Überwachungsstaat - Was ist das?

  • #11

    Servus!


    Ganz im ernst ... beim Betrachten des Videos ist mir echt schlecht geworden ...


    Da wird so viel Zeug miteinander vermischt, nur um irgendwelche paranoiden Thesen zu generieren, dass ich schier platzen könnte.


    Wir sind alles andere als auf dem Weg dazu ein Überwachungsstaat zu sein oder zu werden. Prism etc. dafür zu missbrauchen ist schlicht abwegig. Solche personellen Ressourcen hat keine einzige Behörde in Deutschland. Geschweigedenn das Budget um ähnliche Projekte aufzuziehen. Darüber hinaus haben wir ein Grundgesetz, einschließlich verschiedenster Instanzen in der Legislative und Judikative, die sehr darauf erpicht sind, dass es nirgends ausgehebelt wird.


    Das die neuen Medien, auf die jeder Mensch zugreifen kann oder zumindest die Möglichkeit hat darauf zuzugreifen, auch ganz neue Formen der Strafverfolgung erfordern, sollte einleuchten. Und in diesem Bereich hinken die Behörden und die Gesetzgebung massiv hinterher.


    Beispiel "Vorratsdatenspeicherung" ... übrigens nicht generell abgelehnt, sondern der Gesetzgeber hat (grob gesagt) schlichtweg geschlampt und wurde dazu aufgefordert das neu zu regeln (was bis heute nicht passiert ist, zweifelsfrei aber möglich wäre) ... jedenfalls ist es ein Mittel, welches insbesondere im Rahmen der Ermittlungsarbeit enorm wichtig ist. Gespeichert werden dabei nichts weiter, als die blanken Verbindungsdaten und die dazugehörigen Personendaten (letztere sind in Zeiten von PrePaid Karten übrigens wertlos => Stichwort Fakepersonalien). Kein gesprochenes Wort, kein gar nichts. Und diese Daten erhält eine Behörde auch nicht einfach mal so, wenn ihr gerade der Sinn danach steht. In jedem Falle besteht erstmal ein Ermittlungsverfahren und das bedeutet nichts anderes, als dass gegen XY schon mal ein hinreichender Verdacht auf das Vorliegen einer Straftat besteht. Und auch das ist nicht einfach mal so aus dem Ärmel geschüttelt. Die Staatsanwaltschaften prüfen ganz genau was die Ermittlungsbehörden ihnen da vorlegen und hauen es ihnen schlimmstenfalls wieder um die Ohren. Kein Staatsanwalt würde sich freiwillig der Gefahr aussetzen, wenn es denn mal zu einer Gerichtsverhandlung kommt, vor Gericht den Arsch aufgerissen zu bekommen. Ganz zu schweigen von den Beamten die vor Gericht aussagen müssen und jede einzelne Ermittlungshandlung darlegen müssen, die zu dieser oder jener Maßnahme geführt haben. Sollten sich dabei rechtswidrige Maßnahmen heraus kristallisieren, ist so ein Prozess schneller vorbei als er begonnen hat.


    Videos dieser Art passen perfekt in das Schema der Verschwörungstheoretiker. Es werden immer nur die "Wahrheiten" verarbeitet, die sich am besten für die eigenen Theorien eignen.


    Und dann diese Geschichte mit dem Journalisten. Wenn eine StA gegen diesen Mann ein Ermittlungsverfahren einleitet, dann hat es auch genügend Anhaltspunkte für eine mögliche Täterschaft gegeben. Und das sind nie im Leben nur zwei Stichwörter. Wenn sich am Ende herausstellt, XY war nicht der Täter, ist das auch ein Ergebnis ... letzten Endes muss belastend, wie auch entlastend ermittelt werden. Das geht aber nun mal nicht immer ohne die entsprechenden offenen Maßnahmen. Das das für den Betroffenen natürlich höchst unschön ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Ich denke einfach mal, niemand will unschuldig in das Fadenkreuz der Justiz geraten. Wenn dann auch noch Ermittlungsfehler dazu geführt haben, ist das doppelt tragisch, bleibt aber auch nicht ohne Konsequenzen.


    Die Arbeit der Ermittlungsbehörden ist überwiegend enorm hochwertig und wenn man sich dann einmal vor Augen führt, unter welcher Personalnot viele Behörden leiden, aufgrund diverser Sparmaßnahmen, kann man das gar nicht genügend betonen. Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass in den Ermittlungsbereichen der unterschiedlichen Behörden keine 38 Stundenwoche gilt. 50-70 Stunden/Woche, je nach Phänomenbereich und je nachdem welche Maßnahmen durchgeführt werden, sind da an der Tagesordnung. Vieles bleibt da auf der Strecke und niemand sollte so naiv sein zu glauben, dass die betroffenen Beamten das aus reiner Willkür machen, weil ihnen gerade nichts besseres einfällt oder ohnehin nicht über so etwas wie ein Privat- oder Familienleben verfügen. Bei vielen bleibt eben jenes eher genau wegen dieser Notwendigkeiten auf der Strecke, die eine ganze Menge von sich opfern ... für eine Arbeit, die in der Öffentlichkeit keinerlei Würdigung findet oder schlimmstensfalls auch noch derart verunglimpft wird, indem sie mit Stasi und ähnlichen Konsorten in einen Topf geschmissen werden.


    Kann sich ja jeder mal selbst die Frage stellen, ob er bereit wäre so viel von sich zu Opfern, wenn er dafür in der Öffentlichkeit nur geprügelt wird...


    Ehrlich dieses Video heizt so dermaßen nach ... ich mach jetzt lieber Schluss, sonst liege ich noch in einer Stunde nicht im Bett ...


    Gruß
    Halla

  • #12

    Hab jetzt keine Lust Videos zu schauen, aber es ist ganz normal, dass Sicherheitsapparate sich verselbständigen, wenn nicht irgendwo ein Gegenpol ist. Der ist auch bei uns merklich schwächer geworden.
    Das Üble an Prism & Co ist nun, dass eben kein Grundgesetz o.ä. irgendwas verhindert, weil ausländische Staaten uns zu überwachen versuchen.


    Diese Entwicklung war abzusehen, das Echelon-Programm war ja schon lange bekannt. Dass die NSA das Netz in großem Stil anzapft, und zwar ausdrücklich auch für Wirtschaftsspionage, war eh jedem klar, der sich auskennt. Jetzt ist das alles erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit geraten und konkret benannt worden. Das Skandalöse ist nun, dass unsere Regierung nicht unsere Grundrechte schützt, sondern sich dem großen Bruder auch noch anbiedert. Aber klar, ist ja auch Neuland.. bin seit 21 Jahren online und das stellt selbst Birne in den Schatten, der damals nach der Datenautobahn gefragt wurde und daraufhin über die heute ja so hohe Verkehrsdichte auf den bundesdeutschen Autobahnen lamentierte.


    Und nein, ein paar Verrückte, die Anschläge planen, rechtfertigen nicht den Polizeistaat.

  • #13


    Ich sehe das eher so, dass die USA ihre irrwitzige und eigentlich nutzlose Landesverteidigung mangels potentieller Feinde zwangsweise zurückfahren müssen und ihre Bestrebungen und Aktivitäten jetzt auf's Abhören und Überwachen von allen Daten gehen, die so über den Planeten wandern. Wenn sie etwas verhindern wollen, sollen die das in ihrem Land machen, meine privaten Daten sind unantastbar. Punkt.


    Und ich bringe hier noch einmal den Punkt Witschaftsspionage. Woher soll man wissen, ob die nicht auch neue Technologien und potentielle Patente ausspionieren? Was garantiert passiert. Es könnte die technische Beschreibung der neuesten Akkutechnik genausogut eine Bombe sein.


    Die Amerikaner werden immer suspekter und deren Befürworter ebenfalls.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #14

    Hallo,


    eines vorweg: ich hab mir das Video nicht angeschaut. Will aber zu etwas schon meinen Senf abgeben...




    Genau... so ist das... Es wurde alles dadurch vereitelt indem ich die Personen, Personengruppen oder manchmal auch ganze Nationen und Bevölkerungen unterdrücke, ihrer Menschenrechte beraube und ganz nebenbei noch ausbeute um meinen eigenen Wohlstand zu sichern.
    Für mich kommt hier das Henne/Ei-Prinzip sehr stark zur Geltung...
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Kampf gegen Terrorismus effektiver gestaltet werden könnte indem man mit der Kohle die jedes Jahr für Terrorschutz, Überwachung etc. rausgeworfen wird (Ich kann mir da ich in der IT tätig bin in etwa vorstellen wie viel PRISM z.B. an kosten verursachen müsste, will es aber nicht) gegen die Riesenkluft zwischen 1. und 3. Welt ankämpft. Wenn ich die Kohle sinnvoll einsetzen würde wären wir der Situation dass sämtliche Menschen der Welt sauberes Wasser und ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung haben wohl einen riesen Schritt näher.


    Ich wage jetzt einfach zu behaupten dass ein sinnvoller Lebensstandard für alle (anstatt der riesigen Kluft die wir aktuell aufzuweisen haben) wohl die effektivste Terrorbekämpfung der Welt wäre...


    Lg
    Robert

  • #15

    Um festzustellen, wer potentielle Bombenleger sind, braucht es keinen Überwachungsstaat. Aber wie gesagt ist das nur ein Vorwand.


    Weil Geld und Waffen nicht immer und überall funktioniert, wird mit umfassender Überwachung nachgeholfen.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #16

    Meine Meinung steht in meiner Signatur. Vielleicht sind wir privilegierter als andere Völker, aber frei sind wir schon lange nicht mehr...


    Am 22. September 2013 ist Bundestagswahl. Wählt die Kleinen, nicht Extremen oder macht die Stimme ungültig. Nach meiner Einschätzung wird das deutsche Volk stumpf groß wählen wie immer. Lässt sich danach ja auch viel besser jammern.

    Es grüßt der Maddin aus Meck-Pomm


    Freiheit ist und bleibt ein Privileg!

  • #17



    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)


    Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit. (Marie von Ebner Eschenbach)


    Es gibt viele kluge Köpfe die sich schon zu Freiheit viel überlegt haben, aber für mich ist Freiheit keineswegs ein Privileg. Ein Privileg wird jemanden von anderer Seite eingeräumt. Freiheit ist etwas das man für sich immer immer immer wieder einfordern, erstreiten, wahren, verteidigen und dann wieder einfordern muss...
    Raus auf die Straßen und für die Überzeugung eintreten!


    Wir könnten ja eine Motorrad-Demo gegen Überwachung anstarten - kommt sicher, da auf meiner X derzeit nur 4 Überwachungskameras aktiv sind *hust*

  • #18

    Totalitäre Freiheit jedes Einzelenen wird in einer Anarchie enden. Dies sicherlich nicht im Interesse jedes Einzelnen.


    Deshalb wird die Freiheit nur privilegierten Gruppen zu teil. Im Vergleich zu den von uns unterdrückten Völkern sitzen wir im goldenen Käfig. Das Gute unserer Zeit ist, dass jeder selbst entscheiden kann auf welcher Seite des Käfigs er sitzt. Auswandern ist für Deutsche leichter als je zuvor.

    Es grüßt der Maddin aus Meck-Pomm


    Freiheit ist und bleibt ein Privileg!

  • #19


    Genau so sieht's doch immer aus, damit man was zu jammern hat, wo es jedem dabei letztendlich doch noch so gut geht... noch!

    Grüße aus der schönen Südpfalz
    Axel

  • #20


    Mit anderen Worten, aufhängen oder erstechen, die Freiheit hat man. Trauriges Weltbild..


    Die Privatsphäre jedes einzelnen muss unantastbar bleiben. Verstehe nicht was daran totalitär sein soll.


    Zu den Wahlen: Es müssen wieder mehr Leute aus dem Volk in die Regierung. Die Kaste der Berufspolitiker ist nicht mehr vertrauenswürdig. Daher bin ich ebenfalls für die Kleinparteien.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!