Ich als jemand, der beabsichtigt Asylanten einzustellen, merkt noch nix von der Syrerwelle. Die 13 % sind eine Zahl der Ausländerbehörde, die letztendlich nach Empfehlung der Agentur für Arbeit individuell über die Arbeitserlaubnis entscheidet. Das heißt, dass dort wohl noch nicht der offensichtliche Flüchtlinsstrom angekommen ist.
Die Industrie hätte diese Leute ganz gerne (Handwerk denke ich auch). Nur wenn ich einen Bedarf habe, dann dauert das Prüfungsprocedere für mich zu lange. Da muss ich die Stelle schon besetzt haben. 2. Problem ist die Sprache. Ohne halbwegs Deutschkenntnisse kann ich keinen Flüchtling - auch mit Arbeitserlaubnis - einstellen, da er die umfangreiche Sicherheitseinführung schon nicht versteht.
Ich rechne also mit den dieses Jahr hier ankommenden Flüchtlingen frühestens in einem Jahr. Dann sind die erst an der steuernden Behörde angekommen und kommen in die entsprechenden Sprachfördermaßnahmen. Bis dahin kosten diese Leute erst Mal Steuergelder. Wenn das dann aber - hoffentlich etwas koordinierter als jetzt durch die doch überraschend hohen Zahlen - angegangen ist, dann fängt es langsam an, dass diese Leute hier anfangen, sich integrieren zu können. In 4 bis 5 Jahren rechne ich dann mit den ersten Berufsabgängern ( Sprachniveau B1 ist mindestens notwendig und wird auch nicht in paar Monaten erworben). Dann erst helfen die ersten Flüchtlinge unserem Demagogieproblem entgegen zu wirken.
Ich bin nach wie vor eher positiv über die Langfristwirkung gestimmt. Nur ist das wie überall: Wenn man nichts reinsteckt, dann kommt auch nichts raus. Durch die Massenankunft müssen wir jetzt erst mal durch. Die Hilfsbereitschaft hat eine breite Basis. Da ändern auch die ganz rechts orientierten Marktschreier nichts dran.