Bremsenproblem nach Hinterradausbau

  • #11

    Hallo Klausi, ja, das hatte ich auch versucht. Der Reifen bzw. die Felge wollte nicht am Sattel vorbei. Die Bremsscheibe verhindert, dass man da das Rad ein wenig kippen hätte können.

    Ich hatte mich auch noch gewundert. Vermutlich weil bei mir die Originalbeläge praktisch neu sind (ich bremse so gut wie nie hinten), die haben noch ca. 9.8mm Dicke insgesamt, also Träger und Belag.

    Einmal editiert, zuletzt von Venturi ()

  • #12

    An alle: Inzwischen ist das Problem gelöst.


    Die eine Schraube war offenbar zu stark angezogen worden, dadurch war das Gewinde in der Sattelbuche leicht "deformiert" und dies verursachte insgesamt das Problem.


    Nachdem wir das Gewinde in der Buchse mittels Gewindefeile etwas korrigiert haben, ging die Schraube superleicht rein. Alles perfekt. Leider löste dies aber nicht das Problem des fehlenden Bremsdruckes.

    Erst eine genau umgekehrte Montage der Bremse (entgegen den Vorgaben von Honda, löste dieses.

    Wir hatten bemerkt, dass die Beläge wunderbar anlegen und der Bremsdruck korrekt vorhanden ist, solange wie der Bremssattel nicht festgeschraubt wird. Da die originalen Bremsbeläge relativ dick sind (9.8mm vs. 7mm bei z.B. Brembo) hat man echt sehr wenig Platz zur Montage. Daher haben wir erst die Beläge rein gemacht, dann die hintere Sattelschraube (jene, welche den Sattel hält) rein. Dann Bremsdruck aufbauen und Beläge sauber anlegen lassen. Danach erst die vordere Stiftschraube rein. Alles mit korrektem Moment anziehen und die Bremse flutscht wie wenn nie etwas gewesen wäre.


    Nachbemerkung: Vielleicht habe ich ja da ein Montagmodell erwischt? Weil eine der vorderen Bremssättel bzw. deren Schrauben war ebenfalls krass fest. Immerhin kamen sie raus und werden nun ersetzt. Ob wohl bei Honda in der Produktion etwas schief lief? Auf der rechten Seite war alles i.O., so wie erwartet.


    Also: Problem gelöst.

  • Venturi

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  • #13

    Ja, das Problem ist gelöst.


    Ich vermute auch, dass ~BW~ Antwort ( #7 ) die korrekte Beschreibung ist.


    Den Kolben habe ich, so wie bei allen meinen bisherigen Bikes, mittels Bremskolbenrücksteller zurückgestellt. Ich denke, da ist auch kein Fehler passiert. Das erstaunliche war ja, dass der Schwimmsattel nach der Montage trotzdem ca. 1mm (knapp) Spiel hatte, man ihn also mit der Hand relativ leicht bewegen konnte. Da aber das Spiel derart knapp war, ist der Kolben vermutlich nie wirklich etwas über die Dichtung geschoben worden, sondern eben nur innerhalb dieses elastischen Bereiches. Ich vermute, dass mit etwas abgenutzen Belägen oder solchen einer anderen Marke (dünner, so wie TRW oder Brembo) das Problem nicht entstanden wäre. Aber genau wissen tun wir es nicht.

    Mit der von mir beschriebenen Lösung ( #12 ) funktioniert die Bremse wieder perfekt und ich denke, dass für alle taugt. Mich hatte schon irritiert, dass diese M12er Feingewinde-Schraube (ich hatte in meiner Ausbildung ausreichend Möglichkeiten solche Schrauben sowohl herzustellen, als auch zu verwenden) falsch bzw. vermurkst eingeschraubt werden kann. Ich bin an sich das Gegenteil eines Grobmotorikers.


    Vielleicht war ja in der Montage des Bikes etwas schiefgelaufen. Kommt ja immer wieder einmal vor. Die Idee von Reinglas ( #6 ) finde ich spannend, kann ja auch sein, dass bei dieser Schraube diese Beschichtung fehlerhaft war/ist und sie sich dadurch etwas im Alu festgefressen hatte. DasErgäbe Sinn.


    Fakt ist für mich, dass es offenbar 2 sich überlagernde Probleme sind. Die Schraube hat an sich nichts mit dem fehlenden Bremsdruck zu tun und umgekehrt.

    Also 2 "Probleme":

    - Schraube zu fest (Korrosion? Zu stark angezogen -> Deformation?)

    - Zu wenig Spiel, da Beläge sehr dick und daher äusserst wenig Spiel für Schwimmen des Sattels (<1mm).

  • #14

    Hallo Venturi!

    Lt deiner letzten Meldung ist das Problem beseitigt, die genaue Ursache bleibt aber offenbar noch so im Halbdunkel - die Sache mit den umschlagenden Dichtungen hat ihre Berechtigung. Aus diesen Grund putze ich die Bremskolben immer bevor ich die zurück drücke, vor allem wenn die Beläge fast komplett abgenützt sind.

    Aber mir ist sowas ähnliches auch mal an einer Honda-Bremse passiert, nur in anderer Richtung. Die Beläge konnten gut angelegt werden... und blieben dann dort, dh Dauerbremsen! Heissa!

    Nix hat geholfen, kein Entlüften, Wechseln der Bremsflüssigkeit, kein Pumpen, Fluchen was auch immer!

    Erst nachdem die Bremse komplett zerlegt wurde, die Kolben rausgedrückt wurden, mit neuen Dichtungen gefettet wieder eingesetzt und der Bremssattel komplett gereinigt wurde hat's wieder funktioniert - die Ursache war: durch das Zurückdrücken des Kolbens hat sich eine Ablagerung in der BF in einer kleinen Ausgleichsbohrung abgesetzt und das war's was den Kolben an seiner Bewegung gehindert hatte.


    LG aus Wien

    Georg

  • #15

    Ergänzend zu Georg und da ich gerade den vorderen Bremssattel demontiert hatte:


    ZAMS von Zams Channel badet den gesamten Sattel mit zu 75 % herausgedrückten Kolben in einem Eimer mit Wasser und normalem Autoshampoo- ich neuerdings auch- Wahnsinn was für ein Schmodder sich das aus dem Sattel löst....


    Ich drehe dann die Kolben mit einer Kolbenzange / Tipp von Scootertourist, und entferne hartnäckige Rostpickel und Verkrustungen. Danach den Kolben mit ATE Bremsenpaste einreiben und jetzt erst zurückdrücken.


    Das ist eben der Vorteil zur Werkstatt, die für sowas keine Zeit hat.


    LG nach Wien!

  • #16

    Danke für den Tipp mit dem Bad. Ich hab halt Bremsenreiniger zum Lösen des Schmodders verwendet.


    LG aus Wien

    Georg

  • #17

    Also die Bremse tut hinten wieder was sie soll.


    Einerseits war das Schraubenproblem offenbar nicht ursächlich für das Nichtbremsdruckaufbauwollens. Habe ich ja schon geschrieben. Dank meiner brachialen Übung mit dem Gewindeschneidbohrer flutscht die Schraube übrigens so, wie sie eigentlich ja ab Werk sollte. Ich vermute wirklich, dass da im Werk etwas schief gelaufen ist. Denn vermurkst war das Gewinde am Ende der Bohrung (!) nicht am Anfang. Sowas habe ich noch nie gesehen. Egal, die Schraube macht jetzt perfekt ihren Dienst und wurde inzwischen auch schon auf über 3'000km geprüft (ich markiere solche Schrauben immer mit Sicherungslack).


    Das mit dem Druck ist wirklich nur erklärbar, dass die Beläge zuwenig Weg machen konnten. Ich also quasi die Kolben immer nur ganz minim bewegen konnte und dann die Kolben sich wieder zurück bewegten. Also den Weg, den die Gummis erlauben bevor dann ein entsprechender Vorschub kommt. Dies, weil die neuen Original-Beläge derart dick sind, dass man bei montiertem Bremssattel quasi nicht mehr Weg machen kann. Erst mit vormontieren der Beläge, bevor man die Schaftschraube reindreht, kann der Bremskolben die Beläge an die Scheibe anlegen. Der Kolben macht ja normalerweise eben nur diesen kleinen Weg, also gegen den Dichtungsgummi. Und der Gummi bringt dann den Kolben definiert wieder von der Scheibe weg. Wenn man nun aber erstmals die Beläge an die Scheibe legen will, dann muss natürlich etwas mehr Weg möglich sein. Das war das Problem.

    Ich musste übrigens nach der ganzen Übung nochmals kurz das Hinterrad ausbauen (hatte einen anderen Grund) und dann war das mit der nun gewählten Methode (erst Bremsbeläge anlegen und erst danach die Schaftschraube reindrehen) super einfach und auch so wie erwartet ohne Probleme. Vielleicht hilft dem einen oder anderen meine Beschreibung ja etwas.

  • #18

    Auf keinen Fall Bremsenreiniger benutzten ,dieser greift die Dichtungen an und das Bremssystem wird undicht ,vielleicht gleich aber mit der Zeit.

    Gruss willex

  • #19

    . . . nein, nein !

    Das kann so nicht stehen bleiben.

    Bremsen-Reiniger greift Bestandteile der Bremse an ?

    Dann greift ein Badreiniger auch die Fliesen im Bad und ein Glasreiniger die Spiegel im Bad an.

    Bremsflüssikeit wirkt tatsächlich aggressiv auf Metall und Farbe.

    Die Dichtungen am Bremssystem vertragen ganz gut dieses aggressive Medium

    Bremsenreiniger besteht zum großenTeil aus Benzin und einem Zusatz noch leichter flüchtiger Bestandteil.

    Er verfliegt bald und hat keine Langzeitwirkung.


    Reinhard


    Ergänzung / Zitat aus dem Internet:

    " Bremsenreiniger bestehen meist nur aus einer Komponente, manchmal auch aus einer zweiten. Wobei die Hauptkomponente niedrig siedendes Waschbenzin ist und die zweite Komponente primärer Alkohol (Ethanol oder Methanol): Diese verdunsten relativ schnell und verringern die Wirkungszeit auf dem Werkstück."

    Einmal editiert, zuletzt von reinglas () aus folgendem Grund: Ergänzung

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