Beiträge von ThomasLIP

    Hallo an Rainer und alle Interessierten,


    Rainer, danke für die pdf-Datei zum Thema "Optimierung des Luftpolsters" sehr interessant!

    Dazu habe ich hier etwas zusammengestellt, indem ich Sätze aus dem Dokument kommentiere.


    Zitat: Beim Zusammendrücken gehen die engen Windungen ab einem Federweg von 110mm auf Block

    und die Federrate steigt von 6,6 N/mm auf 10,4 N/mm.


    Da liegt bei der NC750 der Hase im Pfeffer, schau dir die skalierten Diagramme NC -- 500Four an.

    Da erkennt man das die engen Windungen der NC bereits bei 80mm auf Block gehen, also zu früh.

    Diesen Umstand bemängelt zu Recht auch der Federhersteller "Wilbers"

    ------------------

    Zitat: Die progressive Feder liefert gegenüber der „nur“ linearen Feder bei maximaler Eintauchtiefe

    eine gerade mal 90N höhere Rückstellkraft.


    Bei der NC-Feder sind es bei maximaler Eintauchtiefe 150N Rückstellkraft.

    ------------------

    Zitat: Bei Verwendung einer durchgehend linearen Gabelfeder mit c = 7,0N/mm und einem Luftpolster

    von 145mm stellt sich in etwa die gleiche Gesamtkennlinie ein, wie bei Verwendung der

    progressiven Feder. Der Unterschied zwischen den Federn ist selbst für einen geübten Fahrer kaum

    "erfahrbar"


    Das ist absolut nachvollziehbar und in meinem Diagramm auch gut ablesbar. Das Problem ist einfach,

    das der weiche Teil der Feder viel zu früh auf Block geht und die Feder bei mittleren Fahrbahnunebenheiten

    spürbar verhärtet. Dieser Punkt kommt bei der 500 Four viel später, sie hat also einen gößeren "Komfortbereich"

    Wie ich schon schrieb, Wunder sind bei 120mm Federweg nicht zu erwarten aber eine spürbare Besserung

    bei mittleren bis starken Fahrbahnunebenheiten.

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    Wie ich in meinem Beitrag schon schrieb werde ich als erstes die 7,0 N/mm Feder einbauen. Ich glaube

    damit liege ich garnicht so daneben.


    Das Thema Luftpolster habe ich im Beitrag nur kurz angesprochen aber erwähnt das es stark zur

    "Gesamtprogression" des Feder-Dämpfsystems beiträgt.


    Was ich garnicht angesprochen habe ist das Thema Eigendämpfung der Reifen, die Bridgestone BT 023

    die ich momentan aufgezogen habe gehören zur härteren Fraktion und unterstützen leider noch das

    harte Schlagen in gewissen Situationen. Für meine Test's mit der noch einzubauenden

    Feder-Gabelventil-Kombination ist das aber ein Vorteil.


    Auch nicht angesprochen habe ich das Thema Öl-Viskosität, richtigerweise kinematische Öl-Viskosität,

    bei dem der ein oder andere Leser jetz wohl die Augen verdreht.


    Da habe ich doch gleich eine Frage an dich: Es gab mal eine Tabelle mit den kinematischen Ölviskositäten

    verschiedener Gabelöle. Ich dachte ich hätte sie abgespeichert, kann sie aber nicht finden, kannst du mir

    weiterhelfen? (Leider kann ein 10w Öl je nach Hersteller "dünner oder dicker" sein!)


    Übrigens: Dein pdf. Dokument zum Thema "Optimierung des Luftpolsters" ist ja quasi Pflichtlektüre für

    jeden der sich mit der Thematik beschäftigt!

    Bin begeistert, sehr verständlich. Das rundet mein Wissen zum Thema "Gabelabstimmung" ab, danke.


    Noch kurz etwas zur Vergleichbarkeit NC-750 Honda CB500 Four.

    Gesamtschwerpunkt: Der dürfte bei der NC auf Grund des sehr tiefen Schwerpunktes und der Sitzhöhe

    von 790mm etwas tiefer liegen, warum? Siehe Foto.




    Auch der mit 1525mm längere Radstand ist zu beachten.

    Allerdings ist die NC750 mit DCT nicht die leichteste (226 Kg). Mit mir als Fahrer, vollgetankt ca. 300 Kg

    zu 280 Kg 500 Four.


    So, nun muß ich aber zum Ende kommen.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

    Hallo Winni, hallo Rainer und alle interessierten,


    ich habe mich noch einmal mit dem Thema Feder beschäftigt, ist wie immer einiges zusammengekommen.


    Hierbei haben mir die gewonnenen Daten aus Winnis Experiment (hier im thread) mit der "progressiven"

    Originalfeder (Federweg 120mm) sehr geholfen.

    Die Feder hat 15 "aktive" enge, weichere Windungen und 19 "aktive" weite, härtere Windungen.

    Was bedeutet aktive Windungen? Nun, beim genaueren betrachten der Feder sieht man das der Anfang

    der zweiten Windung auf dem Anfang der ersten flach geschliffenen Windung aufliegt. Die erste Windung ist

    quasi inaktiv.

    Auch die Rechner der Federhersteller, die ich ausprobiert habe, zählen die Anfangs-Endwindungen nicht mit!


    Da mir jetzt alle relevanten Daten zur Verfügung standen habe ich diese in die Exel-Tabelle von Rainer

    eingetragen und die Feder(n) berechnen lassen. (Rainer stellt euch bestimmt die Exel-Tabelle bei Interesse zur

    Verfügung)


    Damit die Vergleichbarkeit gegeben ist habe ich die 2 Sätze YSS-Federn, die ich mir besorgt hatte ebenfalls

    vermessen und die Werte eingetragen. Auch hier habe ich die 2 "inaktiven" Windungen abgezogen.


    Die leichte Federvorspannung habe ich mit 10mm angegeben.


    Das Schubmodul G habe ich mit 80.000 N/mm² eingetragen. Ich hatte die Schubmodule mehrerer Federstähle,

    die für Spiralfedern im Fahrwerksbau geeignet sind verglichen und sie lagen alle zwischen 78.000 und 83.000 N/mm²

    BEISPIEL:

    DIN-Bezeichnung: DH / enthalten in DIN: 17223-1 / Enthalten in DIN-EN: EN 10270-1 DH / Bezeichnung:

    Federstahl- draht / G-Modul: 81.500 / Anwendung: für statisch und dynamisch belastete Federn.

    (Andere Angaben siehe Exel-Tabelle)


    Hier die 3 Federn sowie die Screenshots der Berechnung mit der Exeltabelle





    Die Ergebnisse habe ich nun in eine Open-Office Exel-Tabelle eingetragen

    und ein Diagramm gebastelt um die Ergebnisse zu visualisieren.



    Dies Grafik zeigt meine Grafik und die Grafik der Feder von Rainer's CB500-Four.

    Ich habe beide Diagramme so skaliert das man sie vergleichen kann. Wie man

    sieht ist die CB500-Four Feder etwas weicher.



    Im ersten Moment sollte man meinen das der Unterschied nicht groß ist, aber das täuscht.

    Um das zu erklären muß ich noch einmal die Aussage von Wilbers bezüglich der Originalfeder mit 120mm

    Federweg zitieren: "Original besitzt die Gabel "progressive" Federn, wobei die erste Federrate zu gering ist

    und dadurch auch relativ schnell in die zweite, deutlich zu harte Federrate wechselt." (angeblich hat die

    Feder laut Wilbers eine Federrate von ca. 6,5 N/mm (weicherer Teil) bis 10,5 N/mm (härterer Teil)


    Diese Angaben habe ich aus dem Forum und bezweifele mittlerweile deren Richtigkeit.

    Alle von mir in die Exel-Tabelle eingetragenen Originalfedern, die ich anhand von Fotos in Photoshop

    vermessen und anschliessend in die Exel-Tabelle eingetragen habe, wiesen im harten Teil eine Federrate

    von mindestens 12,2 N/mm (Winni's Feder) bis 12,7 N/mm auf.


    Das bedeutet das die von Wilbers als zu hart bezeichnete zweite Federrate noch härter ist!!

    Meine Ergebnisse= Weicher Teil: 6,5 - 6,8 N/mm -- Harter Teil: 12,2 - 12,7 N/mm

    Diese Werte sind schon fast auf dem Niveau von Federraten die eigentlich für die Rennstrecke

    vorgesehen sind.


    Jetzt wundert mich garnichts mehr. Warum?

    Mir ist an meiner NC750 SD RC88 aufgefallen das kurzhubige, schnelle vertikale Schläge wie z.B. bei Kopfstein-

    pflaster recht gut weggefedert werden.

    Das sagt mir das die Gabel in Druck und Zugstufe nicht überdämpft ist was wiederum bedeutet das die

    Ölbohrungen passend zu der Ölviskosität gewählt sind.


    Jetzt ist es aber so, das der Negativfederweg gerade bei schwereren Fahrern durch die erste, zu weich gewählte

    Federrate von 6,5 N/mm schon über die Hälfte aufgebraucht ist.

    Dann bleiben im weicheren Teil noch ca. 30 bis 35mm Federweg bevor die Feder in den viel zu harten Teil

    übergeht.


    Berücksichtigt man nun das sich die Gesamtrückstellkraft beim stärkeren einfedern aus der zu stark

    steigenden Federkraft der zu harten zweiten Federrate (12,2-12,7 N/mm) und der progressiv zunehmenden

    Luftkraft zusammensetzt, wundert es mich nicht das die Federung in diesem Bereich hart und unkomfortabel

    wird!


    Dazu siehe auch das Diagramm von Rainer "Kräfte im Standrohr einer Federgabel"




    Hier Auszüge zu dem Thema die ich per PN einem anderen Forenuser geschrieben hatte. Trifft die Sache aber

    ganz gut und ist quasi als mein Fazit zu meinen obigen Ausführungen zu sehen.


    Ich habe eigentlich alle threads hier im NC-Forum und auch in diversen anderen Foren, die mit dem Thema

    Gabelfeder bzw. Gabelventil zu tun hatten, gelesen. Daraus ensteht ein gewisses Bild. Da ich recht leicht bin

    und etwas mehr Komfort haben möchte sind z.B. Wilbers-Federn, egal ob progressiv oder linear, nichts für mich.

    Die wurden wegen ihrer "Härte" teilweise sogar wieder rausgeschmissen. Bei anderen Anbietern scheint es

    ähnlich zu sein.


    Ich bin jetzt zu dem Ergebnis gekommen das in meiner Gewichtsklasse lineare Federn die bessere Wahl sind.

    Die linearen Aftermarket-Federn der üblichen verdächtigen scheinen aber alle eine Federrate von 8-8,5 zu haben.

    Das ist wie ich herauslesen konnte gerade für leichte Fahrer wie mich, die etwas komfortabler als mit der

    Originalfeder unterwegs sein möchten, zu hart.

    Bei den "progressiven" Federn scheint es noch schlimmer zu sein. Diese "progressiven" Federn sind meiner

    Meinung nach ein nicht funktionierender Kompromiss. Sie sind zwar im weichen Teil etwas härter als die zu weiche

    Originalfeder aber im harten Teil immer noch zu hart. "progressiv" geht für mich garnicht, ist einfach nur Verschlimm-

    besserung. Wie gesagt, diese Feststellungen sind auf meine Leichtgewichtsklasse (73Kg aufgebrezelt) bezogen!


    Die Federn werde ich in Verbindung mit meinen eventuell noch anzupassenden Gabelventilen

    (YSS-PD335-D= mit Adapter) einbauen.

    Übrigens: Zur Funktionsweise des Gabelventils hatte ich weiter vorne in diesem thread mehrere Grafiken

    eingefügt!

    Die Feder des Gabelventils ist, wie ich herauslesen konnte, eigentlich etwas zu hart. Diejenigen, bei denen es

    funktionierte, sprich das das Ventil bei stärkeren Schlägen weiter öffnet, haben die Federvorspannung quasi auf

    null gedreht. Mal schauen, vielleicht gibt's dann noch weichere Ventilfedern.


    Was ich einbauen werde und warum dürfte jetzt klar sein, wobei ich mir noch nicht sicher bin ob ich erst die

    YSS-Federn mit 7,5 N/mm oder die mit 7,0 N/mm einbaue. Ich denke fast es werden zuerst die mit 7,0 N/mm.


    Ich weiß, das war wieder jede Menge Input, aber das Thema hatte ich am Anfang auch unterschätzt. Da die

    Datenlage miserabel ist, da jeder Hersteller aus seinen Federn ein Geheimnis macht, blieb mir nicht anderes

    übrig als mich mit der Materie vertraut zu machen und meine eigenen Schlüsse zu ziehen und diese mit

    Beispielrechnungen und in Form von Diagrammen sichtbar und begreifbar zu machen.


    Da ich jetzt schon mehrfach gelesen habe das NC-Fahrer ihre teuer erkauften Wunderfedern wieder

    ausgebaut haben und mir das nicht passieren sollte habe ich diesen mühsamen Weg eingeschlagen.


    Neue Gabelventile und 2 Satz neue Federn zum testen haben mich inkl. Versand aufgerundet 125Euro gekostet.

    Das kann man verschmerzen. Und ich sage, durch das was ich jetzt weiß kann es nur besser werden. O.K. eine

    Sänfte wird es bei einem Federweg von 120mm nicht werden, aber die harten Schläge bei schlechten Strassen

    werde ich durch die Gabelfeder-Gabelventilkombination wirksam bekämpfen. Obendrauf kommt noch eine

    bessere, komfortablere Aussnutzung des Federwegs, dafür verwette ich den Inhalt meines Helmfachs.


    Wer die Exel-Tabelle zur Dateneingabe und Berechnung haben möchte wendet sich bitte per PN an Rainer.

    (er hatte das ja weiter vorne im thread schon angeboten)

    Wer die Ergebnisse dann visualisieren möchte dem kann ich die von mir gebastelte Exel-Tabelle per PN Anfrage

    zur Verfügung stellen.

    Anmerkung: Da ich noch andere Eisen im Feuer habe und ich lieber bastele wenn es wärmer ist, wird es noch

    ein wenig dauern. Ich melde mich dann hier im Forum, versprochen!


    So, das war's erst einmal. Über einen Daumen hoch für die viele Arbeit würde ich mich freuen, danke im Voraus. :handgestures-thumbupright:

    Wäre es nicht Winter hätte ich mir die viele Arbeit schon aus Zeitgründen wohl garnicht erst gemacht.

    Eventuell helfen euch dieser und meine anderen Beiträge, die ich in diesem thread verfasst habe, ja ein wenig weiter.


    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:

    Hallo Rainer,


    genau da liegt der Hase im Pfeffer!

    Komischerweise wird bei allen Anbietern von Gabelventilen die Federschraube unten mit einer

    selbsthemmenden, ungeführten Kontermutter gesichert. Zieht man diese nicht an, was nur im

    ausgebauten Zustand möglich ist, kann sich die Schraube verdrehen da sie im Gewinde leichtgängig

    ist die Federkraft der Spiralfeder allein nicht ausreicht die Schraube gegen verdrehen zu sichern.


    Eventuell ist das gewollt, da man im ausgebauten Zustand die Federspannung kontrolliert einstellen

    kann indem man die Umdrehungen zählt. Wenn man sich im eingebauten Zustand vertut, verzählt,

    bzw. in die falsche Richtung dreht öffnet eventuell das Ventil auf einer Seite viel zu früh und die

    Gabel verkanntet beim Eintauchen!! Könnte der Grund sein.


    Zum einstellen muß man also die Gabel oben öffnen, Feder, Distanzhülse etc. ziehen und dann mit

    einem Greifer das Ventil am Schraubenkopf rausziehen. Die Gabel muß dafür nicht ausgebaut

    werden!


    Wie ich allerdings schon durch mehrere Erfahrungsberichte, unter anderem den von Winni,

    herausgefunden habe muß die Federvorspannung quasi auf Null reduziert werden damit das

    Ventil beim schnellen Einfedern öffnet. Wie ich schon schrieb muß man zur Not tatsächlich noch

    Federn mit niedrigerer Federate verbauen. Ich hoffe nicht, wird sich zeigen.


    Die teureren Race-tech Gabelventile gibt es, wenn ich es richtig verstanden habe, übrigens mit Federn

    mit verschiedenen Federraten. Ich habe die YSS-Ventile, die ich zusammen mit den Gabelfedern bestellt

    habe, das waren ca. 90Euro für die Ventile, teuer genug, machen aber eine sehr guten sauber gefertigten

    Eindruck!


    Damit du, ihr versteht wie der Einbau funktioniert schaut euch bitte dieses Video an. Da wird die Gabel

    ausgebaut, was ich persönlich für nicht nötig halte. Übrigens, das am Anfang gezeigte Gabelventil ist

    nicht das YSS PD-335 erst gegen Ende seht ihr das PD-335 Ventil.


    Video:

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    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:


    PS. Jetzt habe ich das mit dem Videolink verstanden, habe mich schon gewundert woher die große weiße

    Fläche kommt. Jetzt weiß ich's, da ist die Videovorschau! Man lernt nie aus. Deshalb erscheint jetzt:

    Es gibt ältere Versionen.......


    Jetzt werde ich bekloppt, der Videolink ist wieder weg, nur grosse weisse Fläche. habe schon öfter Links

    eingefügt, hat immer geklappt.

    Ja ne, is klaa , No-Script hat Youtube-nocookie.com nicht freigegeben, kann ich ja nichts sehen! :angry-banghead:

    Hallo aus Lemgo,


    Hier ist ja zwischen Rainer und Reinhard eine Diskussion im Gange. :angry-cussingargument:

    Was ist eine lineare Feder und was ist eine progressive Feder?


    Da will ich auch noch mal meinen Senf zu geben, auch wenn's Haarspalterei ist,

    prinzipiell ist die Arbeitsweise der "progressiven" NC-Feder ja erklärt und verstanden,

    da sind wir uns einig.


    Ich will hier nur noch einmal zur Interpretation linear - progressiv etwas beitragen bzw. Verwirrung stiften.

    Die Firma Wirth-Gabelfedern hat da in ihrem Prospektblatt bzw. ihrer "MOTORRAD"-Annonce eine

    eigene, hingebogene Definition die ich euch nicht vorenthalten möchte.


    Macht euch euer eigenes Bild, scheint Interpretationssache zu sein.



    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:

    Hallo Winni,


    Danke für die Angabe des Federdurchmessers. Ich wollte das nur noch einmal bestätigt bekommen da abweichende

    Daten "kursieren". Prima, die CBR 600 Feder entspricht also dem Original!


    Und ja, ich werde genau wie du über die Daten buchführen. Nur so behält man die Übersicht.

    Aber wie gesagt, habe noch andere Eisen im Feuer und das wird noch dauern, muß auch erst wärmer werden, erst

    dann macht mir das ganze so richtig Spaß.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

    Hallo Winni,


    danke das du diesen Versuch durchgeführt hast. Manchmal, wie in diesem Fall, sagen Bilder mehr als

    tausend Worte.


    Wie der Rainer oben schon richtig sagt:

    "Der Versuchsaufbau ist improvisiert, aber das Prinzip der progressiven Feder bzw. die technische Umsetzung

    wird damit richtig erfasst. Passt damit doch alles ganz gut auch mit den vorherigen Erläuterungen zusammen."


    Man sieht hier wunderbar was passiert.

    Anfangs haben wir eine weichere, lineare Federrate die aus den beiden unterschiedlichen Federraten des eng

    gewickelten, weicheren und des weiter gewickelten, härteren Federteils besteht.

    Fährt der weichere Federteil beim Einfedern auf Block, federt nur noch der weiter gewickelte, härtere Federteil.


    Das entspricht meiner "Knicktheorie" auf Seite 1 in diesem thread, auch wenn ich da, wie Rainer schon erwähnte,

    etwas übertrieben habe. Wie ich schon schrieb diente das aber nur der Anschaulichkeit und dem Verständnis!


    Wir haben genaugenommen "2 Federn" mit unterschiedlichen linearen Federraten mit einem Umschaltpunkt.

    Dieser liegt bei deinem Versuch bei ca. 80mm Einfederweg.

    Da die Feder in deinem Versuch kaum geführt wird und der weiter gewickelte Teil etwas wegknickt entspricht

    der Umschaltpunk nicht ganz der Realität. In einem geführten Gabelrohr würde der Umschaltpunkt etwas früher

    kommen.


    Genau auf diesen Umschaltpunkt bezieht sich übrigens die Aussage von Wilbers zu der NC-Gabelfeder:

    "Original besitzt die Gabel progressive Federn, wobei die erste Federrate zu gering ist und dadurch auch relativ

    schnell in die zweite, deutlich zu harte Federrate wechselt."

    (Wenn meine Infos stimmen hat diese Feder eine Federrate von ca. 6,5 -10 N/mm, wobei Wilbers eine lineare Feder

    mit 8.5 N/mm empfiehlt.)


    Da Wilbers allerdings zur, ich sage einmal "harten Fraktion" gehört werde ich in meiner NC750SD RC88 zwei lineare

    Federn mit 7,0 bzw. 7,5 N/mm ausprobieren. Das ganze in Zusammenhang mit einem YSS PD-335 Gabelventil damit

    ich die recht harte Druckstufe regulieren kann, auch wenn sie durch den Einbau der anderen Federn wohl nicht mehr

    so hart sein wird. Diese harten Schläge im Lenker bei schlechter Fahrbahn nerven einfach, da kenn ich besseres,

    will ich auch haben!


    Sollte die Feder des Gabelventils eine zu hohe Federrate haben werde ich sie durch eine weichere ersetzen.

    Winni, ich hatte deine Gabelumbauten ja verfolgt und du hast bei quasi gleichem Fahrergewicht die Feder fast auf

    0 gestellt damit das Ventil bei Schlägen öffnet. Wenn ich Glück habe reicht das auch bei mir?!

    (Wozu das YSS PD-335 Gabelventil dient wurde hier im Forum ja schon beschrieben).


    Was ich mit dem Umbau bewirken will:

    Ich gehöre mit ca. 73Kg (voll aufgebrezelt) zu den leichteren Fahrern und denke der Umbau sollte etwas mehr

    Komfort bringen. Ferner hoffe ich das der zu große Negativfederweg auch kleiner wird damit mehr Gesamtfederweg

    zur Verfügung steht und das durch das Gabelventil harte Schläge besser bedämpft werden.

    Nach dem Einbau kann ich immer noch mit dem Luftpolster, mit dem man die Gesamtrückstellkraft der Gabel

    beeinflussen kann, spielen. Eventuell kann man dann auch noch Gabelöl mit einer anderen Viskosität einfüllen mit

    dem ich dann hauptsächlich die Zugstufe beeinflussen möchte. Die Druckstufe hoffe ich mit dem dafür vorgesehenen

    Gabelventil in den Griff zu bekommen.

    (Übrigens, um die richtige Federvorspannung zu erreichen muß ich natürlich die Distanzhülsen anpassen, das ist aber

    kein Problem)

    Aber immer schön der Reihe nach. Bevor es nicht wärmer wird passiert da erstmal garnichts.


    Ja ja, jetzt ist das mit der Gabelfeder gerade geklärt und dann kommt der Typ mit Zugstufe, Ölviskosität Gabelhülsen

    etc.

    Also, das Gesamtsystem wird durch den einfachen Einbau von den linearen Federn und des Gabelventils auf jeden

    Fall schon komfortabler. Der Rest ist Feintunning, also lasst euch nicht verwirren, verunsichern!


    Was haben wir heraugefunden:

    Wir haben genaugenommen "2 Federn" mit unterschiedlichen, linearen Federraten mit einem Umschaltpunkt.

    Diese Feder hat allerdings von der Funktionsweise her nur wenig mit einer "echt progressiv" arbeitenden Feder

    zu tun!

    Trägt man unsere Feder in ein Diagramm ein erhalten wir zwei verschieden stark ansteigende Geraden mit einem

    leicht abgerundeten Knickpunkt.

    Eine echt progressiv arbeitende Feder beschreibt, eingetragen in ein Diagramm, eine ansteigende Kurve!


    Das Thema ist echt komplex, ich mußte mich da auch erst mit befassen und habe Denkfehler, auch durch Falsch-

    informationen gemacht. Das habe ich dann allerdings, wie in diesem thraed zu lesen, umgehend korrigiert.


    Noch etwas für Interessierte:

    Der Rainer hat ja angeboten seine Exeldatei zur Berechnung von Federn zur Verfügung zu stellen. Ich habe es

    getestet. Geniales Teil, warum?


    Angenommen vor euch liegt eine Feder von der ihr keinerlei Daten habt, z.B. die hier zu sehende von Winni,

    dann vermesst die Feder und tragt die Daten in die zugehörigen Spalten ein.

    Ist das getan spuckt euch das Programm die Federrate vom weichen sowie harten Teil sowie den Federweg

    des weichen Teils aus! IST DAS GENIAL! Und das ist noch nicht alles.....

    Die Federrate von linearen Federn lässt sich auch berechnen, einfach "Windungszahl eng" und

    "Windungsabstand eng" auf Null setzen, das war's.

    Für das sogenannte Schubmodul G in N/mm² gebt Anfangs 80.000 ein. Ich habe bei mehreren Federherstellern die

    Schubmodule für verschiedene Federstähle verglichen und kann sagen das ihr mit 80.000 schon ganz richtig

    liegt. Einfach mal mit den Daten spielen um ein Gefühl für die Grössenordnung der Abweichung zu bekommen.

    Und ganz wichtig: Der Drahtdurchmesser!! Der muß genau stimmen!! Habt ihr keine gute, genaue Schieblehre,

    vergesst es! Warum? Eine Abweichung von 0,1mm Drahtstärke verfälscht das Ergebnis um ca.10%

    Steht aber auch unten in der Exeldatei von Rainer!


    Nochmal zu den gekauften Federn:

    Ihr denkt vielleicht, der Typ hat ja Geld, gleich 2 Satz Federn kaufen! Ne ne, die waren spottbillig! Scheinen Lager-

    überbestände zu sein, die CBR 600 wird ja schon lange nicht mehr gebaut und die Nachfrage nach den Federn

    scheint gering und der Lagerbestand wohl noch groß, also, alles muß raus!


    Neue YSS Federn, original-verpackt und eingeschweisst 11,95 das Paar.

    Gebt bei Ebay folgenden Suchbegriff ein: YSS Gabelfeder linear Federrate 7.0 f. Honda CBR 600

    Die gibt es noch mit 7,0 und 7,5 N/mm Federrate.


    Also wer Interesse hat, zuschlagen.


    Übrigens Winni, kannst du einmal denn Aussendurchmesser der Feder messen und mir sagen für welches Modell

    mit welchem Federweg die Feder ist? Würde mich freuen, PN an mich würde reichen, Dank im Voraus.


    So, wie immer viel geschrieben, hoffe aber zum Verständnis beigetragen zu haben.


    Ich werd es so machen wie oben beschrieben und mich eventuell dann dazu noch einmal äussern. Jetzt ist für

    mich das Thema Gabelfeder weitestgehend durch.



    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:




    Hallo Rainer,


    das würde mich sehr freuen wenn du mir bzw. allen interessierten das Exel Programm zur Verfügung stellen könntest.

    Ich bin auf jeden Fall interessiert. Du kannst dich auch per PN bei mir melden.


    Habe mir gerade mal ein Stündchen Zeit genommen um Daten für die verschiedenen NC750SD und X Federn von

    Drittanbietern zu bekommen. Absolute Fehlanzeige. Ausser das ich die Windungszahlen, weich, hart nachzählen

    konnte war da nicht viel. Bei den Baujahren, in die diese Federn verbaut werden können, sind sich die verschiedenen

    Anbieter auch nicht einig, traurig. Ausser Werbesprüchen kaum informatives.


    Am besten fand ich ja folgende Diagramme die neben der angebotenen NC-X Feder standen.

    Nutzloser und verfälschender kann ein Diagramm nicht sein. Aber man könnte glauben das die Feder tatsächlich

    progressiv im klassischen Sinn arbeitet. Das das nicht so ist wissen wir ja nun.



    Ist das nicht putzig, ich fühle mich bei sowas etwas veralbert. Und das bei einem Anbieter aus einem

    Hochtechnologieland.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

    Hallo Rainer,


    you made my day!


    Genau so etwas habe ich gesucht. Absolut genial. Das bestätigt die Richtigkeit meiner Theorie.

    Jetzt kann ich, wenn ich die Federdaten einer beliebigen Feder und die Gewichtskraft (Motorrad inkl. Fahrer)

    habe schon vorher sagen wie sich diese Feder im Motorrad verhält. Mit Hilfe des verlinkten Federrechners

    sollte das kein Problem darstellen.


    Ich werde mich noch einmal intensiver mit der Materie beschäftigen und mich nochmals melden.

    Momentan habe ich allerdings viel um die Ohren, kann etwas dauern.


    Nochmals danke für die Diagramme!


    Gruß aus Lemgo, Thomas