Zitat von elmold
Und dieses Erbe ermöglichte uns auch den Aufbau eines gut funktionierenden „sozialen Systems“.
UND GENAU DAFÜR KOMMEN FREMDE IN UNSER LAND!
Dass gesellschaftliche Gruppen, die ein hinterfragendes Verhältnis zu „alten Werten“ besitzen, obwohl sie selbst sehr gut und vor allem sicher davon lange Zeiträume profitieren durften, jetzt auch schon bereit sind, diese „Errungenschaften“ über Bord zu werfen, grenzt an selbst zerstörerischer Realitäts-Verweigerung!
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Hallo Elmold,
das musst Du mal erklären: "Dafür kommen Fremde in unser Land"? Wofür kommen die in unser Land? Um unser Preußisches System von Bürokratie und Ordnung über den Haufen zu werfen? Oder wofür?
Selbst wenn das stimmt - wie genau stellen die das denn an?
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Das „Tödliche“ an diesem "sozial-liberalen System" scheint darin zu liegen, dass es auch die Personengruppen zuverlässig „ernährt“ hatte, die eigentlich immer für die Abschaffung DIESER Republik waren „und für die reale Welt unerfüllbare Träume geträumt haben“.
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Irgendwie gehst Du zu oft in einen Rundumschlag. Wen meinst Du jetzt wieder mit "Personengruppen"?
Natürlich ernährt unser System alle, auch die, die das System nicht stützen wollen. Das ist allerdings keinesweges ein Nachteil, sondern ein Vorteil! Wenn man die Verlierer unseres Systems ausgrenzen und nicht unterstützen würde, dann werden gerade die schnell zu kriminellen, die das System untergraben. Indem man ihnen wenigstens das Notwendige gibt, haben diese Leute zumindest etwas, was sie noch verlieren könnten, weswegen sie sich in der Regel eben an Gesetze halten.
Was es bedeutet, wenn man eben nicht mehr alle ernährt, sondern einige ausgrenzt, weil man sie nicht als wertvollen Teil der Gesellschaft sieht, kann man ja in den USA sehr schön beobachten.
Unser Sozialsystem ist unsere Stärke, nicht unsere Schwäche.
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Dieses gründete aber zuerst auf die ach so verachtenden "Sekundärtugenden" (z.B. Fleiß, Zuverlässigkeit, Pflichterfüllung, Rechtstreue etc.). Was, bitte, sollte ein Gemeinwesen zuverlässig sonst organisieren und tragen?
Nur wo das WIR groß geschrieben wird, entsteht auch GROßES!
Wer nur das ICH groß schreibt, ist für jedes taugliche Gemeinwesen verloren!
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Korrekt. Und meinst Du, Flüchtlinge oder diese ominösen "Personengruppen" sehen das anders? Wenn ja, warum?
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Ich finde, es ist jetzt an der Zeit, sich zu positionieren und seine Meinung darüber deutlich zu artikulieren! Wir leben in diesem System nämlich bereits von der Hand in den Mund und haben unseren nachfolgenden Generatione bereits heute "unbezahlbare" Schulden hinterlassen - monetäre, ökologische und gesellschaftliche!
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Was meinst Du mit "monetären" Schulden? Die Schulden des Bundes? Ach, rate mal, bei wem wir die haben. Tipp: Schau in den Spiegel.
Die ökologischen und gesellschaftlichen Schulden sind da schon eher eine Bürde. Die lassen sich teilweise nicht begleichen.
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Es geht darum, dass in den nächsten Jahren Millionen von Einwanderern aus allen Teilen der Welt in sehr großer Zahl in ein System integriert werden müssen, dass für diese rechtlich, sprachlich und kulturell fremd ist!
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Das wird auch definitiv keine einfache, aber dennoch eine machbare Aufgabe. Sorgen macht mir hier vor allem die Deutsche Angst vor Reformen. Im Grunde sind wir doch erzkonservativ, und sobald auch nur ein Politiker ein kleines Reförmchen anpacken will, wird der öffentlich gekreuzigt.
Deswegen ist die Merkel ja auch lange so beliebt gewesen - weil sie jahrelang einfach nichts getan hat. Das mag der Deutsche, wenn einfach alles so bleibt, wie es ist.
Aber zurück zu den kulturellen Unterschieden. Da will ich nochmal nachhaken, was genau die sein sollen. Beispiel:
Ich war letztes Wochenende mal wieder in meiner alten Heimat und habe Schulkameraden aus der Sekundarstufe (5+6. Klasse) getroffen. Ich konnte mit denen kaum ein Wort wechseln. Die wirken kulturell völlig fremd für mich. Dagegen kann ich mich mit meinen irakischen Studenten wunderbar über alles mögliche unterhalten. Sei es Sport, Politik oder Gesellschaft.
Oder noch krasseres Beispiel ist meine Oma - urdeutsch, und dennoch für mich kulturell völlig fremd. Wenn ich ihr ein Bild meines Sohnes (ihres Urenkels) schicken will, und sie nach ihrer Handynummer frage, damit ich es per Whats App schicken kann, meint die nur, ich soll es entwickeln lassen und per Post schicken.
Was meint die mit diesem "entwickeln lassen"? Wenn ich den irakischen Studenten per Whats App Vorlesungsunterlagen zukommen lasse, erzählt keiner was von "entwickeln lassen". Oder gar "per Post schicken".
Jedenfalls ist mein Sohn inzwischen 6, und meiner Oma habe ich bis heute kein Bild geschickt. Wir schauen die uns immer mal auf meinem Handy an, wenn wir da sind.
Ich versuche sie immer wieder zu drängen, sich auch mal ein Smartphone schenken zu lassen. Vergebens.
Am schlimmsten wird es aber, wenn ich mit ihr über Erziehungsmassnahmen rede. Ihrer Ansicht müssen Kinder auch mal Prügel kriegen, sonst wird aus denen nichts.
Ich habe zu diesem Thema auch mal einen Iraker bei uns gefragt - der meinte, dass Gewalt in der Familie für ihn absolut tabu ist. Weder bei Kindern, noch bei Frauen ist das für ihn denkbar.
Frauen ist auch ein guter Punkt - meine Oma ist der Ansicht, der Mann ist der Herr im Haus und was der sagt, wird gemacht. Es ist nahezu ein Verbrechen, dagegen aufzubegehren, sei es, dass die Kinder oder die Frau dagegen aufbegehrt.
Und diese "Schwulen oder Lesben heutzutage", das ginge garnicht. Früher hat man sowas ins Zuchthaus gesteckt.
Thema Auto: Ich empfinde es als völlige Geldverschwendung ein eigenes Auto zu besitzen. Meine Oma rastet jedesmal aus, wenn ich wieder mit nem Carsharing Auto ankomme, anstatt mit einem eigenen.
Von den Iraker Studenten kommt keiner auf die Idee, sich ein eigenes Auto zuzulegen. ÖPNV und Carsharing tuts auch.
Warum genau also soll ich vor den Irakern/Syrern jetzt Angst haben? Kulturell habe ich mit denen nicht weniger gemein als mit meiner eigenen Oma.
Die Sprache ist ein Problem, ja. Aber das ist kein unüberwindbares Hindernis.
Ne sorry, das funktioniert nicht, mir Angst vor den Flüchtlingen zu machen. Ich habe mehr Angst vor den alten, reformunwilligen Deutschen, als vor den jungen Irakern oder Syrern.
Wenn ich sehe, wie motiviert die im Vergleich zu den deutschen Studenten lernen, dann habe ich Hoffnung, nicht Furcht.
Und ich wohne neben 100 m neben einem Flüchtlingsheim (Turnhalle). Ich finde es nicht schön, dass man soviele Menschen in Turnhallen sperrt. Aber ich habe noch nicht einen einzigen problematischen Vorfall hier erlebt. Nicht einen!
Ne, es funktioniert nicht. Ich habe einfach keine Angst vor den Flüchtlingen.
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Die kommende Entwicklung generiert ldeshalb logischwerweise auch bei uns viele Verlierer!
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Mag sein, aber was hat das mit den Flüchtlingen zu tun?
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Wie naiv muss man eigentlich in einem hohen Staatsamt sein, bei dieser Entwicklung nur an „wir schaffen das schon“ zu glauben? Aus diesem Vorwürf kann man die Kanzlrein nicht entlassen!
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Was soll sie denn sonst sagen? "Wir schaffen das nicht."? Ja und dann?
Und was ist überhaupt die Alternative? Zäune bauen? Das soll die Lösung sein? Weil vor dem Krieg flüchtenden Flüchtlinge vor Zäunen halt machen, und sagen, dann doch lieber zurück in den Krieg? Die machen vor Zäunen nicht halt. Wenn schon, dann braucht es Mauern mit Selbstschussanlagen (oder Mauerschützen, aber woher wollt ihr die so schnell nehmen?)
Und da ja eine Mehrheit hier auch offenbar gegen Europa ist, sieht dann eure Vorstellung so aus, dass jedes Europäische Land Mauern mit Selbstschussanlagen baut? An den Grenzen gibts dann wieder Grenzkontrollen? (wenn man das überhaupt so schnell geschafft hätte)
Und wenn ihr in den Urlaub nach Spanien fahrt, passiert ihr dann mehrfach solche Grenzbefestigungsanlagen (nach stundelangen Wartezeiten an den Grenzen)?
Und das gefällt euch?
Von den ganzen wirtschaftlichen Folgen mal abgesehen, von den Tausenden Menschen, die dann an einer Selbstschussanlage ums Leben kommen, oder davor verhungern, erfrieren? Ja, die Slums gibt es dann vor den Mauern. Sieht bestimmt auch toll aus, und wird bestimmt keine neue Quelle von Hass und Terror werden ...
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Sie wusste, wie die Regierung und Opposition auch, bereits seit dem Frühjahr was in der Flüchtlingsbewegung geschehen wird! Trotzdem wurden keine menschenwürdigen Strukturen geschaffen!
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Naja, dazu habe ich ja bereits geschrieben - den großen Ansturm hat so offenbar keiner kommen sehen. Sonst hätte man schon im August ein paar Milliarden locker gemacht, damit die Flüchtlingsunterkünfte im Libanon/Jordanien/Türkei verbessert werden.
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Ich bezeichne die Strukturen in den Massen Unterkünften (zumindest die, die ich selbst gesehen habe) NICHT als menschenwürdig!
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Und die Alternative ist ....? Slums vor den Toren Deutschland? Slums vor den Toren Europas? Das ist dann menschenwürdiger?
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Eine Einwanderung, die ohne geordnete „bürokratische Regeln“ abläuft, kann langfristig nur scheitern!
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Die Einwanderung kann zunächst sehr wohl ohne bürokratische Regeln ablaufen, gerade, wenn die Bürokratie zunächst nicht hinterherkommt. Aber anschließend muss man die Leute natürlich erfassen.
Oder man muss die Behörden mit den entsprechenden Mitteln ausstatten. Würde man europäisch denken, dann hätte man das schon vor Jahren an Europas Außengrenzen tun können. Wollte man aber nicht, man hat die Länder dort lieber in Stich gelassen, weil man eben nationalstaatlich denkt.
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Und genau dieses diffuse Gefühl ergreift immer mehr Bürger, die spüren, dass die Politik NICHTS im Griff hat!
Und den größten Teil der "Angst" macht dabei nicht die Angst vor Fremden aus!
Es ist die Angst vor dem Verlust an persönlicher Sicherheit und Wohlstand! So sind "wir" Menschen mehrheitlich!
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Zustimmung. Traurig, aber wahr.
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Wenn bereits Botschaften, dass nur 6000 Menschen an einem Tag kommen, als "positiv" in den Medien kolportiert werden, muss einem das Sorge machen!
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Wen interessieren denn solche Zahlen? Mich interessiert, wann der Krieg aufhört, vorher hören auch die Flüchtlingsströme nicht auf. Alles andere ist Augenwäscherei.
Aber das ist wieder die typisch kurzsichtige Denkweise ...
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Ich behaupte mal: Die Wahrnehmung der Probleme (hat ja viel mit der eigenen Betroffenheit zu tun) wird immer schneller zur Verhaltensänderung führen. Dabei werden - wie in vergleichbaren historischen Abläufen - immer häufiger atavistische Verhaltensregeln die Oberhand gewinnen. Die Rationalität wird verlieren!
Allein Nordrhein-Westfalen hat bisher mehr Flüchtlinge aufgenommen als ganz Frankreich!
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Wenn man kein Europa will, sondern alles nur nationalstaatlich, dann ist das die logische Konsequenz.
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So kann Europa nicht funktionieren! So wird die Migrationsbewegung letztlich zum "Trojanischen Pferd" für das "Alte Europa".
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Wobei das Problem doch nicht die Flüchtlinge sind - die sind nur das Symptom. Die Ursache ist unsere Ablehnung, Probleme europäisch anzugehen und sie lieber nationalstaatlich lösen zu wollen.
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Es geht nicht mehr um Ideologien - es geht nur noch um die praktische Lösung im Alltag!
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Das wiederum ist ein großer Irrtum. Es geht eben nur noch um Ideologien. Um puren Konservativismus. Keine Reformen, keine Flüchtlinge, alles soll bleiben wie es ist. Das ist unser (naiver) Wunsch.
Beste Grüße,
henry