Manuelle Kettenpflege

  • #451

    Zum Thema Kettenpflege habe ich eine erweiterte Frage.

    Ich habe keinen Hauptständer, daher brauche ich für die Pflege etwas, das mir das Hinterrad anlupft, damit ich es frei drehen kann.

    Hier dachte ich an einen Montageständer.

    Jedoch weiß ich nicht, welche Aufnahme das Ding haben muss/soll?


    So wie ich das verstanden habe, gibt es Winkel oder Racing Aufnahmen.

    Hat da jemand Erfahrung mit?

  • #453

    habe für meinen Sohn einen gekauft bei Polo.


    die können da direkt nachschauen ob der fürs Moped passt.


    Kosten waren ca 45 €.


    Aber ich bevorzuge da immer den vor Ort Kauf, weil wenn was nicht passt, kann ich direkt da hingehen und reklamieren.

    Ich mag das Zurücksenden / Reklamieren per email / usw. nicht so gerne.

    Existieren kann man überall, aber Leben.... Leben kann man nur in Bayern

  • #456

    Meine Ansicht zum Thema Kettenschmierung und Pflege


    viericks

    Zu meinem Beitrag:

    Kennst mich doch, wenn ich etwas kritisiere ist es für mich mit einem einfachen "das ist falsch, das macht

    man nicht bzw. anders" nicht getan.


    Wenn ich etwas bemängele bzw. anders sehe begründe ich dies auch. Alles andere ist mir zu oberflächlich

    und bringt keinen weiter.


    Übrigens teile ich deine Meinung das jeder so seine Philosophie zum Thema Kettenschmierung bzw. Pflege

    hat und diese für richtig hält.

    -----------------------


    Meine Kette bekommt z.B. nur regelmäßig Kettenfett, ich habe sie seit über 12 tKm nicht gereinigt (faule Sau?)

    Ich berufe mich da auf die Erfahrung von Moppedfahrern aus meinem Bekanntenkreis die wesentlich mehr

    fahren wie ich und über zig Jahre mit dieser Art von "Kettenpflege" Erfahrung gesammelt haben.

    Und wenn ich mir die Schnittzeichnung anschaue, mir überlege wo sich was bewegt und wo frischer "Schmierstoff"

    benötigt wird, ist mir klar das diese Art der "Kettenpflege" nicht so falsch sein kann.

    (Ich selber hatte keine Erfahrung mit modernen O-Ring-Ketten da ich 22 Jahre die K75 mit Kardanantrieb gefahren

    bin und meine ersten Moppeds nur Standardketten hatten bzw. ich keine Langzeiterfahrung sammeln konnte)



    Ist es sinnvoll mit Kettenreiniger und Bürste die O bzw. X-Ringe freizulegen und diese damit meiner Meinung

    nach unnötig anzugreifen und diese genauso wie die Kontaktflächen auszutrocknen? Wo landet denn der Ketten-

    reiniger? Er landet begünstigt durch die Kapilarkräfte natürlich auch zwischen Rollenkörper und Hülse, verdünnt

    da unsinnigerweise das enthaltene Fett und zieht wohlmöglich hinter O- bzw. X-Ring, ganz schlecht!

    Mir erschliesst sich der Nutzen dieser Aktion nicht so ganz. O.k., wenn ich nen Putzfimmel habe und zum

    "sauberen Mopped" auch die metallisch glänzende Kette gehört, nun denn.


    Und wenn ich sie dann neu fette landet wieder genau so viel Staub im Fett und wird gebunden wie vorher. Meine

    X- bzw. O-Ringe sind seit Jahren hermetisch durch das Fett, mit den unvermeidlichen Staubeinschlüssen, abgekapselt.

    Denkt nur einmal an die Dauerschmierung von Radlagern bei Auto und Mopped, hält auch ewig.

    Übermäßigen Verschleiss an Kette Ritzel und Kettenrad oder eine unterschiedliche Kettenlängung kann ich nicht

    feststellen. Ich habe die Kette seit fast 13 tKm 2x um 1/6 Umdrehung nachgezogen wobei das erste Mal ja garnicht

    richtig zählt da eine neue Kette sich erst einlaufen muß und sich durch die Anpassung und nicht durch Verschleiss

    etwas längt.


    Das in meinen Augen wichtigste ist das frisches Fett zwischen Rollenkörper und Innenhülse landet. Wird hier

    frisches Fett aufgesprüht, welches anfangs ja flüssig wie Wasser ist, zieht es durch die Kapilarkräfte durch den

    seitlichen Spalt in den Rollenkörper und gelangt so auch an die nächste wichtige Stelle. Und dies ist da wo der

    O bzw. X-Ring auf der Innenhülse gleitet.


    Nochmal zur Zeichnung meines vorherigen Beitrags die wie ich sagte einen Fehler enthält. Die Innenhülse ist zu

    kurz gezeichnet, diese muß bis an die Aussenlasche gehen. Und auch den X-Ring hat er an die falsche Stelle ge-

    zeichnet. Dieser muß mindestens mit einer Dichtlippe an der Innenhülse abdichten. So wie derjenige es gezeichnet

    hat würde die Dauerschmierung der Kettenachse in Nullkommanix austreten was ja nicht der Sinn einer Dauer-

    schmierung sein kann.



    Warum ich das schreibe? Nun ja, ich vermute das dem ein oder anderen hier, genauso wie dem Zeichner, nicht

    ganz klar ist wie eine X oder O-Ringkette aufgebaut ist und wo das von uns zugeführte Öl bzw. Fett benötigt wird um

    die Lebensdauer der Kette zu verlängern.


    Auch wenn die meisten "ihre unumstößliche Methode" beim Thema Kettenpflege und Schmierung gefunden haben

    wollte ich meine Vorgehensweise und das Warum hier einmal kundtun.


    Eine Anmerkung noch: Bei Ganzjahresfahrern die bei Wind und Wetter und salzigen Strassen unterwegs sind ist

    natürlich auch dann und wann eine Kettenreinigung vonnöten. Bei mir als reinem Schönwetterfahrer halte ich das

    aus besagten Gründen für fraglich bzw. unnötig.


    Gruß, Thomas :boywink:

  • #458

    Die sind universell und passen zu fast alle Bikes, lies dir mal die Rezessionen durch.

    Wenn mir jemand droht, er sei beleidigt, wenn ich nicht tue, was er will, wähle ich die Beleidigung.

    Peter Hohl


    Jemanden "Idiot" zu nennen, das ist häufig keine Beleidigung, sondern eher eine Diagnose.

    [Julian Tuwim


    Der Feige muss weniger Beleidigungen schlucken als der Ehrgeizige.

    Luc de Clapiers

    ;) :P ;)

  • #459

    Hallo Thomas, ich schätze es sehr, wenn man Gedanken teilen darf und nur so gibt es letztlich auch Fortschritt.


    Zu deiner Frage, wie ich zu der für viele sehr gewagten These bezüglich Kettenschmierung gelange (ich wollte eigentlich schon länger dazu ein youtube-video erstellen): Früher, also in den Anfängen meiner Motorrad/2rad Zeit waren Rollenketten noch nicht gekapselt. Damals haben wir unsere Ketten so alle max. 1'000km in Fett "ausgekocht". Man hatte dazu die Kette erst penibel gereinigt und dann in heisses Fett/Öl gelegt. So hielten die Ketten dann so 10'000km, wenn man diese nicht zu sehr strapazierte.

    Dann kam die Zeit, wo Kettenhersteller begannen die herstellerseitige Fettfüllungen abzudichten. Es sind ja Rollenketten. Diese heissen so, weil es Rollen an der Kette hat und diese Rollen auf dem Kettenrad bzw. dem Zahn abrollen. Die Reibung am Zahn sollte dabei maximal sein, also keine Relativbewegung am Zahn, sondern nur ein schlupffreies Abbrollen. Schlupf bedeutet immer Reibung und letztlich Materialabrieb. Die Reibung bzw. das Gleiten (es gibt kein reibungsfreies Gleiten) soll immer möglichst nur zwischen Bolzen und Rolle stattfinden. Darum wird diese Stelle mittels O/X/M-oder sonstigen Dichtringen gekapselt. Bis dahin wäre ein Schmieren der Kette von aussen zwar unnötig, aber auch kein Problem (sondern nur überflüssig). Nun kommt jedoch ein zusätzlicher Faktor, welcher leider immer wieder vergessen wird. Eine Strasse ist nie sauber. Fahrzeuge produzieren durch Abrieb einerseits feinste Gummipartikel (Reifenpartikel). Die wären für die relativ harten Rollen nicht relevant. Aber da sind eben noch weitere, feinste Partikel aus dem Asphalt bzw. der Fahrbahnoberfläche. Zudem hat es immer auch Staub aus allerlei weiteren Quellen in der Luft und irgendwann auch auf Oberflächen (wer optische Geräte wie z.B. Fotoapparate verwendet, weiss dies. Auch Brillenträger putzen ihre Gläser möglich nicht trocken). Dieser Staub fällt relativ leicht von den Oberflächen, es sei denn, die Oberfläche ist mit einem Medium wie z.B. Fett oder auch Öl benetzt. Dann wird dieser Staub über die Zeit zur abrasiven Schmirgelpaste. Eine solche will man möglichst nicht zwischen Flächen haben. Solange die Rollen nun ausschliesslich auf dem Zahn abrollen und nicht schleifen, ist das nicht so eine grosse Gefahr. Aber sobald die Reibung zwischen Bolzen und Rolle grösser ist als zwischen Rolle und Zahn, beginnt der Abrieb am Zahn. Soweit der Hintergrund meiner Theorie. Dazu zu sagen wäre noch, dass ich maschinenbaumässig nicht ganz ohne Vorbelastung bin.

    Ich fahre immer ganzjährig, bei jeder Witterung. Mit meiner Honda bin ich soeben aus Norwegen zurück und deren Kette hat seit dem Neukauf des Fahrzeuges im 2023 noch keinerlei Fett gesehen. Verschleiss bis heute (20'000km): nicht messbar. Ich musste bei km 12'000 die Kette leicht nachspannen (ca. 1/4 Drehung an der Mutter), seither nichts. Auch lässt sich die Kette bis dato nicht vom Kettenrad heben, ich denke die Kette macht locker nochmals 10'000km. Wichtig ist jedoch, dass der Durchhang korrekt eingestellt ist und die Kette nach schmutziger Fahrt (also nach z. B. leichter Geländefahrt) auch gewaschen wird, nur mit Wasser! Die Dichtungen verhindern dann zuverlässig, dass das Wasser eindringen kann. Was jedoch bei meiner "Kettenpflege" passiert: Die Laschen zeigen gerne Flugrost. Der ist jedoch an den Laschen komplett egal und nur optisch. Auf die Funktion hat dieser keinen Einfluss.

    Es sollte uns allen aber klar sein, dass die Kettenpflege ein sehr grosses Geschäftsmodell ist. Nicht umsonst gibt es da so viele verschiedene Möglichkeiten zur Kettenpflege.

    Letzlich mag jeder dies so handhaben wie er gerne möchte. Selber überlege ich mir jedoch immer wieso ich etwas tue und beobachte auch den daraus entstehenden Effekt.

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