Ich habe die AfD gewählt. Aus hauptsächlich einem bestimmten Grund. Diesen Grund hat die Frauke Petry sogar in den ersten Interviews nach den vorläufigen amtlichen Ergebnissen ganz klar genannt. Warum die AfD so erfolgreich ist, klipp und klar auf den Punkt gebracht von ihr. Die AfD weiß ganz genau, warum viele der Wähler sie gewählt haben. Und dass eben viele ehemaligen Wähler der Volksparteien sie auch gewählt haben. Und aus hauptsächlich diesem Grund wie gesagt, habe ich sie gewählt.
Ich habe niemals erwartet und daher auch keine Angst, dass die AfD stärkste Kraft wird. Das musste und sollte sie auch gar nicht. Und sie wurde es nicht. Es ist genau das eingetreten, was ich mir gewünscht hab. Die AfD ist stark genug, um politischen Einfluss zu nehmen und damit ernsthafte Konsequenzen folgen zu lassen (da Bedrohung für die Volksparteien). Es ist die Ohrfeige die sich viele gewünscht haben. Die Ohrfeige an Frau Merkel für ihre Flüchtlingspolitik.
Ich habe die AfD aus Protest gewählt weil ich wie die meisten Umwähler (ehemalige Volksparteiwähler) klar machen will, dass die Merkel weg muss. Das hat auch Frauke Petry erkannt und selbst zugegeben, dass sie unter anderem dadurch so erfolgreich abgeschnitten haben.
Die AfD hat auch ohne Zweifel, das gibt man einstimmig zu, für eine deutlich erhöhte Wahlbeteiligung in BW gesorgt. Und das kann ich sogar bestätigen. Denn sowohl bei der letzten Landtagswahl in BW als auch bei der Bundestagswahl habe ich nicht gewählt. Aber diesmal konnte ich es nicht sein lassen, ich musste diesen Protest unterstützen, da ich wie gesagt auch davon überzeugt bin, dass die Merkel entmachtet werden soll.
De Maiziere sagte (bzw. "warnte") kurz vor der Wahl noch groß, die AfD aus Protest zu wählen sei nicht die Lösung. Nun sieht man aber schon die ersten Früchte dieser angeblichen "Nicht-Lösung", die wohl doch recht effektiv ist. Die ersten Medienartikel schreiben schon, dass wohl Frau Merkel eine nicht unerhebliche Mitschuld am großen Wahleinbruch bei der CDU hat (nicht dass das eh nicht schon klar wäre) und es nun noch schwerer innerhalb ihrer Partei haben wird. Das sind die von mir angesprochenen Konsequenzen. Außerdem hat Sigmar Gabriel auch eine gewisse Schelle bekommen. Denn jemand, der der Kanzlerin bei ihrer fatalen Flüchtlingspolitik ständig zärtlich mit der Hand auf die Schulter klopft und ihr sagt, sie habe das gut gemacht, ist ja auch nicht besser als diese.
Ich kann keinesfalls dem vollen politischen Programm der AfD (BW) zustimmen, da ich selber weder rechts noch links bin und mich eher in der Mitte orientiere und sie wie bereits geschrieben hauptsächlich aus Protest gewählt habe. Dennoch gibt es einzelne Punkte, denen ich zustimme. Aber das sind Baden-Württemberg spezifische Punkte und daher mich als BW-Bürger direkt betreffend.
Außerdem finde ich es sehr bedauernswert, wie manche sich hier ausschließlich von Medien und Bildern leiten lassen. Jemand, der wirklich das komplette Wahlprogramm der AfD gelesen hatte, kann diese Partei nicht als "komplett rechts" bezeichnen. Sie hat ihre deutlichen Ausschwenker auf die rechte Seite, das stimmt. Das macht sie aber noch lange nicht zur zweiten NPD. Hier wäre etwas mehr Objektivität wünschenswert, statt sich von den Medien so zur Hetze verleiten zu lassen.
Auch ein Protestgrund für mich, die AfD gewählt zu haben. Und zwar wegen der populär gewordenen "Hetze" in Deutschland. Bestes Beispiel Vladimier Putin. Der wurde in den Medien so gehetzt dass es mich nur noch angekotzt hat. Ich selber bin kein Freund von ihm, sehe in ihm keinen Gutmenschen. Aber er ist keinesfalls schlechter als Obama oder gar Bush jr. Aber wurde gegen diese etwa jemals so gehetzt in den Medien? Diese Hetze gegen Putin war für mich eindeutig politisch motiviert.