Große Probleme Beim Motorradkauf

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich muss mal über 3 Probleme berichten, die ich beim Kauf meiner NC750X hatte, bzw. noch habe. Die ersten beiden Probleme sind einfach nur ärgerlich, das Dritte war aber lebensgefährlich.


    Zur Vorgeschichte:

    Ich hatte mich Ende September relativ spontan dazu entschlossen eine NC750 zu kaufen. Ich wollte unbedingt ein Motorrad mit DCT und davon gab es gar nicht mehr so viele. Bei mobile.de habe ich dann aber eines gefunden -auch in meiner Wunschfarbe rot- bei einer großen Autohauskette, die auch Motorräder verkauft. Der Händler war auch "nur" ca. 150 km von Bonn entfernt. Ich nenne hier nicht den Namen des Händlers, weil ich nicht weiss, ob das im Forum zulässig ist.


    Problem 1 - Der KFZ Brief:

    Der Händler hatte mir zugesagt, den Brief per Einschreiben an mich zu schicken. Das ist nie passiert. Ich hatte immer wieder angerufen und eMails geschickt, aber auch nach 10 Tagen war noch immer kein Brief angekommen. Zwischenzeitlich war unklar, wo der Brief überhaupt ist. Ich kann nicht sagen, ob der Verkäufer einfach nur geschlampt hat, oder ob es sich um ein systematisches internes Problem handelt. Letztendlich hat mir der Verkäufer ein Foto von dem Brief geschickt und ich konnte das Fahrzeug online zulassen.


    Problem 2 - Die Rechnung:

    Ich habe das Motorrad am 4. Oktober (Freitag) abgeholt. Das war ein Brückentag, am 3.Oktober war ja Feiertag. Für mich war das praktisch, weil ich frei hatte. Allerdings war auch kaum jemand im Autohaus und es konnte an dem Tag keine Rechnung ausgestellt werden. Versprochen wurde die Rechnung direkt am Montag per Post zu schicken. Was soll ich sagen? Es ist bis heute keine Rechnung per Post angekommen. Nach mehreren eMails und Telefonaten hat mir der Verkäufer schließlich gestern, am 29. Oktober, ein PDF der Rechnung geschickt. Ich hoffe, die wird von Honda akzeptiert, wenn doch mal ein Garantiefall eintreten sollte.


    Problem 3 - Keine Übergabeinspektion:

    Jetzt wird es richtig kritisch. Bei der Heimfahrt vom Händler bin ich, naiv wie ich manchmal vielleicht bin, davon ausgegangen, dass mir ein verkehrssicheres Fahrzeug übergeben wird. Zum Glück bin ich langsam und vorsichtig nach Hause gefahren. Ich war aber auch ein Stück auf der Autobahn und habe mich dort sehr unsicher gefühlt. Das Motorrad schien sehr empfindlich auf Seitenwind zu reagieren. Auch bei den nächsten Fahrten an den zwei oder drei folgenden Tagen hatte ich kein wirklich gutes Gefühl. Ich muss aber anmerken, ich fahre aber auch eine Vespa GTS 300 und im Vergleich dazu war das Motorrad immer noch relativ stabil. Dennoch habe ich dann den Luftdruck überprüft. Das war so beim ersten mal Tanken, also nach ca. 300 km. Ich glaube vorne hatte ich 1,7 bar und hinten 1,9 bar. Es war auf jeden Fall bei beiden Rädern unter 2 bar! Ich dachte mir noch: "Mist, die haben vergessen den Luftdruck zu prüfen."


    Gestern war ich dann in einer Honda Werkstatt in der Nähe, um die 1000 km Inspektion durchführen zu lassen. Am Ende wollten sie die Inspektion im mein digitales Serviceheft eintragen, aber -Pustekuchen- es war keines angelegt. Anscheinend muss der Händler vor der Fahrzeugübergabe an den Kunden zwei Inspektionen durchführen und diese in das Serviceheft eintragen. Erst dann können wohl die weiteren Inspektionen eingetragen werden. Ich kenne mich damit nicht aus und habe erst gestern erfahren, dass es dieses digitale Heft überhaupt gibt. Ich habe natürlich sofort bei dem Händler angerufen und das angemahnt. Ich habe ihnen auch eine eMail geschrieben. Bislang ist aber noch nichts passiert. Meine Werkstatt hat gerade angerufen und mir gesagt, dass sie den Eintrag noch immer nicht machen können.


    Ich bin jetzt ziemlich ratlos und auch ziemlich entsetzt. An Honda habe ich auch schon geschrieben. Ich bin mir sicher, dass der Händler nie die vorgeschriebene Inspektion gemacht hat, wahrscheinlich weil ein Brückentag war. Die haben mich mit einem Fahrzeug losgeschickt, dass nicht verkehrssicher war. Das hätte auch übel ausgehen können. Neben dem fehlenden Luftdruck hätte ja auch noch etwas anderes nicht in Ordnung sein können.


    Ich schreibe das hier natürlich auch, weil ich mich mal ausko... muss, aber auch weil ich vielleicht den Einen oder die Andere sensibilisieren kann, beim Verkauf genau auch die Details zu achten. Ich war ahnungslos und zu leichtgläubig.


    Viele Grüße

    Andreas

  • #2

    Ich würde mit einem Gedächtnisprotokoll mit möglichst genauem zeitlichem Ablauf zum Anwalt gehen und bitten, dass er den Verkäufer schriftlich zur Nacherfüllung und der Übergabe der Originaldokumente auffordert.

  • #3

    Was ich nicht verstehe:

    Für die Onlinezulassung brauchst Du doch den Code unter dem Hologrammsiegel des Briefes.


    Du versicherst bei der Online-Zulassung, dass das Sigel vorher intakt war.


    Hast Du das Foto dann vom bereits freigerubbelten Sigelcode bekommen?


    Warum war der Brief zum fotografieren dann doch noch da, wenn er schon zu dir unterwegs sein sollte?


    Oder handelt es sich um eine Tageszulassung oder einen Vorführer, der bereits auf das Autohaus zugelassen war, und das als Ersthalter im Brief steht?


    Ein von Honda offiziell autorisierter Händler gibt eine Maschine so nicht raus. Findet sich der Händler denn in der Händlerliste von Honda?


    Für die Zukunft:

    Zahl kein Fahrzeug mehr, ohne im Gegenzug den Brief im Original zu erhalten!


    Theoretisch könnte das Fahrzeug sonst mehrfach verkauft werden. Du musst dann nachweisen, dass Du der Eigentümer bist.


    Über solche Fälle wurde im Fernsehen schon mehrfach berichtet.


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  • #4

    Moin Junx,


    Ich sehe das alles etwas entspannter. Natürlich und ganz offensichtlich hat der Händler geschlampt - das ist erst mal Tatsache und kann nicht rückgängig gemacht werden, liegt ja in der Vergagenheit.


    Zu Problem 1:

    Die ZB2 (Brief) scheinst du mittlerweile nach 1000km zu haben, oder? Ansonsten mit dem AH telefonieren und Maßnahmen mit Datum und Namen der Person definieren, die die Maßnahme erfüllt. Anschließend ne Mail an den Ansprechpartner mit Protokoll senden - aber mehr als Erinnerung für den Kollegen im AH. Wenn ZB2 nicht mehr auffindbar ist, dann ein Ersatz fordern. Ein seriöses AH sollte das Problem lösen können. Wenn man selbst professionell und emotionslos, aber sachlich korrekt agiert, dann wird es sich lösen lassen. Einen Anwalt würde ich da jetzt noch raus lassen - aber alles gut dokumentieren.


    Zu Problem 2:

    Rechnung per PDF sollte ausreichen. Wo sollte denn der Mehrnutzen der Papiervariante liegen?


    Zu Problem 3:

    Luftdruck… das ist ein Klassiker. Was habe ich schon für Probefahrten unternommen, wo die Mühle komisch lief und an der Tanke dann ein ganzes Bar oder mehr Druck nachgepumpt. Ja, schlampig - aber es passiert leider mehrfach. Es lässt sich nicht mehr ändern - ich würde es einfach als Erfahrung verbuchen.

    Der Wartungsnachweis ist bei meiner 2021er RH09 übrigens im Handbuch aufgeführt, obschon es seit mind. 2021 auch elektronisch vorliegen soll. Mit dem Handbuch ggf. beim Händler vorsprechen (bei einer Tour o.ä., vorher vereinbaren) und um Nachdokumentation bitten. Dann ist zumindest ein Papiernachweis erbracht im Falle von späteren Garantieansprüchen. Du hast ja die 1000er gemacht, da ist es aus technischer Sich jetzt auch Wurscht, ob die Übergabeinspektion tatsächlich stattgefunden hat oder nicht.

    Oder idealerweise um Ausstellen/Anlegen der elektronischen Akte bitten. Fernmündlich kann klappen, aber bei der Geschichte kann es sein dass sie dich wieder vertrösten. Danach kann auch deine 1000er nachdokumentiert werden.


    Es ist ohne Worte, dass die Probleme aufgetreten sind, aber Dir ist nichts passiert und du hast mittlerweile ein richtig gutes Motorrad - Glückwunsch! Da wird sich hoffentlich nun auch der „Papierkram“ klären lassen.


    Grüße

    Matthias

  • #5

    Wenn er die Online-Zulassung gemacht hat, sollte er ZB Teil 1 + 2 und die Sigel (Zulassungskreis und HU) per Post erhalten haben.


    Bin gespannt, wie Honda reagiert.


    Halt uns auf dem Laufenden.


    Ich würde übrigens vorsichtshalber vergleichen, ob die richtige FIN auf der Rechnung steht.

  • #6
  • #7

    Hallo Andreas!

    Ich hab bereits das 13te Motorrad in meiner einspurigen Karriere unter'm Hintern - aber sowas ist mir noch nie passiert.

    Na ja ev deshalb weil ich bei Dokumenten und Rechnungen immer besonders genau bin (immer schon) und mich bisher nie auf irgendwelche per email durch die Welt versendete "Papierln" verlassen habe. Da habe ich immer auf die Originaldokumente gepocht und keine Ruhe gegeben bevor ich die nicht erhalten habe - dh auch kein Fahrzeug übernommen bevor nicht die Dokumente geklärt waren, nun ja auch wenn's dann ein Wochenende länger gedauert hat.

    Das Rechnungen heut zu Tage per PDF versendet werden ist schon üblich, aber zumindest einen Kaufvertrag sollte man schon unterschrieben in der Hand haben - dort sind ja dann auch die Zahlungsbedingungen welche ich als Kunde einhalten sollte angeführt.

    Ich hab's mir auch schon lange zur Regel gemacht nie an Fenster/Brückentagen irgendwelche wichtigen Termine anzusetzen - selbst will man natürlich auch frei haben, also gestehe ich das anderen Dienstnehmern genauso zu.

    Was ich absolut aber nicht nachvollziehen kann ist (da ist offenbar mein Misstrauen bez ordentlicher Arbeit der Werkstätten zu groß), ein Motorrad einfach so zu übernehmen und gleich loszufahren. Ich kontrolliere da immer gleich so grundlegende Werte wie Ölstand (ob überhaupt eines drinnen ist ;) ), Luftdruck, ob ned irgendwo was tropft, wackelt, klappert, ob nicht offensichtlich irgendeine Schraube fehlt usw.! Wurde deswegen schon angemotzt und hab böse Blicke bekommen aber Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser. Zu wenig Luftdruck war noch das geringste was mir passiert ist, nicht angeschlossene Benzinschläuche und lockere Ölablassschrauben eher die schlimmeren Zustände.


    Die Sache mit den digitalen Wartungshandbüchern kenn ich auch, ist heutzutage wegen dem schnelleren Zugriff überall üblich. Wenn's ordentlich geführt wird seh ich das als Vorteil. Das hängt natürlich nur vom Händler/ Werkstätte ab. Als Kunde hast da fast keinen Zugriff drauf - schad, zumindest Leserechte hätt ich da gerne.


    So wie ich mitbekommen habe hat das Motorrad und du eh alles ausgehalten und du freust dich mittlerweile daran. Wünsch dir, dass es so bleibt.

    LG aus Wien

    Georg

  • #8

    es gibt bei Honda ein Kundenportal.

    Da habe ich mich beschwert weil die Auslieferung eines Ersatzteils schon 3 Wochen dauerte.

    Was soll ich sagen, 2 Tage später war es da. (Meine Bemerkung das Yamaha für seine XT 500 30 Jahre vorher direkt nach Marokko nur 1 Woche gebraucht hat und dadurch der Kundenservice schon vor 30 Jahren besser war, dürfte etwas geholfen haben :-)..)


    Ich würde das mal bei Honda melden. Der Händler kann sich auf was gefasst machen. Wenn du da so Bemerkungen das es eine direkte Kaufempfehlung für dein nächstes Fahrzeug ist (auf keinen Fall wieder ein Honda) dann wird der sehr schnell frisch gemacht von denen.


    Das was dir da passiert ist, ist grobe Schlamperei und sollte man so nicht hinnehmen.

    Existieren kann man überall, aber Leben.... Leben kann man nur in Bayern

  • #9

    ich würde sofort zur Polizei mit allen Unterlagen ! Wer weiss was hier läuft ! Die können sicher anhand von deinen Daten alles überprüfen und dich ,sollten es Ungereimtheiten geben sicher durchgreifen ! So wie du es erklärt hast ,muss ja einiges Faul sein! Lg

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