Vom Engelchen und Teufelchen

  • #71

    Hallo Halla,
    das mit der Hayabusa wundert mich jetzt aber doch ein wenig - sollte es nicht ursprünglich etwas werden, auf dem man ordentlich sitzt? Und dafür ist sie ja nun wirklich nicht bekannt - eher für das komplette Gegenteil.
    Und wenn schon so ein Ding - ZZR1400 - da hat man dann doch etwas mehr Platz drauf... (gut - die hat noch etwas mehr Schub, aber in der Region ist es dann auch schon egal...)
    Speziell die Hayabusa ist ein waschechtes Bückeisen - wörtlich zu nehmen - 8 Stunden Ausfahrten über Landstraßen werden da wohl kaum gefahren werden...
    Von Deinem, weiter vorne stehenden, Anforderungsprofil hätte ich Dich eigentlich eher auf einer Großenduro gesehen - eine Entscheidung, die ich auch ohne Probleme nachempfinden könnte...
    Zum fehlenden ABS - ich hab auch mal gedacht, das brauche ich nicht - bis ich dann zwei mal richtig in die Eisen greifen musste - es ging gut, aber den Sicherzeitszuwachs jetzt mit der NC möchte ich nicht mehr missen...
    Hm?
    Viele Grüße
    Robert

  • #72

    Mal ehrlich: Hat ein einigermaßen vernünftiger Verkehrsteilnehmer diese Erkenntnis nicht von vornherein? Die Zeit, das erst einzusehen, könnte andernfalls eventuell ein bisschen knapp werden, oder :?:
    VG Klaus,
    ... der immer so zu fahren beabsichtigt, dass sein ABS nie eingreifen muss, aber trotzdem niemals darauf verzichten wollte.

  • #73

    Natürlich ist die Entscheidung für ein bestimmtes Modell auch stark emotional getrieben, nicht nur rational (obwohl das bei mir so war, da gab es einfach klare finanzielle Grenzen), das hatten wir ja schon.
    Aber ABS und Sicherheitskleidung stehen für mich völlig ausser Frage. Das ist wie bei einer Versicherung: man zahlt und hofft dass man diese nie braucht. Aber wenn, dann ist man froh sie zu haben.
    Natürlich gibt es viele die jahre- oder jahrzehntelang ohne ABS und Schutzkleidung unterwegs sind und es ist noch nie was passiert.
    Aber wenn, dann könnnen das ABS und die Schutzkleidung den Unterschied zwischen Tod und Verletzung oder zwischen Querschnitt und wenige Wochen Krankenhaus ausmachen. Ist zumindest meine Meinung. Mein Sohn hatte sich ohne ABS mit seiner Supersport überschlagen, mit ABS hätte er dem Hindernis ziemlich sicher ausweichen können.
    Ich gönne Dir Dein neues Mopped und bin gespannt für was Du Dich letztlich entscheiden wirst. ABer ein Motorrad ohne ABS halte ich beim Stand der heutigen Technik, der Verkehrsdichte und der - nach meiner Erfahrung - immer rücksichtsloseren Fahrweise der dosenfahrenden Kollegen gegenüber der eigenen Gesundheit für nicht verantwortlich.
    Aber ich bin ja auch Warnwestenfahrer, vielleicht bin ich ja nur einfach zu übervorsichtig :think:

    Einmal editiert, zuletzt von matthifant ()

  • #74


    Sehe ich anders. Wie soll man das denn lernen, wenn man sich nicht rantasten kann, weil man bei blockierendem Vorderrad innerhalb von 1/10s schon stürzen kann? Dann noch bei Belag von unbekannter Beschaffenheit UND in einer Notsituation. Wohl eher Zufall wenn das gutgeht.
    Und die Reaktion von ABS bei Reibwertsprüngen kriegt man nicht mal in kontrollierten Tests reproduziert.
    Was wohl gelernt werden kann, ist mit verlängertem Bremsweg einigen Abstand zu einer optimalen Notbremsung zu halten, also nur 5 oder 10m zu verschenken. Selbst das erfordert ständige Übung und ist mit Pech in der Notsituation einfach nicht parat.



    Alle nicht, aber ab und zu dankt durchaus jemand ab. So wie Andy, der sicher nicht schlecht fahren konnte. Unfälle durch Verbremser sind nicht selten und passieren auch schon mal sehr erfahrenen Leuten.


    Ich hätte bislang auch keinen Helm gebraucht, an den Tatsachen ändert das aber nichts. Ein ABS-loses Krad würde ich nur als Schönwetterfahrzeug für die Fahrt zur Eisdiele akzeptieren. Bin sowieso als Ingenieur der Meinung, dass ein Fahrzeug auf gerader Strecke ohne besondere Fähigkeiten eine Vollbremsung machen können muss. Wenn nicht, ist das ein krasser Designfehler, der auch dazu beigetragen hat, dass ich damals kaum Interesse an Klasse 1 hatte.


    @matthifant
    ABS erlaubt per se beim Krad kein Ausweichen und verhindert ohne spezielle Erkennung auch keine Überschläge, da sind Supersportler mit ihrem kurzen Radstand eben besonders gefährdet. Ansonsten Zustimmung.

  • #75


    Kann mich noch sehr gut erinnern als vor ca. 10 Jahren, als die ABS JA-Nein Diskussion voll im Gang war, in einer Motorradzeitschrift (welcher, weiß ich jetzt nicht mehr), ein Beitrag erschien, dessen Grundaussage zu Bremsen ohne ABS war folgender:


    Lt. einer wissenschaftlichen Untersuchung wurde festgestellt, dass gerade einmal max. 10 % aller "PROFI" Motorradfahrer in der Lage sind, die maximale Bremsleistung der Bremsanlage auf die Straße zu bringen.


    Ich habe vor Jahren einmal ein fast neues Mopped eingewechselt, weil durch Modellpflege ABS verfügbar wurde. Mittlerer Weile verzichte ich nicht einmal beim Roller mehr auf eine ABS Bremse.

  • #76

    Hallo zusammen!


    Robert:
    "Bückeisen" habe ich auch nicht gehört :lol: Aber recht haste, mit dem Sitzen auf einer X hat das nichts mehr gemein ;) War aber selber überrascht, als ich nach etwas über drei Stunden problemlos vom Bock runter gekommen bin. Mit Superbikelenker ist das ein recht angenehmes fahren, dann noch die Fußrasten 2cm tiefer und ich habe keine Probleme mit dem "Metal Donkey" ... wie zuletzt meine X genannt wurde :mrgreen:
    Die Kawa hatte ich mir auch schon angesehen, kann mich aber irgendwie nicht so mit dem Design anfreunden. So ging es mir aber auch zunächst mit der VFR1200 ... hat also nicht viel zu sagen ;)


    Klaus:


    Wahrscheinlich hätte ich das gleich etwas näher ausführen sollen. Vor meinem allerersten Training, was recht wenig mit ADAC Trainings und dergleichen zu tun hat, habe ich mich für einen guten Autofahrer gehalten, der auch seine Grenzen ganz gut kennt. Doch da unterlag ich einem Irrglauben wie ich feststellen musste. Das meinte ich mit dem Boden der Tatsachen. Das ist doch das Problem was wir so häufig auf unseren Straßen haben. Maßlose Selbstüberschätzung und spätestens an jedem Rennwochenende mutiert ein Teil unserer motorisierten Mitbürger zu Schumi oder Rossi.


    Emil, Matthifant und Helmut.B:
    Ich kann das alles nachvollziehen was ihr schreibt und ich wollte auch absolut kein Plädoyer contra-ABS abgeben. Ich hoffe, dass ist auch nicht so rüber gekommen. Vielleicht sehe ich das etwas zu optimistisch, kann ich nicht ausschließen. Bevor ich eine Entscheidung fälle, werde ich das aber auch nochmal grundlegend auf den Prüfstand stellen. Und wer weiß, vielleicht gibt es am Ende ja doch noch eine Überraschung, denn außer den Suzis lauern im Hintergrund ja noch u.a. drei Honda und bis auf die Busa, alle mit ABS ;) Solange meine X nicht verkauft ist, wird es ohnehin keine Entscheidung geben.


    Gruß
    Harald

  • #77

    Hol dir doch ne 2013er Hayabusa, dann ist ABS an Bord.
    Im Endeffekt braucht man solche Sicherheitsfeatures so selten, dass man dazu verleitet wird, auf sie zu verzichten. Rattert es dann überraschend beim Bremsen, wie bei mir neulich, ist die Verblüffung groß, obwohl man es doch eigentlich sowieso weiß.

  • #78

    Schreckbremsungen ohne ABS gehen meist in die Hosen, alles andere mit der Hayabusa kein Problem.
    Dennoch unglaublich das man überhaupt daran denkt so was normal fahren zu wollen. Ein Auto mit dem Leistungsgewicht wäre ein waschechter Rennwagen!
    Nicht unglaublich ist, das man als Anfänger meint seine Motorrad-Vorlieben schon zu kennen und objektive Entscheidungen treffen zu können was aber keineswegs der Fall ist. :!:
    Das braucht Routine die braucht km und diese brauchen eben Zeit. Nicht desto Trotz muss man anfangen seine Träume zu verwirklichen :clap: aber man muss es nicht sich und allen anderen schön reden wollen. Es ist wie es ist, auf so einem Dingens dreht man früher oder später am Hahn wenn nicht hat man sich eh verkauft. Und glaube mir Harald, da oben drauf ist alles ganz easy man ist mit der Königsklasse unterwegs und wenn man dann auf die Bahn auffährt zieht der 1. schon locker bis 140km/h das macht süchtig nur das ist die Gefahr.
    Lass uns doch hier im NC-Forum damit in Frieden mit so verrückten Dingern.

  • #79

    Servus!



    Naja, ich würde mal vermuten, dass bleibt jedem selbst überlassen, denn die Busa kann beides und folglich würde ich das auch nicht als "unglaublich" bezeichnen. Unter den Busafahrern die ich jetzt kennengelernt habe ist einer, der damit auf die Schleife fährt. Die anderen sind reine Tourenfahrer.



    Das versuche ich gar nicht. Ich habe die Erfahrungen geschildert, die ich jetzt auf der Busa gemacht habe. Ich kann mich da nur wiederholen, wer sie selbst einmal fährt, wird überrascht sein. Er muss sie deswegen nicht haben wollen oder sollen. Aber das Image ist halt ein schlechteres, als es eigentlich sein sollte. Das diese Art Motorräder immer unvernünftig sein werden, ich denke, dass ist unbestritten. Von daher gibt es da auch nichts schön zu reden, höchstens das eine oder andere ins rechte Licht zu rücken.



    Das glaube ich dir aufs Wort. Das schlimme ist ja auch, dass das nicht mal bewusst passieren muss. Ich habe es an anderer Stelle, also nicht hier im Forum geschrieben. Ich bin am Zweifeln ob ich der richtige Fahrer für die Maschine bin und nicht ob die Maschine das richtige Motorrad für mich ist.(Sinngemäß zitiert) Eben genau wegen dem was du geschrieben hast. Weniger weil ich mich Suchtgefährdet fühle, sondern weil man viel zu schnell in "Lappen-weg-Bereichen" endet.



    Mal im ernst ... eine Yamaha MT09 ist weniger extrem? :D Eine Maschine, die eigentlich ständig das Beinchen heben will? Bei der man keine Sicht auf den Tacho hat und genauso wenig merkt wie schnell man innerorts auf 80 ist? Bei der man auch ständig am Hahn ziehen will? Mir scheint, dass liegt ganz im Auge des Betrachters, was ein verrücktes Ding ist und was nicht. Bei der MT hat aber niemand versucht die Diskussion zu unterbinden und so hat sie sogar einen ganzen Fred spendiert bekommen ;)


    Aber nicht falsch verstehen, ich will jetzt um Gottes Willen keinen Thread für eine Busa, eine ZZR1400 oder was auch immer :lol:


    Sich auf die Badewanne freuende Grüße
    Harald


    P.S.: Danke nochmal für die Schilderungen eurer Sichtweisen zum ABS. Denke der springende Punkt ist tatsächlich: "Man braucht es velleicht nur selten, aber dann sollte man es auch haben." Ich weiß nicht was am Ende herausgekommen wäre, ob ich tatsächlich auf ABS verzichtet hätte. Aber es wurde definitiv wieder ganz weit nach vorn auf die Anforderungsliste geschoben ;)

  • #80


    Anfänger sind so gut wie immer nicht die richtigen Fahrer für sowas, die Frage wäre also schnell beantwortet. ;)


    Alleine die fehlende Rückmeldung in großer Schräglage. Die NC setzt erstmal die Rasten auf, ein Supersportler und wahrscheinlich auch die GSXR fliegt mir dir einfach irgendwann ins Bankett (wenn es eines gibt). Da gibts dann ein ähnliches Problem wie beim ABS-losen Bremsen: man kann sich kaum ans Maximum herantasten, es ergibt sich paradoxerweise ein in Kurven eher lahmer Fahrstil.
    Aber ich gehe mal davon aus, dass du mit Fahrtrainings dagegenarbeiten würdest.


    Im Prinzip kann man zu Busa + Anfänger ansich nur sagen "Humbug". Was solls. Bist ja alt genug, selbst zu entscheiden. Ich würde die vor Modelljahr 2013 nicht mit der Kohlezange anfassen, und auch danach nur mit starken Zweifeln.

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