Beiträge von henry86


    Aber gerade in der Bank sehen die das doch, dass ich immer mit Helm rumlaufe. Warum habe ich noch nie Ärger bekommen? Und zum Geld abholen setze ich nie den Helm ab.


    P.S. Das ist doch jetzt aber überhaupt nicht offtopic!!! :snooty:


    Ganz ehrlich - ich habe während meines ganzen Studiums von extrem wenig gelebt. Am Anfang hatte ich 330 € im Monat (für alles, also auch für die Miete, die damals im Wohnheim knapp 170 € betrug). Und soll ich Dir was sagen? Ich habe mich nie arm gefühlt. Man kann wirklich mit sehr, sehr wenig Geld hinkommen, wenn nötig. Und man muss dabei nicht mal unglücklich sein! Für mich war das damals eine sehr schöne Zeit, obwohl (oder sogar weil?) ich so wenig hatte. Als ich mit dem Studium fertig war, habe ich dann auf einmal 2000 € netto verdient. Das war für mich schon schweinisch viel Geld. (Inzwischen verdiene ich als selbstständiger Softwareentwickler deutlich mehr ... wieviel, ist mir zu peinlich, um es hier zu sagen)


    Aber wofür ausgeben? Ich habe den großen Fehler gemacht, mich einem Finanzberater anzuvertrauen und alle möglichen Schwachsinnsversicherungen abgeschlossen (gott sei dank inzwischen alle wieder gekündigt), aber sonst? Ein Auto? Ich bin kein Autofan, ich fahre meinen SH aus Überzeugung.Ganz ehrlich - sobald ich ein Auto fahre, setzt spätestens in der Stadt der große Frust ein. Ständig muss ich mich an Ampeln hinten anstellen, bekommen oft erst die zweite oder dritte Ampelphase, muss ewig warten, weil in einer Einbahnstraße wieder mal ein Müllfahrzeug unterwegs ist. Und wenn man am Ziel ankommt - weit und breit kein freier Parkplatz. Alles Probleme, die ich mit dem SH garnicht kenne!


    Ich verstehe einfach nicht, wie man ein Auto meinem SH vorziehen könnte.


    Im Übrigen zieht sich das durch alle Lebensbereiche. Überall wird uns suggeriert, wir müssten konsumieren, konsumieren, konsumieren. Das Auto muss größer, schneller und lauter sein. Wozu, wenn man damit doch nur im Stau steht? Wozu eine 40 000€ Karre kaufen, wenn ich mit meinem 3600 € SH dreimal schneller bin? Weniger Benzin verbrauche und so gut wie keine Steuern oder Versicherungskosten habe?


    Ich wohne jetzt in einer WG in der Platte, bin nie allein und mein Sohn hat hier viele andere Kinder, mit denen er spielen kann. Wenn ich mir irgendwo in einer versnobten Gegend ein Haus kaufe, dann bin ich dort allein, mein Sohn hätte niemanden, mit dem er spielen gehen könnte (oder wir würden mit unserem fetten Auto erst wieder durch viele Staus fahren müssen, um dorthin zu kommen, wo er mit anderen Kindern spielen kann...)
    Ich will niemandem ein Vorwurf machen, wenn er dieses Konsumleben liebt. Kann jeder handhaben, wie er möchte, und wer für jeden Scheiß Geld ausgibt, der tut das ja auch nicht aus Böswilligkeit. Aber warum soll ich mich daran beteiligen? Warum Geld für etwas ausgeben, was mich eh nicht glücklich macht?


    Habt ihr mal Tomorrowland geschaut? Es gibt da zum Schluss eine sehr interessante Rede, hier mal ein Ausschnitt:


    "Es sterben Menschen an den Folgen von Fettleibigkeit, während unzählige andere verhungern. Kann mir das mal jemand erklären?"

    Der Satz enthält mehrere sehr interessante Aussagen. Da kann man mal eine Weile drüber nachdenken.


    Lebe ich asketisch? Ich würde es nicht so sehen. Ich würde eher sagen, ich bin nicht länger bereit, den Schwindel zu glauben, dass ich immer mehr und mehr konsumieren müsste für mein Glück. Das macht nur fett und träge, und ist in seiner Wirkung genauso schlecht wie das verhungern.


    Beste Grüße,
    henry


    P.S. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das auf die sogenannte "Unterschicht" problematisch wirkt - sie selber haben zu wenig Geld, um sich all den Konsum, der uns heutzutage als unumgänglich aufgedrängt wird, leisten zu können. Das führt zu dem Gefühl, dass man abgehängt ist, dass man arm ist. Die Wahrheit sieht meiner Ansicht nach aber anders aus.
    Arm sind die, die den Konsum brauchen, um glücklich zu sein.


    Herje, ich setze gerade jetzt bei der Kälte draußen nie den Helm ab. Begehe ich jetzt jedesmal eine Straftat ...? :think:


    Ich finde, mit dem Verweis auf die Autobahnmaut habe ich das Thema garnicht so offtopic sein lassen ... :shifty:


    Selbst wenn man es unterscheidet. Nehmen wir an, die Frau wird von ihrer Familie gezwungen, die Burka zu tragen. Wenn man sie jetzt auf der Straße mit der Burka trifft, wie fällt die Strafe aus? Und wer wird bestraft?



    In der Tat. Vor allem: Wer kontrolliert das Burkaverbot? Läuft dann bei uns auch eine "Religionspolizei" wie beim IS und in Saudi Arabien rum, wo die Einhaltung der Kleidervorschrift geprüft wird?


    Ist das der Wunsch derer, die sich hier über die Burka echauffieren, mit der Begründung, in Saudi Arabien müssen wir uns ja auch unterordnen?

    Bekommen wir deswegen nicht schon die Autobahnmaut? Weil irgendwelche bayrischen Stammtischidioten sauer waren, dass in anderen Ländern die Maut fällig ist, und sie es den doofen Ausländern heimzahlen wollen?


    Nach dem Motto, weil uns das im Ausland stört, führen wir es hier auch ein? Geht es noch ein Stück widersprüchlicher?


    Was ist passiert, dass Du sie nicht mehr trägst?


    Ach, so schnell passiert das nicht, dass wir uns begegnen. Höchstens sieht Elmold mal meinen Auspuff wegknattern, wenn ich mit meinem SH 150 i seine lahme Krücke abhänge :lol:


    Stimmt. Ist aber nicht erst seit gestern so und daran haben die Flüchtlinge auch absolut keine Schuld (sage ich deswegen immer wieder, weil ich bei manchen Beiträgen hier schon den Eindruck gewonnen habe, die Flüchtlinge sind der Untergang Deutschlands ... )



    Hast Du Recht, aber auch dafür können die Flüchtlinge rein garnichts ;) Die sind das schwächste Glied in der Kette.


    Und wieso hat sich nichts geändert? Draghi hat die Anleihekäufe doch nochmal ausgeweitet, oder? Es wird also noch weiter ordentlich Geld gedruckt, was dann wieder bei den Reichen landet - es hat sich also schon was getan ... :shifty:


    Also falls Du meine Oma meinst, die bekommt mehr als genug. Kriegt noch zusätzlich Witwenrente wegen ihrem verstorbenen Mann (mein Opa). Musst Dir also keine Sorgen machen ;)


    Aber ich verstehe, was Du meinst. Aber:


    Das sind 2 Aspekte:


    1. Anerkennung: Wenn eine Frau hart gearbeitet hat (Kinder großgezogen), dann bekommt sie heute eine Rente, bei der sie zusätzlich noch Sozialhilfe beantragen muss. Das empfindet man als entwürdigend. Da gebe ich Dir grundsätzlich Recht. Hier sollte man darüber nachdenken, dass System dahingehend zu ändern, dass bei Rentnern, die unter die Sozialhilfesätze fallen, automatisch bei der Rentenkasse eine Prüfung beantragt werden kann, ob diese Renten bezuschusst werden müssen, statt separat zum Sozialamt rennen zu müssen.


    2. Einheimische Bedürftige: Einheimische Bedürftige erhalten immer mindestens Sozialhilfe (400 € im Monat + Wohnung + Krankenkasse). Es gibt kein Grund, hier von materieller Armut zu sprechen. Die besteht in Deutschland schlicht nicht.
    Ein anderes Thema ist ggf. das eigene Empfinden, ausgegrenzt oder abgehangen zu sein. Aber wie gesagt, hungern oder obdachlos sein muss kein Deutscher.


    Und sorry, Flüchtlinge gegen sozial Schwache Deutsche auszuspielen finde ich auch etwas ... nunja, problematisch.


    Oder anders gesagt - Wenn wir es mit Jesus halten (und manche von uns sehen es ja als "christliches Abendland"), dann sollten wir für alle Kinder Gottes sorgen. Keiner ist weniger Wert!


    Beste Grüße,
    henry


    P.S. Wenn ein deutscher Bedürftiger nicht zum Sozialamt gehen will, was soll man denn dann noch machen? Dafür kann man jetzt nicht wirklich den deutschen Behörden oder gar den Flüchtlingen die Schuld geben. So ein bisschen Eigeninitiative darf man dann schon noch erwarten, oder? Im Übrigen, wenn psychische Probleme der Grund ist, dass jemand nicht zum Sozialamt geht, dann kann man sogar in dem Fall entsprechende Hotlines anrufen, wo sich dann Sozialarbeiter um diejenige Person kümmern. Um in Deutschland durchs Raster zu fallen, da muss man sich wirklich schon sehr, sehr anstrengen.


    Woran machst Du das fest?


    Inwiefern reich? Jeder Mensch in Deutschland erhält ja mindestens Hartz IV. Das sind ~ 400 € + Wohnung + Krankenversicherung.


    Hinweis: Meine private Lebenssituation sieht genau so aus: Ich gebe seit Jahren nicht mehr im Monat aus als Wohnung + Krankenkasse + 400 € für mich + meinen Sohn! Wir wohnen in einer WG, damit die Miete nicht so hoch ist (300 € warm incl. Strom und Internet, und das im schon lange nicht mehr günstigen Dresden)


    Von daher - rein materiell würde ich schon einen Hartz IV Empfänger als reich bezeichnen. Man kann sich alles leisten, was zum leben notwendig ist.



    Das mit den Schulden habe ich eigentlich vorhin versucht zu erklären ... ich habe übrigens noch nie Schulden gemacht. Bin da wie Elmold. Ausgegeben wird nur, was auch da ist. Kenne Leute, die leben dauerhaft vom Dispo. Ist mir völlig schleierhaft, wie man sowas machen kann.



    Logo. Ich bin absolut gegen Ausgrenzung. Ich wünsche mir immer nur, dass die Rechten/Konservativen/Nationalisten/Pegidisten ihre Meinung mal begründen. Einfach nur ne Meinung raushauen kann jeder. Aber es wäre nett, wenn man auch mal erklärt, wie sie ihre Wunschvorstellungen umsetzen wollen. Was die sich so wünschen, ist nämlich oft einfach nicht realisierbar (genauso wie viele Wünsche der Linken).


    Beste Grüße,
    henry


    P.S. Im Übrigen lebe ich nicht von Hartz IV, sollte dieser Eindruck entstanden sein. Ich verdiene durch meinen Job als Softwareentwickler mehr als genug. Allerdings gebe ich nicht mehr aus als Hartz IV Empfängern zur Verfügung steht. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht weil es mich nicht nach materiellem Wohlstand dürstet. Vielleicht aus Stolz, weil ich nicht will, dass es jemanden schlechter geht als mir. Vielleicht weil Wohlstand für mich ohnehin nur bedeutet, ne schnelle Internetleitung zu haben, keine Ahnung ;)

    Hallo Elmold,


    klasse Beitrag, ich werde jetzt aus Zeitgründen nicht auf alles eingehen können.


    Zunächst möchte ich sagen, dass es mich freut, dass es hier auch jemanden gibt, der wie ich der Ansicht ist, dass die meisten großen Probleme nicht mehr auf deutscher (nationalstaatlicher) Ebene, sondern auf Europäischer Ebene angegangen werden muss.


    Insbesondere nachdem ich von sin_afd's Träumen von einem Deutschland aus der Europäischen Union gelesen habe. Es ist nicht rechtsradikal, von einem Deutschland außerhalb der Europäischen Union zu träumen. Es ist einfach nur naiv.


    (Ja sin_afd, darauf hacke ich noch eine Weile rum :twisted: Nimm's mit Humor :lol: )


    Dann aber wiederum stimmen manche Aussagen einfach nicht. Thema Verschuldung:


    Ein Volkswirt hat dazu mal gesagt - Guthaben und Schulden sind die zwei Seiten der gleichen Medaillie. Es kann das eine nicht ohne das andere geben.


    In Deutschland ist es so, dass wir pro Einwohner 20 000 € Schulden, und 60 000€ Guthaben haben. (+-, die genauen Zahlen habe ich jetzt nicht parat)


    Wir stehen also sehr gut da. Wenn überhaupt haben wir ein Problem bei der Verteilung - die einen haben nichts, die anderen unvorstellbar viel (und erhalten dank Dividenden & Co. jedes Jahr mehr Geld durch Kapitalerträge, als ein normaler Arbeiter im ganzen Leben verdienen kann).


    Die andere Thematik ist, dass der Sozialstaat zu stark belastet werden könnte. Das sehe ich zumindest bei den derzeitigen Flüchtlingszahlen nicht. Bei 60 Mio. sähe das sicher anders aus, aber da sollte man eben über eine kluge Außenpolitik und kluge europäische Politik nachdenken, als sich vollzuheulen, dass nicht genug Geld da sei. Es gibt tausend Möglichkeiten, Flüchtlingszahlen nicht explodieren zu lassen. (Bessere Europäische Abstimmung, weniger zündeln weltweit etc.)


    Und noch ein Punkt zum Thema "Das Boot ist voll" oder "wir haben nicht genug für alle".


    Bereits heute ist unsere Technik soweit entwickelt, dass wir mehr als doppelt so viele Menschen ernähren könnten, wie auf dem Planet leben. Es gibt kein Grund, dass auch nur ein Mensch hungern müsste.


    Meines Erachtens würde es Sinn machen, den Hunger weltweit per Gesetz zu verbannen, indem sich die reichen Nationen verpflichten, jedem Menschen weltweit Zugang zu Nahrung und medizinischer Grundversorgung zu gewährleisten. Das kostet die reichen Nationen kaum etwas, würde aber mehr zum weltweiten Frieden (und vermeiden von Flüchtlingsströmen) beitragen, als jeder Krieg dies tun könnte.


    Es gibt keinen Mangel an den grundlegenden Dingen! Wenn überhaupt gibt es eher ein Problem, dass sich manche Leute die Taschen nicht voll genug stopfen können!


    Und dass manche meinen, von dem Leid anderer profitieren zu können.


    Beste Grüße,
    henry


    Ich glaube, die Deutschen Waffen sind besser als ihr Ruf in Deutschland.


    Warum sonst kauft alle Welt bei uns Waffen ein? Wir sind immer noch drittgrößter Waffenexporteur der Welt.


    Vielleicht ist das der Grund, warum wir dort unten mitmischen? Wir haben Angst vor Frieden, und das in Folge dessen unsere Konjunktur einbricht, weil keiner mehr Waffen braucht...

    Vielleicht machen wir es wie die Russen und Türken, knallen dann Flugzeuge ab, die in vermeintlich falschem Luftraum fliegen ... Wenn der Krieg sich ausweitet, können wir nochmehr Waffen exportieren und es gibt einen neuen Wirtschaftsboom ... :pray: dann können wir auch den ganzen Flüchtlingen Jobs in unserer Rüstungsindustrie geben ... :pray:


    Und dann noch ein paar Terroranschläge, vielleicht mal von Terroristen aus afrikanischen Ländern, damit wir auch dort den Kri... ähm, unsere Waffen hinbringen können ...


    Wir sind glaub ich auch bei den Prothesen Weltmarktführer ...


    Ein neues Goldenes Zeitalter bricht an! Jipppiiiii :dance: :dance: :dance:


    Beste Grüße,
    henry - der sich schnell noch mit Aktien von Heckler & Koch eindecken muss ....