Hallo,
Zitat von SuperSport
Unterhalb der 700 ccm Klasse würde das Konzept mmn keine Freunde finden.
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Mir hätten 400 cm³ bis 500 cm³ gereicht. Würde das Fahrzeug dabei weniger Gewicht haben, wäre es sogar noch besser. Als wenn Motorradanfänger in Europa mindestens 700 cm³ bei 220 kg bräuchten, aber in Australien 400 cm³ genügen - zumindest wird in der 400-cm³-Klasse im deutschsprachigen Raum fast kein neuer Allrounder angeboten, weit weg von Europa aber viele verschiedene Modelle.
Welcher Hersteller führt heutzutage angefangene Entwicklungen tatsächlich weiter bzw. konsequent zu Ende statt immer wieder neue, d. h. nie zu Ende entwickelte (!) Modelle zu schaffen?
An Details mangelt es nicht, welche wichtige Eigenschaften erheblich verbessern:
- gleiche Windschildaufnahme für alle NC-Varianten (oder ein serienmäßig beigefügtes Adapter)
- Ritzel mit 15 (statt 16) Zähnen oder Kettenrad mit 45 statt 43 Zähne (bei Schaltvariante)
- Riemenantrieb (erst recht bei DCT-Varianten)
- mehr Reichweite pro Tankfüllung (also größerer Tank)
- Gepäckboxvolumen maximieren (z. B. Seitenwände zugleich sichtbarer Teil der Verkleidung)
- Papiere- und Werkzeugfach unter den Beifahrersitz platzieren
- Beifahrersitzstütze so auslegen, dass sie beim Hoch- und Herunterklappen (mit Gepäck) Verzurrungen von bzw. für Gepäck nicht im Weg ist
- Ganganzeige serienmäßig
- Hauptständer serienmäßig
- Boardsteckdose (klassisch und USB) serienmäßig
- tieferer Vorderkotflügel
- Hinterkotflügel, der Schmutz von Fahrzeug und Fahrer wirksam (!) fern hält (als schlechtere Alternative die Heckinnenverkleidung vorne tiefer, oben breiter und mit etwas Seitenschurz)
- Sitzhöhenverstellung
- Gabelprotektor (besser serienmäßig eine taugliche Billigversion als keinen)
- Kühler so bauen oder schützen (z. B. serienmäßiger Kühlergrill mit stahlverstärkten Ecken), dass er zumindest bei einem Rutscher nicht zwangsläufig beschädigt wird
- tourentaugliches Windschild auch für die S-Variante der NC-Reihe
- viel größere Gepäckbox bei Integra
Diese Vorschläge sollten einem Hersteller relativ wenig kosten, verbessern jedoch manche Eigenschaften erheblich.
Ich gehe davon aus, dass solche Vorschläge zukünftig kaum serienmäßig umgesetzt werden, sondern eher etwas am Design getan wird oder für die Befriedigung von mit Superlativen getränkten Kundenbegehrlichkeiten oder für den Geldbeutel der Zubehörhersteller.
Gerade durch die Umsetzung solcher - relativ günstig umsetzbarer - Vorschläge könnte ein Motorrad im serienmäßigen Zustand bereits alltagstauglich sein. Stattdessen erscheinen üblicherweise - wie immer - wieder Modelle, die toll aussehen sollen, eine tolle Technik haben sollen und vor allem Spaß machen sollen. Doch wo bei einem angeblich alltagstauglichen Allrounder mit überteuertem Zubehör nachgerüstet werden muss, da kann für mich von Spaß erst einmal keine Rede mehr sein - eher von der Unzulänglichkeit des Motorrads oder dessen Erbauers - und nein: nennenswerte Alternativen bieten die Hersteller nicht, da kann man sehr lange suchen.
Wie ein alltagstaugliches Motorrad ausgelegt werden müsste, dass dürfte Honda sehr genau wissen, da Honda in China massenhaft als dafür weltbeste preisgekrönte Motorräder verkauft. Als wenn so etwas für Europa nicht machbar wäre. Vielleicht warten die Fahrzeughersteller ab, bis die Kunden in Europa wegen des sich zukünftig verdreifachenden Verkehrsaufkommens von selber Fahrzeuge wünschen, die sich andernorts längst als alltagstauglich bewährt haben.
Wieviele Neufahrzeuge würden sich weniger verkaufen, wenn ABS auf Gebrauchtfahrzeugen leicht und günstig nachrüstbar wäre? Oder wenn der Kraftstoffverbrauch sich durch ebensolche Umrüstung deutlich senken ließe?
Schöne Grüße
Karl