Was hält optionales Zubehör wirklich aus?

  • #1

    Ich stelle mir seit längerem schon zwei, für mich, wichtige Frage was die Belastbarkeit von Anbauteilen am Motorrad angeht.


    Manches Zubehör und Anbauteile für Motorräder sind vom Hersteller in der Geschwindigkeit begrenzt. Beispielsweise soll man mit der originalen Tourenscheibe von Honda nicht schneller als 130 Stundenkilometer fahren, und mit meinen Givi Seitenkoffern nicht schneller als 120 Stundenkilometern. Mit der Scheibe bin ich bereits deutlich schneller als maximal angegeben gefahren, ohne dass sich etwas negatives bemerkbar gemacht hat. Mit den Koffern habe ich mich bislang nicht getraut dauerhaft viel schneller zu fahren als die genannten 120 Stundenkilometer.


    Bei meiner Recherche habe ich oft gelesen dass die Begrenzung der Geschwindigkeit eher der Fahrbarkeit zu gute kommen soll, sprich dass das Fahrverhalten berechenbar bleibt. Da dies je nach Benutzer und Motorrad-Typ unterschiedlich ausfällt, interessiert mich eher, ob die Träger und die Koffer den hohen Winddruck und andere Belastungen beim Fahren auch bei Geschwindigkeiten über dem vom Hersteller angegebenen Wert sicher aushalten, oder ob Gefahr besteht dass auf Dauer ein teil beschädigt wird?


    Eine ähnliche Frage stellt sich bei mir bei der Beladung der Koffer. Die Koffer sind in meinem Fall mit je 10 Kilogramm maximaler Beladung angegeben, was an sich schon mal nicht wenig ist. Da bei einer Urlaubsreise oder nach einem großen Einkauf das Gewicht schnell überschritten werden kann, stellt sich mir die Frage ob man problemlos und sicher die Koffer um ca. 25-50% überladen kann, oder ob direkt Gefahr besteht etwas zu beschädigen? Am besten wäre noch zu wissen ob es in Kombination mit hoher Geschwindigkeit zu einer deutlichen Mehrbelastung kommt.


    Mir ist bewusst dass auf dauer was kaputt gehen wird wenn das Gesamtsystem regelmäßig maßlos überlastet wird, es geht mir hierbei eher um eine gelegentliche Belastung oberhalb des vom Hersteller angegebenen Wert. Im Prinzip stelle ich mir die Sache recht Stabil vor, der Koffer hängt unten auf zwei Pins, und ist oben mit zwei breiten Metallscheiben vorm herausfallen geschützt.


    Grüße aus Bayern,
    Matthias

  • #2

    Also meine Erfahrung bzgl. Koffer als Topcase und Fahrbarkeit:
    Im Solobetrieb neigten manche Moppeds über 130 hohe Bereitschaft zum Pendeln, im Soziusbetrieb völlig Problemlos.


    Meine Erfahrung bzgl. Koffer und Gewicht:
    Kein Problem mit bis zu 20% Überladung. Denke einmal, da ist etwas Reserve drinnen, das Risiko muss jeder für sich selbst einschätzen und mein Rat lautet: halte die Vorgaben weitgehend ein, dann solltest du vor unangenehmen Überraschungen gefeit sein.

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  • #3

    Also ich habe das große sw-Motech-Geraffelset mit 40l pro Seite und das Puig Tourenschild,
    läuft bei 160 stoisch gerade aus, ohne Pendelneigung oder Klappern/Quietschen.
    Alles solide auch mit Sozia und 40 kg Gepäck.

    Werdegang:

    Vespa PK50XL, MBK Booster Rocket, MBK Flame, Yamaha TMax, NC700X DCT, TGB Bellavita 300i, Sym Maxsym400, BMW C1

  • #4


    speziell die Gewichtsangaben bei Koffern beziehen sich auf Fahrwerksunruhen bei höheren Geschwindigkeiten. Nicht auf die Stabilität der Koffer. Umso mehr Gewicht im Koffer ist, umso höher und weiter nach hinten wandert der Schwerpunkt. Umso leichter wird das Vorderrad beim Fahren. Die Hersteller sichern sich mit den 'max. 5 Kg' oder 10 Kg vor Regressansprüchen ab.


    Lorenz

  • #5

    Auf meiner alten 125er Varadero habe ich ins Givi-Topcase (laut Trägerbeschriftung maximal 8 Kg) mehrfach ca. 30 Liter Getränke geladen (Einsammlung der Reste des Getränkestands einer Laufveranstaltung). Topcase, Träger oder Rahmen haben sich erstmal nicht darum geschehrt, das Vorderrad aber sehrwohl. Mein Vorredner hat Recht, die Gewichtsverteilung führt dazu, dass die Fuhre wesentlich früher anfängt zu pendeln. Da bei besagten Aktionen meinerseits auch grundsätzlich Soziusbetrieb inklusive war (wir waren zu zweit am Stand) war bei 50-60 Km/h Schluss - der Lenker war darüber kaum mehr zu halten.


    Für sehr gefährlich halte ich eine leichte, dem Material angemessene, Überschreitung der Gewichtsangaben nicht, sofern man mit Hirn fährt. Wenn man langsam und gleichmäßig beschleunigt merkt man das Schaukeln deutlich, sobald es anfängt. Man kann dann einfach vom Gas gehen (nicht bremsen, und wenn dann besser hinten). Die Geschwindigkeit merkt man sich dann und bleibt für den Rest der Fahrt deutlich darunter.


    Ob natürlich alle Träger und Rahmen eine derart massive Überschreitung der Angaben ohne weiteres mitmachen weiß ich nicht. Generell würde ich davon abraten, auf öffentlichen Straßen und längeren Strecken würde ich es auch selbst nie derart übertreiben. In meinem Fall waren es wenige Kilometer Feldweg bis zum Startpunkt des Laufs. Bitte auch daran denken, dass eine Überschreitung des Gewichtsangaben im Falle eines Unfalls zur Anrechnung einer Teilschuld führen kann...


    //Edit: Ich weiß leider nicht genau, ob das jetzt "pendeln" oder "flattern" war. Bei mir wurde es definitiv mit Sozius schlimmer. Pendeln soll ja aber angeblich, wie auch schon oben geschrieben, mit Sozius besser sein.

  • #6

    Danke für eure Erfahrungen. Es klingt für mich zusammengefasst so, als wäre ein paar Stundenkilometer über der Empfehlung kein Problem. Jedoch sollte ich mit der Beladung vorsichtig sein, und wenn man schon zu viel lädt dann sollte man auch dementsprechend vorsichtig fahren (was man natürlich immer tun sollte :) ).

  • #7

    weiss nicht, mit etwas Verstand und Feingespür sollte man selbst merken was wann wie geht...?

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

  • #8


    Es ging darum ob das Material beschädigt wird, dass man spürt dass das Ding sich scheiße fährt ist ja wohl offensichtlich...

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