Im Spiegel hat der Philosoph Wolfram Eilenberger untern dem Titel "Philosophen über Flüchtlingskrise: Das Ende der Lebenslüge" das Thema Flüchtlinge mal ganz gut sortiert wie ich finde.
Zum Thema Scheinheiligkeit/Vorteil für uns und die Wirtschaft durch die Flüchtlinge:
"Es geht nicht darum, was die Menschen für uns leisten können, sondern, wie wir ihnen helfen können. Weil die meisten von ihnen vorrangig eins brauchen: Schutz vor konkreter Verfolgung und lebensbedrohender Not."
Zum Thema Bedingungen für Asyl:
"Cap-Anamur-Flüchtlingsretter Rupert Neudeck, 1945 selbst aus Danzig geflohen, schreibt, das "Geschenk der Deutschen" müsse durch eigene Anstrengungen der Flüchtlinge beantwortet werden. Wer sich dem Deutschunterricht, Reinigungs- oder Hilfsdiensten verweigere, solle abgeschoben werden. Rupert Neudeck hat jahrzehntelange Erfahrung mit Flüchtlingen. Was er vorschlägt, verdient Beachtung. Mich ärgert es, dass solche alltagsvernünftigen Vorschläge, die für beide Seiten einen Gewinn darstellen, allzu leicht in eine rechte Ecke gestellt werden. Das ist kontraproduktiv."
Zum Thema Umgang mit dem Thema Flüchtlinge (man hat fast den Eindruck, der Mann hat diesen unseren Thread gelesen
"Gerade die Flüchtlingsthematik wird von einer infantilen Diskurskultur beherrscht, von wechselseitigen Unterstellungen, Häme, Beschuldigung, naiver Besserwisserei und Verhärtung. Fast alles, was sachlich nötig wäre, gerät in diesen Sandkastenlogiken aus dem Blick. Es wäre ein erwachsener Anfang, sich zunächst eine grundlegende Perplexität einzugestehen. Wir bewegen uns derzeit alle auf schwankendem Grund. Das erfordert eine besondere Wachheit und Gelenkigkeit, gerade in Bezug auf eigene Überzeugungen. Es erfordert die Bereitschaft, Unrecht zu haben."
Hmm! Unrecht haben, nervt aber.