War mal wieder beim Fremdprobefahren.
Diesmal die "kleine" Adventure von KTM, eine Reise-Enduro, ähm, Reise-Streetfighter. Wenn ich jetzt das "Reise" auch noch weglasse, dann kommen wir der Sache schon näher. Denn, wer will schon Reisen mit einem Motorrad mit einer heißen Herdplatte als Sitz bei dem die Oberschenkel von der Wärmeabstrahlung des hinteren Zylinders, dessen Abschirmung ganz simpel einfach nicht existiert, gegrillt werden. Ein Motorrad mit dem Federungskomfort eines Felsklotzes (wo sind die 190 mm Federweg?), das die auf der NC750X noch glatten Bundesstraßen zu Offroad-Tracks mit ständigem Gehoppel umdeutet, dazu noch unterdämpft auf der Hinterhand.
Ein Dreh rechts außen und Du weißt warum der Schlüsselanhänger Ready to Race aufgedruckt hat. Geilgeil! Akustisch auch mit der Serientüte als zweirädriger Lamborghini Hurracan unterwegs, wartest Du immer auf den nächsten Mitspieler, den Du richten darfst. Pling schon wieder ein weiterer Credit. Zusatzlevel erreicht. Och was, Menno, schon in der Arbeit?
Das Serienwindschild lenkt den Wind auf mein Visier aber erstaunlicherweise ohne Verwirbelungen. Das sollte doch auch bei der NC irgendwie gehen.
Allgemein macht die Kati einen viel rustikaleren, unfertigeren Eindruck (wahrscheinlich so gewollt), als die V-Strom, die ich vor 2 Wochen angetestet habe. Deren Motor hat bei niedrigeren Drehzahlen brutaler zugeschlagen, die 1050 mag es lieber erst ab 3500 Umdrehungen, obwohl man auch mit ihr schaltfaul fahren kann. Im 6. Druck ab 80, das liegt aber auch daran, dass das Getriebe viel zu kurz übersetzt ist. Zum Anfahren taugt der erste nicht, vielleicht im Gelände, ich habe immer den 2. genutzt und obenraus hätte ich gerne einen 7. Gang gehabt.
Obwohl mir die KTM 1050 Adventure optisch top gefällt, ist sie für mich als Reisedingens aus im ersten Absatz genannten Gründen untauglich. Eigentlich enttäuschend, ich dachte, das könnte mal was werden mit uns in der Zukunft.
Aber was für ein herrliches Spaßmobil!