Habt Ihr keine Angst...

  • #2.021

    Man könnte, müsste, sollte ... man tut aber nicht, weil man nicht will. Man hat noch nie gewollt. Weder in der Weimarer Republik noch in der braunen Zeit, weder unter Adenauer noch unter Rot/Grün. Es geht uns doch noch gut, also, wozu wirklich etwas ändern?


    Es haben schon etliche Politiker den Finger in die Wunde gelegt, egal, von welcher Richtung sie kamen. Sie wurden niedergeschrieen, erst lächerlich gemacht, dann für doof und schließlich für gefährlich erklärt.


    Die Menschheit hat noch nie aus irgendwas irgendwas gelernt. Und es wird auch jetzt nicht geschehen. Wir verkaufen Waffen, wir liefern bestrahltes Getreide, wir schaffen den Müll nach Afrika. Wir brauchen jedes Jahr ein subventioniertes neues Smartfon, weil wir ohne nicht mehr glücklich sein können. Wir schreien nach Wachstum, obwohl jedem Deppen inzwischen klar sein sollte, dass das Prinzip, sollte es je funktioniert haben, am Ende ist. Wir vergiften die Umwelt, weil mit Glyphosat doch alles so einfach ist. Wir pumpen die Tiere mit Antibiotika voll, der Fleischkonsum muss gesteigert werden, und wundern uns, dass wir aus dem Krankenhaus mit multiresistenten Keimen nach Hause gehen. Wir versuchen, durch noch mehr Autos in Indien und China unseren Wohlstand zu festigen, obwohl auch da längst sichtbar ist, dass es nicht funktionieren kann. Wir machen Schulden, damit es uns gut geht. Geht's noch? Nein, es geht nicht mehr, aber mit dem Kopf im Sand lebt es sich so schön. Der nächste Urlaub ist gesichert, ob auf Pump oder nicht, ist egal, und Mäckes ist um die Ecke. Was kann schöner sein?


    Elmar hat leider Recht: Wir machen alle mit. Ohne Ausnahme. Es gibt ein paar Denkansätze, doch solange der Zug, der im Tunnel den Berg runterrast, geheizt ist, kommen die kaum zum Tragen.
    Wenn's dann gekracht hat, fangen wir wieder von vorne an. Aber wirklich geändert wird nichts. Wir verteidigen unseren Wohstand, aufgebaut auf der Ausbeutung u. a. der sogenannten Dritten Welt. Wie kommt dieses Pack dazu, nun auch was davon abhaben zu wollen, he?
    Der "point of no return" liegt schon lange hinter uns.


    Manchmal bin ich froh, schon lange über die 60 zu sein und das Zappeln der Fliege am Klebestreifen - vielleicht! - nicht mehr bis zum Ende miterleben zu müssen.


    Leicht deprimierte Grüße


    ExDeau

  • #2.023

    Mich würde bei diesem Thema ja schonmal interessieren, welcher Lebensstandard weltweit nachhaltig zu halten wäre, und wie groß die Weltbevölkerung dafür maximal sein darf bzw. wie weit sie schrumpfen muss. Wahrscheinlich würde mir die Antwort nicht gefallen, zumal ein theoretischer Maximalwert in der Realität eh nie erreicht würde.

  • #2.024

    Gerechter wäre, wenn die "Reichen" auch 60 Stunden/Woche arbeiten, auf 2/3 des Luxus verzichten und diesen Wert an die Armen, bisher ausgebeuteten, geben würden.


    Würde viele Probleme lösen.


    Ist bestimmt schon ganz lange, ganz Vielen, klar.


    Pietzt

  • #2.025

    Das Geld ist nicht weg - es hat nur jemand anderes. Und genau das ist es: Es dreht sich nicht darum, den "Reichen" ihr sauer unverdientes Geld abzunehmen. Es wäre schon viel geholfen, wenn sie sich an der Wertschöpfung beteiligen würden. Nicht nur dadurch, dass Geld ganz schnell hin- und hergeschoben wird. Die Schulden der Einen sind der Reichtum der Anderen.


    Die Überbevölkerung werden wir nicht ändern können, Kinderreichtum wird immer noch als Altersversorung gesehen, die Kirchen haben es nicht kapiert, dass das "Wachset und vermehret Euch" längst Schnee von gestern sein müsste. Verhütung gilt als Sünde und wird auch geistig heftig bekämpft - auch in Deutschland und überhaupt im sogenannten aufgeklärten Europa. Polen ist ein hübsches Beispiel dafür. Offensichtlich aber stehen auch weniger kirchliche Motivierte immer noch auf dem Standpunkt, dass viele Kinder unsere Rente sichern könnten.


    Nachhaltigkeit insgesamt ist nicht "in". Wozu auch, gibt es doch immer noch genügend auszubeuten. Und wenn das Öl alle ist, dann nehmen wir eben die Ölschlämme, wie jetzt in Kanada, und erzeugen riesige Giftseen, deren Inhalt nicht zu entsorgen ist. In Brasilien ist letztlich das ganze Gift in einen Fluss gelaufen, der ins Meer läuft. Na, und? Ist weit weg, interessiert uns nicht.
    Für die Herstellung von Aluminium muss Bauxit abgebaut werden, das endlich ist, es braucht jede Menge Energie. Na, und? Automotoren müssen leichter werden, damit wir noch schneller fahren können. Das ist wichtig.
    Wir handeln ja schon so nachhaltig, indem wir Lebensmittel in unsere Sprittanks stecken und dann behaupten, damit täten wir was für die Umwelt. Also alles in Ordnung. Oder auch nicht. Klammer zu.


    Ich erinnere mich noch eines Cartoons, auf dem eine Gruppe Menschen zu sehen ist, die im Kreis steht. Jeder hat den linken - oder rechten, weiß ich nicht mehr - Arm zum Nachbarn ausgestreckt und drunter steht: "Wer fängt an, umzudenken?"


    Wir regen uns in der jetzigen Flüchtlingssituation schon im Vorfeld darüber auf, vielleicht den Schutzbedürftigen dahingehend helfen zu müssen, dass wir ein wenig von unserem Reichtum abgeben. Die, die es könnten zumindest, ich rede nicht von denen, die sowieso schon am Existenzminimum herumkrebsen. Obwohl es eher die treffen wird, als Nichtsteuerzahler wie Amazon und Co. Es ist bisher nichts davon zu spüren, aber wir brüllen schon mal rum, drohen, warnen, protestieren. Es wird von "Gutmenschen" geredet, die gefährlich seien, Frau von Storch von der AfD postet Zynisches im Internet angesichts der Bomben in Brüssel.


    Was uns gehört, gehört uns - egal, wie und mit welchen Verlusten für andere wir es ergattert haben.


    Zu Zeiten des Neandertalers und vorher war diese Einstellung nötig, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Nun wäre eine andere Strategie erforderlich. Die aber kriegen wir nicht auf die Reihe. Der Mensch ist ein evolutionärer Irrläufer, wie man zur Zeit auch an diesen verbrecherischen Auswüchsen in Brüssel sieht. Was soll mit solchen Bomben "geändert" werden zum Wohle der Menschen? Was würde wirklich besser für alle Menschen, für das Überleben der Gattung, hätten wir den Islamischen Staat als Regierungsform? Wirklich besser, nicht im Sinne spinneter Religionsfanatiker?


    Die Zeit der Aufklärung, so schwer sich damit auch heute noch Menschen auch der westlichen Gebiete tun, ist beim Islamismus noch in 600jähriger weiter Ferne, mitbekommen hat sie dort noch keiner dieser Idioten.
    Doch müssen wir nicht so tun, als wenn wir die Besseren wären. Zwar sind wir nicht mehr so direkt gewalttätig, fein durch die Hintertür ähneln wir in unserer Handlung dem immer noch. Siehe eben den unterstützten Boom der Waffenherstellung und des Verkaufes ohne Rücksicht auf Verluste.


    Es wäre so viel zu tun - aber keiner fängt an.


    Und so werden wir mit mehr oder minder wissendem Augenaufschlag, dass es SO nicht weitergehen kann, weitermachen wie bisher.


    Na, dann ...


    ExDeau

  • #2.026


    Sorry wenn ich mich wiederhole, aber ich mache bei all diesen Dingen bewusst nicht mit.


    Ich hab ein altes Handy, fahre ein altes Auto, trage mein Klamotten bis sie auseinanderfallen, esse höchstens 2 x die Woche Fleisch, fahre in Urlaub mit dem Motorrad zum Campen, mache keine (hohen) Schulden, beziehe keine Transferleistungen vom Staat (noch nie auch nur einen Cent), bin bei keiner Partei, bei keiner Kirche und meine einzige Kapitalanlage ist ein Fond für erneuerbare Energie.


    Hart ausgedrückt könnte man sagen, ich bin kein Mitglied unserer (verschwenderischen) Gesellschaft. Fühle mich aber sauwohl dabei. :whistle:



    Das glaube ich nicht. Es wird langfristig nicht so weitergehen wie bisher, weil die Verwerfungen einfach zu gross werden. Aber es wird vielen nicht gefallen, dessen kann man sich sicher sein. Und genau dort liegt das Problem.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #2.027

    btw. wenn sich die Kreditzinsen bei 12-15 % einpendeln würden, wäre es ganz schnell wieder vorbei mit dem Konsumwahn. Da wären wir wieder beim Thema. Falsche Geldpolitik als Wurzel (fast) allen Übels.


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  • #2.028

    Kommst Du nach Bebra? Ich würde Dich gerne persönlich kennenlernen. Das meine ich ernst, nicht etwa ironisch, zynisch oder sonstwie versteckt beleidigend!


    ExDeau

  • #2.029

    Und es ist nicht nur die falsche Geldpolitik. Es ist damit verbunden der immer noch grassierende Irrglaube, dass Wachstum uns retten könnte. Wie sagte Volker Pispers: "Endloses Wachstum funktioniert nicht! Fragen Sie Rainer Calmund ...!"


    Pispers hatte da wunderschöne Beispiele, was u. a. die Fertigung von Autos angeht. Es KANN nicht funktionieren - und es funktioniert de facto ja auch jetzt schon seit Jahren nicht mehr. Wir schieben aber die damit verbundenen Probleme weg, wir externalisieren sie. So wie die Atomstromhersteller nun auf dem Standpunkt stehen, es sei nur gerecht, wenn die Allgemeinheit für ihre - vorhersehbaren - Verluste aufkommen, an den Gewinnen aber nicht beteiligt werden müsse, denn schließlich hätte sie ja vom billigen (was bitte????) Atomstrom profitiert.


    Wenn sich etwas ändert, wie Du, supersport, hoffst, dann nur zum "Schaden" derer, die sowieso nichts haben. Die Kriegsgewinnler machen weiter und leider ist es immer noch so: Money makes the world go round.


    Gruß


    ExDeau

  • #2.030

    Peter Altmeier heute auf Twitter:


    Da weiss ich doch echt nicht ob ich lachen oder weinen soll.
    Die Flüchtlingskrise zeigt mehr als deutlich die (nicht vorhandenen) Werte Europas :twisted:

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