Auffahrunfall - ABS Schuld?

  • #11


    Nein, keine schrauben locker!
    Das ist Bauart bedingt. Man kann den Bremssattel verschieben. Danach braucht er ein bis zwei Hübe, bis er wieder an der richtigen Position ist und wieder richtig bremskraft aufbauen kann.

  • #12

    Schei... Nur gut, dass Du so langsam unterwegs warst.


    Lars, schütte nicht das Kind mit dem Bad aus und verzweifel gleich an der NC, sondern geh der Ursache auf den Grund. M.E. kann nach Deiner Schilderung nur ein technischer Defekt des Bremssystems in Betracht kommen, denn ungeachtet Laub, Temperatur, Aquaplaning oder was da sonst noch vermutet wurde: Du hast keine Bremswirkung gespürt, und das hättest Du, wenn die Beläge an der Scheibe ihren Dienst (wenn auch ungenügend) verrichtet hätten. Das beschriebene Geräusch ist auch eher merkwürdig. Das mit dem verschobenen Bremssattel scheint mir eine plausible Erklärung zu sein, da würde ich als erstes nachforschen. Und natürlich alle Teile des Bremssystems gründlich ansehen und prüfen. Am besten beim fHH. Und das Auslesen des Fehlerspeichers kann man ja mal machen, obwohl ich mir davon eher nicht so viel verspreche.


    Und ich finde Dein Erlebnis etwas beunruhigend, denn gerade das Bremssystem meiner NC war bisher das, was ich an ihr am besten fand. Noch vor Motor, Fahreigenschaften und DCT...


    Gruß, Martin

  • #13

    Den Bremssattel der Vorderbremse kann man verschieben? :shock:


    Muss ich mir ansehen.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #14

    Die Sache mit dem verschiebbaren Bremssattel ist Quatsch. Es gibt zwei Möglichkeiten, um zu garantieren, dass die Bremse nicht schleift: entweder ist die Scheibe oder der Bremssattel schwimmend gelagert. Bei der NC ists der Bremssattel - ist die kostengünstigere Variante.
    Man kann den Sattel leicht zur Seite kippen, dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen Scheibe und Belägen. Das wird der Fahrsicherheitstrainer auch gemacht haben (gismos Beitrag). Anschließend pumpt man dann ins Leere. Ist aber kein technischer Defekt, daher ist die Aussage des Trainers Blödsinn!
    Im normalen Fahrbetrieb liegen die Beläge immer an, es könnte lediglich sein, dass nach einem Radausbau der Abstand zu groß war.

  • #15

    Der Trainer, der Schelm. Da hat er sicherlich den Bremssattel in axialer Richtung nach Hinten gezogen(geschoben). Das er euch der Erklärung schuldig blieb, zeugt nicht gerade von Kompetenz seinerseits...


    Zum Thema... Wenn schon, dann liegt der Fehler nicht beim ABS sondern bei den selbstnachstellenden Scheibenbremsen ansich. Vieleicht ne Dichtung die klemmte oder Luft im System... Aufgrund deiner Aussage kann aber auch alles Andere sein... vom technischen Defekt bis hin zu Straßenbelag, Kraftstoffe, Öl oder sonst was auf der Fahrbahn...


    Ärgerlich ist es allemal... Wenn du nur "UHHHHHH" und nicht "Ratatatatat" gehört hast, war das ABS auch nicht aktiv... Das merkt man nämlich in der Hand... Wenn die Bremse gar kein Geräusch mehr macht, dann übernimmt der Reifen mit "Quiek" und dann dauerst meist nicht lange und man liegt auf der Nase... :whistle:

    Es grüßt der Maddin aus Meck-Pomm


    Freiheit ist und bleibt ein Privileg!

  • #16

    Uncoole Sache auf jeden Fall. Aber wengistens kein/kaum Schaden an dir!


    Ein wichtiger Aspekt der Fahrphysik, der m.E. zusätzliches Licht ins Dunkel bringen kann, ist hier nur nebenbei angesprochen worden.


    Mal angenommen, das ABS hat tatsächlich nicht funktioniert und du hattest eine Bremswirkung, d.h. der Reifen hätte nicht genug Haftung, du rutscht. Dann wärst du nicht geradewegs in den Transporter gerauscht, sondern hättest dich mit allerhöchster (!) Wahrscheinlichkeit schon vorher schön der Länge nach hingelegt. Dein Vorderrad wäre nach links oder rechs weggeschmiert. Warum? Wenn die Bremse packt und der Reifen Mangels Bodenhaftung steht, verlierst du die stabilisierenden Kreiselkräfte des Vorderrads -> Knickknack, du fällst auf kurz oder lang schlicht und ergreifend hin. Es ist hier höchst unwahrscheinlich, dass du einfach nur geradeaus weiterrutscht. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass der Vorderreifen nach links oder rechts wegschmiert.


    So wie du das beschreibst, hast du dich aber samt Motorad erstmal noch "einige Zeit" (lass es ein paar Sekunden sein?) vorwärts bewegt und das in einer Art "stabilen Lage". Ich denke daher, dass du entweder keine bzw zu wenig Bremswirkung hattest. Ob das nun dem ABS oder einem anderen Umstand geschuldest ist, kann ich allerdings auch nicht beurteilen. :)


    Im Übrigen kommt mir auch die beschriebene Geräuschkulisse ("UUUUUUUUUUUUUUUUUH") für einen in dieser Situation rutschenden Reifen komisch vor. Was ich bisher so an rutschenden Reifen auf patschnasser Straße gehört habe, gibt kaum einen Ton von sich... Das spricht für mich zusätzlich für irgendetwas an der Bremse. Da du ja auch gerade erst losgefahren warst, könnte es z.B. durchaus sein, dass du einen lustigen Schmierfilm aus Dreck, Staub und Wasser auf den Belägen/Scheiben hattest. Und der müsste tatsächlich erstmal weggebremst werden, bevor die volle Bremswirkung da ist. Da hilft auch ein funktionierendes ABS nichts und würde natürlich auch nicht ansprechen, denn das Rad dreht sich ja weiter.

    700s

  • #17

    Hallo!


    Erstmal vielen Dank für Eure Einschätzung der Situation und eure aufmunternden Worte!!! Ich werde mich nun meinen Ängsten/Problem stellen. Im Nachhinein bin ich endlos froh, dass ich nicht schneller war. Nachdem der Einschlag bei der geringen Geschwindigkeit schon ordentlich aufs Handgelenk ging, möchte ich nicht wissen was passiert wäre, wenn ich mit 50 oder 60 in das Heck gekracht wäre. Ich vermute so unendlich belastbar ist z.B. die Halswirbelsäule auch nicht.


    Ich habe mich nun entschlossen die Maschine am 1.11. zu meinem Honda-Händler bugsieren zu lassen, um sie genau zu untersuchen und nötige Reperaturen vornehmen zu lassen und darüber hinaus ist eh die jährliche Inspektion fällig. Ich melde mich auf jeden Fall mit einem Update wenn ich Neuigkeiten habe!



    Trotzdem möchte ich gern noch auf einige Anmerkungen eingehen:


    1. gismo: Also obwohl ich an diesem Tag erst 1000m gefahren war, gab es doch schon vorher 2 rote Ampeln. Hier habe ich aber nur ganz sanft gebremst. Zumindest gab es da noch eine Bremswirkung, ohne Nebengeräusche. Spätere Bremsversuche beim Schieben waren auch alle erfolgreich.


    2. @Fabe:In der beschriebenen Auffahrsituation konnte ich kein blockieren des Vorderrades verspüren. Für mich haben sich gefühlt beide Räder ganz normal gedreht, begleitet von dem netten "UUUUUUUUUUH"-Geräusch. Auch die Handbremse hat sich völlig normal angefühlt, kein zucken oder durchrutschen. Also alles normal - bis auf den Mangel an Bremswirkung. Allerdings fahre ich erst seit einem Jahr Motorrad und evtl. ist mir ein Detail wie z.B. Radstillstand nicht aufgefallen, aber wie das ABS sich anfühlt habe ich in der Fahrschule, beim ADAC und an leeren Kreuzungen gerne und oft erlebt. Ich hatte auch nicht das Gefühl gerutscht zu sein. Den weißen Fahrbahnmarkierungen bin ich übrigens seither immer ausgewichen und Laub, Öl oder Kraftstoffe gabs da auch nicht...nur eben den Hauch einer Spurrille, die ich aber erst bei genauem hinsehen wahrgenommen habe.
    In Zukunft werde ich meine Hinterradbremse immer in Bereitschaft halten - ich hatte es mir nur nach dem ADAC-Ding abgewöhnt um keine wertvolle Zeit zu verschenken im Notfall. Jetzt bin ich schlauer!!! Machen lassen habe ich an meinem Motorrad nichts. Es ist quasi neu und wurde zuletzt im Herbst 2012 beim 1000km-check gewartet. Jetzt bin ich bei 9000km.


    2. Meine gelbe ABS-Leuchte geht immer an wenn ich das Motorrad starte und schaltet sich nach wenigen Umdrehungen des Vorderrades ab. Ich denke das ist das normale Verhalten. Eine mögliche Mindestgeschwindigkeit war mir bisher nicht bekannt.


    3. @Xlight: Könntest du das "Wie gesagt bei ca. 40km/h, strömendem Regen und hartem Anbremsen könnte deine Erfahrung zum Anhalteweg auch ohne defekte Bremse passen." noch ausführen? Was machen denn ein paar km/h für einen Unterschied, bzw. was passiert dann?


    4. @bike-didi: Didi, gut, dass dir nichts passiert ist! Wenn ein erfahrener Fahrer wie du auch mal wegrutscht ist natürlich kein schönes Ereignis für dich, beruhigt mich aber irgendwie, weil dann die Gesetze der Physik auch für dich gelten ;) Andererseits ermahnt es mich nicht im Grenzbereich zu fahren, da auch so genug passieren kann. Hoffe deine tolle blaue NC ist bald wieder wie neu! Wie ich meine Bremsanlage optische prüfe weiß ich als Laie leider garnet. Ich hatte mich nur immer gefreut wie toll sie funktionierte.


    5. sin_moto: Inzwischen hätte ich auch lieber das Motorrad der Polizei zur Begutachtung mitgegeben. Aber in dem Augenblick war ich so unsicher. Wenn das nen unglücklicher Aquaplaningeffekt ist, dann verursacht ein Gutachter unnötige Kosten. Habe schon überlegt nochmal ne Vollbremsung im trockenen und im nassen zu machen um zu schauen ob sich der Fehler reproduzieren lässt - traue mich aber nicht. Wenn der Hondamonteuer fertig ist werde ich das aber ausgiebig testen. Allerding glaube ich eine neue Bremsanlage verbaut bekommen zu müssen, um wieder Vertrauen haben zu können. Was die alternativen Reaktionen wie ausweichen und hinten bremsen angeht, so bin ich mir bewusst, dass das ne gute Idee und diese auch leicht umzusetzen gewesen wäre, allerdings war ich so perplex, dass ich unfähig war anders zu handeln. Hab irgendwie gewartet, dass der Bremseffekt noch eintritt. Stell dir vor dein Motorrad fängt plötzlich an zu schweben - so unwirklich fühlte sich das an.


    6. jonas: Was du zu einem blockierten Rad schreibst klingt für mich sehr plausibel. Ich würde genauso erwarten, dass ich dann zu einer Seite wegrutschen würde - das bin ich definitiv nicht. Ich befürchte aber langsam ich sollte zu Zeit keine Aussagen machen. Gefühlt war es eine kleine Ewigkeit.



    Also wie gesagt, vielen Dank für eure Anteilnahme. Ich fühle mich schon viel besser und gehe die Sache nun frohen Mutes an. Auf ein neues Bremssystem werde ich bestehen müssen. Ich bin gespannt was der Fehlerspeicher ausspuckt. Machts mir nicht nach! Ich werde zukünftig vermeiden im Regen zu fahren. Die entwickelte Sicherheit durch ADAC-Fahrtraining etc. war anscheinend nie gerechtfertigt.


    Bis bald
    Lars

  • #18


    Ohne dabei gewesen zu sein und den Tonfall gehört zu haben...das ist keine Nötigung, sondern lediglich das Benennen der Konsequenzen dieser Aussage.Wenn du einem Polizisten nach einem Unfall sagst, dass ein technischer Defekt den Unfall verursacht hast, dann muss er das Fahrzeug (bzw. technische Gerät jeder Art) als Beweismittel beschlagnahmen, denn du beschuldigst damit ja jemand anderen (Hersteller, Werkstatt). Dieser Tatbestand lässt sich nur prüfen, wenn man das Gerät sofort vor weiterer Manipulation schützt und anschließend begutachten lässt. Ausserdem könnte es im Allgemeininteresse liegen, da vielleicht einen sicherheitsrelevanter Serienfehler vorliegen könnte.
    Darauf hat er hingewiesen, nicht mehr, und nicht weniger. Das muss man ja auch wollen, wenn man alternativ auch mit seinem fahrbereiten Motorrad nach hause fahren könnte. Er hat ja nicht davon abgeraten (zumindest steht davon nichts in der Schilderung).


    Grüße,


    Fabe

  • #19


    Ja Lars, ich versuche es ohne Umschweife denn das ist ein rießen Unterschied. :arrow:
    Geschwindigkeit _ 20km/h = Anhalteweg _ 10m = Gefahrenbremsung _ 8m
    Geschwindigkeit _ 40km/h = Anhalteweg _ 28m = Gefahrenbremsung _ 20m
    Wenn wir nun berücksichtigen das du bremsbereit auf das Hindernis zu rolltest, ohne weiter zu beschleunigen nachdem du um eine Ecke (?_ABIEGER_?) kamst, es in strömen regnete, könntest du eigentlich nicht zu schnell gewesen sein!
    Wäre dies der Fall und du Beispielsweise 5-6 Autolängen vor dem Hindernis anfängst zu bremsen, (also an sich schon zu spät) du dich in dem Moment des Bremsbeginns noch mit knapp 40km/h bewegtest und natürlich nur leicht anbremst wegen der Nässe wird es mit voll funktionsfähigen Bremsen knapp.
    Wenn du das im selben Moment realisierst hast du unweigerlich das Gefühl schneller zu werden obwohl die Geschwindigkeit reduziert wird.
    Und das Ende ist eben dann der Stopp im Heck mit einer Restgeschwindigkeit von sagen wir mal knapp 5 km/h oder etwas weniger.

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