Um jetzt keine Diskussion anzufachen beziehe ich mich einmal auf die sogenannten
Markenreifen.
Bei diesen ist der allgemeine Konsens bei den Testern: Es gibt heutzutage keine schlechten
bzw. unsicheren Reifen mehr, egal ob etwas teurer oder preiswerter.
Das bezieht sich auch auf Reifen mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex so lange diese
die im Fahrzeugschein eingetragenen Angaben erfüllen bzw. übertreffen.
Und trotzdem performen diese Reifen in verschiedenen Disziplinen unterschiedlich.
Das tun sie allerdings auf einem mittlerweile sehr hohen Grundniveau.
Wenn ich da noch an meine Reifen Anfang der 2000er denke, die haben mir gerade
in der kälteren Jahrezeit durch recht unkontrollierbaren Gripverlust den ein oder anderen
Schrecken eingejagt, noch schlimmer wenn es in Richtung Verschleissgrenze ging. Da hat
sich aus meiner Erfahrung heraus einiges getan.
Ich hatte zuletzt auf meiner K75 einen "No Name Reifen" den Mitas MC50 der zur Markt-
einführung äusserst preiswert war. Ich habe ihm eine Chance gegeben und wurde nicht
entäuscht. Gut fahrbar und im Grenzbereich sicher und berechenbar. Vorher bin ich den
für Youngtimer bekanntermassen gut fahrbaren und sicheren Bridgestone BT45 gefahren.
Der fuhr sich vorne gerne spitz ab aber war von der Fahrbarkeit, Berechenbarkeit etc. um
Welten besser als alles was ich bis dahin gefahren habe und in diese Kategorie stufe ich auch
den Mitas MC50 ein.
Es hat sich was geändert!
Heute kann man sich einen Reifen quasi nach eigenen Vorlieben aussuchen ohne das dabei
die Sicherheit auf der Strecke bleibt.
Möchte ich mehr Komfort nehme ich einen Reifen mit einer weicheren Karkasse der mehr
Eigendämpfung bietet solange der Traglastindex passt. Für Allwetterfahrer gibt es die
Spezialisten die eine gute Wasserverdrängung bieten und selbst bei Eis und Schnee noch
halbwegs fahrbar sind.
Und für den Winter gibt es auch Spezialisten die aber in der warmen Jahreszeit an Performance
verlieren, schneller verschleissen und dann eigentlich nichts mehr auf dem Mopped zu suchen
haben, es sei den man fährt dementsprechend. (meine Meinung)
Und für die Kurvenwetzer gibt es Reifen die eine sehr griffige aber auch verschleissanfälligere
Compoundmischung an den Flanken bieten und sich dann gerne etwas spitz abfahren.
Da "Opa-Kalle" den Pirellei Angel GT2 anspricht.
Ich fahre gerade den GT1 nicht GT2! Den Reifen stufe ich als kurvenwetzertauglich ein. Leider
fährt er sich durch die weichere Flankenmischung etwas spitz ab wobei gerade die NC dann
schon sehr leicht in die Kurve fällt. Ist aber alles nur Gewöhnungssache.
Der GT1 hat gerade bei Wärme Kurvengrip ohne Ende, wenn du da die Grenzen ausloten willst
sind die Angstnippel Geschichte. Ob ich das brauche?
Vorher hatte ich den Bridgestone BT 030 aufgezogen der im Profilschnitt etwas runder ist aber
sich nicht so spitz wie der Pirelli abfuhr.
Vom Grenzbereich und allem anderen auch ein guter Reifen ohne Auffälligkeiten.
Was ich sagen will:
In meinen Augen sind beide Reifen und auch der oben genannte MITAS MC50 moderne Reifen
die ihre jeweiligen Qualitäten haben aber von der Sicherheit her alle jenseits von Gut und Böse
sind.
Wenn da etwas passiert liegt's weniger an den Reifen sondern viel mehr an dem-derjenigen
die auf dem Motorrad sitzt. Wir fahren immer noch auf Reifen, nicht auf Schienen.
(All das bezieht sich natürlich hauptsächlich auf Motorräder wie die NC und nicht auf Supersport-
Motorräder weit jenseits der 100PS die dementsprechend bewegt werden).
Gruß, Thomas