Beiträge von Venturi

    Ja, das war auch meine erste Frage. Nachdem er mir den Grund gezeigt hat, war alles klar. Es ist noch viel übler, sie wurde seit 2015 nur gerade 3000km gefahren! Service wurde aber immer gemacht, also jährlich.

    Grund ist: Übler Arbeitsunfall mit dauerhafter Beeinträchtigung der Beine. Der kann nie mehr wirklich länger Motorrad fahren.


    Nun ist's genug. Mehr wie 6 Maschinen passen (leider) nicht in meine Garage.... :(


    Neuzugang: BMW K1200LT, 24'000km, Jg 2007. Muss aber einiges noch erledigen wie: Kardanöl, Motor/Ventilspiel, Bremsflüssigkeit wechseln, Baehr-Analge ausbauen, BMW Navigator usw. :whistle:

    @ThomasLP: Du hast da leider technisch sehr wenig verstanden. Ich denke es hat keinen Sinn mit Dir hier im Forum zu debattieren. Insbesondere wieso es eine Rolle und eine Hülse gibt bzw. der entsprechende techn. Hintergrund ist Dir offenbar unverständlich. Auch inwiefern zwischen diesen beiden Teilen eine (Ver-)drehung entsteht und wie gross diese ist. Du darfst gerne versuchen mittels Kettenfett/öl den Bereich zwischen Hülse und Rolle zu schmieren bzw. daran glauben, dass da irgendwie Schmiermittel hinkommt.


    Lustig finde ich immernoch, wie Du behauptest, dass mein Kettenrad stark verschlissen sei. Das ist wirklich bemerkenswert! Dies obwohl ich darlegte, dass aktuell mit nun knapp 20'000km auch noch keine Längung der Kette messbar sei. Wirklich erstaunlich.


    Ich verlinke hier keine Bilder etc. allerdings erachte ich Deinen Link zu einem Gartengerätehersteller nicht wirklich als sinnvoll. Wenn, dann z.B. zu D.I.D. oder einem anderen anerkannten Motorradkettenhersteller (Motorradketten sind Spezailfälle für Rollenketten). Oder lies ein Fachbuch wie z.B. Roloff-Matek.


    Aber ich auch für mich ist das Thema nun erledigt. Es mag, wie ich schon ganz zu Anfang schrieb, jeder für sich entscheiden. Ich habe hier lediglich meine Meinung als Fachperson dargelegt.

    Hallo Paul

    Danke für Deine Antwort. Rie Rollen der Kett sollen nicht gleiten, das wäre nicht gut, wenn sie dies tun würden. Gleiten ist immer Reibung und Reibung ist immer Materialabrieb. Egal ob geschmiert oder nicht. Schmieren tut man, um den Reibbeiwert zu verkleinern. An den Rollen zu den Kettenradzähnen soll die Rolle aber nicht gleiten, sondern darauf abrollen. Dies möglichst ohne Reibung. So wie ein Eisenbahnrad auf einer Schiene auch möglichst keine Relativbewegung im Berührungspunkt machen soll. Du kannst auch ein Motorradreifen nehmen, am Kontaktpunkt mit der Fahrbahn will man möglichst auch keine Reibung bzw. keine Gleitreibung ( = Schlupf). Man will 100% Haftung bzw. Haftreibung. Darum schmiert man Reifen nicht bzw. die Strasse. Z.B. Wasser auf der Fahrbahn wäre ein Schmiermittel. Und jeder hat es schon erlebt: Wasser auf der Fahrbahn ist ungut.

    Du schreibst einen sehr wichtigen Fakt: Wenn die Dichtung der Kette (Rolle-Bolzen) defekt geht, und das tut diese natürlich wie bei jeder Dichtung, dann geht die Kette sehr rasch kaputt. Dann ist deren Lebensende erreicht.

    Hallo Thomas, ich schätze es sehr, wenn man Gedanken teilen darf und nur so gibt es letztlich auch Fortschritt.


    Zu deiner Frage, wie ich zu der für viele sehr gewagten These bezüglich Kettenschmierung gelange (ich wollte eigentlich schon länger dazu ein youtube-video erstellen): Früher, also in den Anfängen meiner Motorrad/2rad Zeit waren Rollenketten noch nicht gekapselt. Damals haben wir unsere Ketten so alle max. 1'000km in Fett "ausgekocht". Man hatte dazu die Kette erst penibel gereinigt und dann in heisses Fett/Öl gelegt. So hielten die Ketten dann so 10'000km, wenn man diese nicht zu sehr strapazierte.

    Dann kam die Zeit, wo Kettenhersteller begannen die herstellerseitige Fettfüllungen abzudichten. Es sind ja Rollenketten. Diese heissen so, weil es Rollen an der Kette hat und diese Rollen auf dem Kettenrad bzw. dem Zahn abrollen. Die Reibung am Zahn sollte dabei maximal sein, also keine Relativbewegung am Zahn, sondern nur ein schlupffreies Abbrollen. Schlupf bedeutet immer Reibung und letztlich Materialabrieb. Die Reibung bzw. das Gleiten (es gibt kein reibungsfreies Gleiten) soll immer möglichst nur zwischen Bolzen und Rolle stattfinden. Darum wird diese Stelle mittels O/X/M-oder sonstigen Dichtringen gekapselt. Bis dahin wäre ein Schmieren der Kette von aussen zwar unnötig, aber auch kein Problem (sondern nur überflüssig). Nun kommt jedoch ein zusätzlicher Faktor, welcher leider immer wieder vergessen wird. Eine Strasse ist nie sauber. Fahrzeuge produzieren durch Abrieb einerseits feinste Gummipartikel (Reifenpartikel). Die wären für die relativ harten Rollen nicht relevant. Aber da sind eben noch weitere, feinste Partikel aus dem Asphalt bzw. der Fahrbahnoberfläche. Zudem hat es immer auch Staub aus allerlei weiteren Quellen in der Luft und irgendwann auch auf Oberflächen (wer optische Geräte wie z.B. Fotoapparate verwendet, weiss dies. Auch Brillenträger putzen ihre Gläser möglich nicht trocken). Dieser Staub fällt relativ leicht von den Oberflächen, es sei denn, die Oberfläche ist mit einem Medium wie z.B. Fett oder auch Öl benetzt. Dann wird dieser Staub über die Zeit zur abrasiven Schmirgelpaste. Eine solche will man möglichst nicht zwischen Flächen haben. Solange die Rollen nun ausschliesslich auf dem Zahn abrollen und nicht schleifen, ist das nicht so eine grosse Gefahr. Aber sobald die Reibung zwischen Bolzen und Rolle grösser ist als zwischen Rolle und Zahn, beginnt der Abrieb am Zahn. Soweit der Hintergrund meiner Theorie. Dazu zu sagen wäre noch, dass ich maschinenbaumässig nicht ganz ohne Vorbelastung bin.

    Ich fahre immer ganzjährig, bei jeder Witterung. Mit meiner Honda bin ich soeben aus Norwegen zurück und deren Kette hat seit dem Neukauf des Fahrzeuges im 2023 noch keinerlei Fett gesehen. Verschleiss bis heute (20'000km): nicht messbar. Ich musste bei km 12'000 die Kette leicht nachspannen (ca. 1/4 Drehung an der Mutter), seither nichts. Auch lässt sich die Kette bis dato nicht vom Kettenrad heben, ich denke die Kette macht locker nochmals 10'000km. Wichtig ist jedoch, dass der Durchhang korrekt eingestellt ist und die Kette nach schmutziger Fahrt (also nach z. B. leichter Geländefahrt) auch gewaschen wird, nur mit Wasser! Die Dichtungen verhindern dann zuverlässig, dass das Wasser eindringen kann. Was jedoch bei meiner "Kettenpflege" passiert: Die Laschen zeigen gerne Flugrost. Der ist jedoch an den Laschen komplett egal und nur optisch. Auf die Funktion hat dieser keinen Einfluss.

    Es sollte uns allen aber klar sein, dass die Kettenpflege ein sehr grosses Geschäftsmodell ist. Nicht umsonst gibt es da so viele verschiedene Möglichkeiten zur Kettenpflege.

    Letzlich mag jeder dies so handhaben wie er gerne möchte. Selber überlege ich mir jedoch immer wieso ich etwas tue und beobachte auch den daraus entstehenden Effekt.

    Ich wische die Kette vor der Montage jeweils mit einem Mikrofaserlappen gut ab, damit wirklich möglichst kein Kettenfett/öl darauf ist. So hält eine Kette/Rad am längsten.

    Einzig die Laschen, die bekommen mit der Zeit Flugrost, aber der ist eh nur oberflächlich und die Laschen haben eh keine Funktion bez. Reibung.