30 Jahre Mauerfall

  • #1

    Nicht mal das Radio kann man mehr einschalten.
    Überall nur noch das Gesülze vom Fall der Mauer vor 30 Jahren.
    Am liebsten würde ich die Zeit nicht 30, sondern knapp 60 Jahre zurückdrehen, um beim Aufbau der Mauer, drei mal dicker und drei Mal höher, mitzuhelfen.
    Dann könnte meinethalben das ganze Geschmeiß bleiben, wo der Pfeffer wächst.
    Deutsche Wiedervereinigung, vereinigtes Europa, globalisierte Ausbeutung des Menschen durch den Menschen… - da wird mir echt übel.


    Es grüßt
    sin_moto

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  • #2

    Mein lieber Sin_ewiggestrig,


    Das ist ja wohl nur ein Versuch, ein Gespräch anzuregen - das kannst Du ja nicht ernst meinen. Oder willst du wirklich die miefige DDR-Vergangenheit zurück, mit Braunkohlegestank in den Straßen, graubraunen, größtenteils sanierungsbedürftigen Häusern, einer Währung, mit der du nichts anfangen kannst (schon gar keine japanischen Motorräder kaufen) und Urlaub entweder im Gewerkschafts-Ferienheim an der Ostsee oder bestenfalls am Balaton? Und vor allem mit der Gefahr, bei jeder unpassenden Aussage (und davon haust du ja genug raus.... ;) ) von einem Stasi-Mitarbeiter in deiner Nachbarschaft (oder gar deiner Familie) verpfiffen zu werden mit dem Ergebnis, dass du Ärger kriegst und deine Tochter eventuell nicht das beruflich machen kann, was sie sich wünscht?
    „You can`t have best of both worlds“ hat mal ein kluger Mann zu mir gesagt. Heißt ungefähr: Rosinenpicken geht nicht. Und es gibt sicherlich vieles, was falsch gelaufen ist in den vergangenen 30 Jahren. Aber alles ist besser als 18 Millionen Menschen, die hinter Mauern kontrolliert von einem Unrechtsregime leben müssen.
    Und falls Du mit „Geschmeiß“ die Menschen meinst, die unter Einsatz ihres Lebens aus Kriegsgebieten geflohen sind in der Hoffnung, in Europa auf Menschen zu treffen, die ihnen zumindest nicht ihr Menschsein absprechen, dann wäre auch für einen entsprechenden Hinweis dankbar, damit ich dich blocken kann.
    DLzG,
    Hesl

    YOLO!


    Durchschnittsverbrauch Saison 2014: 3,4 l/100Km; Saison 2015: 3,4 l/100Km; Saison 2016: 3,5 l/100Km;
    Saison 2017: 3,5 l/100Km; Saison 2018: 3,4 l/100Km. Saison 2019: 3,5 l/100Km.

  • #3

    Hallo Hesl, bei uns in den erzgebirgischen Straßen gab es weder Braunkohlegestank noch sanierungsbedürftige Häuser, allenfalls mit den Straßen stand es hier und da nicht zum Besten.
    Mit unserer Währung, der Ostmark, konnte ich, von Intershops mal abgesehen, überall nach Herzenslust einkaufen... :twocents-mytwocents: .


    Ok, mit den japanischen Motorrädern hast du recht, aber meine ETZ hier sieht doch auch recht fesch aus... ;) :


    https://nc750.de/forum/viewtop…fand+meine+Mutter#p175956 <---- :text-link:


    Und im Hintergrund ist sogar unser nicht sanierungsbedürftiges Haus + der Manta vom Westbesuch zu sehen… :D.


    Regimekritischen Äußerungen habe ich zu DDR-Zeiten meist unterlassen, das ist wahr, so dass ich diesbezüglich nie Probleme hatte.


    Mit „Geschmeiß“ meine ich eher die Geschäftemacher und Besserwisser, die nach bzw. schon während der Wende rüber gekommen sind.


    Also bitte nicht gleich blocken… :bow-yellow:.


    Ach und Urlaub am Balaton oder der Ostsee würde mir reichen, „Schwarzes Meer“ und Kuba wären ja schließlich auch noch möglich… 8-).
    Ich kenne genug, die seit der Wende nicht mal mehr das noch können… :(.


    Nein, die DDR war schon echt toll… :banana-rock:.


    Es grüßt
    sin_moto,
    der 1986 sogar mal eine Woche in Moskau gewesen ist

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    Einmal editiert, zuletzt von sin_moto ()

  • #4

    Ich bin sprachlos😱
    Mir fällt nur eine Antwort ein: „Wenn es Satire sein sollte ist es mehr als gründlich daneben gegangen“

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #5

    Ok, das mit dem Blocken lasse ich dann.


    Ansonsten glaube ich, dass du dich sehr selektiv erinnerst. Das ist normal (http:// https://ze.tt/darum-glauben-wir-staendig-dass-frueher-alles-besser-war/ ), aber führt halt zu einer Einstellung nach dem Motto „Früher war alles besser“. Und ich bezweifle nicht, dass das Leben in der DDR im Privaten auch viele schöne Seiten haben konnte. Freut mich auch für dich, wenn es so war.


    Aber ich bleibe dabei: Die DDR war ein durch und durch militaristisch ausgerichteter Unrechtsstaat, der seine Bürger eingesperrt und durch einen riesigen Spitzelapparat kontrolliert hat. Wie man sich das zurückwünschen kann, ist mir völlig unerklärlich - da helfen auch keine feschen 150er MZs.


    Ich tanze heute auch nicht auf der Straße wegen des Jahrestags. Aber ich bin froh und dankbar, dass ich dieses völlig gewaltfreie Ende eines riesigen Gefängnisses miterleben durfte.

    YOLO!


    Durchschnittsverbrauch Saison 2014: 3,4 l/100Km; Saison 2015: 3,4 l/100Km; Saison 2016: 3,5 l/100Km;
    Saison 2017: 3,5 l/100Km; Saison 2018: 3,4 l/100Km. Saison 2019: 3,5 l/100Km.

  • #6


    Wenn es denn was zum kaufen gab :whistle:
    Um es vorweg zu nehmen: ich rede hier nicht als Blinder von der Farbe.
    Mein Vater ist 56 abgehauen und ich weiß was meine Eltern alles in Paketen zu den Geschwistern meines Vaters geschickt hatten weil es vielfach am Nötigsten fehlte.
    Ich weiß auch was es jedesmal für ein Aufwand war unentdeckt mit den beiden Brüdern meines Vateres bei meinem Opa zusammensein zu können (O.K., war 'ne komplizierte Familiensituation: mein Vater geflüchtet, sein jüngerer Bruder Pastor und Bundesjungendleiter in einer Freikirche und sein älterer Bruder ein so hoher Polizeioffizier, dass selbst seine Frau nicht immer in sein Arbeitszimmer durfte (der hat sich übrigens dann später erhängt weil er den Druck nicht mehr ausgehalten hat)).
    Wenn wir in den Ferien bei meinen Großeltern in Thüringen waren und Sonntags mit der Jugendgruppe unterwegs waren mussten wir sogar im Wald aufpassen welche Lieder wir singen, könnte ja jemand linientreues mithören.
    Natürlich gab es Vorteile: man hat sein Geld auch für 's Nichtstun bekommen, Arbeitslosigkeit gab es nicht.
    Ohne die - Gott-sei-Dank friedliche - Wiedervereinigung (von mir aus auch Übernahme) wäre die DDR wenig später pleite gewesen.
    Wie man so einem Staat nachtrauern kann erschließt sich mir wirklich nicht.

  • #7

    Das was damals passiert ist fand ich großartig auch noch bis heute, aber wenn ich das Gezedere von sin-moto Beitrag1 lese kann ich doch nur davon ausgehen oder vermuten ja, ist das auch einer von Recht oder Pegida ist einfach zum .Was soll fortwährend das Rumgebrülle haben die nichts dazugelernt, also ich brauch solche Kleingeister nicht. Manchmal hilft selber anpacken.

    Hast du Mut wird es gut , denn weniger ist mehr als viel


    Meine Honda NC 700 XA ist meine neue Freundin geworden heist auch Dolfi das Rennpferd :whistle:


    mein Blog ist hier zu finden:
    https://sechsämtertourer.de/index.html

  • #8

    @ Günter_a: Falls du ze(t)ern meinst: Das geht anders.
    Und mit „Pegida“ liegst du auch falsch: Ich wähle links.


    @matthifant: Ich kenne keinen, der in der DDR sein Geld fürs Nichtstun bekommen hat.
    Meine Trauerphase ist längst vorbei. Ich mache einfach das Beste aus der Situation, die ich mir nicht gewünscht habe.


    Es grüßt
    sin_moto

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  • #9

    Ich glaube es war Herbert Wehner SPD der mal vor vielen, vielen Jahren gesagt hat:
    „Manche sind soweit Links das sie schon Rechts sind“
    und ich meine er war sogar als junger Mann Kommunist.
    Er hatte tolle Sprüche drauf z.B. als einige den Plenarsaal in Bonn verliessen als er eine Rede hielt: “wer rausgeht muss auch wieder reinkommen“
    Ich war nie seiner Meinung aber er war ein klasse Politiker und wichtig für eine Demokratie.


    Wenn ich so lese was du schreibst wäre Nord-Korea oder Venezuela vielleicht eine Option für dich.

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #10

    Herbert Wehner war übrigens vor und während des Krieges selbst Kommunist, also ziemlich weit links... ;) .
    Man hat ihm das Zeit seines Lebens nie vergessen und, auch in seiner eigenen Partei, immer wieder vorgehalten.


    Es grüßt
    sin_moto

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