Hm, also Fake ist es wohl definitiv leider keiner.
Laut Lärmschutzbroschüre des Landes Baden Württemberg, Seite 35, gabs schon eine Pilotmessung im Schwarzald, Kreis Todtnau auf der Bergstrecke Präg. Skizze zum Aufbau der Leitpfosten ist auch in der Broschüre.
Allerdings finde ich den letzten Abschnitt des Artikels im Schwäbischen Tagblatt wieder typisches Bild-Niveau mit Aufruf zur Hexenjagd:
"...Schnelle Abhilfe gegen Motorradlärm werde es wohl nicht geben, sagte Splett. "Die Hürden, die uns die Straßenverkehrsordnung für verkehrsbeschränkende Maßnahmen in den Weg stellt, sind leider hoch." Tempolimits zwecks Lärmschutz könnten nur bei "konkreten Gefahrenlagen" angeordnet werden."
Hier gehts doch ganz offensichtlich gar nicht mehr darum zu klären OB es zu laut ist, sondern nur noch darum, eine Schnellschussmethode zur Denunzierung und Entfernung unliebsamer Verkehrsteilnehmer aus dem Verkehrsgeschehen in den Händen halten zu können.
Die gesetzlichen Vorgaben zur Messung des Fahrgeräusches sind komplex, definierte Asphaltkörnung der Messstrecke, definierte Mikrofonabstände, keine reflektierenden Objekte im Umkreis von 50m um die Messstelle, Mehrfachmessung mit Mittelung und Toleranzabzug... Und dann kommt so ein System daher, dass plitzplautz in 2 Sekunden eine amtlich verwertbare Zahl ausspucken soll?? Streckensperrung ahoi, Bußgeldabzocke grüß dich... An sich für lärmgeplagte Anwohner der typischen Heizerstrecken eine nette Idee, aber in der Umsetzung mehr als zweifelhaft.
P.S. fragt mal die Leute, vor deren Haustür wegen hohem Verkehrsaufkommen/Verkehrsberuhigung/Lärmminderung Tempo 30 eingeführt wurde! Die sind kurz vorm Platzen, weil der 40t-Brummi nun halb so schnell - also damit doppelt so lange - am Haus vorbeitrötet. Da hat man nun länger was davon und kann die Geräuschkulisse doppelt so lang genießen.