wollte bzw. der linke Fuß verzweifelt den Schalthebel gesucht

    hat.

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    Jetzt sieht die Bremsanlage ja wieder perfekt aus und es ist wohl kaum damit zu rechnen das das

    noch einmal passiert. Die Ausnahme bestätigt hier wohl nicht die Regel.


    Gruß, Thomas :boywink:

    Das denke ich auch. Motorräder mit EURO5 dürfen, wenn ich es richtig sehe, ja nur mit Sondergenehmigung,

    die vom Hersteller beantragt werden muß und wohl recht aufwändig ist in 2025 neu zugelassen werden. Oder

    das Motorrad wurde 2024 eben schon einmal vom Händler per Tageszulassung zugelassen. Alle neuen und noch

    nie zugelassenen Moppeds müßen ja ab 2025 EURO5+ konform sein.


    Gruß, Thomas :boywink:

    Wow, der Belag scheint so heiß geworden zu sein das er schon kleinere Abplatzungen

    hat und mehrere Risse erkennbar sind.


    Eine Frage hätte ich an "Monty"


    Fährst du mit Ohrstöpseln? Ich frage nur weil es mich wundert das du nicht gehört hast das da

    schon Metall auf Metall bremst. Das hört sich nämlich grauenhaft an.

    Oder habe ich da etwas falsch verstanden?


    Gruß, Thomas :boywink:

    Arek

    Ernst-Hermann Schloss


    Ja schau mal einer guck, jetzt wird mir so einiges klar.


    Das erste Foto war tastsächlich etwas verwirrend.

    Die Machart mit den Stepnähten ähnelt doch stark meinem Einsatz. Wenn er etwas flexibler, also dünnwandiger

    ist, was ich aber nicht beurteilen kann, könnte er gefaltet durchaus in den Helm passen. Sollte er passgenauer

    wie mein Einsatz sein ist er sein Geld durchaus wert. Einfach praktisch und nützlich diese Dinger.


    Gruß, Thomas :boywink:

    Ernst-Hermann Schloss


    Upps, dann habe ich das Foto aber vollkommen falsch interpretiert. Dumm gelaufen.


    Wenn du allerdings sagst das man den Einsatz zusammenkknuddeln und in den

    Helm stecken kann hat er wohl wenig mit dem von mir gekauften Einsatz zu tun.

    Dieser ist recht dickwandig und formstabil, den bekommt man keinesfalls in den Helm

    geknuddelt.


    Ich dachte tatsächlich das das oben auf dem Foto eine Art Verschlusslasche wäre.


    Vielleicht kannst du ja noch einmal ein, zwei Fotos nachreichen damit man eine genauere

    Vorstellung von dem Einsatz bekommt.


    Gruß, Thomas :boywink: