Wie alt sind Motorradfahrer?

  • #112

    Zusammenfassend kann man sagen: wir sind alle ziemlich alt hier.


    Bitte nicht zu ernst nehmen, aber ein paar Klischees habe ich hier mal zusammengefasst. Der geneigte NC Fahrer darf sich seine Nische auswählen oder sich darüber freuen, dass ich den typischen NC Fahrer vergessen habe. ;)


    Mopedfahren, eine geriatrische Meditationsform


    Wer kennt nicht die Silberrücken, die selbstgefällig auf ihren 250kg Reiseenduros über die Straßen gleiten? Unter Motorradfahrern besonders berüchtigt sind die altersschwachen GS-Piloten, denen jeder Sinn für Gemeinschaft und Solidarität unter Bikern abgeht. Dem freundlichen Bikergruß begegnen sie mit einem arroganten Lächeln, wohl wissend, dass ihre hochgerüsteten Expeditionsfahrzeuge, die wohl den dritten Weltkrieg überstehen würden, hochglanzpoliert aus der Garage in die Garage manövriert werden, ohne jemals einen Tropfen Regenwasser gesehen zu haben. GS Fahrer wissen, dass sie es geschafft haben. Sie stehen an der Spitze der Nahrungskette. Und sie sind die einzigen Nomaden unter den verrenteten Einspurpiloten. Den deutschen GS-Recken trifft man als einzigen bis in den Himalaya, wohin es ihn nur treibt, ihm und seiner Maschine ein würdiges Hintergrundmotiv für die Leica M11 zu verschaffen.


    An der Spitze der Nahrungskette wähnen sich auch die rüstigen Rennfahrer. MotoGP-Pensionäre der Landstraße. Besonders beliebt die M1000RR, die Panigale V4 oder die Kawasaki H2. Im hautengen Lederkombi, den Wohlstandsbauch besonders betont, quälen sich die Altherren in die Sättel ihrer technisch und finanziell ans Bizarre grenzenden Boliden. Softwareseitig sind die Geschosse so ausgebremst, dass die Motor- und Fahrwerkssteuerung schlimmeres verhindert, die 200 PS aber weiterhin im Fahrzeugschein stehen. Für sie gelten keine Verkehrsregeln und am Bikertreff sieht man sie nur an Tischen sitzen, da die Kombi eine andere Körperhaltung gar nicht zulässt. Zum Schräglagentraining melden sie sich nur an, um den Instruktoren mitzuteilen, dass sie bereits ausgelernt haben, aber den Instruktoren gerne noch etwas beibringen wollen.


    Ebenfalls an den Tischen am Bikertreff sitzen die bärtigen Rentner, die ihre Harley Davidson spazieren führen. Auch sie würdigen Motorradfahrer der anderen Kasten keines Blickes. Jetzt, im Ruhestand haben sie die Zeit, sich als die Speerspitze der Bikerbewegung zu gerieren. Stets einen grimmigen Blick aufgesetzt, sieht man die grauen Häuptlinge der Landstraße jedoch gar selten auf derselbigen. Sie haben es gar nicht nötig, sich mehr vom Bikertreff wegzubewegen als nötig. Es ist unklar, ob es am verdienten Ruhestand oder am Rheuma liegt, was ausgedehnte Ausritte verhindert. Der alternde Rocker prügelt sich nicht nur nicht grundlos, sondern gar nicht mehr. Er straft andere mit Verachtung. Die Zählstriche auf seinem Tank stehen nicht mehr für die umgebrachten Gegner, sondern für vollendete Jahrzehnte. So mancher Imbissbetreiber an einem Bikertreff würde gerne herausfinden, ob die faltigen Rockergranden in der letzten Sitzgruppe noch atmen oder bereits mumifiziert sind, trauen sich aber nicht nachzusehen.



    Und die Moral von der Geschicht: Ihr kleinen Scheißer, wenn Ihr Euch mit Euren Supermotos nicht den Arsch abfahrt, werdet Ihr einmal ganz genau so enden. Also lacht an der Tanke nicht über Motorradfahrer mit grauen Haaren!


    Zu welcher Gruppe gehöre ich? Keine Ahnung, das finde ich gerade raus. ;)


  • #113

    Dann bin ich wohl schon tot.

    Meine erste und letzte Harley hatte ich mit 40, die ebensolche BMW ( aber keine GS) schon vorher, und so eine Hochleistungs-Plastikfräse oder ein Einrad-Gerät ( Super-Moto) kommt mir nicht ins Carport.


    Nun bin ich 55, fahre 3 Zweiräder zwischen 20,2 und 48 PS und vermisse nix.

    Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos... :)

  • #115

    Wie Mark so treffend beschreibt nimmt die Toleranz untereinander in der Gesellschaft ab.Was die GS Fahrer aber betrifft,möchte ich nur

    über die Hilfe bei einer Fehlbetankung (Diesel) letztes Jahr in Bebra erinnern.Ich habe eigentlich keine schlechten Erfahrungen mit Bikern

    untereinander gemacht.Da ist es beim Fahren mit dem Auto oft anders.Was die Sache mit der S und X betrifft,bin ich auch nur wegen der für mich besseren Sitzposition umgestiegen.Das einzige was fehlt wäre das DCT.Mal sehen im nächste Jahr.

    Für diese Saison allen eine gute Fahrt P.S. ich jetzt mit 68.

  • #117

    Mit dem Alter wird es gemütlicher und gibt gerne Aufgaben ab.

    Auch junge Leute erkennen dies schon früh.

    Das Automatik-Getriebe "funzt" ja auch und wer will, kann auf "Hand" umschalten, nur wozu im Alltag? :/


    Fritz

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

  • #118

    Umschalten auf Handbetrieb erhöht manchmal schon den Spaßfaktor, und sei es nur als Optimierung im Automatik-Modus.

    Ertappt mich dabei mehr als letztes Jahr auch mal in "S" herumzufahren und trotzdem manchmal noch je nach Gusto rauf- oder runter zu schalten.

    Und manuell kann auch manchmal passen.

    Schön, dass bei der NC mit DCT alles kann und nichts muss.

    Mein Kumpel Peter, der ja neuerdings auch eine S fährt, jedoch ohne DCT, war ziemlich beeindruckt, wie schnell ich vor ihm manches Mal mühelos "kleiner"wurde.

    Nach der Probefahrt auf meiner S wusste er warum :) .

    Einfacher kann man einfach nicht beschleunigen...

    Peter ist ja nun auch schon eher an den 70 Lenzen, hat seine erst 500km gefahren und fahndet noch nach den optimalen Schaltpunkten. Damit hab ich halt keine Arbeit.

    Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos... :)

  • #119

    Ich fahre meine RC72 ausschließlich im manuellen Modus.


    Mit den Automatik-Modi kann ich nichts anfangen. Aber das ist wohl eine Frage des Geschmacks. Was ich allerdings sehr mag, sind die Schaltwippen am linken Handgriff.

  • #120

    Bin Baujahr 60, also bald 64 und auch von der BMW F800GT auf die RC09 umgestiegen.

    In der Stadt und im Flachland fahr ich Standart-Mode, aber in den Dolomiten war es der Sport-Modus damit ich die Berge halbwegs zügig hoch kam.

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!